Angst vor Fremden/Besuch - Schutztrieb oder Unsicherheit?
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hallo ihr lieben,
nun möchte ich nochmal eine Frage aufgreifen, die ich ja in einem anderen Beitrag schonmal im Ansatz aufgegriffen habe. Folgende Situation haben wir: Samson ist 2 Jahre, unkastriert, Mischling aus Rumänien, mit 4 Monaten zu uns gekommen, grundsätzlich unsicher, aber sonst sehr pflegeleicht.
Wir haben folgende Probleme: Leinenaggression und Angst/Unsicherheit vor fremden Leuten, in der Hauptsache Männer. Beim Gassigehen knurrt er manchmal, wenn ein Passant oder ähnliches ihm nicht "passt", manchmal bellt er auch. Das sind meistens Männer, die oft nicht mal auf uns zulaufen oder ihn anschauen, die sind oft einfach nur anwesend (holen was aus ihrem Kofferraum oder ähnliches). Wenn´s eng wird (vom Platz her) ist es öfter der Fall, mit viel (!!) Entfernung fast nie. Da es leider oft völlig unterschiedlich ist von der Situation her, kann ich so gar nicht ausmachen, WAS genau das Problem ist. Ist er unsicher, will er beschützen?? Es ist schlimmer, wenn meine 11jährige Tochter dabei ist.
Da ich ihn draußen eh an der Leine habe (im Dort zu 100%), kann ich das gut handhaben, aber neulich hatten wir die Situation, das ein Makler zu uns nach Hause kam. Ich saß mit dem Makler am Tisch, Samson kam nach dem Gassi rein, es war alles soweit gut (er hat ihn wedelnd begrüßt, der Makler hat ihn nur angesprochen, nicht berührt), aber sobald der Mann aufstand, wars vorbei. Samson hat ihn verbellt (immer mit gebührendem Abstand) und ich habe ihn in ein anderes Zimmer gebracht, damit der Makler in Ruhe den Rest erledigen konnte.
Die Situation werden wir jetzt vermutlich öfter haben, das für ihn fremde Männer kommen. Eine Hundetrainerin wird sich das ganze anschauen, Termin ist schon gemacht. Aber wie kann ich das schon vorher am besten gestalten, das fremde Männer für ihn keine potentielle Gefahr darstellen? Sowohl draußen als auch drinnen. Er muss keinen an sich ranlassen, das erwartet niemand, aber er soll sie a. draußen nicht anbellen, obwohl sie sich nicht die Bohne für ihn interessieren und b. drinnen nicht verbellen.
An der Leinenaggression arbeiten wird ziemlich erfolgreich mit Markertraining und "Klick für Blick". Können wir das auch für solche Situationen anwenden?
Wie kann ich einem Hund mit (vermutetem) Schutztrieb am besten klarmachen, das er jetzt in diesem Moment nicht zu schützen braucht? Frauen sind übrigens bis auf die Zeitungsfrau (da findet er den Wagen spooky) gar kein Problem, da kann kommen wer will.
Vielen Dank!
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Hi
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Ich halte das, aus der Ferne betrachtet, nicht für Schutztrieb, sondern für eine klare Unsicherheit gepaart mit vermutlich schlechten Erfahrungen.
Was ich machen würde, ist, einen Zimmerkennel (so ne Art Laufstall für Hunde) in einem ruhigen Bereich des Raumes aufzubauen. Ich würde ihn, unabhängig von Besuch o.ä., immer mal wieder dort hineinstecken, wenn sowieso gerade eine Ruhephase für ihn ansteht, damit er sich daran gewöhnt. Du solltest im Raum bleiben, es geht nicht darum, dass er sich darin weggesperrt oder allein gelassen fühlt. Außerdem ein kuscheliges Bett und immer mal wieder Snacks rein, damit er das Ganze mit etwas angenehmen verknüpft.
Wenn Besuch kommt, sollte er schon VORHER da rein (i.d.R. kommt Besuch ja mit Anmeldung). Besuch hat den Hund zu ignorieren, aber wenn der Besuch dann da ist und sich gesetzt hat o.ä. UND der Hund ruhig ist, dann sollte es etwas besonders leckeres im Kennel geben z.B. einen Kauknochen o.ä., womit er recht lange beschäftigt ist und was es immer nur dann gibt, wenn Besuch kommt.
