Die Kosten für zwei Hunde überschreiten Vorstellungskraft

  • Das die Versicherungen (unnötig) ausgenutzt werden erlebe ich in meinem Umfeld überhaupt nicht so. Weder war schonmal jemand wegen einer einfachen Zecke beim TA, noch wegen anderen Dingen aus dem Grund das man die Versicherung ja auch nutzen möchte.

    Allerdings haben fast alle auch OP-, und keine Krankenversicherungen. Da werden dann eben Ops, Nachsorgekosten etc eingereicht, wofür man die Versicherung ja auch hat.


    Ich habe zum Bsp in 6 Jahren Versicherung bis jetzt einmal einen Beitrag um die 500€ eingereicht, das wars. Und ja, manchmal denke ich dass ich mir die einigen hundert Euro im Jahr sparen könnte, möchte aber gerne die Sicherheit. Jetzt lohnt sich kündigen auch eh nicht mehr, ist schon zuviel drin gelandet...

    Falls ich allerdings je nach einer Einreichung gekündigt werden sollte wäre ich wirklich verdammt sauer. Ich finde das eine im wahrsten Sinne des Wortes asoziale Geschäftspraxis, und gegen den Zweck einer Versicherung, die man schließlich für eben diese Sicherheit bezahlt.

  • Ich frage mich ob man mit KV eher und öfter zum TA geht. Also auch für Sachen bei denen man normalerweise erstmal abwarten würde. Was weiß ich, Durchfall, vertreten, sowas halt. Ob es wohl daran liegt dass immer wieder Kündigungswellen sind?

    Ich schätze ja, wobei das eine persönliche Einschätzung ist und nicht auf statistischen Fundament steht.


    Womöglich wäre es eine Lösung, wenn man eine Selbstbeteiligung in Höhe von z.B. 10€ pro TA Besuch ausruft (nicht für Folgebehandlungen der selben Erkrankung, aber zumindest bei Erstvorstellung wegen einer bestimmten Erkrankung). Ich könnte mir vorstellen dass man sich als Hundehalter dann doch überlegt ob man zum TA geht, weil der Hund einen halben Tag Durchfall hat, oder schaut ob nach einem Fastentag + morosche Möhrensuppe der Spuk nicht vorbei ist.


    Wir haben uns gegen eine KV entschieden, dafür für die OP Versicherung ohne Kostendeckel bei der AGILA. Wir sind aber auch in der glücklichen Situation genügend Rücklagen für ausserordentliche Tierarztkosten zu haben bzw. monatlich beiseite legen zu können.


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    Gustaf ist erst 5,5Monate alt, hat uns aber schon ca. 900€ ausserordentliche TA Kosten gekostet. Das ist viel für einen so jungen und grundsätzlich gesunden Hund. Aber auch Dinge wie ständig wiederkehrender Matschkot/Durchfall (wegen schlechter Darmflora) muss erstmal diagnostiziert werden und der Weg dahin kostet. Oder das Fressen von giftigen Pilzen (= Klinikbesuch in Skandinavien + Kotzspritze, anschliessende Bluttests zuhause, etc.). Und ganz aktuell eine simple bakterielle Infektion der oberen Atemwege.

    Dafür muss der Hund nicht grundsätzlich krank sein, sondern sowas passiert einfach auch mal schnell und unerwartet.


    Und Gustaf ist mein fünfter Hund. Ich bin nicht der Typ der wegen Kleinigkeiten zum TA rennt, aber es gibt Symptome die veranlassen mich durchaus dazu recht rasch beim TA vorstellig zu werden mit dem Hund.

  • Ich finde es irgendwie herzlos, Menschen mit wenig Geld die Hundehaltung abzusprechen. Hauptsache der Hund hat ein gutes und erfülltes Leben, solange es dauert, auch wenn es dann vielleicht kürzer ist.

    Hm und den Hund früher sterben zu lassen, obwohl es vollkommen vermeidbar gewesen wäre, ist nicht herzlos?

    Sorry, aber manchmal muss der Egoismus der Menschen einfach hinten an stehen und nichts anderes ist Hundehaltung. Es ist Egoismus und Luxus.

