Ständiges Mobbing
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Ich gehe (ging) seit Jahren regelmässig, meist täglich, mit einer Nachbarin laufen mit meinen Hunden. Sie hatte zuerst einen Shih-Tzu-Mix, der wegen Cushing im Alter von knapp 10 Jahren eingeschläfert werden musste. Er war ein gemütlicher, ruhiger Hund, den meine Hunde liebten.
Nach einigen Monaten der Überlegungen holte sie sich eine 4-jährige Biewer-Yorkie Hündin. Diese ist das pure Gegenteil des vorherigen Hundes, ein quirliger Wirbelwind, die herumtobt wie ein Welpe.
Bei den ersten Begegnungen mit meinen Hunden (Smilla und damals noch Vicky) stürzte sie sich hell begeistert auf meine Hunde und wollte spielen. Aber meine beiden alten Damen (Vicky dazu noch schwer herzkrank) machten ihr gleich unmissverständlich klar, dass da nix ist mit Spielen und Herumtoben. Das akzeptierte die Kleine nach einigem Rummaulen dann auch.
Nach Vickys Tod kam Bongo, der ein völlig anderer Typ ist als meine selbstbewussten alten Damen vorher. Bongo war offenbar schon immer ein Mobbing-Opfer, auch in der Pflegestelle, aus der ich ihn holte. Er ist bereits 9 Jahre alt.
Anfangs wollte Yilka natürlich auch ihn auffordern zu spielen, aber er reagierte nicht. Sie stürzte sich ständig keifend auf ihn, wies ihn entweder zurecht (z.B. wenn ich ihn gerufen hatte) oder versuchte, ihn zum Hinterherlaufen zu animieren. Sie schnappte auch immer wieder nach seinem Gesicht, worauf er mir hilfesuchend verzweifelte Blicke zuwarf.
In den vergangenen Wochen wurde dieses Mobbing von Yilka gegenüber Bongo immer heftiger, die Besitzerin unternahm jedoch nicht viel ausser ein paar sanften Ermahnungen "Nein, Yilka, lass den Bongo in Ruhe."
Ich selber wurde langsam auch gereizt, weil der arme Bongo einfach keine Ruhe hatte in der ersten Viertelstunde, solange Yilka noch völlig überdreht war. Im Laufe des Spaziergangs beruhigte sie sich dann langsam. Die Nachbarin weigerte sich, Yilka an die Leine zu nehmen, weil meine beide frei liefen. "Ich kann sie doch nicht an die Leine nehmen, wenn die andern frei laufen!" Wenn sie Yilka doch mal an die Leine nahm, weil sie sich allzu ungebührlich aufführte, so biss diese in die Leine, worauf sie sofort freigelassen wurde...
Kurz und gut, es eskalierte langsam zum Streit zwischen uns, weil halt auch ich begann, die Yilka zurecht zu weisen, wenn sie ständig den Bongo mobbte.
Jetzt gehen wir nicht mehr miteinander laufen, es herrscht Funkstille.
Ich frage mich jetzt, was dieses dauernde Mobbing eigentlich bedeutete und ob es nicht frühzeitig schon einen "andern Weg" gegeben hätte, um das zu unterbinden. Kommt das nur aus der Frustration, dass der eine Hund spielen will, der andere aber nicht?
Aber irgendwann muss doch auch Schluss sein oder ist das einfach Terrier-Art, immer und immer wieder zu versuchen, den andern zu einer Reaktion zu "zwingen." Es waren nicht die typischen Spielaufforderungen mit dem "Verbeugen" nach vorne, sondern eher giftige Zurechtweisungen und an die Wand drängen, was Bongo natürlich überhaupt nicht verstand.
Ich bin frustriert, wollte nur mal mein Herz ausschütten, sorry für den langen Text
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Eigentlich hast du die Antwort schon: "frühzeitig". Wenn ich mit anderen gehe, ist es für mich selbstverständlich, dass ich andere Hunde wegschicke wenn sie meinen nerven. Das sieht so aus, dass er von sich aus in meine Nähe kommt und spätestens beim 3. auffordernden Blick an mich kommt eine Reaktion. Das Nervteil muss Abstand halten.
