Verzweiflung bei Demenz! Brauchen schnelle Hilfe!
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Mal kommen wir nach Hause und wir sehen, dass sie eindeutig mit Angstattacken kämpfen musste (das kommt so 1/3 der Zeit vor). Den Rest der Zeit kommen wir nach Hause und finden sie schlafend auf ihrem Bett.
Machbar ist es nicht. Ich wäre gerne bei ihr, am liebsten würde ich sie mitnehmen. Es ist halt paradox, dass sie sich manchmal beruhigt, wenn wir nicht da sind, wo sie doch die ganze Zeit unsere Nähe sucht und sich dann bei uns in die Panik reinsteigert.
Zum Rest mag ich mir kein Urteil erlauben, aber einen Hund, der zum einen offensichtlich Angstattacken hat (1/3 der Zeit finde ich da erschreckend viel) und nicht mehr stubenrein ist, so dass er vermutlich ziemlich lange eine nasse Windel tragen muss (oder läuft sie dann "nackig"?) , ACHT Stunden alleine zu lassen, finde ich absolut unzumutbar.
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Es tut mir leid - ich weiß aus eigener Erfahrung, wie so etwas zehren kann... Meine Frieda wurde 18,5 Jahre alt, und mußte am Ende alle 2-3 Stunden raus. Sie zeigte zum Glück, daß sie mußte, sodaß ich rausgehen konnte, ich konnte sie ins Büro mitnehmen. Und das war der Grund, daß sie so lange leben konnte, wie SIE wollte. Weil sie gesundheitlich sonst keine Probleme hatte, geistig noch "da" war, Freude zeigte, gut fraß, und auch noch gelaufen ist. Langsam, klar - aber dabei auch durchaus interessiert am Zeitunglesen.
Aber ich habe immer gesagt: hätte ich nicht die Möglichkeit, sie in die Arbeit mitzunehmen, hätte ich sie 1-2 Jahre vorher gehen lassen müssen.... Weil es in meinen Augen unzumutbar ist, wenn der Hund in dem Alter über 8 Stunden alleine daheim ist, und dabei ständig irgendwo hinpieseln muß, weil er nicht mehr so lange einhalten kann. Der Hund riecht, der Boden geht kaputt (Mietwohnung bei uns!) und riecht, und man kann den Hund ja net 8 Stunden und länger in einer Box sitzen lassen, wenn er dauernd reinpieselt, dann liegt er ja im eigenen Dreck.
Ich war gottfroh, daß ich diese Entscheidung nicht treffen mußte, weil sie mit durfte ins Büro...
Aber wenn ich Deine Geschichte so lese.... 12 Jahre ist nicht alt - aber Zeit ist relativ. Der Hund leidet seit 2 Jahren, wie Du schreibst. Kein Arzt hilft, bzw. bist Du nicht bereit, Medikamente durchgehend zu geben.
Der Hund ist tagsüber alleine mit Angstzuständen, pinkelt sich ein riecht.
Wie lange willst Du das denn noch hinziehen?
Wenn Du möchtest, starte noch einen Versuch mit Medikamenten. Gründliche Untersuchung, und dann Medikamente geben. Aber durchgehend und nach Anweisung!! Wovor hast Du denn Angst? Langzeitschäden der Medikamente brauchst Du nicht mehr zu fürchten. Bis die auftreten würden, lebt der Hund nicht mehr, altersbedingt.
Wenn Du das nicht möchtest, weil es Dir aus irgendeinem Grunde widerstrebt, dann laß sie gehen. Gleich, damit sie nicht länger leiden muß. Ich würde mich für diese Variante entscheiden, denn der Hund ist täglich viel zu lang alleine für seinen Zustand, selbst wenn die nächtliche Unruhe weg wäre, aber sie muß pinkeln und kann nicht raus!
Ich weiß, was die Schlaflosigkeit mit einem anrichtet, mir ging es am Ende genauso. Man wird auch ungeduldig und ungerecht dem Tier gegenüber, vor lauter Müdigkeit.
Gib ihr ihren Frieden, es ist ist ein schwerer Schritt, Du wirst weinen und traurig sein. Aber Du bist alles, waas sie hat und Du bist verantwortlich dafür, daß es ihr nicht mehr schlecht geht. Erweise ihr diesen letzten Liebesdienst, wenn nichts Andres mehr hilft.
