Hat jemand Erfahrungen mit Sascha Bartz gemacht?
- LPaxx
- Geschlossen
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Wenn ein Trainer behauptet, er konditioniert keine Hunde, beweist er, dass er kein Fachwissen hat. Das reicht eigentlich für eine Beurteilung, finde ich.
Sehe ich genauso. Aber das war doch vor gut 10 Jahren hier schon ein Thema? Ich war da noch nicht so lange dabei, und da gab es eine Reihe dieser "erziehen statt konditionieren" Trainer, das war grad sehr in und wurde hier auch heiss diskutiert. Weiss nicht ob der Natural Dogmanship-Guru der Erste war, der im Brustton der Überzeugung verkündet hat, er würde nicht konditionieren. Und ein halbes Dutzend Bücher darüber geschrieben hat, wie man den Hund für alle denkbaren Zwecke auf den Futterbeutel konditioniert....
Aber der hat immerhin Wert auf positive Bestärkung gelegt, während die meisten anderen "Anti-Konditionierer" rein über die Schiene des aversiven Abbruchs gefahren sind. Hund tut, was nicht gefällt und wird bestraft. Und das ist angeblich keine Konditionierung.....
Ich hatte echt gedacht, in letzter Zeit hätte das nicht mehr so verfangen. Aber die alte Kamelle wird offenbar wieder hervorgeholt und in neuen Schläuchen an eine neue Generation Hundebesitzer verkauft.
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Nun ja - gibt ja streng genommen auch nicht so viele Kamellen, die man aus dem Hut zaubern könnte Die Lerntheorie hat halt ein bestimmtes Repertoire.
Ich bin mal auf den Erfahrungsbericht gespannt.
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OT (sorry, krieg keinen richtigen Spoiler hin...)
Compliance in Firmen bedeutet, grob gesagt: Datenschutz
Sorry, aber das stimmt so nicht. Man kann es grob mit "Verhalten nach Vorschrift" übersetzen.
"Komplianz" gibt es nichtmal im Duden... Compliance schon. (https://www.duden.de/rechtschreibung/Compliance)
Ich bin jetzt fertig mit Krümelkacken, danke.
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Es wird eben immer wieder das gleiche Bild gezeichnet: Auf der einen Seite die Konditionierer, die aus ihren Hunden Kunststückchen vorführende Marionetten machen. Und auf der anderen Seite die "Guten", die den Hund ernst nehmen und ganz natürlich und über Beziehung/Kommunikation/whatever arbeiten. Herrliche Schwarzweißmalerei, verkauft sich super. Denn wer will schon einen konditionierten Hund (wenn es blöd läuft sogar noch mit Leckerlies!), wenn doch eine tiefe, ursprüngliche Beziehung alles lösen würde? Kein Raum in diesem Konstrukt dafür, wie jegliches Lernen im Hirn funktioniert, wie und wodurch Beziehungen überhaupt entstehen...
Natürlich, Trainer wollen und müssen ihre Leistungen verkaufen. Dafür eine gute Strategie zu haben ist völlig legitim. Allerdings sagt mein ganz persönlicher Erfahrungswert: Die besten Trainer, die ich bisher kennen gelernt habe, haben niemals ihre Person in den Fokus gestellt. Vielmehr waren es diejenigen, die von Anfang an klar kommuniziert haben: "Ich hab es nicht erfunden, sondern verwende nur das, was jeder Trainer wissen sollte, so gut wie es mir möglich ist.". Nicht weniger, nicht mehr. Während diejenigen, die von sich selbst sehr überzeugt waren, mich meist eher enttäuscht, manche sogar regelrecht geschockt haben. Mag natürlich Ausnahmen geben - ich hab aber ehrlich gesagt keine Lust, den Heuhaufen nach dieser Nadel zu durchwühlen.
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Und ich saß soo schön auf meinen Fingern - bis jetzt Im Bankenbereich hat Compliance z. B. eine sehr strikte Bedeutung, die völlig unabhängig vom Datenschutz ist. Im therapeutischen Bereich gibts den Begriff mittlerweile auch schon. Da heißt es was ähnliches wie hier: Dass sich der Patient (Kunde) eben auch an die besprochenen Maßnahmen und Vereinbarungen hält.
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Hier ist seine "Methode" quasi zusammengefasst:
Mit anderen Worten: Der Hund bräuchte nur erzogen werden und schon wäre der Grund für alle genannten Verhaltensweisen verschwunden, denn die Erziehung ist mit seiner Entbindung von der Verantwortung und der Einschränkung seines Entscheidungsspielraums identisch. Und das ist in einem einzigen Training möglich. Im Ergebnis dessen wird er beispielsweise auch sofort das Suchen von Ködern unterlassen und zumindest beim Auffinden vor dem Verspeisen um Erlaubnis ersuchen, denn sein (nicht vorhandener) Entscheidungsspielraum lässt eine andere Verhaltensweise quasi gar nicht mehr zu.