Das muss absolut nichts unfreundliches sein. Meiner Erfahrung nach (wenn man mit freundlichen Hunden zusammen geht) reagieren die nach kurzer Verwirrtheit gut, da einen als Fremden noch nicht einschätzen können. Spätestens beim 3. Spaziergang muss man nicht mehr viel tun. Genauso können meine Spazierpartner meinen auf Abstand bringen oder ich sorge dafür - ich kann ja nicht erwarten, dass sich jeder das traut.Es gibt für uns nur die Kombination mit netten Hunden, die sich von mir regulieren lassen oder mit Besitzern, die selbst schnell eingreifen.
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Hunde sind Hunde. Ich hab bisher nur sehr wenige Hunde erlebt, die keinen Spaß an so ein wenig Mobbing haben - wenn es möglich ist und sie es sich erlauben können. Das ist schmerzhaft, wenn man einen Hund hat, der da tendenziell „Opfer“ ist.
Unterbinden kann das der Besitzer, indem er ein paar Verhaltensregeln klarmacht und auch durchsetzt. Klar kannst Du versuchen, als Besitzer des „Opfers“ Deinen Hund zu schützen. Aber Du hast ja selbst schon gemerkt: Die Situation wird dadurch nicht entspannter. Und was an sich Freide machen soll wird zum Stress für alle Beteiligten.
Dass Du das Dir Mögliche unternimmst, um das Selbstbewusstsein Deines Hunds zu stärken, davon gehe ich aus. Und bei den gemeinsamen Gassigängen sehe ich zwei Möglichkeiten: Rede mal feundluch, aber klar mit Deiner Nachbarin, was Du Dir für Dich und Bongo vorstellst.
Oder verzichtet auf die gemeinsamen Freilauf-Spaziergänge und geht stattdessen vielleicht gelegentluch mal einen Kaffee zusammen trinken.
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Da ihr euch schon so lange kennt würde ich nochmal das Gespräch suchen.
Aktives eingreifen muss in so einem Fall von beiden Hundehaltern kommen.
Ihr müsst den Hunden aufzeigen wie ihr euch das gemeinsame Gassi vorstellt.
Mein Weg wäre da auch erstmal.Leine für alle Hunde.
Dann immer mal kurz ableinen und ruhiges miteinander belohnen .
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Aktives eingreifen muss in so einem Fall von beiden Hundehaltern kommen.
Ihr müsst den Hunden aufzeigen wie ihr euch das gemeinsame Gassi vorstellt.Ja, das würde ich gerne... das Problem ist halt, dass sie sich nichts sagen oder erklären lassen will, sondern nur behauptet "Du weisst ja sowieso alles besser! Ich habe schliesslich nicht zum ersten Mal einen Hund."
Ich wollte ihr nur sagen, dass man an einem Problem eben arbeiten muss, nicht einfach akzeptieren "ist jetzt halt so." Ich habe mit Vicky auch monatelang an ihrer Unverträglichkeit gegenüber fremden Hunden gearbeitet, von nichts kommt nichts...
Sie behauptet jetzt aber stur, Yilka und Bongo ginge gar nicht, manche Hunde "vertragen" sich halt einfach nicht.
Aber dass es Mobbing ist und Bongo das Opfer, welches sich nicht wehrt, will sie nicht einsehen. Es ist in meinen Augen nicht "Unverträglichkeit" oder Aggression (wie denn auch, Bongo macht ja keinen Muckser), sondern wirklich reines Mobbing vor lauter Frust, weil niemand spielen will.
Ein paar wenige Male begann Bongo dann doch, ein bissch aufzumucken, wurde von mir natürlich sofort bestärkt, aber das genügt noch lange nicht.
Ich wäre ja bereit für einen erneuten Versuch, meinetwegen halt auch an der Leine, obwohl das für Bongo eine Strafe ist. An der Leine benimmt er sich nämlich "überangepasst", trippelt dicht neben mir, will nicht schnüffeln, will nicht pieseln und ausserdem kann er sich dann noch weniger wehren, wenn die Hexe sich wieder auf ihn stürzt.
