Zweithund gesucht - eher klein/mittel, ruhig aber genug WP und Arbeitswille um "mitzuhalten" ;)

  • Beim Goldi sprengst Du halt auch Deine Gewichtsvorstellungen - meine recht zierlich und leicht gebaute Sitterhündin hat trotzdem mehr als 25 KG. Ich spoiler Dir mal Vergleichsbilder mit meinen +- 15 KG Hunden. Und ein schnell ölig werdendes und hundelndes Fell hat sie auch. Was möglicherweise aber auch an ihren Futternittelunverträglichkeit hängt.


    Ich für mich selbst grübel gerade etwas über einen PON nach. Die Zwei, die ich kenne, sind in der Flächensuche. Nicht ganz typisch, weiß nicht, ob es hier im Forum Erfahrungswerte dazu gibt.


  • Eigentlich hast du da voll recht! Beim goldi würd ich glaub ich eher ja sagen weil ich mir einbilde durch meine Jura schon Erfahrung mit so einem Typ Hund zu haben. |)


    Hmmm, ich glaub mit dem Fell bin ich bei Jura sehr verwöhnt. Das ist echt weich und glänzend ohne ölig zu sein. Natürlich merkt man jetzt im Sommer, wenn sie hin und wieder in Teichen schwimmen geht, das sie hundelt und gebadet werden muss, aber definitiv nicht schlimm.

    Bei den goldis die ich kenne hab ich das schlechte Fell immer aufs Futter, das Alter oder auf die kastration geschoben, es war aber immer angenehmer wie das der Spaniels die ich kenne/getroffen habe. :ka:

  • Das Alter kanns bei Jule nicht sein und kastriert ist sie auch nicht :smile:


    Aber ich weiß glaube ich, was Du meinst. Habe das bei einem Cocker auch schon erlebt, die haben ja eine erbliche Disposition für Seborrhoe.


    Dann kommt ein Zottel wie der PON für Dich aber wahrscheinlich auch nicht in Frage.

  • Mit Spaniel kenne ich mich leider nicht so aus, aber eine Bekannte hat eine Springer Spaniel Hündin aus der Arbeitslinie und tut sich irrsinnig schwer mit ihr zu arbeiten. Sie hat zwar wahnsinnig viel WP, gibt aber immer 150% und ist dadurch für Realeinsätze eigentlich nicht zu brauchen das sie ständig "drüber" ist.

    Da musst du dir bewusst sein, dass ein Working Springer nicht sehr viel mit einem Standard-ESS gemein hat - das sind eigentlich zwei Rassen. Die Worker sind extrem arbeitsgeil, und wenn man sie dann von der ursprünglichen Arbeit zweckentfremdet, sollte man schon wissen, was man tut und wie man mit so einem Wuseltier umgeht. In GB sind das DIE Sniffer Dogs bei Polizei und Armee, aber sie werden als reine Fachidioten geführt. Der sog. "Trieb" eines Standard ESS lässt sich nicht mit dem eines Workers vergleichen, auch wenn die Unterschiede innerhalb der Standardlinien gross sind. Hunde aus jagdlicher Zucht sind deutlich arbeitsfreudiger.


    Für Working und Standard Cocker gilt übrigens ähnliches. Finger weg vom Worker, wenn dir das wuselige, oft übereifrige nicht liegt. Aber für deine Zwecke würde ich sowohl beim Springer wie beim Cocker nach jagdlicher Zucht schauen. Hat übrigens noch den Vorteil, dass diese Hunde oft etwas leichter gebaut sind als die üblichen Familienspaniels.


    Beim WSS gibt es diese Unterscheidung nicht, die sind Dual Purpose. Dadurch auch weniger auf Arbeit spezialisiert als die Workers. Die meisten arbeiten gerne und sie haben eine tolle Nase, aber sind nicht ganz so leichtführig wie die ESS - in dieser Hinsicht sind sie dem Cocker ähnlich. Sie sind sehr temperamentvoll und gern mal drüber, wenn man sie pusht oder mit Druck arbeitet. Sensibel ja - manch sogar zu sehr. Es gibt viele Züchter, die sich nicht mehr um die Arbeitseigenschaften kümmern und unsichere Hunde zur Zucht verwenden. Das, gekoppelt mit der Seltenheit der Rasse, macht Züchtersuche sehr schwierig. Da muss man auch ausserhalb der Landesgrenzen schauen - in Holland, Skandinavien oder Tschechien sind sie populärer als im deutschen sprachraum, und da wird auch mehr mit ihnen gearbeitet.

