Keya von Geburt an behindert...Dysmelie

  • Es ist sehr wichtig frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, sie ist noch ein Baby mit weichen Knochen, ihr schiefer Gang birgt echte Risiken, wie Deformierung der Wirbelsäule, Probleme mit den Gelenken etc sie ist ja bereits vorne links durchtrittig weil das ganze Gewicht auf der Linken Seite gelagert wird, dass gilt es auszuschließen, bzw zu verhindern.
    Da es die Problematik mit dem verkürzten Bein gibt und eine Orthese dadurch auch Schwierigkeiten am Stumpf hervorrufen kann, möchte ich das sie gleich vernünftig behandelt wird.

    Das hat die TE doch schon geschrieben.

  • Ich find es seltsam zu fragen, warum ein Hund dreibeinig herumlaufen soll, wo er doch ein ‚viertes Bein‘ kriegen kann.

    Wenn hier ein User sagen würde, mein Hund hat drei Beine und das bleibt auch, weil ich keine Lust habe, das behandeln zu lassen, dann wär hier Hölle los mit ‚Verantwortung für dein Tier‘ und den Folgen fürs Skelett...

  • Ich verstehe auch nicht, warum die TE nicht die bestmögliche Behandlungsoption für ihren Hund nutzen sollte, wenn sie es kann?


    Ich habe mit dem Krankheitsbild bisher keine Erfahrungen und würde an eine Orthese am gesunden Bein zur Unterstützung und generell Physio zur Lockerung/ für einen gezielten Muskelaufbau denken. Alles Gute für die Kleine!

  • Naja, rein nach dem Lesen der Beiträge habe ich nicht den Eindruck, dass bisher eine wirklich vernünftige Diagnostik betrieben wurde in dem Fall.

  • Sollte er dafür nicht erst ausgewachsen sein? Sonst musst du doch alle paar Tage eine neue anpassen lassen?

    Diesen Beitrag möchte ich nochmal hervor heben, ich finde das einen wichtigen Punkt, den man mit einem fähigen Orthopäden ansprechen sollte.

    Sollte eine Prothese jetzt angepasst werden, müsste die alle paar Wochen, also sehr engmaschig, kontrolliert und je nach Rasse(n) also Größenwachstum des Hundes uU auch mehrfach ersetzt werden, sonst richtet sie mehr Schäden an, als dass sie hilft.

    Ich finde den Weg, den die TE gehen will, bemerkenswert, wollte nur einen sachlich imho wichtigen Beitrag hier lassen

  • Naja, rein nach dem Lesen der Beiträge habe ich nicht den Eindruck, dass bisher eine wirklich vernünftige Diagnostik betrieben wurde in dem Fall.

    Das muss in England dann ja eh gemacht werden. Sie wird da schon jetzt einige Unterlangen hin geschickt haben müssen. Sie soll vorbei kommen zur Untersuchung.


    Also geht sie mit der Kleinen zu einer super Klinik und lässt fähige TÄ da drauf schauen, da bekommt sie auch ganz sicher eine richtige Diagnose, eben weil die Klinik hervorragend ist.

    Wie es dann weiter geht kommt aufs Ergebnis der Untersuchung an.


    Aber sie wird das jetzt sowiso erstmal vom Spezialisten ansehen lassen. Dazu wird doch hier geraten?

    Wo liegt dann das Problem? Weil die Klinik nicht hier im Lande ist?

    Würde sie das in Deutschland machen wären alle hier begeistert :???::ka:

  • Ist das diese OP, wo die Hunde die Prothese in den Knochen geschraubt bekommen und dann da dauerhaft eine offene Wunde haben? Das ist das einzige, was ich mit Fitzpatrick verbinde, kann aber auch was anderes sein..


    Ich finde das ethisch sehr schwierig. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der Hund 3 "komplette" Beine und ein kürzeres ohne Pfote.


    Da gibts ja einige mögliche und unmögliche Vorgehensweisen, wie man damit umgehen möchte.

    Ich schreib Dir Mal was dazu auf, nur als Gedankengang, ohne Verurteilung oder Bevormundung etc.