Aber wie gesagt, es herrscht Funkstille, weil offenbar jetzt ich "die Böse" bin... ich muss mir einen guten Einstieg überlegen, wie ich sie nochmals ansprechen kann via Whatsapp (wir sehen uns ja nie). -
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Aktives eingreifen muss in so einem Fall von beiden Hundehaltern kommen.
Ihr müsst den Hunden aufzeigen wie ihr euch das gemeinsame Gassi vorstellt.Ja, das würde ich gerne... das Problem ist halt, dass sie sich nichts sagen oder erklären lassen will, sondern nur behauptet "Du weisst ja sowieso alles besser! Ich habe schliesslich nicht zum ersten Mal einen Hund."
Ich wollte ihr nur sagen, dass man an einem Problem eben arbeiten muss, nicht einfach akzeptieren "ist jetzt halt so." Ich habe mit Vicky auch monatelang an ihrer Unverträglichkeit gegenüber fremden Hunden gearbeitet, von nichts kommt nichts...
Sie behauptet jetzt aber stur, Yilka und Bongo ginge gar nicht, manche Hunde "vertragen" sich halt einfach nicht.
Aber dass es Mobbing ist und Bongo das Opfer, welches sich nicht wehrt, will sie nicht einsehen. Es ist in meinen Augen nicht "Unverträglichkeit" oder Aggression (wie denn auch, Bongo macht ja keinen Muckser), sondern wirklich reines Mobbing vor lauter Frust, weil niemand spielen will.
Ein paar wenige Male begann Bongo dann doch, ein bissch aufzumucken, wurde von mir natürlich sofort bestärkt, aber das genügt noch lange nicht.
Ich wäre ja bereit für einen erneuten Versuch, meinetwegen halt auch an der Leine, obwohl das für Bongo eine Strafe ist. An der Leine benimmt er sich nämlich "überangepasst", trippelt dicht neben mir, will nicht schnüffeln, will nicht pieseln und ausserdem kann er sich dann noch weniger wehren, wenn die Hexe sich wieder auf ihn stürzt.
Aber wie gesagt, es herrscht Funkstille, weil offenbar jetzt ich "die Böse" bin... ich muss mir einen guten Einstieg überlegen, wie ich sie nochmals ansprechen kann via Whatsapp (wir sehen uns ja nie).Wenn Gespräch und arbeiten am Problem beiderseitig nicht möglich ist hätte sich der Kontakt für mich erledigt
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Ich denke, der Punkt ist, dass Ihr da unterschiedliche Vorstellungen habt. So wie Du das beschreibst, ist sie einer der vielen Hundehalter, für die ein schönes gemeinsames Gassi heißt: Menschen gehen zusammen und plaudern, Hunde gehen zusammen und machen Hundedinge. Ohne dass da allzu viel Aufmerksamkeit beim Hund ist. Nur klappt das mit der aktuellen Kombi halt nicht gut, zu Lasten Deines Hunds.
Das, was Du möchtest, fordert Aufmerksamkeit und nicht Abschalten. Möglicherweise will sie das einfach nicht. Ohne, dass sie sich das allzu bewusst macht.
Je nachdem, wie viel mir an der Kameradschaft liegt, würde ich das halt nochmal klar ansprechen. Ganz ohne Vorwurf oder die Suggestion, dass sie mit ihrem Hund was falsch macht. Sondern einfach, dass diese Hundeteam mehr Steuerung braucht, als es früher der Fall war.
Oder - wie gesagt - den Kontakt ohne Hund pflegen.
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Ich würde auch ein gemeinsames Leinen Gassi vorschlagen
Kannst ja danach nochmal alleine mit deinem bongo gehen wenn er sich an der Leine "zu korrekt" verhält.
Ausgeliefert ist er der "Hexe" ja nicht. Ihr werdet sie ja sicher nicht angeleint aneinander rum mobben lassen falls doch dann würde ich es einfach komplett lassen mit dem gemeinsamen gassi
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Ja, das würde ich gerne... das Problem ist halt, dass sie sich nichts sagen oder erklären lassen will, sondern nur behauptet "Du weisst ja sowieso alles besser! Ich habe schliesslich nicht zum ersten Mal einen Hund."
