Hund Angst vor lauten Geräuschen, (Böller, Schüsse), nehmen

  • Unser blinder Angsthund Zazi reagiert auch extrem panisch auf Schüsse, Windgeräusche, Donner und Böller. Eine Form von Desensibilisierung ist uns in 10 Jahren nicht gelungen, ganz im Gegenteil, die Panik nimmt eher zu.


    Natürlich versuchen wir, ihn von angstauslösenden Geräuschen fernzuhalten, das klappt aber nur bedingt. Bei Gewitter läuft das Radio, Silvester verbringen wir fernab der Zivilisation....


    Eine gewisse Sicherheit bietet seine Box im Auto, oder ein kleiner Raum in unserem Wochenendhaus. Solche " sicheren Orte" zu finden könnte eine Option sein. Ansonsten haben wir uns damit abgefunden und versuchen, die Ängste im Alltag zu managen.

  • Zu Silvester z.B. wenn sie sich dann aufs Bett verkriecht, soll man dann neben ihr sitzen und so tun als wäre nichts oder wie verhält man sich da am besten?

    Das würde ich vom Hund abhängig machen. Einen Rückzugsort sollte man auf alle Fälle anbieten (manche Hund haben gern was über dem Kopf, andere lieber einfach einen dunklen Raum, eine ruhige Ecke), wenn der Hund lieber Körperkontakt sucht ist das auch OK. Manchen hilftes, wenn man in langen, kräftigen Zügen über den Körper streicht, andere macht man damit noch wuschiger, das muss man ausprobieren.


    Man muss nur immer etwas abwägen zwischen die Angst des Hundes ernst nehmen und das Problem aber auch nicht künstlich noch mehr aufzuladen. Also einfach da sein, dem Hund sowohl anlehnen als auch Rückzug ermöglichen, aber ansonsten möglichst normal verhalten und nicht angespannt auf die Reaktion des Hundes warten oder versuchen zu trösten.

  • Wenn du gut im clickern bist, kannst du ohne viel Sorgen, bei Fehlern was falsch zu machen, auch dem Hund beibringen, sehr schalldichte Kopfhöhrer zu tragen.

    Das geht immer. Ich kenn ein paar Hunde, die wahlweise das oder so Ohrpfropfen tragen als Trick beigebracht bekommen haben.


    Wenn der Hund deine Nähe annimmt bei Panik - ehrlich - ich würde mich ruhig aber Geborgenheit gebend dazu legen.

  • Ja, man kann an Geräuschangst arbeiten.

    Es dauert nur sehr lange und es erfordert großes Wissen um Gegenkonditionierung und da einen akribisch angepassten Aufbau. Damit es immer unterschwellig oder exakt schwellig bleibt.

    Was ich als Problem erlebt habe ist, dass es doch viele Kandidaten gibt, die auf Geräusche vom Band null reagieren und dafür auf sämtliche echte Auslöser so sehr, dass diese Schwelle weit, weit überschritten ist. Gerade bei Gewitterangst ist es oft so, die vielfältigen Sinneseindrücke lassen sich kaum nachstellen.


    Als Notfallmaßnahme hilft es, mit dem Hund, sobald er ansprechbar ist super einfache Übungen mit vielen, tollen Leckerchen zu trainieren. Und wenn man die Superleckerlis für ein Sitz reinstopft, das schlechte Erlebnis festigt sich weniger. Oder simpel Leckerlis schmeißen und den (angleinten) Hund hinterher gehen lassen. Auch simples Joggen mit Hund hilft in Notsituationen um den Stress etwas abzubauen.

  • Bei Gewitter sind es m. W. nicht nur die Geräusche, die die Hunde ängstigen, sondern bereits der Tiefdruck. Da kann die Sonne noch prall scheinen, der Himmel blau sein - Gewitterschisser spüren den Tiefdruck.


    Dagegen hilft auch keine CD.


    Ich muss gestehen, ich finde so ein hündisches Gewitter-Warnsystem recht praktisch, wenn ich irgendwo unterwegs bin, wo man dunkle Wolken nicht gleich sieht, denn inzwischen ziehen Unwetter oft so plötzlich auf, dass man kaum Zeit hat, sich irgendwo in Sicherheit zu bringen.


    Wird der Border Collie am Teich im Wald unruhig und ist Gewitter vorhergesagt, diskutiere ich nicht lange, sondern schwinge mich aufs Rad und trete in die Pedale, was das Zeug hält, um dem Hund auf den Fersen zu bleiben und möglichst noch trocken nach Hause zu kommen.


    Als enormen Vertrauensbeweis werte ich, dass sich alle Schisser noch anleinen ließen, wenn ich es für nötig hielt.


    Bisher suchten sich alle meine Schisser irgendwo im Haus eine Ecke zum Verkriechen.

  • Ja, man kann an Geräuschangst arbeiten.

    Es dauert nur sehr lange und es erfordert großes Wissen um Gegenkonditionierung und da einen akribisch angepassten Aufbau. Damit es immer unterschwellig oder exakt schwellig bleibt.

    Was ich als Problem erlebt habe ist, dass es doch viele Kandidaten gibt, die auf Geräusche vom Band null reagieren und dafür auf sämtliche echte Auslöser so sehr, dass diese Schwelle weit, weit überschritten ist. Gerade bei Gewitterangst ist es oft so, die vielfältigen Sinneseindrücke lassen sich kaum nachstellen.


    Als Notfallmaßnahme hilft es, mit dem Hund, sobald er ansprechbar ist super einfache Übungen mit vielen, tollen Leckerchen zu trainieren. Und wenn man die Superleckerlis für ein Sitz reinstopft, das schlechte Erlebnis festigt sich weniger. Oder simpel Leckerlis schmeißen und den (angleinten) Hund hinterher gehen lassen. Auch simples Joggen mit Hund hilft in Notsituationen um den Stress etwas abzubauen.

    Ich rede von echten Geräuschen und nicht von irgendwas vom Band.. Damit hab und würd ich nicht arbeiten, weil Hunde nicht blöd sind und das in jedem Fall ein Unterschied ist.


    Das ist als ob man mit ner Hasenzugmaschine am Jagen arbeiten will.

  • Ich hänge mich mal hier dran wenn es recht ist.


    Paulchen hat auch Angst vor Schüssen. Er möchte auch sofort umdrehen und nur nach Hause wenn es knallt.

    Das Kuriose ist allerdings es ist nur dann relevant wenn es Einzelschüsse sind.


    Also wenn es richtig viel knallt zum Beispiel Silvester oder Gewitter kratzt in das nicht.

    Auch ansonsten ist er nicht geräuschempfindlich.


    Hat jemand dazu ne Idee?

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