Hund Buddelt EXTREM

  • Bitte schütte Buddellöcher wieder zu, die können auf Wiesen und überall, wo Grün sie verdeckt, für Reiter und Pferd sehr gefährlich werden bis hin zum Sturz und Beinbruch. Genauso natürlich für Spaziergänger etc.


    Wenn mein Hund sich so einbuddeln würde, dass er nicht mehr ansprechbar ist, würde ich es konsequent unterbinden und jede Neigung dahingehend abbrechen. Wenn das ohne Leine nicht geht, muss er eben eine Zeit lang wieder an eben diese.


    Vielleicht wäre eine Ursachenforschung nicht verkehrt, wann er besonders buddeln will, zb wenn viele Hündinnen läufig sind oder er viel Programm hatte. Was stresst ihn so?

  • Nach deiner Schilderung - und etwas anders haben wir hier ja nicht, um das Verhalten deines Hundes zu beurteilen - spricht alles für Suchtverhalten.

    Wenn ein Goldie so im Rausch ist, daß er nicht mal Leckerchen nimmt, ist das schon eine Hausnummer.


    Sucht funktioniert bei Mensch und Tier nach denselben Regeln. Wenn du einen Alkoholiker damit motivieren möchtest, daß er nach soundso langer Enthaltsamkeit ein Gläschen Hochprozentiges als Belohnung bekommt, wird das nicht funktionieren. Weil es ein Kennzeichen von Sucht ist, daß der Süchtige nicht maßhalten kann, ist bekantlich jedes Glas eins zuviel.

    Aus demselben Grund funktioniert es auch bei Ole nicht, wenn du ihn durch "Buddeln in Maßen" fürs Nichtbuddeln belohnen willst. Ein Ansatz, der anderenfalls - wenn es nicht gerade um Suchtverhalten ginge - durchaus erfolgversprechend wäre.


    Deshalb ist hier im Thread auch von kaltem Entzug und ähnlichem die Rede. Hunde haben uns gegenüber einen großen Vorteil: sie können sich ihr Suchtmittel nicht selbst verschaffen, wir Menschen haben die Kontrolle darüber. Anders als der Mensch muß sich der Hund also nicht mühsam selbst motivieren, wenn er aufhören will. Wir können das für ihn entscheiden und konsequent durchsetzen, Voraussetzung ist natürlich, daß wir klar und ohne Beschönigung erkennen, daß unser Hund ein Suchtproblem hat.

    Und Entzug heißt in diesem Fall eben: Buddeln gibt es von jetzt an gar nicht mehr, weil Ole damit eben nicht umgehen kann. Ein trockener Alkoholiker bleibt bekanntlich immer noch Alkoholiker. Anderen Menschen schadet ein Gläschen hier und da nicht, ihm schon.


    Ich durfte vor Jahren in der Welpenstunde einen solchen trockenen "Alkoholiker" kennenlernen, es war der Hund der Trainerin. Ein hochbewährter Rettungshund, der aber in jungen Jahren in guter Absicht mit Bällchenwerfen bespaßt worden war und so zum Balljunkie wurde. Die Trainerin zeigte ihn uns als abschreckendes Beispiel dafür, daß Sucht beim Hund möglich ist und wie sie sich auswirkt. Sie packte ein Bällchen in ihre Umhängetasche, legte diese auf den Boden und der Hund legte sich davor und glotzte den Rest der Stunde auf diese Tasche. Er hatte zuvor schon seit Jahren keinen Ball mehr im Fang gehabt, aber die Sucht an sich war eben noch da.

    Wir Junghundebesitzer waren sehr beeindruckt und ich glaube, wir alle waren dann sehr wachsam, um es bei unseren Jungspunden nie so weit kommen zu lassen.


    Er ist absolut kein Junkie.

    Ich zweifle nicht daran, daß Ole in anderen Bereichen prima zurechtkommt. Wer alkoholsüchtig ist, muß ja nicht gleichzeitig glücksspielsüchtig sein oder umgekehrt. Aber das extreme Buddelverhalten geht bei ihm eben deutlich über das normale Maß hinaus.

    Wobei süchtige Hunde eher mit Glückspiel- oder Computerspielsüchtigen zu vergleichen sind: Der Kick, der immer wieder gesucht wird, entsteht durch die Glückshormone im Hirn, nicht durch äußerlich zugeführte Substanzen.