Ich wollte ihr nur sagen, dass man an einem Problem eben arbeiten muss, nicht einfach akzeptieren "ist jetzt halt so." Ich habe mit Vicky auch monatelang an ihrer Unverträglichkeit gegenüber fremden Hunden gearbeitet, von nichts kommt nichts...
Sie behauptet jetzt aber stur, Yilka und Bongo ginge gar nicht, manche Hunde "vertragen" sich halt einfach nicht.
Aber dass es Mobbing ist und Bongo das Opfer, welches sich nicht wehrt, will sie nicht einsehen. Es ist in meinen Augen nicht "Unverträglichkeit" oder Aggression (wie denn auch, Bongo macht ja keinen Muckser), sondern wirklich reines Mobbing vor lauter Frust, weil niemand spielen will.
Ein paar wenige Male begann Bongo dann doch, ein bissch aufzumucken, wurde von mir natürlich sofort bestärkt, aber das genügt noch lange nicht.
Ich wäre ja bereit für einen erneuten Versuch, meinetwegen halt auch an der Leine, obwohl das für Bongo eine Strafe ist. An der Leine benimmt er sich nämlich "überangepasst", trippelt dicht neben mir, will nicht schnüffeln, will nicht pieseln und ausserdem kann er sich dann noch weniger wehren, wenn die Hexe sich wieder auf ihn stürzt.
Aber wie gesagt, es herrscht Funkstille, weil offenbar jetzt ich "die Böse" bin... ich muss mir einen guten Einstieg überlegen, wie ich sie nochmals ansprechen kann via Whatsapp (wir sehen uns ja nie).Wenn Gespräch und arbeiten am Problem beiderseitig nicht möglich ist hätte sich der Kontakt für mich erledigt
Sehe ich auch so. Du hast keinen Spaß an dem Gassi. Dein Hund auch nicht. Kein gemeinsames Gassi finde ich besser als ein blödes gemeinsames Gassi.
Ich persönlich hab mich auch schon von Freunden/Bekannten distanziert, wenn das gemeinsame Gassi einfach Null Mehrwert für meinen Hund hatte (oder ich mit den Leuten nix anfangen konnte). Ich geh ja mit dem Hund spazieren und entscheide mit wem zusammen und dann liegt es auch an mir zu verstehen, was sinnvoll ist und was nicht (mehr).
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Ja, ein gemeinsames Leinen-Gassi kann ich wohl definitiv vergessen...
Heute Morgen stand sie auf der Strasse mit der (angeleinten) Yilka und plauderte mit einer andern Nachbarin. Ich kam mit meinen Hunden das Strässchen runter, Bongo voran, Smilla trödelte hinterher. Sie sah mich und ergriff sofort die Flucht, verschwand rasch in ihrem Hauseingang.
Das war deutlich, offenbar wünscht sie wirklich keinen Kontakt mehr und ich bin die "Böse!"
Es tut aber schon weh, denn wir gingen ja nicht nur gemeinsam Gassi, sondern pflegten auch eine nette Nachbarschaft/Freundschaft, halfen uns gegenseitig aus, wenn Not am Mann war oder diskutierten über Gott und die Welt.
Das ist jetzt alles zu Ende, nur wegen so einem "blöden" Streit über Hunde-Erziehung... Ich verstehe es nicht, wollte ihr eigentlich ein Whatsapp schreiben heute, aber nach diesem Vorfall lasse ich das wohl besser bleiben. Ihre Message war eindeutig.Lustig dabei war noch, dass Bongo die Yilka sah, aber absolut keinen Wunsch hatte, zu ihr und ihrer Besitzerin hinzurennen (von der er ja gewohnt war, Gutelis zu kriegen). Er hatte offenbar selber absolut kein Bedürfnis, den beiden Hallo zu sagen. Smilla sah sie schon nicht mehr, weil sie trödelte... diese wäre wohl mit grossem Hallo auf die beiden zugerast.
Na ja, dann muss ich das offenbar definitiv abhaken, bin traurig.
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