    Und wieso immer per se angenommen wird, dass diese Hunde dann ja bestimmt vorher 100% ein erfülltes Leben hatten, erschließt sich mir auch nicht.


    Nein, man muss keine 20 000€ auf der hohen Kante haben, um Hunde halten zu können, aber wenn mich schon die Versorgung einer ausgerissenen Kralle oder ein abgebrochener Zahn finanziell überfordern, sollte man es doch bitte bleiben lassen. Ganz ehrlich, wenn ich im Gesundheitseck immer wieder lese, wie viele Tiere leiden müssen, nur weil sich die Besitzer gerade die 90€ fürs Blutbild oder die 200€ für ein Röntgenbild nicht leisten können (und teilweise gar keine Diagnose wollen, weil sie Angst vor den Kosten der Behandlung haben) dann kommt mir die Galle hoch.

    Ja, irgendwo ist finanziell eine Grenze erreicht, die man nicht überschreiten muss, aber wenn man schon die Basisversorgung nicht gewährleisten kann, sollte man es einfach bleiben lassen und sich nicht einreden, dass es reicht, wenn man den Hund die ersten fünf Jahre genug liebt und es dann halb so wild ist, wenn er dann zB an einer Magendrehung eingeht, weil man die OP nicht zahlen kann.

  • Was ich so von den HH in meinem Umfeld mitbekomme, hat es wenig mit einer eventuellen Versicherung zu tun, wann man zum TA geht. Ich kenne tatsächlich auch HH, die wegen jeder Zecke beim TA stehen, ohne eine Versicherung zu haben. TA kostet ja nicht nur Geld, sondern auch ordentlich Zeit und ist zudem für viele Hunde auch noch Stress pur. Ob es da viele HH gibt, die sich das nur wegen ner Versicherung häufiger als nötig antun? Mag es geben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das die große Masse ist.

  • Wir können hier halt alle nur von dem berichten was wir selbst so mitbekommen. Ich kenne diverse Hundehalter die überdurchschnittlich oft mit ihrem Hund beim TA aufschlagen, weil sind ja krankenversichert. Und ja da sind Dinge dabei wie, ich bekomme die Zecke nicht selbst aus dem Hund raus weil der ja zappelt und ich Angst habe dass der Kopf stecken bleibt. Ob das gerechtfertigt ist :ka:.


    Ich würde auch zum TA gehen wenn ich mir etwas nicht zutraue. Z.B. hatte ich in 27Jahren Hundehaltung noch nie(!) ein Krallenproblem im Sinne von stark eingerissen, abgerissen, gesplittet, etc. Ich glaube da würde ich die ersten 1-2 Male auch beim TA vorstellig werden mit Hund, weil mir da einfach die Handling-Erfahrung fehlt. Dafür bin ich Halbprofi in Sachen verletzter Ballen und würde mir da relativ viel selbst zutrauen :headbash:

  • Nein, man muss keine 20 000€ auf der hohen Kante haben, um Hunde halten zu können, aber wenn mich schon die Versorgung einer ausgerissenen Kralle oder ein abgebrochener Zahn finanziell überfordern, sollte man es doch bitte bleiben lassen.

    Es geht ja schon beim Futter los, wenn dann mal zeitweise Spezialfutter gefüttert werden muss...


    Ich finde es so irrsinnig naiv sich beispielsweise für einen großen Hund auszurechnen, dass man mit 50 € Futterkosten pro Monat hinkommt, weil man ja günstiges Trockenfutter füttern kann :roll:

    Und dann ist schon Holland in Not, wenn das eben nicht so funktioniert...


    Wegen mir kann jeder gerne einen Hund halten aber manchmal frage ich mich ob es denn dann wirklich noch ein zweiter sein muss, wenn man beim ersten schon rumknapst und an allen Ecken und Enden versucht zu sparen. Hatten wir ja auch leider schon Fälle hier im Forum...

  • Ich hatte noch nie eine KV und/oder OP Versicherung (allgemein bin ich eher Typ Pflichtversicherung und nicht Versicherungssammler) für meine Hunde, Mehrhundehalter bin ich schon immer und ich habe auch nicht vor für zukünftige Hunde eine Vers. abzuschließen.