So wird er mit der Zeit lernen, dass Besuch gar nichts von ihm will, er einfach Abstand halten kann, wenn er möchte und Besuch im Grunde was feines ist, weil es dann besonders gute Sachen gibt.
Später kann man das stückweise -je nach Erfolg- ausbauen mit Öffnen des Kennels oder Besuch gibt ihm den Kauknochen etc.
Aber schau mal, was die Trainerin sagt. Wie gesagt, DAS wäre mein Ansatz in dieser Situation.
Draußen würde ich das Gebelle bestmöglich ignorieren und versuchen, Selbstbewusstsein aufzubauen, indem ich z.B. in Distanzen, die noch ohne Gebelle aushaltbar sind, Gehorsamübungen / Tricks o.ä. mache und dann immer eifrig Kekse einwerfe, damit er lernt, es gibt eine Alternative zu dem Anbellen, die viel profitabler ist.
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Ich halte das, aus der Ferne betrachtet, nicht für Schutztrieb, sondern für eine klare Unsicherheit gepaart mit vermutlich schlechten Erfahrungen.
Was ich machen würde, ist, einen Zimmerkennel (so ne Art Laufstall für Hunde) in einem ruhigen Bereich des Raumes aufzubauen. Ich würde ihn, unabhängig von Besuch o.ä., immer mal wieder dort hineinstecken, wenn sowieso gerade eine Ruhephase für ihn ansteht, damit er sich daran gewöhnt. Du solltest im Raum bleiben, es geht nicht darum, dass er sich darin weggesperrt oder allein gelassen fühlt. Außerdem ein kuscheliges Bett und immer mal wieder Snacks rein, damit er das Ganze mit etwas angenehmen verknüpft.
Wenn Besuch kommt, sollte er schon VORHER da rein (i.d.R. kommt Besuch ja mit Anmeldung). Besuch hat den Hund zu ignorieren, aber wenn der Besuch dann da ist und sich gesetzt hat o.ä. UND der Hund ruhig ist, dann sollte es etwas besonders leckeres im Kennel geben z.B. einen Kauknochen o.ä., womit er recht lange beschäftigt ist und was es immer nur dann gibt, wenn Besuch kommt.
So wird er mit der Zeit lernen, dass Besuch gar nichts von ihm will, er einfach Abstand halten kann, wenn er möchte und Besuch im Grunde was feines ist, weil es dann besonders gute Sachen gibt.
Später kann man das stückweise -je nach Erfolg- ausbauen mit Öffnen des Kennels oder Besuch gibt ihm den Kauknochen etc.
Aber schau mal, was die Trainerin sagt. Wie gesagt, DAS wäre mein Ansatz in dieser Situation.
Draußen würde ich das Gebelle bestmöglich ignorieren und versuchen, Selbstbewusstsein aufzubauen, indem ich z.B. in Distanzen, die noch ohne Gebelle aushaltbar sind, Gehorsamübungen / Tricks o.ä. mache und dann immer eifrig Kekse einwerfe, damit er lernt, es gibt eine Alternative zu dem Anbellen, die viel profitabler ist.
vielen Dank für deinen Beitrag. Schlechte Erfahrungen können wir ausschließen, er kam mit 4 Monaten zu uns und hat seine Welpenzeit in einem gut geführten Shelter verbracht. Seine Geschwister (die alle unterschiedlich wohnen) verhalten sich ähnlich, die Mädels nochmal ein Schippchen schlimmer.
Aus Platzgründen ist es uns derzeit nicht möglich einen Zimmerkennel aufzustellen (auch einer der Gründe, warum wir umziehen wollen, das ist einfach alles zu beengt) bzw. eine Box die groß genug ist, damit er auch aufstehen und sich im Kreis drehen kann. Und bei den Temperaturen mag ich ihn auch ungern in eine Box packen, er kommt mit Wärme nicht so gut zurecht und sucht sich die kühlsten Plätze.
Unser Wunsch wäre, das er auf seinem Platz bleibt und "uns machen lässt", d.h. die Verantwortung an uns übergibt in diesem Moment. Wie kann ich ihm das am besten vermitteln?
