Ruhiger, sanfter Familienhund?

  • Stichwort Pudel:


    Ein gesunder, gut aufgezogener und gehaltener Pudel hat ein lebhaftes, manchmal quirliges Temperament. Er ist aktiv und bewegungsfreudig. Ausgeglichen ist der Pudel auch, in dem Sinn, daß er gut zur Ruhe kommt wenn nichts los ist. Wer aber einen betont ruhigen Hund sucht, dem rate ich vom Pudel ab.


    Die wenigen auffallend ruhigen Pudel, die ich kenne, sind allesamt resignierte Pudel, die sich mit einem reizarmen Dasein in der Wohnung plus 3 x täglich an der Flexileine um den Block begnügen müssen. Leider nicht so selten, aber nicht repräsentativ für das Wesen der Rasse bei guter Haltung, die die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigt.


    Was die Bellfreude betrifft, da sind Pudel ganz durchschnittliche Hunde. Weder besonders bellfreudig noch besonders schweigsam.


    Du schreibst, du könntest erst in ein, zwei Jahren einen Hund halten, ohne während deiner Arbeitszeiten auf Fremdbetreuung angewiesen zu sein? Dann wäre es doch einfacher, du würdest solange noch warten. Dann wäre auch dein Kind aus dem Kleinkindalter heraus und das vereinfacht dann auch das Zusammenleben mit dem Hund.


    Dagmar & Cara

  • Es gibt schon ruhige Pudel, die nicht resigniert sind. Aber es ist schon a typisch und rechnen kann man nicht damit.

    Außer natürlich Einstein wurde reizarm gehalten, denke aber mit Hundesport, Spaziergänger und Ausflüge sollte ich ihn doch genug geboten haben.

  • In unserem lokalen Tierheim sitzen derzeit mindestens 4 Hunde, die geeignet wären. Ich finde es schimm, dass TierschutzHunde hier oft als vermurkst dargestellt werden. Das sind die allerwenigsten. Sogar im Auslandstierschutz, sind die Hunde nicht halb so schlimm wie dargestellt, wenn man ein Minimum an Feingefuehl hat.

  • Auch wenn mir viele nicht zustimmen, aber ich würde mir als Anfänger mit Kleinkind niemals einen Hund aus dem TIerschutz holen. Wenn keine (kleinen)Kinder im Spiel sind, ja evtl. aber das Risiko eines Erwachsenen Hundes mit vorerfahrungen über die man evtl. nicht genau Bescheid weiß usw. Es ist etwas anderes wenn man ein im besten Falle gut aufgezogenes, unbeflecktes hundebaby aufnimmt, einer passenden Rasse, als einen Erwachsenen tierheimhund, bei dem niemand sicher sagen kann, dass er nicht doch irgendwelche trigger gibt.


    Kinder haben ein Recht darauf, sicher und geborgen aufzuwachsen, ohne unnötige, teilweise nicht zu kalkulierende Risiken einzugehen.

    Wenn so kleine Kinder im Haus sind, rate ich grundsätzlich zu einem Welpen, einer guten, passenden Rasse, eines guten, seriösen Züchters.


    Ich habe einfach in 12 Jahren trainerdasein schon so vieles gesehen und für Familien mit kleinen Kindern ist tatsächlich dir Kombi welpe einer passenden, eher verzeihenden Rasse am besten.


    Zudem geben die meisten Tierheime ihre Hunde eh nicht an Familien mit Kleinkindern ab, was ich auch absolut verantwortungsvoll finde. Für alle Seiten.


    Lg

  • Ich denke, dass du als Trainer da einen falschen Blick hast. Zu Dir kommen ja nur die erwachsenen Hunde mit Problemen. Da kann mal schon mal denken, dass 100% der Hunde Probleme haben. Die anderen kriegst du ja nie zu Gesicht oder nur mal vereinzelt in Deiner Freizeit.


    Genauso im Forum. Die meisten melden sich wegen eines Problems an.

  • Dem ist nicht so. Ich bin in einem hundesportverein und sehe alles von Welpen, zu junghunden, zu problemhunden, zu just for fun Sportlern und zu engagierten turniergehern.

    Zudem bewege ich mich in meiner Freizeit fast ausschließlich in hundehalterkreisen.


    Lg

  • Danke, Danke, Danke!

    Auch wenn mir viele nicht zustimmen, aber ich würde mir als Anfänger mit Kleinkind niemals einen Hund aus dem TIerschutz holen.


    Ich habe einfach in 12 Jahren trainerdasein schon so vieles gesehen und für Familien mit kleinen Kindern ist tatsächlich dir Kombi welpe einer passenden, eher verzeihenden Rasse am besten.

    Ich hab mir gerade hier im Thread das 3jährige schüchterne Mädchen vorgestellt, wie es den Hund lieb gewinnt und ihn umarmt.