    Ich hatte letztens einen Fall, da wurde ein Hund in ähnlichem Alter (12 oder 14 Wochen, meine ich, mittelgroße Rasse, geschätztes Endgewicht so 18-20 kg und ca 55 cm) in der Tierklinik abgegeben mit zertrümmertem Karpalgelenk. Die Besitzer wollten keine OP bezahlen, der Hund wurde durch die Klinik übernommen und wir mussten entscheiden, ob wir lieber eine Versteifung/Arthrodese oder eine Amputation machen wollen/sollen.

    Wir haben 2 Tage darüber gegrübelt und beraten, und uns letzten Endes für die Amputation der Vordergliedmaße entschieden.


    Ausschlaggebend waren diese ganzen Pro-Argumente:

    - die Hunde kommen eh super klar mit 3 Beinen, und wenn das Bein so früh weg kommt, dann erst Recht

    - mit Physio und Co, frühzeitig begonnen, kann man super viel ausgleichen und entsprechende Muskulatur aufbauen

    - die OP geht schneller und die Nachsorge ist in 10 Tagen durch (Fäden ziehen, fertig)

    - damit ist das ganze risikoärmer und schmerzärmer (wenig Wundschmerz, wenig Manipulation an der Wunde, usw)

    - die OP ist komplikations-loser

    - der Hund kann schneller wieder richtig am Leben teilnehmen und muss nicht ewig ruhig gehalten werden, das halte ich für einen Hund in dem jungen Alter für wichtig


    Dagegen sprach eigentlich nur, dass die Entscheidung endgültig ist.


    Dem Hund wurde also die gesamte VGM amputiert, und schon am nächsten Tag war sie super fit und ist im niedlichen T-Shirt durch die Praxis gehoppelt. Nach 4 Tagen konnte sie mit den anderen Hunden problemlos spielen und nach 7 Tagen hat man überhaupt nichts mehr gemerkt, sie ist gerannt und geflitzt wie mit 4 Beinen und man konnte einfach mit der Prägungsphase und positivem Tierarzt-Training weiter machen (wobei sie so eine Frohnatur war, sie hat den kurzen Aufenthalt und die eine OP nicht übelgenommen).



    Was Du letzten Endes machen lässt, ist Deine Entscheidung. Man sollte aber Kosten - Nutzen (Kosten meint hier nicht Geld, sondern was es den Hund kostet und welchen Aufwand man betreibt) genau gegeneinander abwiegen, vor allem im Hinblick auf Langzeit-Prognosen, ganz besonders, wenn es so deutliche Unterschiede für den Hund macht bzgl Stress, Schmerz und Komplikationen.


    Ich bin gespannt, wie Du Dich entscheidest letzten Endes und würde mich freuen, wenn Du hier weiter berichtest.

  • Ist das diese OP, wo die Hunde die Prothese in den Knochen geschraubt bekommen und dann da dauerhaft eine offene Wunde haben quasi?

    Nein da bleibt nichts offen.

    Itaps


    Die Fussprothesen, genannt intraosseous transcutaneous amputation prosthetics (Itaps), wurden von einem Team des Universitäts College London entwickelt. " ... Die richtige Revolution mit Oscar ist, dass wir ein Stück Metall mit einem Flansch eingesetzt haben, in den die Haut wächst und der sich extrem kompakt mit dem Knochen verbindet. Wir haben geschafft, dass Knochen und Haut in das Implantat wachsen und haben dann eine "Exoprothese" entwickelt", die drauf passt und einen fast normalen Gang erlaubt ... ".

    Das besondere daran ist, dass es zu keinerlei Infektionen, sondern zu einer sauberen und völlig intakten Verheilung und Verbindung von Metall, Kochen und Haut gekommen ist. Traditionelle Prothesen werden meist auf einen Stumpf des Köperteils aufgelegt und verursachen relativ schnell Druck- und Reibestellen. Hier trägt der Metallstift den mechanischen Druck und überträgt diesen direkt in den stabilen Knochen. Diese neue Technologie soll nun weiter entwickelt werden, um auch Menschen mit fehlenden Gliedmaßen zu helfen.

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