1. Krampfanfall mit 10....

  • :( : Oh nein. Es tut mir so leid! Aber ich kann es total nachvollziehen. Fühl dich gedrückt.:streichel:


    Wir hatten den Eindruck, dass die Narkose die Situation verschlechtert hatte. Noela hatte sich danch zu Hause auch verschlechtert.


    Ich finde es eine sehr starke Entscheidung von dir, so zügig zu entscheiden. Für Spike.

    Und ich wette, Noela zeigt ihm im Regenbogenland als erstes den Leberwurstbaum :pfeif::cuinlove:

  • Die Ärzte kennen ja häufig die Hunde nicht vorher und können daher schlecht einschätzen wie verändert sie im Verhalten sind. Sie wollten Euch wohl noch ein wenig Zeit miteinander geben.


    Es tut mir sehr leid.

  • Es tut mir sehr leid für dich, das kam alles so plötzlich... Aber du hast so viel Liebe gezeigt, indem du ihn hast gehen lassen - fühl dich unbekannterweise ganz fest in den Arm genommen!

  • Du hast mein grösstes Mitgefühl. Deiner Beschreibung nach habt Ihr alles richtig gemacht. Euer Bub saust jetzt mit unseren Liebsten über die Regenbogenwiese und er wird ohne Schmerzen auf Euch warten. Und jeden Tag ab jetzt kommt Ihr ihm näher.... Ich wünsche Euch ganz viel Kraft.

  • Meinen allergrössten Respekt an dich, dass du so gut auf dein inneres Gefühl gehört hast und nur in Spikys Interesse gehandelt hast. Und mein allerherzlichstes Beileid an dich. So ein Verlust ist nie einfach und wird einen noch eine lange Zeit begleiten. Ich wünsche dir, dass du dich bald mit einem lächelnden und einem weinenden Augen an deinen Spike erinnern kannst und die Dankbarkeit die Trauer überwiegt.:streichel:

  • Fühl dich gedrückt. :streichel:

    Du hast das Beste für deinen Bub getan. Er wird es dir nie vergessen.

  • Hallo,


    danke für eure Worte. Und danke Strandperle, dass du helfen wolltest. Ich möchte noch ein paar Worte und Eindrücke da lassen.


    Letzte Woche Donnerstag hatte Spiky seinen ersten Krampfanfall. Bis Sonntag hatte er 4 weitere. Der erste Anfall war sehr schlimm, weil ich dachte, dass er in dem Moment stirbt. Wir waren beim TA und sie sagte, dass es einmalig sein kann. Ich war beruhigt, aber alarmiert. Der 2. Anfall war vor einer Kaufhalle. Ein Mann wollte helfen, aber ich wusste auch nicht wie. Ich habe nur gehofft, dass der Anfall vorbei geht. Ging er und Spiky war wie nach dem ersten Anfall eine kurze Zeit etwas desorientiert und verwirrt (er schien perplex, kein Wunder), aber ansonsten und nach etwa 30 Minuten wieder da. Er hatte wahnsinnig durst. Und war wacklig, wenn er konzentriert stand oder saß.


    Wir sind in die Klinik gefahren. Und haben ihn wieder mitgenommen. Ich bin unglaublich dankbar dafür. Ich bin dankbar für dieses Wochenende. Er hatte zwar 3 weitere Krampfanfälle, die uns (mir) Angst gemacht haben, die mich in permanente Anspannung versetzt haben. Aber ich habe versucht, mich zusammen zu reißen. Weil ich eine Ahnung hatte, dass es wohl sehr schlimm ist. Wir waren am See und im Garten, haben gespielt, er durfte zuviel Käse und Hundeknochen naschen.


    Er hat noch mit einer Hundedame gespielt, die er ziemlich heiß fand. Am Sonntag Morgen hat er etwas sehr untypisches gemacht. Wir spielten im Wasser (Brusthöhe für ihn) schnell rein, Stöckchen holen, schnell damit wieder raus. (Weiter als untere Brusthöhe ist er nie gegangen) Irgendwann stand er im Wasser, fast zu tief für ihn und schaute sich um - über viele Minuten - es war mir schon fast unheimlich. Aber Hunde sind viel schlauer als wir. Er wusste schon warum. (Ich hab das Bild im Kopf und es gibt mir Ruhe in diesen Moment) Am Abend haben wir ihn in die Klinik gefahren - ich musste fahren (kein anderer einen Führerschein) das war schrecklich.