    Der evt. total liebe Hund aus dem Tierschutz, der Umarmungen aber gar nicht kennt, und das Kind beisst.

    Dann ist je nach Biss, die Tragödie da.


    Ich kenne einen total lieben Hund, der das total liebe 3 jährige Kind im Haushalt im Gesicht entstellt hat. (Für immer!)

    Das der Hund zufällig aus dem Tierschutz ist, ist an der Stelle wurscht. Hier war es eine nicht so "verzeihende Rasse".


    Leute mit Hundeerfahrung und ohne 3jährige schüchterne Töchter können Hundeanfängern mit 3jährigen schüchternen Töchtern alles empfehlen.


    Ich rate nur der Familie: schaut gut hin, wer euch hier wirklich hilfreiche Tipps gibt. Und wer nur erzählen will wie toll irgenwelche anderen kinderlosen Hundhalter mit Hunden klar kommen.

  • Wenn es ein älterer Hund sein darf, schaut euch vielleicht mal den Beagle an.


    Ja, es sind Jagdhunde - ich kenne allerdings inzwischen einige, u.a. meinen verstorbenen, die recht problemlos freilaufen können.

    Der Jagdtrieb ist inzwischen, da Beagles nicht mehr hauptsächlich zur Jagd gezüchtet werden, recht unterschiedlich ausgeprägt

    von Jagdsau bis Wildtierkuschler ist da alles vertreten. Bei einem älteren Hund kann man das recht gut beurteilen.


    Vom Charakter her sind Beagle in der Regel sehr verträglich, gern mittendrin, haben eine hohe Reizschwelle, sind eher unempfindlich was

    Krach und Kindergewusel angeht. Wir hatten 6 Kleinkinder von 2-5 in der Familie zu meiner Beaglezeit, Lupo war immer zuverlässig und

    von allen geliebt, Kinder wie auch Eltern. Sie gelten als etwas stur, ich sag lieber eigenständig, sie fragen öfter mal nach ob die Regeln heute auch

    noch gelten. Erziehung muss sein, man muss da dran bleiben -sonst können Beagle auch sehr nervige, laute Nervensägen werden.


    Mit Essbarem muss man etwas aufpassen, sie sind sehr verfressen, klauen gern (aus kleinen Kinderhänden so easy|)) - lassen sich darüber

    aber auch meist sehr einfach motivieren, was in Erziehungsdingen von Vorteil ist.


    Sie brauchen Auslauf ( 2 Std am Tag sollten es schon sein, es sind Laufhunde) und auch geistige Auslastung, für Spielchen und Tricks sind sie

    gut zu begeistern. Das Fell ist kurz und pflegeleicht, die meisten verteilen es allerdings ganzjährig und großzügig.:hust:

    Alleinebleiben ist Übungs,- und Charaktersache, bei einem erwachsenen Hund ebenfalls gut zu beurteilen., meiner konnte es problemlos - auch

    8 Std wenn´s mal nötig war. Gebellt hat mein Beagle auf Kommando, sehr selten mal wenn es klingelt, ansonsten war er so ruhig, dass meine Nachbarn

    erst nach 2 Monaten geschnallt haben, dass nun ein Hund im Haus wohnt. =)

  • Letztendlich ist wohl die vernünftigste Entscheidung in meinen Augen, dass die Familie noch ein paar Jahre wartet, bis das Kind grösser ist.

    Bis dahin kann man sich ja ausgiebig mit dem Thema Hund befassen, lesen, lernen, schauen, Gassi gehen mit Bekannten oder mit Tierheim-Hunden.


    Vor allem ist es wichtig zu erkennen, dass es den "selbst erziehenden" Hund oder den "kinderlieben" Hund nicht gibt... man muss bei jedem Hund Arbeit und Zeit hineinstecken, es sind Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, die man kennen und berücksichtigen sollte.

  • In unserem lokalen Tierheim sitzen derzeit mindestens 4 Hunde, die geeignet wären. Ich finde es schimm, dass TierschutzHunde hier oft als vermurkst dargestellt werden. Das sind die allerwenigsten. Sogar im Auslandstierschutz, sind die Hunde nicht halb so schlimm wie dargestellt, wenn man ein Minimum an Feingefuehl hat.

    ich stelle sie nicht als vermurkst da sondern als normale Hunde. Und kein Hund ist perfekt. Einstein ist z.b der ideale Anfänger Hund, aber der brauchte auch eine Eingewöhnungszeit, in der er auch geknurrt hat. Für mich nichts schlimmes aber für eine Familie mit Kind? Finde das kann schon verunsichern.


    Tiere sind halt keine Maschinen die sich überall gleich verhalten.


    Ich kenne außerdem viele Familien die kleine Kinder und Hund geschafft haben.

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