    Gesundheitliche Kosten haben alle schon in Summe x verursacht!
    Vorsorge ist mir persönlich z.B. enorm wichtig und auch nicht gerade günstig und ich bin bei akuten Vorfällen lieber ein Tag eher zum Doc Geher, als zwei zu wenig.


    Meine Magendreher Hündin z.B. -inzwischen fast 13,5 Jahre :cuinlove: - hatte in all den Jahren genau eine OP und das wegen der MD :bindafür: da liegen 'Versicherungsbeiträge' in der Schatzkiste gebunkert sicherer!


    Die zweite kostet gesundheitlich mit ihren 12 Jahren jetzt erst, aber imho auch im völlig normalen Rahmen und es ist gut stemmbar.


    Der Zwerg hat als Teckel von Hause aus bei Versicherungen schlechte Karten und ja der Knabe hat einmal Unfall bedingt und ein zweites Mal durch einen verdammt fiesen Hundebiss mit Halterflucht schon so einige € gekostet.


    Mehrhundehaltung ist nicht günstig und auch nicht nur in Blick finanzieller Belange mehrfach zu durchdenken.

    Ich bin richtig dankbar, dass wir uns das leisten können, dass mich meine Familie immer und immer wieder unterstützt -sie müssen in Notfällen meine Arbeitszeiten im Office übernehmen- und sie nie wegen gecancelter gemeinsamer Treffen murren o.ä. ganz im Gegenteil.

    Wir haben für uns zwar keine worst case Summe im Hinterkopf die ein Nein für Behandlungen hervorrufen würde, sind aber dennoch Realisten und wir haben top TA die nicht nur unsere Hunde, sondern auch unsere Haltung kennen und gut einschätzen können.

    Auf ein langes, sorgenfreies Leben allen Vierfüßler on board :bindafür:

  • Und ja, manchmal denke ich dass ich mir die einigen hundert Euro im Jahr sparen könnte

    Eine Formulierung, die so oder so ähnlich hier öfter auftaucht.


    Bei seiner Hausratversicherung, Unfallversicherung, Gebäudeversicherung fragen sich das gefühlt deutlich weniger Menschen.


    Ich bin immer heilfroh, wenn ich Versicherungen für "nichts" bezahle. Versicherungsfälle sind oft mit unangenehmen oder schlimmen Ereignissen verbunden. Ich möchte aber, dass ich grad bei kostenintensiven Geschichten abgedeckt bin und dann nicht mein gewohntes Leben beenden muss.

  • Ich frage mich das ganz definitiv bei allen anderen Versicherungen auch, habe auch relativ wenige.

    Die Hunde sind mir am wichtigsten, also sind die bestmöglich "geschützt", auch wenn es sich vllt nicht rechnet. Was natürlich absolut wünschenswert wäre, weil das, wie du schreibst, heißt dass sie keine große medizinische Versorgung benötigen.


    Bei den Hundeversicherungen kommt bei mir die Formulierung aus dem Zusammenhang mit den Kündigungen. Das heißt, ich könnte es mir sparen dort jahrelang einzuzahlen, wenn ich dann eh rausgeworfen werde. Was hoffentlich nie passieren wird.

  • Wenn man etliche DF Vorschläge beherzigt wird die Hundepopulation drastisch sinken.

    Es gibt dann nur noch elitäre Hundebesitzer, wenige Mehrhundehalter, ein paar Pensionäre, aber wohl kaum Rentner, die einen Hund halten.

    Mit ihren E-Mobilen werden sie hunderte von Kilometern zur nächsten TK zurücklegen, da es nur noch 7 Kliniken gibt, auch der TA ist nicht mehr um die Ecke.

    Mag sein, dass das alles gut, richtig und viel besser ist. Ich muss das nicht entscheiden.


    Aufklärung tut sicher Not, dass Hundehaltung eine sehr kostspielige Sache ist, gut überlegt sein will und den Rahmen des bisher Vorstellbaren rasend schnell sprengen kann.

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