Ist der Schäferhund der richtige Hund für uns?

  • Gerne arbeiten hat nichts damit zu tun, ein guter Familienhund zu sein. Ich verstehe nicht, wo das herkommt.


    Natürlich sind Einschätzungen von Rassehaltern gut und wichtig, aber oft sind die auch in der Relation verschoben. Das merkt man dann, wenn man mit sehr vielen Rassen zu tun hat, sowohl im Alltag als auch im Sport. Was der eine für "krass" hält, ist in der Gesamtwertung eigentlich oft völlig im Durchschnitt.


    Ich will keineswegs da ein Problem runterspielen, wenn der Mensch seinen Hund für schwierig hält, nehm ich das für den Menschen selbst sehr ernst. Aber wenn die Beschreibung dann gleich klingt, als sei der Hund ein ernster Arbeiter, obwohl er ein reizoffener, meist eher nervlich angekratzter Hund mit viel will to please ist, aber nicht sehr viel Herz und Mut, dann ist das etwas, wo man schon geneigt ist, etwas zu sagen. Der Hund kann ja im Hundesport trotzdem total viel Spaß machen und das auch lustig 3-4-5x in der Woche mitmachen. Da betrifft die Beschreibung einfach andere Bereiche.

  • Wenn es wirklich drauf ankommt, greifen die meisten Hunde Ein.

    Ich behaupte das ist Wunschdenken. Wenn „Buh“ nicht reicht , spätestens bei ein bisschen Gegenwehr stehst du alleine da, weil dein Hund dir viel Spaß gewünscht hat und weg ist - kann natürlich auch anders ausgehen, aber das sind dann eher die Ausnahmen und nicht andersrum.

    Was natürlich trotzdem nicht hilft wenn der Hund unbeteiligte Passanten an die Wand nagelt!


    Ich würde dem TE empfehlen sich mal auf den Plätzen bei ihm in der Ecke umzugucken, ob er/Partnerin Spaß am Hundesport entwickeln könnte, je nach Rasse dann eben entweder bei den Schäfis oder wenns doch der Labrador werden soll entsprechend Dummyarbeit etc - und das auch nicht nur nächste Woche bei netten paarundzwanzig Grad sondern auch in der ätzenden Jahreszeit bei Regen und kalt und Matsch und...

  • Eingreifen muss nicht zwingend heißen "Sehe bösen Mensch, schredder bösen Mensch."

    Ich denke es reicht einigen komischen Gestalten schon aus wenn ein Laut aus dem Tier heraus kommt ( bspw ein Wuffen oder grummeln, kann aus Unsicherheit passieren, aber wer kann das schon alles einordnen?).

    Wenn nicht sogar sich der Hund einfach vor die Person stellt ( kann man nebenbei auch gezielt beibringen - auf Kommando soll der Hund zwischen einem selbst und einer Fremd Person und einfach nur "blocken") schon ausreichen kann.


    Also : Ich meine damit einfach eine gewisse Reaktion. Das muss nicht bedeuten dass der Hund dann wirklich nach vorne geht, aber etwas Laut werden, kann reichen, wenn eine Person nicht schon von der Gestalt, oder der bloßen Hundheitlichen Anwesenheit abgeschreckt ist. :)

  • Präsenz zeigen konnte auch mein Rüde, der olle schwarze, kleine Mischling. Der hat mir einfach mit Körpersprache so oft schon den Weg frei gemacht und "komische" Gestalten auf die andere Straßenseite gejagt,ohne dabei auch nur im Ansatz verbal oder gar körperlich zu werden.


    In meinem Umkreis gibt es wieder mehrere Schäferhunde. Die Haltung ist komplett unterschiedlich. Der eine ist nur händelbar,weil er mit seiner schweren HD kein Bock hat mehr als drei Meter zu rennen. Trotzdem zum Spielzeugjunkie verzogen. Der nächste ist händelbar weil eben auch Spielzeugjunkie. Dann gibt es einen dem alles egal ist. Die anderen hingegen werden erzogen, erhalten einen Ausgleich zum Familien und sein und sind recht entspannt wenn man die trifft.

    Der zuerst erwähnte DSH hat bereits im zarten Alter von nur wenigen Monaten Jogger, Radfahrer gestellt, hat kleine Hunde vermöbelt,so dass der Halter mehrere Beschwerden beim Ordnungsamt liegen hat. Der Halter wollte den Hund auch zum Abschrecken und zum sich selber sicher fühlen. Aber dafür muss der Halter auch was tun. So ein Hund läuft nicht mal eben nebenbei . Kein Hund tut das,der auch nur im Ansatz zum Schützen neigt.


    Hier gibt es genau 2 weiße Schäferhunde. Und Beide sind absolute Schlaftabletten. Daher nicht repräsentativ, aber die schleichen Gassi. Wobei man den einen als Hund nicht zu nahe kommen sollte.

  • Verfolge den Thread schon länger aber hab mich bisher nicht eingeklinkt, da ich selbst keinen Schäferhund besitze und daher nur Erfahrungswerte aus dem Umfeld habe.


    Aber was mir noch einfällt, was der TE mit in seine Überlegungen mit einbeziehen sollte wie die Verträglichkeit mit anderen Hunden so ins Leben mit reinpasst. Alle DSH und auch Schweizer die ich kenne sind nicht besonders grün mit anderen Hunden. im Eingangspost steht, dass die Familie auch noch Hunde besitzt. Zudem sind generell im Leben ja doch viele Hunde unterwegs. Sollte man finde ich aufjedenfall mit einbeziehen, ob man da selbst mit umgehen kann, wenn der Hunde möglicherweise vollständig unverträglich oder gelinde gesagt sehr wenig Bock auf andere Hunde hat.