Bei Amazon bekommt man einen kleinen Einblick in eins seiner Bücher:
Ein paar Zitate daraus:
ZitatDer Mensch einerseits übernimmt sowohl die Führung als auch unseren Schutz und wir andererseits erfüllen bedingungslos die uns gestellten Aufgaben.
ZitatMein Entscheidungsspielraum war wie ausgelöscht.
Die daraus resultierende Konsequenz ist natürlich auch, dass mein Entscheidungsspielraum nicht nur eingeschränkt, sondern quasi ausgelöscht ist.
ZitatAll dies lief nur auf eines hinaus: Ich sollte mich ab sofort und nur noch ausschließlich auf ihn konzentrieren; alles andere ginge mich demzufolge nichts mehr an. Von da an begann für mich ein wohltuend entspanntes Leben.
Wenn ich das jetzt fies zusammen fassen wollte: Man bringe seinen Hund Richtung erlernte Hilflosigkeit und er verhält sich unauffällig und interessiert sich für nichts mehr. Das "Schöne": Das funktioniert einwandfrei, wenn man moralisch kein Problem hat, einem Lebewesen den eigenen Willen zu nehmen.
Mit welchen Methoden das genau geschieht, wird nirgends konkret dargelegt, wie es scheint. Zumindest ist das auch die Kritik einiger Buchrezensenten bei Amazon.
Auch auf seinem Blog bleibt er schwammig:Dazu stehen zwei Methoden zur Verfügung, die simultan angewendet werden müssen:
Die Korrektur zur drastischen Einschränkung ihres Entscheidungsspielraumes und die Demonstration ihrer Entbindung von der Verantwortung und Übernahme derselben durch die Bezugsperson.
Die Methoden, die er selbst zur Darstellung seines "Konzepts" verwendet, hat @Das Rosilein ja schon angefangen zu analysieren.
Zusätzlich schürt er Ängste:
ZitatSolange wir über Hunderassen wie Chihuahua, Mops & Co. reden, mögen solche niedlich anzuschauenden Übungen wie dem Verstecken von Leckerlis hinter dem Rücken und gleichzeitigem Rufen wie „Schau“ ja ganz witzig sein. Aber der Spaß hört auf, wenn wir von Rottweiler, Schäferhund & Co. reden müssen. Solche Hunde sind durchaus in der Lage, einem kleinen Kind den Kopf abzutrennen – in der Fachsprache als Dekapitation bezeichnet.
Und, in dem obigen Zitat auch schon ersichtlich, spickt das Ganze noch mit ein paar Fremdwörtern, diversen Exkursen in andere Fachbereiche und durchaus auch zutreffenden Aussagen zum Thema Hund (z.B. seine Einstellung zum Thema Kastration: https://www.hundetrainer-bartz…en-hund-kastrieren-lassen) , so dass man seine Ansichten nicht als "alles falsch" abtun kann.
Hier noch ein Beispiel für einen merkwürdigen Exkurs zum Thema Luftfahrt und Redundanz von Sicherheitssystemen, der meiner Meinung nach dazu dient, insgesamt einen "gebildeten" Eindruck zu machen:
Redundanz macht in der Hundeerziehung im Gegensatz zur Ausbildung ohnehin keinen Sinn. Mir fallen in dem Zusammenhang immer die Beschreibungen zur Rolle der Redundanz als unverzichtbares Element zur Gewährleistung der Sicherheit von Hochrisikosystemen ein wie beispielsweise in der Luftfahrt. Um ein Flugzeug und seinen Betrieb sicher zu machen und im Falle von unvermeidbaren Ausfällen die möglichen Folgen zumindest zu minimieren, werden alle für die zuverlässige Funktion zuständigen Systeme und Prozesse immer mindestens einmal oder sogar mehrmals redundant installiert oder ausgeführt. Das heißt, bei Ausfall eines Systems steht immer noch mindestens ein zweites und gleiches System für den sicheren Betrieb zur Verfügung, obwohl es für den Normalbetrieb gar nicht notwendig ist. Und der Grad der Redundanz ist abhängig von der Wahrscheinlichkeit eines Systemausfalls und seiner Folgen. Je wahrscheinlicher und je folgenschwerer ein Ausfall ist, desto höher die Redundanz.
