Gewalt am Hund

  • Ich finde es allerdings auch immer etwas schwierig, Menschen aufgrund ihrer Stressreaktionen zu verurteilen. Denn das ist oft auch etwas, das man gar nicht wirklich steuern kann. Ich sehe das immer wieder beispielsweise bei Erwachsenen, wenn Kinder sich beispielsweise auf dem Spielplatz verletzt haben. Diejenigen, die da schnell und klar reagieren können, sind klar in der Minderheit. Viele stehen in völliger Schockstarre da und können rein gar nicht reagieren. Andere werden mehr oder weniger hysterisch. Und das spannende dabei: Das scheint eine Typfrage zu sein, an der diese Menschen nicht viel ändern können. Mit viel Training bestimmte Situationen üben, damit sie dort handlungsfähiger werden - das ja. Aber der grundlegenden Reaktionstyp, der bleibt. Auch wenn die Betroffenen selbst das gerne ändern würden.


    Und jetzt frage ich mich hier, beim Lesen der ganzen Beiträge hier: Wer denkt denn tatsächlich, dass er mit verdeckten oder offenen Vorwürfen hier, mit dem Versuch ein schlechtes Gewissen zu machen, andere zu mehr Zivilcourage motivieren kann?

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    Hi


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    • Wer denkt denn tatsächlich, dass er mit verdeckten oder offenen Vorwürfen hier, mit dem Versuch ein schlechtes Gewissen zu machen, andere zu mehr Zivilcourage motivieren kann?

      Ich sehe das nicht als "anderen ein schlechtes Gewissen machen".

      Hier stellen Menschen ungefragt und aus eigenem Antrieb ihr Verhalten in einem öffentlichen Diskussionsraum dar und ich erlaube mir, darauf mit einem "Finde ich shice" zu reagieren. Ganz einfach, weil das meine Meinung ist.


      Und noch einmal: ich verurteile absolut niemanden, weil er sich in einer kritischen Situation kein Superheldenkostüm überstreift und für Gerechtigkeit sorgt. Aber es gibt ja doch deutlich mehr Möglichkeiten, aktiv zu werden, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Und sei es nur, dass man hier (wie die TE) einen Strang eröffnet und im Austausch mit anderen versucht, eine Lösung zu finden. Eine solche Maßnahme kann man ergreifen, ohne dabei auch nur irgendwas zu riskieren.

    • Wir können uns jetzt ganz viele Gründe dafür ausdenken, warum man in einer Situation, in der Zivilcourage gefordert wäre, nicht eingreifen will.

      Wir können uns auch ganz viele Gründe ausdenken, warum das nicht immer sinnvoll ist. Zivilcourage sollte nicht kopflos eingesetzt werden, sondern eben ... tja ... sinnvoll.

      Wer ist auf die Idee gekommen

      Nun, z.B. ich? Habe meine Vorschläge gemacht, für alles andere ist es jetzt für diese Situation zu spät, denkst Du nicht? Und jede Situation sollte man für sich einschätzen, eine allgemeine Regel (nach Schema F) halte ich nicht für zielführend.


      Und sei es nur, dass man hier (wie die TE) einen Strang eröffnet und im Austausch mit anderen versucht, eine Lösung zu finden.

      ist doch längst passiert :ka:

    • Das ist ja das schöne an Zivilcourage, es braucht keinen wilden Mob aus guten Menschen, sie funktioniert auch wenn sich nur einige starke einsetzen. Dann eben einmal öfter, für den, der sich nicht traut gleich mit. Dann kann man sich sogar doppelt gut fühlen.

      Es gibt auch Studien, dass sich gerade die "Helden" des Alltags nicht als Helden fühlen, sich damit nicht brüsten und jedwede Vergleiche oder Konkurrenzschlachten (wer hat mehr getan), vermeiden.

    • Habe meine Vorschläge gemacht, für alles andere ist es jetzt für diese Situation zu spät, denkst Du nicht?

      Ich glaube, Du verstehst mich falsch. Ich habe mich in den Zitaten nicht auf die konkrete Situation der TE bezogen, sondern auf den allgemeinen Einwand, dass man nichts tun kann. Die TE zeigt ja gerade mit diesem Thread, dass es auch Möglichkeiten gibt, aktiv zu werden, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Eine Variante von vielen.

    • Ich glaube, Du verstehst mich falsch. Ich habe mich in den Zitaten nicht auf die konkrete Situation der TE bezogen, s

      Auf welche Situationen beziehst Du Dich denn, ich bezog mich auf die TE und auf andere hier geschilderte Situationen. Situationen, die von den jeweiligen Foristen, die vor Ort waren, derart eingeschätzt wurden, dass man besser keine grosse Klappe risikiert, also niemanden zusammenbrüllt (halte ich eh für eine fragwürdige Lösung, Begründungen hatte ich dazu genannt). Die Antworten, bzw. der Aufstand im Wasserglas aufgrund fehlender Zivilcourage verallgemeinert aber sehr stark und ja, es schwingen Vorwürfe mit.