    Ich habe auch einen Hund, der sehr gerne buddelt. Ab und zu darf Cara das auch, da wo es keinen Schaden anrichtet. Aber trotz all ihrer Begeisterung: ich brauche bloß wortlos aufzustehen und weiterzugehen, dann läßt sie das Loch Loch sein und kommt mit. Wenn ich ein tolles Leckerchen anbiete desgleichen. Ich habe auch kein Problem damit, Cara vom Budeln abzuhalten, wo es nicht angebracht ist, das war auch kein großer Erziehungaufwand. Aus all diesen Anzeichen sehe ich, daß die Grenze zur Sucht hier nicht überschritten ist, und nur deshalb kann ich ihr dieses Vergnügen erlauben.


    Was im anderen Thread steht, spielt hier keine Rolle. Die Antworten hier beziehen sich ja auf deinen Hund, deine Schilderung. Dasselbe Verhalten kann beim einen Hund eine ganz andere Ursache haben als beim anderen. Es hat ja auch jeder eine ganz eigene Vorgeschichte. Da kann es schon sein, daß unterschiedliche Lösungen für dasselbe Problem sinnvoll sind.


    Dagmar & Cara

  • Ich bin meiner damaligen Trainerin heute noch dankbar für diese Lektion... daß Hunde richtiggehend süchtig werden können - und das gar nicht so selten - wußte ich vorher nicht.


    Dagmar & Cara

  • dagmarjung

    Ich danke dir für deine Antwort. Das klingt plausibel. Ich würde gern noch eine Sache ergänzend anbringen und fragen. Ole hört auf zu buddeln, wenn er mich nicht mehr sieht. Deshalb buddelt er auch im Wald nicht, da bin ich nämlich schnell hinterm nächsten Baum verschwunden. Auf der Elbwiese sieht er mich sehr lange und er kennt den Weg. Dann dauert es, bis er vom Loch lässt und mir hinterherrennt. Er guckt aber beim Buddeln immer nach mir, ob ich noch zu sehen bin. Ist das nicht mehr der Fall, kommt er. Deshalb die Frage: Er buddelt wie verrückt, ja. Ist er aber süchtig bei eben geschildertem Verhalten?


    Außerdem an die Frager nach dem Training: Welches Training sollte er bekommen außer Dummytraining und das übliche "Begleithundetraining"? Wieso sind anderthalb Stunden (oft zwei) Ausflug mit unterschiedlichen Erlebnissen (Wald, mal ein anderer Hund zum Spielen, Straßenbahn fahren, Dummy aus der Elbe holen...), dazu zwei halbstündige Runden durch (verschiedene) Straßen unserer Umgebung am Morgen und am Abend und zwischendurch im Garten herumschnüffeln nicht ausreichend - wenn gleichzeitig andere von euch schreiben, Ole wäre überbeschäftigt?

  • Andrea Elli vielleicht hilft es eurem Ole ja, Beschäftigung und Bummelspaziergänge zu trennen und nicht zu vermischen.


    Ich persönlich habe ja einen Labbi, der demnächst auch zwei wird. Ich gehe morgens eine halbe Stunde, so gut wie immer die gleiche Strecke, nachmittags gibt es dann normale Spaziergänge mit 1-2h, je nach Lust und Laune. Da gehen wir einfach nur und mehr als Rückruf und mal ein Sitz fordere ich da nicht ein.

    Alle zwei Tage etwa gibt es mehr Beschäftigung: Training in der Rettungshundestaffel (das wäre bei euch der Dummy, ggf mal im Dummy-Talk vorbei schauen was alles so möglich ist), Canicross oder Unterordnung.

    Abends geht es dann nur noch für PiKa raus.

    Seit dem wir unser Pensum gefunden haben, ist mein Hund ein anderer. Ausgeglichener, neigt nicht mehr zu Übersprungshandlungen oder den bekannten 5 Minuten, was im Endeffekt auch nur Stressabbau ist.


    Das Buddeln würde ich rigoros verbieten, ganz einfach, in dem der Hund in "gefährlichen" Gebieten an der (Schlepp)leine bleibt. Was soll man da viel diskutieren, wenn eh nichts zum Hund durchdringt da er in seinem Tunnel gefangen ist.


    Viel Erfolg euch!

  • wir haben hier auch einen Hund, bei dem weniger mehr ist. Unser Hund ist vollkommen damit ausgelastet, beim Gassi gehen "Click für Blick", Markertraining und "Leckerli im Gras suchen" zu machen. Rückruf mal außen vor gelassen, das ist obligatorisch.