Es ist schwer, ich weiß - Frieda ging heute vor 13 Monaten. Ich hab die Tage eine Fernsehsendung angeschaut, in der ein alter Terrier vermittelt wurde. Bei den Nahaufnahmen hat er mich mit seinem grauen Gesihtchen so sehr an Frieda erinnert das traf mich wie ein Holzhammer.... ICh weine heute noch ab und an um sie. Aber ich weiß: ihr geht es jetzt wieder gut. In meinem Kopf rennt sie über die Wiese jenseits des Regenbogens, fängt Mäuse und hat Spaß.....
Alles Gute, und ganz viel Kraft für die nächste Zeit wünsch ich Dir! ;-)
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PS: wenn Du die Entscheidung mit klarem Kopf treffen möchtest: versuch, jemanden zu finden, der 1-2 Tage auf sie aufpaßt. Schlaf Dich aus (nimm 2-3 Tage Urlaub dafür!), und schau sie Dir dann mit klarem Verstand an. Hat sie wirklich noch Freude? Was ist mit Angtzuständen, wie oft am Tag hat sie die? Was erwartest Du noch für ihr weiteres Leben? Hat Du die Kraft, es nochmal mit Medikamenten zu versuchen (wie geschrieben, dann aber mit aller Konsequenz und Verläßlichkeit!)? Wieviel Zeit würdest Du Dir und ihr für solch einen letzten Versuch geben (3 Wochen, 4 Wochen?)?
Und sprich ganz gezielt den Arzt darauf an, ob es nicht besser wäre, sie gehen zu lassen. Wenn man den Arzt gezielt darauf anspricht, wird glaub ich keiner mehr versuchen, Dir noch 20 Mittelchen "anzudrehen", sondern ganz ehrlich sagen, wenn er für den Hund keine Zukunft mehr sieht. Und sei ehrlich dem Doc gegenüber, was Deine Situation betrifft: wie fertig Du bist, aber auch, daß sie über 8 Stunden am Tag alleine ist - sonst kann er das nicht ehrlich beantworten.
Oder berate Dich mit Deinen Eltern: die kennen den Hund genauso gut wie Du, wenn er bis vor 2 Jahren dort mit gelebt hat. Frag sie nach ihrer ehrlichen Meinung. Sie werden ich nicht belügen.....
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Zitat
Metacam ist aber noch unteres Ende der Fahnenstange.
Da hast Du recht. WENN es denn Schmerzen sind. Die nächste Substanzklasse sind ja dann leicht wirksame Opioide, also BTM. Wenn die TE sagt, dass das Metamizol zu keinerlei Verbesserung führt, dann ist natürlich fraglich, ob die Problematik überhaupt auf Schmerzen basiert. Denn Metamizol ist ja schon ein durchaus potentes Analgetikum, und man würde zumindest eine leichte Besserung erwarten, auch falls es sehr starke Schmerzen sind. Ob da ein Tierarzt mal eben so ein BTM-Rezept für Tramadol oder gar ein sehr potententes Opioid oder Opiat ausstellt???
Letzten Endes kann nur ein Arzt, der den Hund sieht, diagnostizieren, etwas verordnen und eine Prognose treffen. Wir hier können das nicht, wir können ihr nur ihre Möglichkeiten aufzeigen. Damit können wir ihr helfen.
Wir helfen hier weder der TE noch ihrem Hund, wenn wir einem Menschen wir ihr, der sowieso schon am Ende seiner Nerven und Möglichkeiten ist, sowas schreiben:
ZitatZum Rest: Ich meine gelesen zu haben, dass der Hund durchaus noch Freude an Spaziergängen hat. Ansonsten habe ich viel egozentrisches Gejammer gelesen (mein Job, mein Teppich, mein Freund, mein Schlaf...).
Super wenn Du das so locker wegstecken würdest, @FutureMe, wenn Du unter Schlafentzug leidest (übrigens eine Foltermethode) und Du Deinem Hund zuschauen musst, wie es sich Tag und Nacht quält, und ihm nichts hilft.
Und von Freude draußen lese ich nichts. Sondern dass die Reize draußen so stark sind, dass der Hund kurzfristig rausgerissen wird aus seinem Zustand. Aber die TE kann den Hund ja nicht 24h beschäftigen, damit er die Symptomatik gerade nicht spüren muss. Der Hund braucht Schlaf, sonst ist eine Genesung nicht möglich.
Leider werden hier oft Neulinge verjagt auf diese Art, wenn sich der Fokus von helfen zu "die Meinung geigen" oder "mal sagen wie es ist, auch wenn es gemein ist, denn wir sind ja in einem Forum und da muss man mit der Keule rechnen" verschiebt. Als ob so ein Ton irgendwas positives bewirken würde. Bei solchen Verurteilungen machen Menschen nur eins: dicht.