    Er hat geweint. Wir haben noch 2 mal angehalten, um mit ihm spazieren zu gehen. Dort abgeben und zurück fahren war schrecklich. Die 2,5 Tage in denen er dort war, waren schrecklich. Auch ein Auf und Ab, von eventueller Diagnose zu einer beschissenen Prognose. Wir haben ihn abgeholt, er sah aus wie ein zerrupftes Huhn. Hier eine Kahle Stelle, dort eine. Schwach und gleichzeitig konnte er nicht zur Ruhe kommen. Urin tropfte. Er trank und trank. Ging hin und her, stand und starrte Löcher in die Luft. Röchelte und winselte bei jedem Atemzug. Ich hab ihn nur 3 mal kurz erkannt. Das erste mal, nachdem er mich nach 20 Sekunden angucken erkannte.


    Das zweite mal, als ich den Kühlschrank öffnete und eine Wurst rausholte und das 3. mal hat er sich vor mich gesetzt, mich angeschaut und geweint. Mir gingen die ganze Zeit 2 Sachen durch den Kopf: Wie groß sind seine Schmerzen oder seine Unruhe, vielleicht Übelkeit? Und: Ich sah meine Mutter, wie sie damals aus der Klinik entlassen wurde, voll gepumpt mit Neuroleptika. Sie war ein Schatten, viele Jahre lang. Es wurde immer unerträglicher ihm das anzutun. Ich telefonierte erst mit seiner TA.


    Sie sagte, dass sie die Befunde habe und ich fragte, ob sie auch am Wochenende vorbei kommen könnte, um ihn einzuschläfern. Sie verneinte. Ich wollte eigentlich unbedingt noch Zeit mit Ihm. Aber es wurde immer schlimmer. Auch draußen lief er nur noch mechanisch. Kein Schnüffeln mehr - sein größtes Hobby. Es wurde Abend und ich überlegte, wie wir die Nacht überstehen könnten. Was ist, wenn er erstickt? Tausend Dinge in meinem Kopf und immer wenn ich ihn beobachtete nur eine Antwort. Also haben wir einen befreundeten TA angerufen. Er kam. Mein Vater (eine starke Bezugsperson) mein Freund und meine Tochter (12) waren da.

    Wir haben ihn noch mit Vanille Eis und Leberwust voll gefüttert bis der TA kam.


    Dann bekam er die Spritze, Tochter und Freund wollten es nicht sehen. Spiky lief weiter umher. Der TA sagte, dass er es kennt, dass Hunde, die schwere körperliche Krankheiten haben, bis zum bitteren Ende nicht zur Ruhe kommen. Es dauerte etwa 10 Minuten bis ich ihn auf meinen Schoß nahm / nehmen konnte. Er schließ langsam ein. Ich bat um mehr Narkose Mittel, weil ich nicht wollte, dass er irgendetwas davon merkt. Bekam er. Dann ging es sehr schnell. Wir haben noch etwas eine Stunde mit ihm / beim ihm verbracht. Dann haben wir ihn in ein Bestattungsinstitut gebracht. Er wird verbrannt. Die Frau war sehr einfühlsam. Wir haben ihn nochmal aufgebahrt und auch etwa eine Stunde dort verbracht und mit ihr geredet.


    Es ist surreal, aber ich weiß, dass ich nicht anders handeln konnte. Er fehlt. Ich bin dankbar, dass er in meinen Armen sterben konnte. Die Bestatterin sagte, dass sie es nicht immer sieht, dass Hunde so friedlich aussehen. Er hat sich nicht mal eingemacht. Ein würdevoller Hund bis in den Tod. Ich weiß immer noch nicht genau, was es bedeutet: Ein Seelenhund: Ich habe das Gefühl, dass wir uns nicht immer verstanden haben und gerätselt haben, was los ist, bzw. ich. Aber ich weiß, dass er mich in einer Weise geprägt hat, die ich bis jetzt nur mit meiner Tochter gleich setzen kann.


    Wir haben viele extreme Situationen hinter uns gebracht. Ich hätte und habe alles für ihn getan. Und nur, weil ich weiß, dass Hunde kürzer leben als wir, kann ich das, was passiert ist in Ordnung finden und schon jetzt sehr dankbar sein, wie ich es auch schon immer war - als er da war. Ich liebe ihn und finde die Vorstellung vom Leberwurst Baum unglaublich witzig :-) Danke Noela und Strandperle und allen Anderen.


    LG Mandy

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