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vielen Dank für deinen Beitrag. Schlechte Erfahrungen können wir ausschließen, er kam mit 4 Monaten zu uns und hat seine Welpenzeit in einem gut geführten Shelter verbracht. Seine Geschwister (die alle unterschiedlich wohnen) verhalten sich ähnlich, die Mädels nochmal ein Schippchen schlimmer.
Aus Platzgründen ist es uns derzeit nicht möglich einen Zimmerkennel aufzustellen (auch einer der Gründe, warum wir umziehen wollen, das ist einfach alles zu beengt) bzw. eine Box die groß genug ist, damit er auch aufstehen und sich im Kreis drehen kann. Und bei den Temperaturen mag ich ihn auch ungern in eine Box packen, er kommt mit Wärme nicht so gut zurecht und sucht sich die kühlsten Plätze.
Unser Wunsch wäre, das er auf seinem Platz bleibt und "uns machen lässt", d.h. die Verantwortung an uns übergibt in diesem Moment. Wie kann ich ihm das am besten vermitteln?
Du musst so einen Kennel doch nicht immer voll aufbauen. Wir haben z.B. 2 Elemente des Kennels, die nutzen wir immer mal, wenn wir die Treppe nach oben für die Hunde sperren wollen, weil z.B. oben gerade gewischt wird o.ä.
Mit 3-4 Gitterelemente hatten wir für den letzten Pflegehund eine Ecke im Schlafzimmer abgetrennt, bis wir wussten, die Hunde verstehen sich nachts und gehen sich nicht an die Kehle, wenn mal einer aufsteht und den Platz wechselt.
Generell sind die Gitterteile recht flexibel einsetzbar. Wenn das gar nicht geht, würde ich es mit anleinen am Platz probieren und sonst auch so vorgehen, wie beschrieben.
Der Hund sollte mit dem Besuch erstmal gar nicht in Berührung kommen, außer diesen sehen und hören und der Besuch hat den Hund auch komplett zu ignorieren und dann von da aus in kleinen Schritten weiter aufbauen.
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Ich halte das, aus der Ferne betrachtet, nicht für Schutztrieb, sondern für eine klare Unsicherheit gepaart mit vermutlich schlechten Erfahrungen.
Was ich machen würde, ist, einen Zimmerkennel (so ne Art Laufstall für Hunde) in einem ruhigen Bereich des Raumes aufzubauen. Ich würde ihn, unabhängig von Besuch o.ä., immer mal wieder dort hineinstecken, wenn sowieso gerade eine Ruhephase für ihn ansteht, damit er sich daran gewöhnt. Du solltest im Raum bleiben, es geht nicht darum, dass er sich darin weggesperrt oder allein gelassen fühlt. Außerdem ein kuscheliges Bett und immer mal wieder Snacks rein, damit er das Ganze mit etwas angenehmen verknüpft.
Wenn Besuch kommt, sollte er schon VORHER da rein (i.d.R. kommt Besuch ja mit Anmeldung). Besuch hat den Hund zu ignorieren, aber wenn der Besuch dann da ist und sich gesetzt hat o.ä. UND der Hund ruhig ist, dann sollte es etwas besonders leckeres im Kennel geben z.B. einen Kauknochen o.ä., womit er recht lange beschäftigt ist und was es immer nur dann gibt, wenn Besuch kommt.
So wird er mit der Zeit lernen, dass Besuch gar nichts von ihm will, er einfach Abstand halten kann, wenn er möchte und Besuch im Grunde was feines ist, weil es dann besonders gute Sachen gibt.
Später kann man das stückweise -je nach Erfolg- ausbauen mit Öffnen des Kennels oder Besuch gibt ihm den Kauknochen etc.
Aber schau mal, was die Trainerin sagt. Wie gesagt, DAS wäre mein Ansatz in dieser Situation.
Draußen würde ich das Gebelle bestmöglich ignorieren und versuchen, Selbstbewusstsein aufzubauen, indem ich z.B. in Distanzen, die noch ohne Gebelle aushaltbar sind, Gehorsamübungen / Tricks o.ä. mache und dann immer eifrig Kekse einwerfe, damit er lernt, es gibt eine Alternative zu dem Anbellen, die viel profitabler ist.
vielen Dank für deinen Beitrag. Schlechte Erfahrungen können wir ausschließen, er kam mit 4 Monaten zu uns und hat seine Welpenzeit in einem gut geführten Shelter verbracht. Seine Geschwister (die alle unterschiedlich wohnen) verhalten sich ähnlich, die Mädels nochmal ein Schippchen schlimmer.