Die TE braucht Hilfe, für ihren Hund und somit auch für sich. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir nichts mehr von ihr lesen könnten. Und ich fände das sehr schade.
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Zitat
Die TE braucht Hilfe,
Ich habe nie behauptet, die TE würde ihren Hund einschläfern lassen. Das war allerdings das Erste (!) das ihr hier vorgeschlagen wurde. Und das ist mir, obwohl ich noch nicht lange im Forum bin, durchaus schon öfter aufgefallen.
Hilfreich wäre ein solcher Kommentar aber maximal, wenn die TE Absolution suchen würde.
Wenn ich mir vorstelle, ich würde nach Hilfe suchen und man würde mir - einfach so - erzählen, ich sollte meinen Hund töten lassen... Mich würde das definitiv mehr verletzen als alles andere.
Auf weitere Kommentare z. B. zur Betreuung wurde ja leider nicht eingegangen. Wie soll man dann noch helfen? Wenn es den Hund nicht zu sehr stresst, würde ich noch Physio in den Raum werfen, aber da wird es mit einem Mal nicht getan sein.
Wie gesagt, ich habe auch lange Zeit mit einem alten, dementen Hund gelebt. Und? Das ist doch kein Wettbewerb.
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Das Schmerzmittel hat auch nur bedingt seine Berechtigung. Sie scheint Schmerzen nicht mehr zu spüren. Bei der Blutabnahme hat sie nicht mal gezuckt. Sonst hat sie das gemerkt
Das weist für mich eher auf sehr starke Schmerzen hin. Weisst du, dass man sich an Schmerz gewöhnen kann? Denkst du du würdest auf ein Pieksen reagieren, wenn dein Bein höllisch schmerzt?
Schmerzmittel haben durchaus eine Berechtigung, unverzüglich.
Mal kommen wir nach Hause und wir sehen, dass sie eindeutig mit Angstattacken kämpfen musste (das kommt so 1/3 der Zeit vor). Den Rest der Zeit kommen wir nach Hause und finden sie schlafend auf ihrem Bett.
Machbar ist es nicht.
Es muss machbar sein. Besorgt euch einen Sitter, sucht eine Hundepension, ganz egal was. Nur lasst sie nicht mehr alleine, das geht nicht. Das darf nicht so bleiben. Einen Hund alleine zu lassen der Panik schiebt... bitte, keine weitere Sekunde!
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Danke @pinkelpinscher, da hab ich von Metacam auf Metamizol geschlossen, mein Fehler.
Und danke auch an Dich, Nabor, ich hatte tatsächlich im Kopf, Opioid = BTM, wie schnell man sein Wissen rausschmeisst, wenn man es nicht mehr täglich braucht..... Dann könnte zumindest ja Metamizol bzw. Tramadol ja noch problemlos zu bekommen sein und wäre sicher einen Versuch wert, vielleicht zeigt eines davon dann ja Wirkung.
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Nur du kannst entscheiden. Ich schreib einfach, was hier funktioniert hat.
3 tage Urlaub genommen, freitag zum Tierarzt des vertrauens und maximaldosis des bekannten, verträglichrn und erprobten Schmerzmittels abgesprochen (novalgin).
Das habe ich dann 5 tage am Stück gegeben. Hätte das nichts gebracht, hätte ich den grossen einschläfern lassen. Aber nach 24 Stunden war er klarer als die Wochen davor. Hat wieder geschlafen (erst mal tief und fest für bestimmt 8 Stunden). Und draussen wieder spass. Inzwischen haben wir auf ein stärkeres mittel umgestellt (previcox). Damit geht es und er kann.auch wieder besser alleine bleiben. Wir haben also noch mal zeit gewonnen.
Aber ich weiss, ich muss gucken, wenn's wieder nicht mehr geht. Ich muss nämlich auch arbeiten (wenn auch mittagsgassi mit sitter möglich ist), ich muss schlafen. Und auch inkontinez muss handhabbar bleiben. Denn ich kann und will mir (und meiner Familie) hier auch keine wolfshöhle zumuten. oder jeden morgen erst mal k** putzen, weil das Medikament auf den darm schlägt. Pflege muss nämlich nicht nur theoretisch, sondern praktisch vom hh leistbar sein.
Ein Versuch ist es wert. Ausgeschlafen und mit ruhe sieht die welt wieder besser aus.
Alles gute
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