Angst vor Fremden/Besuch - Schutztrieb oder Unsicherheit?
-
-
Hunde die ernsthaft schuetzen (und das auch koennen) agieren anders. Ihre Koerpersprache ist ziemlich deutlich. Die machen sich gross und zeigen eine enorme Praesenz. Das Ziel ist nicht die 'Gefahr' zu killen, sondern Abstand reinzubringen, indem der Gegner sich zurueck zieht. Zubeissen ist das letzte an Aktion und passiert mEn auch nur, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt. Und es laeuft im Grunde sehr ruhig ab. Also nicht tonlos, aber diese Hysterie (und auch das hirnlose in irgendwas beissen oder sich in der Aktion verlieren) die man oft erlebt, findet da nicht statt. Da wird sehr deutlich, ganz trocken und 'ruhig' gehandelt.
Ausserdem reagieren die nicht auf jeden Pups. Die reagieren in Situationen, in denen es Sinn macht.
Klar spielt auch das Alter des Hundes mit rein. Aber vom Grundsatz her sieht echtes ueberzeugendes schuetzen voellig anders aus als das, was man da draussen immer wieder sieht.
Ich kenn die Hunde von McChris bzw. echten Herdenschutz nicht. Aber es wuerde mich wundern, wenn die (wirklich tauglichen Hunde) wegen jedem Hund/Mensch, der entspannt und ohne Provokation am Zaun vorbei laeuft jedes Mal auf 180 'in' den Zaun knallen wuerden.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
Schau mal hier: Angst vor Fremden/Besuch - Schutztrieb oder Unsicherheit?* Dort wird jeder fündig!
-
-
Mich würde interessieren, wie sich ein richtiger Schutztrieb äußern würde? Also bei einem nicht unsicheren Hund und einer Rasse wo das durchaus gewünscht ist. Quasi der 0815 Schutztrieb. Wärst du vielleicht so lieb mir das zu erklären?
Das ist für mich wirklich schwer zu begreifen. Man trifft viele Halter die davon reden, dass ihr Hund ja Schutz- und Wachtrieb hätte (oft unterstrichen mit "der hat ja nicht wenig davon"). Aber gleichzeitig sind es häufiger unsichere, zurückhaltende Hunde bei denen ich so gar nicht das Gefühl habe, dass das jetzt wirklich "richtiger" Schutztrieb ist.
Murmelchen hat doh schon geschrieben: ein Hund, der echten Schutztrieb zeigt, stellt sich dabei zwischen die (vermeintliche) Gefahr und den Halter und bellt die Gefahr an. Und cih denk, man sieht es auch deutlich an der Körpersprache, ob ein Hund eher nach vorn gerichtet dasteht, sich dabei groß macht, oder eher "schissig" von der Haltung her. Ob er hingeht zu der Person und die dort halten will, damit sie nicht zum Halter hingeht, oder eher beim Halter steht, weil er eigentlich dessen Rückendeckung bräuchte, wegen seiner Unsicherheit. Ist eigetnlich sehr deutlich, der Unterschied in der Körpersprache, wenn Du auf diese Punkte achtest
Schutz- und Wachtrieb sind ja zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. Wachtrieb kann auch ein ängstlicher Hund haben, das heißt ja nur, er meldet, wenn jemand kommt etc., dafür muß er aber nicht zu der Person hingehen. Ist normalerweise kein Schutztrieb, wenn der Hund an der Haustür steht und kläfft, wenn jemand das Haus betritt... Meine Biene kläfft zB immer, wenn klingelt, und meldet damit Besucher. Deswegen hat die aber noch lang keinen Schutztrieb. Trotzdem ist sie mein kleiner "Schutzhund", weil sie nämlich, wenn wir nachts unterwegs sind, und irgendwo spontan Personen auftauchen, oder hinter einer Ecke für mich nicht zu sehen sind, deutlich warnt und diese damit meldet, So könnte ich jederzeit, wenn mir etwas unheimlich wäre, ausweichen oder ich sage ihr halt (wie meist), daß alles ok ist, nehme sie zu mir, und dann entspannt sie und geht weiter. Viele Leute können das nicht unterscheiden. Wenn der Hund dann an der Haustüre nachdrücklich bellt, hat er halt "Schutztrieb". Oder die haben das in der Rassebeschreibung gelesen und sagen das deswegen.... *gg
Vielen Dank für die Erklärung. Ganz klar ist mir das aber leider immer noch nicht. Ein Hund, welcher ressourcenorientiert seinen Menschen "verteidigt" und nicht geführt wird muss doch aber nicht zwangsläufig unsicher sein sondern kann doch auch selbstbewusst nach vorne gehen? Es wurden ja auch direkt Beispiele genannt, welche scheinbar ähnlich wirken, aber ganz andere Hintergründe als "Schutztrieb" haben können.
Wachtrieb deshalb, weil ja schon viele Hunde melden, aber ich hier häufiger gelesen habe dass durchaus unterschieden wird zwischen nervigem, wahllosen Wachen und gutem Wachen (oft in Bezug auf Spitze gelesen).
