Ruhiger, sanfter Familienhund?

  • @san94 Ordentliche Beratung ist das Stichwort. Das Forum kann nur Denkanstöße liefern, aber nicht ordentlich beraten. Beratung gibt es z.B. kostenfrei -hoffentlich nicht umsonst - im lokalen Tierheim. Wenn dort gesagt wird, lass das mit dem Hund bis das Kind grösser ist, ist es wahrscheinlich auch zutreffend. Im Zweifelsfall vermitteln die ihre Hunde nicht, was ja immer wieder zu Unmut führt.

  • Blöd ist bei Welpen ja wiederum die Beißphase und das klassische "Hilfe, mein Welpe ist aggressiv". Das ist zusammen mit Kindern ein gängiger Erstwelpenfallstrick.

    Welpe, der noch keine Beißhemmung kann und Eltern, dies nicht regulieren, dass Hund und Kind sich hochschaukeln und dann ist der 10 Wochen alte Hund, der von ernsthaftem Beschädigen noch so weit entfernt ist, wie ein Kindergartenkind vom Führerschein, plötzlich "gefährlich".

    Auch was, womit man sich auseinander setzen sollte. Welpen setzen ihre Zähne ein um die Welt zu erkunden, oder knurren wie von Sinnen oder treiben Unfug und sind anstrengend und müssem dauernd raus. Was besonders toll ist, wenn das Kind dazu in einem Alter ist, in dem man es noch nicht alleine daheim lassen kann. Alle 1,5h Kind anziehen und mit raus schleppen ist... unlustig, sofern überhaupt machbar, besonders, wenn man keinen Garten hat.


    Insgesamt find ich, egal ob Welpe oder Tierschutzhund (den ich persönlich vorallem als unbesehener Import nicht empfehlen würde), isses einfach ne richtig ungünstige Lebensphase für ersten Hund neu dazu nehmen.


    Ja sicher, bei irgendwem hat es immer funktioniert. Aber allein der Anspruch "sanfter Gefährte für ein 3jähriges Kind" ist ein zweifelhafter.

    Wenn Eltern für sich nen Hund haben wollen mit allen Konsequenzen, ja, warum nicht? Aber was genau soll n 3jähriges Kind mit nem Hund anfangen? Den Ansatz der TE find ich schon mal verkehrt gedacht. Klar müssen Hund und Kind gemeinsam leben können. Aber das romantische Bild von Kind und Hund gemeinsam gegen den Rest der Welt oder gar die Hoffnung, das würde Selbstbewusstsein oder so geben, ist kein guter Grund für einen Hund und muss sich so beim nettesten Hund der Welt nicht einstellen.


    Familienleben mit Hund ist schon schön, aber Arbeit und Verantwortung und vorausschauendes Handeln. Und dann hat man vielleicht trotzdem n Kind, das lieber ne Katze hätte... (und auch dafür noch jahrelang zu klein ist.)

  • Die schlimmsten Verletzungen habe ich als Kind von Katzen bekommen, von daher :ka: Es sind Lebewesen da passiert schon mal ein Kratzer. und sicher gibt es immer wieder die threads mit der welpenbeißerei aber die TE erkundigt sich ja und wird darauf gefasst sein.


    Mein ersten Hundefreund hatte ich mit 3 Jahren. Fand ich super ohne dass ich gebissen oder der Hund gequält wurde.

  • Mein ersten Hundefreund hatte ich mit 3 Jahren. Fand ich super ohne dass ich gebissen oder der Hund gequält wurde.

    Schön. Aber das liegt ja nicht an kindlichen Hundeflüstererkünsten, sondern an der Gesamtkonstellation (Meine Hundekindheitserinnerungen und Fotos aus der Zeit sprechen übrigens nicht immer die selbe Sprache, vorallem was die Körpersprache des jeweiligen Hundes anbelangt)


    Und klar ist das für Kinder toll, mit Tieren aufzuwachsen


    Es gibt aber für die Verantwortlichen, sprich die Erwachsenen, Zeiträume, wo einen Hund neu dazu nehmen, ungünstiger ist, als zu anderen Zeitpunkten oder erwachsene Erwartungen, die nicht eintreffen müssen. Heißt alles nicht unmöglich Bloß echt zäh mitunter.


    Und ich hab das durch. Nach Kinder kriegen wieder berufstätig sein und Kind und Hund gerecht werden müssen, abends auf Nadeln sitzen bis der Partner kommt, weil Hund raus muss, aber Kind nicht allein gelassen werden kann usw. Wie genau sich das alles gestaltet, hängt von den individuellen Lebensbedingungen ab, wer mit hilft, wie man wohmt usw., aber grob runtergebrochen: Hund und 3jährige unter einen Hut bringen ist anstrengender als andere Phasen und ungefähr jede 2te Woche wieder komplett anders und alle 2 Monate geht gar nix, weil alle in der Familie alle Kinderkrankheiten gleichzeitig haben.