Aus Platzgründen ist es uns derzeit nicht möglich einen Zimmerkennel aufzustellen (auch einer der Gründe, warum wir umziehen wollen, das ist einfach alles zu beengt) bzw. eine Box die groß genug ist, damit er auch aufstehen und sich im Kreis drehen kann. Und bei den Temperaturen mag ich ihn auch ungern in eine Box packen, er kommt mit Wärme nicht so gut zurecht und sucht sich die kühlsten Plätze.
Unser Wunsch wäre, das er auf seinem Platz bleibt und "uns machen lässt", d.h. die Verantwortung an uns übergibt in diesem Moment. Wie kann ich ihm das am besten vermitteln?
Eventuell auch fehlende Sozialisation durch die Zeit im Shelter.
Ich halte beide Möglichkeiten für möglich.
Also Unsichheit oder Schutztrieb oder Mischung aus beidem.
Zuhaus würde ich ihn nicht zum Besuch lassen.
Entweder Hausleine oder Box oder anderer Raum.
Er muss ja nicht überall dabei sein.
Draußen weiter trainieren.
CfB und ZuB.
Wenn möglich Individualdistanz einhalten.
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vielen Dank für deinen Beitrag. Schlechte Erfahrungen können wir ausschließen, er kam mit 4 Monaten zu uns und hat seine Welpenzeit in einem gut geführten Shelter verbracht. Seine Geschwister (die alle unterschiedlich wohnen) verhalten sich ähnlich, die Mädels nochmal ein Schippchen schlimmer.
Aus Platzgründen ist es uns derzeit nicht möglich einen Zimmerkennel aufzustellen (auch einer der Gründe, warum wir umziehen wollen, das ist einfach alles zu beengt) bzw. eine Box die groß genug ist, damit er auch aufstehen und sich im Kreis drehen kann. Und bei den Temperaturen mag ich ihn auch ungern in eine Box packen, er kommt mit Wärme nicht so gut zurecht und sucht sich die kühlsten Plätze.
Unser Wunsch wäre, das er auf seinem Platz bleibt und "uns machen lässt", d.h. die Verantwortung an uns übergibt in diesem Moment. Wie kann ich ihm das am besten vermitteln?
Eventuell auch fehlende Sozialisation durch die Zeit im Shelter.
Ich halte beide Möglichkeiten für möglich.
Also Unsichheit oder Schutztrieb oder Mischung aus beidem.
Zuhaus würde ich ihn nicht zum Besuch lassen.
Entweder Hausleine oder Box oder anderer Raum.
Er muss ja nicht überall dabei sein.
Draußen weiter trainieren.
CfB und ZuB.
Wenn möglich Individualdistanz einhalten.
nein, um Gottes Willen, er soll auch gar nicht überall dabei sein. Hausleine klingt gut. Es soll halt auch für ihn so stressfrei wie möglich sein, d.h. ich will ja nicht nur "managen" in dem Moment, ich will die Situation dauerhaft verbessern, auch für ihn. Es ist ja nicht toll, wenn er denkt er müsste uns beschützen.
Vielen Dank
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Erstmal wirst du managen müssen.
Dann bei Bekannten üben.
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Dein gerade genannter Ansatz ist m.E.n. goldrichtig. Stichwort: sicherer Rückzugsort. Für mich hört sich das nämlich auch stark nach Unsicherheit an. Auch in einem gut geführten Shelter können die Leute sich nicht ideal um die Hunde kümmern und sie mit Personen etc. sozialisieren..... Und wer arbeitet hauptsächlich im Tierschutz? Doch überwiegend Frauen, oder? Kann sein, daß die Hunde MÄNNER an sich alle nicht so kennengelernt haben im Shelter. Würde erklären, warum auch die Geschwister unsicher reagieren.
