Hund wurde „überlastet“. Was kann ich tun?
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Hey Hey!
wir haben uns letzen Dienstag einen Karpaten-Schäferhund-Mischling aus dem Tierheim geholt. Er ist 2 Jahre alt und kastriert. Ursprünglich kommt er aus Rumänien und hat in den 2 Jahren seines Lebens in einem Zwinger verbracht. An den Narben kann man auch erkennen, dass er höchstwahrscheinlich geschlagen wurde.
Er ist mein erster „eigener“ Hund. Ich lebe mein ganzes Leben lang mit Hunden zusammen, nur haben sich um die Erziehung immer meine Eltern gekümmert.
und nun kommt der Gau.
Ich hab einen großen Fehler gemacht (den ich jetzt zum Beheben versuche) und dem armen Hund leider keine wirkliche Ruhe gegeben, da er nach zwei Tagen viele verschiedene Hunde kennengelernt hat und bei meinem Freund auch paar Tage verbracht hat. Am Sonntag Nachmittag waren wir ausgiebig mit dem Hund spazieren und als wir zurückgekommen sind hat mein Freund ihm versehentlich die Pfote in der Tür eingezwickt, er hat ihn zwar sofort gestreichelt und der Hund ist dann auf die Couch gegangen, um zu schlafen. Ich war bereits auf der Couch und mein Freund ist nach ungefähr 15 Minuten zu uns gekommen. Als er sich zu ihm setzen wollte und ihn versucht hat, zu streicheln, hat der Hund nach ihm geschnappt. Mein Freund hat leider total überreagiert und den Hund geschimpft, sodass sich dieser hinter einem Sessel versteckt hat, als Strafe wurde er aus dem Zimmer gedrängt. Der Hund hat die ganze Zeit gebellt, seine Zähne gefletscht und sich verstecket. Als ich zu ihm gegangen bin, hat er sich anfassen und streicheln lassen. Ich habe ihn dann mit zu mir nach Hause genommen, dort befindet er sich auch seit Sonntag mit mir. Er schläft sehr viel und verarbeitet die ganzen Traumata und Schockzustände, die er wegen mir erleben musste.
Ich fühle mich furchtbar deswegen, weil ich ihm eigentlich helfen wollte. Nun weiß ich nicht, was ich machen kann, damit 1. so ein Vorfall nicht nochmal passiert und 2. der Hund sich auch beruhigen kann.
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Puh also erstmal ist ja logisch dass Du Deinem Freund deutlich machen musst, dass sowas nicht mehr vorkommen darf - bei einem Hund mit Misshandlungsgeschichte der erst so kurz bei euch ist DARF man nicht so reagieren wenn er schnappt wenn man ihn bedrängt. Warum hast Du das nicht verhindert? Ihr müsst euch sicher sein, dass ihr in Zukunft nicht mehr so reagiert, sonst gebt den Hund lieber wieder ab. Denn das Abschnappen wird bei dem Typ Hund und der Geschichte sicher noch öfter vorkommen und ihr müsst das souverän mit umgehen können.
Sucht euch einen Herdenschutzhunde-erfahrenen Trainer. Das wird keine einfache Reise mit eurem Hund. Schön sein kann es trotzdem, aber nicht so wie ihr es bisher handhabt.
Ich rufe mal Pfeffernaserl die hat einen ähnlichen Kandidaten zuhause sitzen und macht das so toll. Vielleicht kann die noch ein paar konkretere Tipps geben.
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Nun weiß ich nicht, was ich machen kann, damit 1. so ein Vorfall nicht nochmal passiert und 2. der Hund sich auch beruhigen kann.
Mach deinem Freund klar, dass er so nicht mit deinem Hund umgehen kann. Es ist DEINE Aufgabe, ihn zu beschützen und ihm Sicherheit zu geben! Sollte das nicht funktionieren, such dir einen neuen Freund oder dem Hund ein anderes Zuhause!
Bis dahin lasse dem Hund mehr Zeit. Kurze Spaziergänge in reizarmer Umgebung. Kein Herumreichen. Nur ausgewählte Besuche in deiner Wohnung. Wenn er misshandelt wurde, ist es kein Wunder, dass er ängstlich reagiert, wenn dein Freund ihm wehtut. Dass er das mit der Tür nicht mit Absicht gemacht hat, versteht der Hund nicht. Ich würde nochmal von vorne beginnen. Warte ein paar Tage und lade deinen Freund dann zu einem DVD-Abend oder so ein. Ihr sitzt ruhig auf der Couch und jede Kontaktaufnahme des Hundes wird positiv belohnt. (Vielleicht mit einem Brocken seines Abendessens.) Will der Hund keinen Kontakt, muss er nicht. Knurren wird NICHT geahndet. Wird dein Freund ungeduldig oder aggressiv, muss er gehen. Sofort.