  • Das kann ich nur bestätigen. Ich habe inzwischen im Agility ein paar Workig Cocker erlebt und für mich persönlich ist es ein Rätsel wie man solche Hunde dauerhaft ertragen kann :flucht: Ich würde wahnsinnig werden :mute:


    Ich muss sagen da sind mir meine Shelties viel viel viel lieber :cuinlove: Die mögen auf Fremde unzugänglich und bisweilen ängstlich und unfreundlich wirken. Aber die müssen ja nicht jedem Fremden um den Hals fallen wichtig ist ja wie sie mit mir umgehen :pfeif:

  • Meine Freundin mit dem Kooikerhondje wohnt in Deutschland. Sie hat ihren Rüden aber aus den Niederlanden von einem Züchter geholt. Ich glaube aber, die Kooiker werden gerade auch hier in Österreich pupulärer, in Wirn trifft man schon immer wieder mal welche :)

  • Ich fände einen Kleinpudel hier ziemlich passend. Da gibt es durchaus auch ruhigere Vertreter, es muss ja nicht der aufgedrehteste Welpe sein. Bei unseren drei Jungs ist das Temperament recht unterschiedlich, von recht ruhig/ausgeglichen über mittleren Temperament bis hin zu ziemlich temperamentvoll. Für die Arbeit sind aber alle drei problemlos zu begeistern, auch Nasenarbeit.


    Ansonsten hatte ich aber auch direkt den Cocker im Kopf bei euren Vorstellungen. Die Exemplare, die ich kenne, sind aber auch nicht wirklich ruhiger als Pudel, zwar weniger zum Hüpfen neigend, dafür aber eher wuselig.

  • Was wäre denn mit einem Sheltie? Gut, sind nicht unbedingt "Suchhunde", aber das passt absolut:

    Und mit einer gewissen Redseligkeit muss man leben können. Sonst klingt es passend. Sensibel, freundlich, Arbeitseifer, viel Ausdauer, sehr auf ihre Menschen bezogen, Fremden gegenüber eher zurückhaltend, sehr lernwillig, Jagdtrieb sehr gut kontrollierbar, wachsam (im Sinne von Ungewöhnliches Melden) durchaus, aber auch nicht mehr. Ich kenne auch 2 Kooiker und finde Shelties "quirliger", temperamentvoller, mehr "yipieh!" (und auch lauter, zugegeben). Aber mag auch an den Kooiker liegen, mehr als die beiden kenne ich nicht.

    Beim Sheltie hat mich bis jetzt definitiv das Laute und die Scheue abgeschreckt. Die beiden die ich von einer Trainerin aus der Hundeschule kennen wirken beide etwas "huschig". Während die Kooiker die ich kennen gelernt habe einfach kein Interesse an Fremden haben, sind die Shelties immer rumgelaufen/gestanden als hätten sie Panik das sie jemand streichelt/berührt/angreift. Ich habe ehrlich gesagt keine Erfahrung mit Hütis, dachte aber bis jetzt immer dass ich mit einem Jagdhund besser dran wär. :ka:


    Ich hab drei Shelties, 7kg, 9kg und 11kg. Der 7kg wirkt einfach durch seine kleine Grösse viel wusseliger, als der 11kg. Ich kenne mittlerweile einige Shelties, die Fremden gegenüber sehr offen sind, meine sind da nicht wirklich schüchtern |)



    Aber die Grösse würde ich eher als Problem ansehen. Es gibt schon immer wieder Shelties in dieser Grösse, aber ob die den anderen Vorgaben entsprechen? Ich glaube bei einer Jagdhunderasse würdest du den passenden Welpen eher finden. Working Cocker kenne ich einige vom Agi, die stehen dem Sheltie in nicht's nach betreffend Lautstärke und Wusseligkeit, von der Grösse her sind die paar auch deutlich kleiner wie mein 11kg Sheltie.

  • Auch wenn ich es echt selten vorschlage, aber bei der Beschreibung könnte ich mir einen Toller vorstellen. Liegt allerdings eher zwischen 15 und 20kg, daher vielleicht „zu viel Hund“?

    Ich fände einen Toller ebenfalls passend für eure Anforderungen. Die meisten sind für wirklich jede Form der Nasenarbeit zu begeistern.

    Den Toller hatte ich nur kurz auf dem Radar weil ich gehört hab das die Rasse genetisch nicht so gut dasteht. Letztens haben wir zufällig von Tollern bei der Arbeit gesprochen, und die Trainer meinten, dass sie die Rasse generell als eher schwierig kennen gelernt haben. Wie sieht das denn bei euch aus? Ich glaube sie sind doch wahnsinnig ernst (was ich nicht schlimm finde) und sollen mit Fremden eher Probleme haben - also nicht nur ignorieren/meiden, sondern gehen eher mal nach vorn. Also ein feiner grad zwischen hart und sensibel? Ich werd aber definitiv nochmal schauen! :bindafür:

    Estmal zur genetischen Situation:

    Diese Aussagen zum hohen Inzuchtkoeffizient beim Toller gehen auf diese Studie von Mäki aus dem Jahr 2010, die anhand von Ahnentafelanalysen einen Inzuchkoeffizient der Rasse von 26% errechnet hat. Das ist unbestreitbar hoch. Der Toller bietet sich für solche Studien an, da die Rasse sehr überschaubar ist und die Zuchtbuchschließung in den 80er Jahren noch nicht so lange her ist, so dass man mit relativ einfachen Mitteln bis zur Rassegründung zurück rechnen kann, was bei anderen Rassen aufgrund der Vielzahl der Generationen schwieriger ist. In einer neueren Studie aus 2016 von Beuchat nach Daten von Dreger wurden jetzt (soweit ich weiss erstmals) eine Vielzahl von Rassen auf ihren Inzuchtkoeffizient hin untersucht und dabei nicht nur die Ahnentafelanalyse durchgeführt sondern auch das Genom untersucht. Dabei kam man beim Toller auf einen Inzuchtkoeffizient von 20,5%, wass einer der niedigstens Inzuchtkoeffizienten im Rassevergleich war. Der Wert bleibt natürlich unbestreitbar hoch, egal was andere Rassen jetzt für Ergbenisse haben, doch muss man sich darüber im klaren sein, dass man eigentlich nur auf einen Mischling ausweichen kann, wenn man einen Hund mit einem deutlich niedrigeren Inzuchtkoeffizienten als dem Toller haben will. Die anderen Rassen nehmen sich da auch nichts.

    Gesundheitlich haben Toller eine Rasseprädisposition für Autoimmunerkrankungen, die bei etwa 2-4% liegt. Ansonsten kenne ich sie als sehr gesunde Rasse mit wenig Problemen bei Gelenkerkrankungen, Allergien oder Epilepsie. Krebs als Todesursache so um das 10. Lebensjahr sieht man leider gefühlt häufiger.


    Zum Wesen:

    "Ernsthaft" wäre so ziemlich die letzte Beschreibung, die mir zum Toller eingefallen wäre .... ich kenne sie nur als verrückte kleine Clowns, die für jeden Spass zu haben sind. Sie sind relativ sensibel was Druck angeht. Damit kommen sie schlecht klar und neigen leicht zum hochfahren und überdrehen, wenn man nicht von Anfang an Ruhe reinbringt.

    Was Fremde angeht, sind sie in aller Regel eher desinteressiert, bis man sie anspricht und sich mit ihnen beschäftigt. Dann aber meist freundlich und zutraulich. Ich kenne persönlich keinen Toller der nach Vorne geht, vom Hörensagen einen. Es ist auf jeden Fall absolut rasseuntypisch. Eher gibt es mal Probleme in Richtung ausweichen, erstarren. Da gibts ein paar Zwinger von denen ich nicht kaufen würde, weil das eine Entwicklung ist, die mir überhaupt nicht gefällt und auch nicht erwünscht ist.

    Es sind halt noch recht ursprüngliche Arbeitshunde, die eine sinnvolle Beschäftigung brauchen. Gleichzeitig darf man sie aber auch nicht mit "Auslastung" überfrachten, sonst drehen sie total hoch und kommen gar nicht mehr zur Ruhe. Ich mach so ein bis maximal 2x in der Woche was und ansonsten gehen wir ganz normal spazieren.

    Sie sind relativ intelligent und können Fehler bei der Ausbildung sehr kreativ für ihre Zwecke nutzen. Ausserdem haben sie nicht so einen "Kadavergehorsam" wie man ihn bei AL-Labradoren inzwischen häufiger sieht. Schickt man einen Toller fünf mal an den selben Punkt zum Apportieren, wird er spätestens beim dritten mal sagen, jetzt machen wir aber mal was anderes und die Aufgabe nach eigenem Ermessen umgestalten :-)


    Wo wohnst du denn? Toller sind schon speziell, das Beste ist ein paar kennen zu lernen und sich selbst ein Bild zu machen.

  • Das kann ich insgesamt nur bestätigen - "ernst" wäre die letzte Charakterbeschreibung, die mir zu meiner Tollerhündin einfallen würde :D sie ist zwar kein Clown (bzw. nur zeitweilig), aber ein sehr fröhlicher, ausgelassener, kreativer Hund voller Lebensfreude.
    Sie hat die Tollertypische Reerviertheit gegenüber fremden Menschen nicht, sondern geht offen und freundlich auf Menschen zu, wenngleich nicht wie ein Labbi. Umgekehrt werde ich sie aber tatsächlich auch nie zu einem Kadavergehorsam kriegen (zum Glück, das mag ich eh nicht).

    Insgesamt finde ich einen Toller bei euch auch nicht so unpassend Resi282 Meine hat z.B. 48cm und 15kg und ich finde sie angenehm "handlich". Bei Hündinnen sind solche Maße/Gewicht nicht ungewöhnlich, Rüden natürlich ne Ecke mehr.

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