    Die besten Zeitpunkte gibt es selten, aber wenn es ungünstige Zeitpunkte gibt, dann ist Baby bis spätes Kindergartenalter plus Hund häufig einer davon.


    Hätte ich die Wahl, würde ich es nicht mehr so machen. Zumindest für bereits vorhandene Hunde war das ne Zeit, wo wo sie echt drauf zahlten.

  • Da Kinder ja wenn meist vom eigenen Hund gebissen werden, wäre es interessant wieviele Hunde davon vom Ts sind und wieviele davon als Welpe in die Familie kamen und die mit dem erwachsen werden die Schnauze voll hatten und endlich irgendwann bissen?.

    Geht deine Frage in Richtung: Wer hat Schuld?


    Meine Antwort ist: immer, der erwachsene Mensch, der unbedarft Hund und Kind zusammenbrachten.

  • Da Kinder ja wenn meist vom eigenen Hund gebissen werden, wäre es interessant wieviele Hunde davon vom Ts sind und wieviele davon als Welpe in die Familie kamen und die mit dem erwachsen werden die Schnauze voll hatten und endlich irgendwann bissen?.

    Geht deine Frage in Richtung: Wer hat Schuld?


    Meine Antwort ist: immer, der erwachsene Mensch, der unbedarft Hund und Kind zusammenbrachten.

    Denke es geht darum dass ein Hund auch wenn er als welpe in die Familie kommt beißen kann. Denke aber das ist klar. Aber Leute die ihren Welpen so versauen dass er richtig zubeißt sind mit einem älteren tierschutzhund auch nicht besser dran.

  • Puh, zu den Tierschutzhunden.


    Als wir unsere Straßenmixhündin aufgenommen haben waren meine Kids 6 Jahre, 3 Jahre und 7 Monate und der Hund war ein Checkpot von der Liebenswürdigkeit her.


    Der Border Fundhund war noch ein Baby, aber kam als die Kids 9 Jahre, 6 Jahre, 3 Jahre und knapp 2 Jahre alt waren.


    Beides absolute Zufallshunde die in dem Moment Hilfe brauchten und beide extrem kinderlieb.


    Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass Tierschutzhunde wirklich genau passen können.


    Eine Nachbarin hatte immer Pflegehunde und ihre Kinder waren damals 2 und 5. Es wurde nie eines gebissen.


    Hab ich da evtl Ausnahmeerfahrungen gemacht? Keine Ahnung.

  • Thema Tierschutzhund: Wenn ich mir die Seiten von Tierheimen durchlese, finde ich da keinen Hund, der überhaupt in eine Familie mit einem dreijährigen Kind abgegeben würde. Wenn überhaupt an Familien mit Kindern, dann ältere Kinder oder Jugendliche. Die Mitarbeiter sind sich der Risiken durchaus bewußt und gehen da auf Nummer sicher.

    Insofern ist die Diskussion hier müßig.:ka:


    Dagmar & Cara

  • Wenn überhaupt an Familien mit Kindern, dann ältere Kinder oder Jugendliche. Die Mitarbeiter sind sich der Risiken durchaus bewußt und gehen da auf Nummer sicher.

    Insofern ist die Diskussion hier müßig.

    Ja, da hast Du absolut recht!:bindafür:

    Deshalb auch mein Vorschlag, vorläufig noch ein paar Jahre zu warten... weder 3-jähriges Kind plus Welpe noch 3-jähriges Kind plus TS-Hund ist besonders empfehlenswert.


    Wenn ich schon nur dran denke, wie gerne Junghunde in Hände und Beine beissen und wieviele Threads es hier gibt mit genau dieser (verzweifelten) Frage, wie man sowas verhindert.

    Wie will man das mit einem 3-jährigen Kind handhaben? Das Kind ist noch nicht vernünftig genug, dass es am selben Erziehungs- Strick ziehen könnte wie die ganze Familie, die sich auf eine bestimmte Reaktion auf solche Beissattacken von jungen Hunden einigen sollte.

  • Das ist glaube ich einfach von Familie zu Familie verschieden.


    Ich habe es den Hunden einfach verboten die Kids zu beißen oder zu "hüten". Die wussten auch sofort, dass ich das ernst meine und die Kids keine Wurfgeschwister sind. Die Kids wussten auch, dass man die nicht dazu animieren soll.


    Mit Hunden und Kids muss man einfach von Anfang an klare Regeln setzen, dann sollte es machbar sein. Aber man kann natürlich auch abwarten bis die Situation einfacher ist. Man muss sich ja keinen Hund anschaffen , wenn es eh schon anstrengend ist


    Ich bin niemand, der die Hunde nicht nach sein lässt mit den Kindern, aber beißen und zwicken muss man halt von Anfang an unterbinden.


    Bei uns klappte es gut. Sehe ich das zu einfach?



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