    BTW den Schweizer den ich im nahem Umfeld habe ist für mich persönlich ein Traum von Hund, optisch und Charakter, für den Rest vom Dorf nicht da wechseln alle die Straßenseite da extrem unverträglich (abgesehen mit meiner Hündin, die lieben sich).
    Für die Familie selbst auch z.B. nur vom Mann händelbar, auf die Frau hört er 0,0 da sie zu unsicher ist. und er ist laut, sehr laut, vorallem wenn Samstags die Feuerwehrsirene zur Übung losgeht hört das ganz Dorf den Hund minutenlang mitheulen xD (Macht bei uns überhaupt nichts, sehr ländlich, jedes zweite Haus hat einen Hund und wird belächelt aber er spricht aufjedenfall recht gern =P )

  • Einen Hund zulegen für den eigenen Schutz, ohne geeigneten Trainer, Hundeschule oder Verein, ist und bleibt für mich hochgradig Gefährlich für die Umwelt!

  • Eingreifen muss nicht zwingend heißen "Sehe bösen Mensch, schredder bösen Mensch."

    Ich denke es reicht einigen komischen Gestalten schon aus wenn ein Laut aus dem Tier heraus kommt ( bspw ein Wuffen oder grummeln, kann aus Unsicherheit passieren, aber wer kann das schon alles einordnen?).

    Wenn nicht sogar sich der Hund einfach vor die Person stellt ( kann man nebenbei auch gezielt beibringen - auf Kommando soll der Hund zwischen einem selbst und einer Fremd Person und einfach nur "blocken") schon ausreichen kann.


    Also : Ich meine damit einfach eine gewisse Reaktion. Das muss nicht bedeuten dass der Hund dann wirklich nach vorne geht, aber etwas Laut werden, kann reichen, wenn eine Person nicht schon von der Gestalt, oder der bloßen Hundheitlichen Anwesenheit abgeschreckt ist. :)

    Du schreibst aber wenn es drauf ankommt ;)

    Und da reicht ein Laut nicht aus. Und ja, da sehe ich es wie Elaia In einer wirklich ernsten Situation (nicht im Vorfeld) wird ein Grossteil der Hunde nicht handeln! Und das ist auch gut so.

  • Hummel


    Irgendwie kann ich dich gerade nicht zitieren.


    Aber als wesensschwach würde ich meine Hündin sowie ihre Eltern und Geschwister absolut nicht bezeichnen. Vielleicht haben wir eine Ausnahme erwischt, aber das glaube ich nicht mal. Man muss einfach gucken, dass man nicht aus einer Showzucht kauft. Show tut dieser Rasse nicht gut. Leider wird offiziell keine Arbeitsprüfung verlangt. Habe ich trotzdem Wert drauf gelegt.


    Als Diensthund wäre sie nicht triebig genug. Das ist ihr einziger Fehler. Darum habe ich als dritten Hund einen LZ DSH. Diese hat dafür andere Schwächen, über die ich bei der Weißen nie nur nachgedacht hätte.


    Unsere Weiße ist ein absoluter Allrounder, kann überall mit hin, macht alles mit, muss aber eng geführt werden, damit sie nicht verhaltenskreativ wird.

  • Wir hatten damals in unserer Familie auch immer dt. HZ Schäferhunde. Und die wurden alle nicht gearbeitet. Und dennoch waren sie keine auffälligen Hunde. Nunja, andere Hunde fanden sie nicht immer toll.


    Mein erster eigener Hund ist ein dt. Schäferhund/Riesenschnauzer-Bernser Sennen Mix und zu Mensch und Tier ein Lämmchen. Andere Hunde je nach Laune völlig egal oder ein Wuffer wert. Allerdings machen wir schon immer Obedience. Meine Schwester ist auf Marketing "reingefallen" und hat sich Anfang des Jahres einen "rein ddr-blütigen altdeutschen Schäferhund" gekauft. Sie hat keine Ambitionen irgendwie Gebrauchshundesport zu machen, aber sollte der Hund das brauchen, macht sie das. Da ist sie ganz flexibel. Sie steht bereits jetzt 2x die Woche auf dem Hundeplatz. Sie macht Fährte und "Junghundekurs". Was Leni aber auch braucht. Impulskontrolle und Frusttrationstoleranz waren und sind immer noch ein Thema, was sich aber schon sehr sehr gebessert hat.


    Ich denke, lieber TE, wenn deine Freundin willens ist, sich richtig reinzuhängen und sich auf den Hund einzustellen, würde auch ein HZ DSH oder ein WSS passen. Aber ganz ehrlich? Schlepp deine Freundin mit ins Tierheim und geht dort mit verschiedenen Hunden Gassi. Vielleicht ist da ja genau das richtige dabei und es macht Klick? Bevor Inuki bei mir einzog war ich auch öfter im TH Gassi. Mit einer kurzbeinigen Jack Russel Dame. Tiffy hieß sie. Mein erster Gedanke war "gebt mir bitte einen richtigen Hund!" aber während des Spaziergangs hat sich was in mir gerührt. Hätte Tiffy nicht schon Interessenten gehabt ...^^

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