Wenn er keinen Streß damit hat, daß jemand da sitzt, und nur bellt, wenn dieser sich bewegt, würde ich das in dem Moment abbrechen, und ihm zeigen, wo sein Körbchen ist. (Man kann auch eine Gitterbox verwenden statt Plastikkennel, die sind offener und werden damit nicht so warm. Da, wo jetzt das Körbhen steht, halt die Gitterbox hinstellen, oder das Körbchen in die Gitterbox.) Aber ich denke, ein Körbchen an einem etwas entfernteren Ort wäre als Rückzugsort ideal. Wo er was sehen kann, aber merkt, daß keiner hinkommt. Notfalls dort kurz anleinen (Heizungsrohr? Notfalls Haken in der Wand.), wenn er das noch nicht kennt, auf einer Stelle zu bleiben, oder das Kommando BLEIB nicht kennt.
In dem Moment, wo er zu bellen beginnt, immer abbrechen und ins Körbchen führen/schicken. DU übernimmst das, es ist DEINE Verantwortung, Dich um die Gäste zu kümmern.
Wenn Du ne Bezeichnung brauchst: Alternativverhalten. Nicht bellen, sondern ins Körbchen zurückziehen, ist die gewünschte Handlungsalternative in unsicheren Situationen.
Ansonsten: hier bei mir gibt´s ein Kindergitter, das ich bei Bedarf in die Tür klemmen kann, das würde ich in so nem Fall u.U. nehmen. Hund kommt nicht an den Gast ran, und er merkt, daß der Gast nicht in den für ihn abgesperrten Bereich rankommt. Gibt ihm auch Sicherheit - wäre auch ne Möglichkeit. Aber die erste Methode wäre die meiner Wahl, weil der Hund nur dabei etwas lernt. Die Andre managed, daß keiner hingehen kann, und der Hund sich sicher fühlt, aber der Hund lernt nicht, was er tun kann, wenn er Unsicherheit empfindet, um dieses Gefühl zu beenden, also, wie er damit umgehen kann.
Das mit dem Alternativverhalten funktioniert auch unterwegs. Halt net mit Körbchen *ggg Da muß Du dann eine andere Hanlungsalternative vorschlagen: zu Dir kommen, hinter Dir gehen, auf der abgewandten Seite gehen, einen Bogen laufen, umdrehen, ausweichen, was auch immer - das geben die Situation und Du vor! Wichtig ist dabei, daß Du den Moment erkennst, in dem der Hund das Gegenüber wahrnimmt und "komisch" findet. Dann sofort reagieren, irgendwas sagen wie "Habs gesehen, komm wir gehen rechts" oder "komm geh hinter mich" oder so, was Du halt machen möchtest. Denn so merkt der Hund, Du erkennst sein Dilema, und schlägst immer eine passende Lösung vor. Er lernt, Dir zu vertrauen, daß Du das mit Fremdpersonen schon regeln wirst. Setzt aber voraus, daß Du grundsätzlich erstmal niemanden heranläßt an den Hund, damit er merkt, Du kannst ihm alles vom Hals halten. Ist halt kein "alle Leute müssen mich streicheln"-Hund. Wenn er das kapiert hat, kannst MAL situativ wen ranlassen, wenn Du siehst, der Hund ist neugierig und interessiert an der Person.
Damit kann man ganz gut leben, wenn der Hund das nicht mag, aber ohne Streicheln entspannt bleibt, halte ich ihm gern die Leute vom Hals.
Mein Faro ist auch so ein Kandidat. Eigentlich freundlich mit Menschen, aber gerade bei Männern etwas unsicher, aus der Vergangenheit raus (wurde wohl geschlagen beim Vorbesitzer, der zuckt richtig zusammen, wenn man mit den Händen zu schnell hingreift). Nur, daß der nicht bellt, sondern grummelnd zupackt Also halte ich ihn bei mir, damit keiner ihn anfassen will (erstaunlicherweise gibts Leute, die das trotz Maulkorb am Hund wagen). Auch bei Radlern funktioniert das: der wurde letzte Woche zweimal hintereinander von nem Radler fast umgefahren, beim Dritten ging er dann (verständlicherweise!) plötzlich unerwartet nach vorn und versuchte, die Wadeln zu beißen, mit großem Getöse (hat er vorher nie gemacht, die waren ihm völlig wurscht!). Mit Mauli ziemlich aussichtslos, aber erschrecken tun die Leut trotzdem und u.U fallen - braucht kein Mensch. Also nehm ich ihn seither kurz, sobald ich nen Radler sehe / höre, neben mich, hinter mich, oder laß ihn am Rand absitzen bei mir. Das geht super, da bleibt er total entspannt. Weil er sieht, ich übernehm das, ich sorge für unsere Sicherheit. Macht er prima.