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Nun weiß ich nicht, was ich machen kann, damit 1. so ein Vorfall nicht nochmal passiert und 2. der Hund sich auch beruhigen kann.
Zu 1.: So einen Vorfall einfach nicht nochmal passieren lassen. Es liegt an dir, zu verhindern, dass dein Freund den Hund bedrängt.
Zu 2.: Gib dem Hund einfach etwas Zeit, es dauert eine Weile, bis das Adrenalin wieder abgebaut ist und der Hund runter kommt. Und da du ja zum Glück selbst gemerkt hast, dass du den Hund gleich ein wenig überfordert hast, kannst du es von nun an einfach besser machen.
Ich wünsche euch, dass sich alles wieder beruhigt.
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Nur ein Einwurf am Rand: Viele Auslandshunde mögen streicheln nicht. Der Hund fasst streicheln also nicht positiv auf, sondern fühlt sich vielmehr bedrängt (er erträgt es einfach). Also bitte weniger am Hund rumgriffeln, sonst kann es passieren, dass er da öfter schnappt, um sich Freiraum zu schaffen. Meine Hündin aus Rumänien mochte das über 1 Jahr nicht. Mittlerweile weiß ich, wann ich streicheln und kuscheln darf (darf im Sinne von: sie mag es gerade). Dieses Vertrauensverhältnis muss man sich oft bei solchen Hunden erarbeiten.
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Ich fühle mich furchtbar deswegen, weil ich ihm eigentlich helfen wollte. Nun weiß ich nicht, was ich machen kann, damit 1. so ein Vorfall nicht nochmal passiert und 2. der Hund sich auch beruhigen kann.
Hi Pustebluemchen,
mein Tipp wäre: Nimm das Tempo einfach wieder raus, lass ein paar Tage verstreichen und beginne dann nochmal von Neuem die Begegnung zwischen Deinem Freund und Hund. Ich würde Deinem Freund in der Zwischenzeit Lust darauf machen, sich mit dem Wesen von Hunden - insbesondere von Hunden, die aus dem Ausland kommen - vertraut zu machen. Körpersprache, Bindungsaufbau ... all das eben. Gibt da ja massig gute Links im Netz. :-)
Ich würde aber vermeiden, hier jetzt schon eine Front - Du gegen "meinen" Hund - aufzumachen. Wäre schade, wenn die beiden dann erst recht nicht ihr eigenes Ding miteinander aufbauen können.
Grüße
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Ich würde mir da schonmal einen Trainer suchen der sich mit HSH auskennt, einfach damit ihr jemanden habt der euch zeigt wie ihr mit dem Hund zusammenfindet.
(Der Carpatin wird in Rumänien zum Herdenschutz eingesetzt und Züchter raten von Familienhund-Haltung ab)
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Mach dir jetzt im Nachhinein keine weiteren Vorwürfe. Versuche, deinem Freund klarzumachen, dass das so nicht geht und er zukünftig anders reagieren muss in gewissen Situationen. Den Hund lässt du erst mal weiter in Ruhe ankommen, höchstens raus für kleine Löserunden in ruhiger Umgebung. Und sucht euch bitte dringend einen HSH erfahrenen Hundetrainer, das wäre wirklich wichtig.
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Pusteblümchen hat einen HSH aus den Karpaten in eine Wohnung gebracht.
Joa...
kann gut gehen oder auch nicht.
Warum bekommen immer Hundeanfänger diese Hunde.
Steckt da Absicht hinter?
Behalt ihn und lerne schnell und nimm viel Geld an die Hand. Für Trainer.
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Pusteblümchen hat einen HSH aus den Karpaten in eine Wohnung gebracht.
Joa...
kann gut gehen oder auch nicht.
Hm, bei mir ging's mal gut. Ich hatte zu Studentenzeiten mit meinem damaligen Freund einen siebenjährigen Scheidungskuvasz aus dem Freundeskreis bei uns aufgenommen, weil niemand wusste, wohin mit dem Kerl. Uns war klar, dass wir uns einiges an Wissen drauftun müssen - und es war klar, dass das für jeden von uns jeweils 1,5 Std. am Tag raus auf die Felder bedeutet. Bei Sonne und bei Schietwetter ...
Aber mit diesen Rahmenbedingungen (mind. 3 Std. am Tag draußen anner Luft) war er ein echt gechillter Hund, lebte 13 Jahre lang, blieb tiefentspannt alleine, wenn wir zur Uni mussten - und war ein Spitzenbegleiter bei unseren Bergtouren.
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