      Die TE zeigt ja gerade mit diesem Thread, dass es auch Möglichkeiten gibt, aktiv zu werden, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Eine Variante von vielen.

      Die TE hat unter Umständen, wenn sie ganz viel Glück hat, noch Möglichkeiten tätig zu werden. Das ist aber nicht erwiesen, denn wenn es schlecht läuft, war es irgend ein Halter mit irgend einem anderen Hund und nicht der gleiche Hund, den sie sonst schon mal sieht. Insoweit eine subjektive, für diesen einen Fall potentielle Möglichkeit, nichts, was man verallgemeinern könnte :ka:


      Und :hust: Anzeigen gegen Halter und Hund unbekannt, bringen in der Regel nichts. Das kann man sich in der Tat sparen.

    • Die Frage sollte nicht sein, wer wieso weshalb warum, nicht hilft, sondern wie kann man Zivilcourage zeigen, ohne sich selbst zu gefährden..... denn das es Zivilcourage braucht im Leben, ist doch hier auch nicht diskussionswürdig. (hoffe ich)

    • Die Frage sollte nicht sein, wer wieso weshalb warum, nicht hilft, sondern wie kann man Zivilcourage zeigen, ohne sich selbst zu gefährden..... denn das es Zivilcourage braucht im Leben, ist doch hier auch nicht diskussionswürdig. (hoffe ich)

      Das kann man jeweils nur im Einzelfall beurteilen.

      Und eine Massmahme eines dieser Einzelfälle, der sich jetzt zufällig mit dem Fall der TE decken (sofern es keine Verwechslung ist), wäre, solche Gewaltausbrüche zu filmen. Passiert so etwas in einem Viertel (Wiederholungstäter bekannt, wie z.B. der Fall in A), hat es sich auch als Vorteil erwiesen, wenn man sich mit mehreren zusammen tut. Aber obwohl es eigentlich verboten ist, bringen Videoaufnahmen solcher Handlungen noch am meisten. Nahezu alles andere verläuft im Sande, sofern nicht irgend ein Dritter nachweisbar zu Schaden kommt.

    • Auf welche Situationen beziehst Du Dich denn,

      Ich beziehe mich auf das Sammeln von Gründen dafür, warum einzelne in bestimmten Situationen nicht eingegriffen und auch im Anschluss nichts weiter unternommen haben.

      ja, es schwingen Vorwürfe mit.

      Bei mir schwingt nichts.

      Wenn ich schreibe, dass ich etwas nicht in Ordnung finde, dann meine ich das exakt so. Damit, dass ich damit keinen Beliebtheitspreis gewinne oder meine Reaktion als Vorwurf interpretiert wird, kann ich leben.

    • Ich hatteAnfang des Jahres so ein Erlebnis. Mein Nachbar hat zwei Jagdgebrauchshunde und einen sehr veralteten Erziehungsstil. Seine Dachsbracken Hündin geht gerne mal allein auf Tour weil Herr Nachbar zu blöd ist, alle Schlupflöcher ordentlich zu schließen.

      Ich hatte ihm schon mehrfach gesagt, dass wir (meine Schwester, ihr Mann und ich ... wir wohnen im gleichen Haus) es nicht gern sehen, dass ausgerechnet seine Hunde ungesichert rumlaufen. Mit der Bracke haben wir an sich kein Problem, die ist lieb und lustig, aber sein Deutsch Langhaar hat vor 3 Jahren den Malteser meiner Schwester getötet ... da sind wir verständlicherweise etwas überempfindlich.

      Naja, jedenfalls wollte ich Abends nochmal eine Pipirunde mit meinen Mädels drehen, als die Bracke mal wieder auf der Einfahrt stand. Da Leevje vor Freude durchgedreht ist, hat er es scheinbar mitbekommen und stand schon vorne an der Tür als ich mit den Hunden zu ihm auf den Hof kam. Er rief seine Hündin rein und schloss die Tür. Ich bin dann weiter und der Weg führt nochmal seitlich an seinem Garten vorbei. Als ich auf der Hälfte seines Gartens war kam er auf die Terrasse und ich sah, wie er wie ein Bescheuerter auf die Bracke eintrat :( und sie dabei an'schrie' (nicht laut, war ja spät Abends, die Nachbarn dürfen sowas ja nicht mitbekommen :wuetend:) "DU.SOLLST.NICHT.IMMER.ABHAUEN!" ... jedes Wort ein Tritt :(

      Mir wurde richtig schlecht und ich habe rübergebrüllt, ob er nicht alle Latten am Zaun hat und ob er wirklich der Meinung ist, dass diese Aktion auch nur ansatzweise erzieherischen Wert hat. Er war wohl erschrocken, weil er nicht damit gerechnet hat, dass ich das mitbekomme.

      Reagiert hat er nicht, aber immerhin hat er vom Hund abgelassen :( :

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