-
Hunde die ernsthaft schuetzen (und das auch koennen) agieren anders. Ihre Koerpersprache ist ziemlich deutlich. Die machen sich gross und zeigen eine enorme Praesenz. Das Ziel ist nicht die 'Gefahr' zu killen, sondern Abstand reinzubringen, indem der Gegner sich zurueck zieht. Zubeissen ist das letzte an Aktion und passiert mEn auch nur, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt. Und es laeuft im Grunde sehr ruhig ab. Also nicht tonlos, aber diese Hysterie (und auch das hirnlose in irgendwas beissen oder sich in der Aktion verlieren) die man oft erlebt, findet da nicht statt. Da wird sehr deutlich, ganz trocken und 'ruhig' gehandelt.
Ausserdem reagieren die nicht auf jeden Pups. Die reagieren in Situationen, in denen es Sinn macht.
Klar spielt auch das Alter des Hundes mit rein. Aber vom Grundsatz her sieht echtes ueberzeugendes schuetzen voellig anders aus als das, was man da draussen immer wieder sieht.
Ich kenn die Hunde von McChris bzw. echten Herdenschutz nicht. Aber es wuerde mich wundern, wenn die (wirklich tauglichen Hunde) wegen jedem Hund/Mensch, der entspannt und ohne Provokation am Zaun vorbei laeuft jedes Mal auf 180 'in' den Zaun knallen wuerden.
Danke!
-
Ein Hund, welcher ressourcenorientiert seinen Menschen "verteidigt" und nicht geführt wird muss doch aber nicht zwangsläufig unsicher sein sondern kann doch auch selbstbewusst nach vorne gehen?
Nur, weil ein Hund nach vorne geht, heißt es nicht automatisch, daß er "selbstbewußt" sein muß.
Jemand, der etwas "tun mußt", aber nicht genau weiß, wie es geht, verhält sich in seiner Körpersprache komplett anders, teilweise sogar widersprüchlich, als Jemand, der sehr wohl weiß, wie das Ganze abzulaufen hat.
Auch würde ich die Motivation dahinter, warum ein Hund meint, was "tun zu müssen", nicht außer acht lassen wollen!
Wenn ein Hund seinen Menschen als Ressource ansieht und entsprechend verteidigt, handelt aus einer komplett anderen Motivation heraus, als ein Hund, der wirklich eine (vermeintliche) Gefahr abwehren will.
Ressource kann zu unbedachten Handlungen führen.
Ein Hund, der ruhig und bedacht agiert, die Situation als Ganzes versucht einzuschätzen, der handelt komplett anders. Und das sieht man auch an der Körpersprache mehr als deutlich!
-
Ein Hund, welcher ressourcenorientiert seinen Menschen "verteidigt" und nicht geführt wird muss doch aber nicht zwangsläufig unsicher sein sondern kann doch auch selbstbewusst nach vorne gehen?
Nur, weil ein Hund nach vorne geht, heißt es nicht automatisch, daß er "selbstbewußt" sein muß.
Deshalb doch das zwangsläufig.
Jemand, der etwas "tun mußt", aber nicht genau weiß, wie es geht, verhält sich in seiner Körpersprache komplett anders, teilweise sogar widersprüchlich, als Jemand, der sehr wohl weiß, wie das Ganze abzulaufen hat.
Genau und mich hat interessiert wie ich einen Hund in der Theorie erkennen kann, welcher genau weiß wie er vorgehen muss wenn er Schutztrieb zeigt.
Auch würde ich die Motivation dahinter, warum ein Hund meint, was "tun zu müssen", nicht außer acht lassen wollen!
Wenn ein Hund seinen Menschen als Ressource ansieht und entsprechend verteidigt, handelt aus einer komplett anderen Motivation heraus, als ein Hund, der wirklich eine (vermeintliche) Gefahr abwehren will.
Ressource kann zu unbedachten Handlungen führen.
Ein Hund, der ruhig und bedacht agiert, die Situation als Ganzes versucht einzuschätzen, der handelt komplett anders. Und das sieht man auch an der Körpersprache mehr als deutlich!
Für mich als Anfänger ist es eben schwer sowas einzuordnen. Ich hab auf der Straße einfach noch nie gesehen wie ein Hund selbstbewusst, deutlich und ruhig Schutztrieb zeigt. Außer Herdenschutz. Grade das was man auf der Straße sieht, hat mit eurer Beschreibung ja absolut nichts zu tun. Aber die Beschreibung von Murmelchen hat die Frage die ich mir gestellt habe auch sehr gut beantwortet.
Es sind mir eben schon viele Leute begegenet die das austicken ihres Hundes mit "der hat halt ordentlich Schutztrieb" begründet haben. Ganz unterschiedliche Typen. selbstbewusst, unsicher, ängstlich, schlecht erzogen, besser erzogen, zurückhaltend - mit unterschiedlichsten Menschen im Schlepptau. Und da waren durchaus Rassen wie zum Beispiel Dobermänner dabei. Da fragt man sich halt schon irgendwann ob Schutztrieb wirklich so aussehen soll, ob es das überhaupt ist und wie das in der Theorie auszusehen hat.
Die Beiträge zum Herdenschutz oder zur Hütearbeit zeigen ja auch immer mal gerne auf wo da die Unterschiede liegen. Das finde ich einfach super interessant.
-
-
Es kann, wie gesagt, der Ansatz von Schutzverhalten sein. Hunde die dabei aber voellig austicken, sind mAn wesens-/nerventechnisch nicht in der Lage das wirklich zu koennen! Und die wollen das oft auch nicht, sondern 'muessen' es weil ihr Halter nicht fuehrt und sie im Grunde (unbewusst) gezwungen werden diese Aufgabe zu uebernehmen.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!