Blöd halt, weil die Leute hier fahren wie die Irren, selbst auf dem kleinen Fußweg zum Kindergarten, wo u.U. Kleinstkinder rumlaufen auf dem Weg zum Kindergarten, und die Radler z.T. erst klingeln, wenn sie schon am Überholen sind (hol da mal 15 Meter Schlepp ein! --> seitdem kurze Leine auf dem Weg!), im coolen Sportoutfit (für 500 Meter Radweg zum Bäcker )...
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Erstmal wirst du managen müssen.
Dann bei Bekannten üben.
ja, anfangs ist klar aber halt nicht dauerhaft. Dein Ansatz ist aber logisch, dann erstmal bei Bekannten zu üben. Manchmal ist man wie vernagelt, ist ja eigentlich klar
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Ich hab auch einen Rumänen (Kangal-DSH-Senfhundmix) hier, der sowohl rassemixbedingt als auch aus Unsicherheit zu ähnlichem Verhalten wie dein Samson neigt.
Vorweg: Unsicherheit muss nicht immer mit schlechten Erfahrungen oder schlechter Sozialisation zusammenhängen, sondern kann auch schlicht durch fehlende konsequente Führung entstehen. Das ist bei Dino der Fall. Weder sein Vorbesitzer noch ich haben ihm bisher "sauber" vermitteln können, wie er sich bei Besuch zu verhalten hat, also hat Dino das einfach selbst für sich entschieden - indem er bei Besuch grundsätzlich nach vorne geht und auch beißen würde.
Mein erster Schritt war, mir eine gute Trainerin ins Haus zu holen, die sich das genauer anschaut, guckt, wie der Umgang zwischen Dino und mir so ist und so weiter. Das würde ich euch auch empfehlen, dabei erfährt man echt unheimlich viel über sich selbst und den Hund.
Unser Trainingsplan sieht nun so aus, dass ich im Alltag mit Dino definitiv konsequenter werden muss. Das betrifft auch "Kleinigkeiten" wie Sitz, Platz und Co., aber auch unsere Gassiroutine wurde ein bisschen umgestellt, so darf Dino z. B. nicht mehr an der Straße schnüffeln oder markieren, sondern muss bei mir an der kurzen Leine laufen und darf dann erst im Wald seinen Hundehobbies nachgehen. Klappt prima bei uns und Dino ist so schon um Welten entspannter geworden, selbst Menschen, die auf dem Bürgersteig an uns vorbei gehen, werden inzwischen völlig ignoriert.
Das ist aber noch nicht alles. Ich habe Dino im Hauptzimmer einen Platz eingerichtet, an den ich ihn auch tagsüber im völlig normalen Alltagstrott immer mal hinschicke und ihn körpersprachlich so lange da "halte", bis er sich von selbst entspannt (z. B. hinlegt). An diesen Platz soll er später auch geschickt werden und/oder selbst gehen, wenn Besuch kommt - um das zu unterstützen und die zarten Anfänge bei Besuchen zu sichern, befestige ich an der Wand dieses Platzes demnächst eine stabile Wandöse zum Anleinen. Zusätzlich muss Dino bei Besuch einen Drahtbeißkorb tragen - damit fühl ich mich sicherer und der Besuch auch.
Hier hilft es, dass Dinos neuer Platz eigentlich nur aus seinem eh heiß geliebten Kissen besteht. Das ist ein stinknormales 80x80 cm-Daunenkopfkissen, das ich ihm irgendwann überlassen habe, weil er in meinem Bett eh permanent am liebsten auf diesem Kissen lag. Das Ding lag ne ganze Zeit lang aufm Sofa rum und riecht für Dino auch sehr nach "ich bin entspannt, das ist mein Schlafkissen, ich chill hier mal" - dadurch ist er dann auch schon wieder entspannter, weil er sein Kissen eh schon mit Entspannung und Schlafen verbindet. Vielleicht habt ihr ja auch so ein Kissen oder eine Decke, die Samson eh schon mit Ruhe in Verbindung bringt? Das hilft ungemein beim Platz-/Deckentraining, finde ich.
Edit: BieBoss hat dir auch schon viiiieele hilfreiche Dinge geschildert, ihre Tipps sind super!
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