    Mehr braucht er nicht. Wir haben NIE Spielzeug dabei, weil ich a. nicht möchte, das er in ein Suchtverhalten fällt b. nicht möchte, das er meint, seine Ressource verteidigen zu müssen und c. er dann "vergisst", Hundedinge zu tun. Und DIE finde ICH noch immer am wichtigsten beim Gassi gehen. Zuhause wird allerhöchstens mal bissel rumgekaspert oder auch Leckerlis versteckt.


    Ich würde das buddeln auch verbieten, weil er sich damit noch mehr abschießt und weil es für andere nicht ungefährlich ist. Wir haben hier im beliebten Gassi-Gebiet eine Wiese, die man fast nicht mehr betreten kann, weil sie von Buddellöchern übersäht ist.


    Meiner Meinung nach werden viele Hunde eher über- als unterfordert.

  • Ich glaube, hier läuft einiges durcheinander.


    Der Hund soll natürlich ausreichend spazieren gehen. (Meiner Erfahrung nach ca. 1,5 Stunden täglich.) Das ist ein Grundbedürfnis und muss befriedigt werden. Aber so ein Spaziergang ist frei von Beschäftigung, Arbeit und Geballer mit anderen Hunden und anderen Dingen, die ihn hormonell wegschießen. Es sollte eher so aussehen, dass der Hund vor sich hinläuft, Zeitung liest und die Seele baumeln lässt. Das darf auch gerne mal mit anderen Hunden sein.


    Die Beschäftigung - also in dem Fall gut aufgebautes Dummytraining, das auch richtig Hirnschmalz fordert - sollte jenseits der Spaziergänge stattfinden. Meiner Erfahrung nach hat es sich bewährt zwei Mal die Woche mit dem Hund zu arbeiten. Wenn man allein vor sich hinwurschtelt, dann sind die meisten Hunde nach ca. 15 bis 20 Minuten platt.

    Bitte schütte Buddellöcher wieder zu

    Soweit die Theorie. In der Praxis sieht das so aus, dass davon immer Krater bleiben. Das geht mir total auf den Sack. Ich habe eine Weidefläche, wo jemand auch hat buddeln lassen und versucht hat es zuzukratzen. Da habe ich seit zwei Jahren nun eine Stelle, die so tiefe Löcher hat, dass ich meinen Schafzaun nicht entlangstecken kann, weil dort so tiefe Löcher sind, dass locker ein Hund unter dem Zaun durchschlüpfen könnte.


    Hunde haben auf fremden Flächen draußen gar nicht zu buddeln! Da gibt es nichts dran zu rütteln. Wer das für seinen Hund will, soll das im eigenen Garten machen oder sich dafür einen pachten.

  • Ich hatte das so verstanden, dass der Hund sich außerhalt der Reichweite der HH zum Buddeln einfindet. Bis man dort ist, ist das Loch schon da.

    Deshalb die Bitte, es wieder zuzuschütten.


    Buddeln komplett zu unterbinden und Leine dran zu machen, um Hund bei sich zu behalten, ist natürlich besser.


    Und wer seinen Hund auf fremde Koppeln lässt zum Buddeln- da kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln. Beim Reiten sehe ich oft auf der "Laufstrasse" neben dem Schotterweg, wo Reiter bevorzugt im Grünen am Rand langgehen, Buddellöcher. Die sind echt gefährlich, wenn man die nicht sieht. Ein Pferdehuf bleibt da schnell stecken.


    Meine zwei buddeln nur daheim im Sandkasten- und zu meinem Leidwesen in meinen Beeten :stock1:  :lol:

  • Und wer seinen Hund auf fremde Koppeln lässt zum Buddeln- da kann ich echt nur mit dem Kopf schütteln. Beim Reiten sehe ich oft auf der "Laufstrasse" neben dem Schotterweg, wo Reiter bevorzugt im Grünen am Rand langgehen, Buddellöcher. Die sind echt gefährlich, wenn man die nicht sieht. Ein Pferdehuf bleibt da schnell stecken.

    Die meisten halten meine Flächen für ... ja, keine Ahnung ... Niemandsland? Sie werden nicht gemäht. Dürfen sie gar nicht. Nur beweidet. Das sieht für viele dann wohl so aus, dass man sich dann austoben könnte. Besonders als wegen Corona alles lahmgelegt war, habe ich das nur staunend beobachtet, was da alles abgeht. :emoticons_look:

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