Aber ich denke, solche Szenarien sind in der Hundeerziehung eher fehl am Platz, auch wenn, etwas spaßig gemeint, so manche Hunde durchaus als Hochrisikosysteme eingestuft werden könnten. Aber das ist hier nicht gemeint. Deshalb genügt es in unserem Kontext, einen Hund im Rahmen einer einzigen Erziehung zum Zwecke der Beseitigung seiner unerwünschten Verhaltensweisen, die alle in einer einzigen Ursache begründet sind, aus der Welt zu schaffen.
Also macht es schlichtweg wenig oder vielmehr gar keinen Sinn, zur Beseitigung ein und derselben Ursache verschiedene oder mehrere Trainings redundant anzubieten. Außer natürlich – und das könnte eine Begründung sein, warum man es trotzdem macht – man hat diese eine Ursache überhaupt nicht als solche erkannt und doktert stattdessen mittels unterschiedlichster Methoden nur an den unterschiedlichen Symptomen herum.
Zu solchen unerwünschten Verhaltensweisen, die alle nur eine einzige Ursache haben und die in einem einzigen Training beseitigt werden kann, zählen das Zerren an der Leine, das ständige Bellen oder Verbellen, das Jagen, das Nicht-allein-sein-Wollen, aggressives Verhalten in allen Varianten einschließlich Leinenaggressionen bis hin zum unerwünschten Suchen und Verspeisen von Giftködern usw., usw.
Schön auch, wie er nebenbei gleich mal klarmacht, dass alle Hundetrainer, die ihren Kunden mehr als eine Trainingseinheit oder gar spezielle Kurse zu diversen Themen verkaufen, unfähig (und/oder geldgeil) sind.
Er scheint übrigens auch theoretisch die Lerntheorie grundsätzlich daufzuhaben - die Behauptung, er konditioniere nicht ist in meinen Augen einfach eine Marketingstrategie, mit der er vereinfacht ausdrücken kann, dass er, wie er ja auch selber betont, kein klassisches "Sitz, Platz, Fuß"-Training macht.
Ich habe mir jetzt die positiven Rezensionen zu ihm auf FB mal teilweise durchgelesen. Auch da bleibt ja einiges sehr unkonkret, und ich schätze, anderes wird auch gelöscht.
Der Kommentar scheint beim Löschen übersehen worden zu sein, hier kriegt man vielleicht eine Idee von den Methoden:
ZitatAber wer sagt denn , dass ich unzufrieden war, ich wäre nur glücklich und zufrieden , wenn ich wüsste wie ich einem Rüden beibringen kann , im sitzen zu pinkeln.
Denn das soll ich den beiden beibringen
Tja.
Meine Vermutungen, warum solche Trainer teilweise gefeiert werden sind:
- Charisma im Umgang mit Mensch und Hund
- Erfolg (gerade erlernte Hilflosigkeit "funktioniert" extrem gut . Nicht, dass das hier einer in den falschen Hals kriegt: Ich halte darauf abzielende "Methoden" für ethisch untragbar)
- Unwissenheit der Kunden - ein charismatischer Typ, der mit überschaubarem Zeit- und Geldaufwand Erfolg liefert, was will man mehr
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Zitat
Solange wir über Hunderassen wie Chihuahua, Mops & Co. reden, mögen solche niedlich anzuschauenden Übungen wie dem Verstecken von Leckerlis hinter dem Rücken und gleichzeitigem Rufen wie „Schau“ ja ganz witzig sein. Aber der Spaß hört auf, wenn wir von Rottweiler, Schäferhund & Co. reden müssen. Solche Hunde sind durchaus in der Lage, einem kleinen Kind den Kopf abzutrennen – in der Fachsprache als Dekapitation bezeichnet.
Und spätestens bei diesem Satz würde ich mich als Kunde umdrehen und lachend gehen. Klar, können sie das..theoretisch und mit Zeit. Aber wtf!? Ein Trainer der es anscheinend nötig hat so einen Bullshit von sich zu geben, würde keinen Cent von mir bekommen
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Also ich kenne ihn tatsächlich weil meine Nachbarin einen Termin gebucht hatte und ich dabei sein durfte. Da war aber nix mit Rudelgedöns, Alphawurf oder sonst was.
Ich schreibe gerne morgen mehr dazu, denn eine Verschwiegenheitsklausel gibt es nicht. Die meisten wollen es wahrscheinlich nicht preisgeben, weil sie selber viel dafür bezahlt haben. Ich nicht, daher lasse ich euch gerne teilhaben
Oh klasse, das ist ja nett, dass Du uns ein bisschen durchs Schlüsselloch schauen lässt.
Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.
Grüße
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