Husky der Abenteurer als Reisebegleiter?

  • Also nicht, dass ihr mich beim Freilauf und dem Jagdtrieb falsch verstanden habt oder ich mich einfach schlecht geäußert. Mir ist bewusst und ganz klar, dass es schwierig ist einen Husky frei laufen zu lassen, er blind gehorcht und keinen Jagdtrieb entwickelt. Damit komme ich absolut klar. Es ist für mich kein MUSS, aber genau so weiß ich, dass es funktionieren kann. Das kommt natürlich auf viele Faktoren an, Mensch, Hund, Erziehung, Bindung etc... Also ich gehe auch davon aus, dass ich ihn nicht frei laufen lasse und er öfter mal sturr sein wird :)


    Und wenn ich es richtig verstehe ist im worst case, also bei einem KHaufenthalt, ist der Hund besser abzuholen? Würde ich sicher auch jemanden finden. Man lernt ja auch viele tolle Menschen auf so einer Reise kennnen :)

    Wenn ich im Auto bin ist er natürlich bei mir, aber ich mach mein Nickerchen auch gerne draußen oder eben die alltäglichen Dinge. Duschen, Waschen, Klogang, Kochen. Da ich bei den Dingen zu abgelenkt bin, wäre es mir lieb den Hund nicht einsperren zu müssen, sondern lediglich anzubinden. Deswegen der Gedanke mit dem Stake Out. Somit hat er auch einen Bewegungsradius in dem er sich frei bewegen kann. Alleine ist er nicht, ich bin ja auch draußen nur eben mal beschäftigt.


    Wie gesagt, den Freigang brauche ich nicht zwingend. Kenne es mit den Akita´s. Die konnte ich nur bedingt freilaufen lassen. Auf mich hatten sie witzigerweise gehört. Aber hat mich nie wirklich gestört. Und die sind ja auch nicht einfach, sagt man zumindest :D


    Ein zweiter ist auch vorerst nicht geplant und ich bin ja 24/7 da. Aber ich verstehe deinen Gedanken und es ist sicherlich toll, wenn er einen Spielgefährten hat.


    Der Husky ist nicht die einzige Rasse die mich interessiert, aber mein Liebling. Ich fixiere mich auch nicht darauf, nur wenn es möglich ist und ich es mit mir vereinbaren kann. Ich will dem Hund keineswegs schaden. Das bringt am Ende nämlich niemanden was außer Stress. Deswegen informier ich mich auch jetzt schon darüber um wirklich viel Zeit für die Entscheidung und Planung zu haben.


    Darf ich noch fragen wie du reist? Ich nehme an mit einem Van, der innen sehr geräumig ist. Wie machst du das während der Fahrt? Boxen oder frei? Die haben auch kein Problem bei einer längeren Anfahrt. Klar mit genügend Pausen. Wo bist du gerade?


    Vielen Dank für deine Erfahrung und Tipps

  • Je nachdem in welche Gegenden du reisen möchtest und welches Hundealter dir vorschwebt, würde ich auch über die Frage nach dem zukünfigten Hundekontakt nachdenken. Ohne mich genau auszukennen mit den Nordischen, weiß ich doch, dass Huskys noch viel weniger gerne in Alleinhaltung leben. Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege. Klar muss nicht jeder Hund dauernd Hundekontakt haben, aber gerade in jungen Monaten/Jahren ist das sicherlich wichtig und muss dann – je nach Reiseziel – bewusster eingeplant werden, als beim Ottonormalhundehalter mit tendenziell eher überbevölkerter Gassistrecke.

  • Wow ich bin überwältigt so viele Reaktionen zu bekommen.

    Vielen Dank.

    Ich werde später zu allen eine Antwort geben :)


    Und nochmal. Ein Freigang und kein Jagdtrieb ist keineswegs ein MUSS. Ich habe es nur so gesagt und bekommen und auch so gelesen. Klar ist das nicht die Regel und trifft sicher auf wenige Huskys zu, aber es ist anscheinend auch nicht unmöglich. Nichtsdestotrotz stört mich der Leinenzwang und der Jagdtrieb überhaupt nicht :)


    Wichtig ist es mir, was ich mit dem Hund mache, wenn ich mal keine Zeit habe, eben beschäftigt bin. Anbinden, Freilauf, oder sonstiges :) Und ich merke eben schon, dass auch hier ein freies laufen wahrscheinlich nicht funktioniert. Aber nicht schlimm und auf gar keinenfall ein Ausschlusskriterium.

  • Das erinnert mich ein klein wenig an meine beste Freundin und mich, als wir als Teenager zum ersten Mal alleine und ohne Plan verreisten. Nach Wien ging die Reise und wir wollten einfach so lange bleiben, bis wir kein Geld mehr übrig hatten. Freiheit! Nach 2 Tagen waren wir wieder zu Hause :hust::lol:


    Sorry, OT. Zum Husky kann ich leider nichts beitragen, aber ich musste das jetzt einfach loswerden.

  • Die Nachbarn unter uns haben einen Alaskan Husky aus Alaska mitgebracht und der ist schon sehr wild. Die haben auch einen Labbimix


    Die mussten den Zaun stark erhöhen, weil der drüberging. Freigang geht gar nicht. Außerdem ist der Hund sehr laut und gesprächig. Stört Gott sei Dank niemanden.


    Die händeln das jetzt irgendwie, aber ich glaube die haben sich das anders vogestellt.


    Die Siberian Huskys bei uns hier kommen mir anders vor als die, die ich von Deutschland kenne. Die sind irgendwie als Haushunde gezüchtet und spielen gern Bällchen. Freilauf geht meist trotzdem nicht und manche sind Ausbruchskünstler. Aber insgesamt irgendwie recht haushundtauglich.

  • Ich hab einen T4, kurzer Radstand ohne Hochdach :herzen1:

    Die Hunde sind während der Fahrt in einer Box. Vor Yara war sie offen, weil Goofy automatisch da rein geht und sie nicht verlässt. Aktuell ist sie unterwegs zu, damit Yara nicht durch das Auto turnt.


    Wenn ich nah am Auto bin sind die Hunde frei oder an der Anhängerkupplung angebunden, wenn ich vom Auto weg gehe (einkaufen, etc) immer im Auto. Ich hab keine Lust, daß die zwei Unfug bauen oder jemand anderes, Mensch oder Hund, Unfug mit denen macht.


    Im Moment bin ich in Frankreich, noch in den Alpen und bewege mich gerade langsam Richtung Süden.


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  • Mein Ziel ist auch ein Jahr mit Hund im Auto leben, aber dafür ist mein Hund noch nicht bereit und Corona kam dazu.


    Von daher, kann ich mir das eigentlich gut denken. Man ist ja ein recht flexibler Mensch und du wirst dich den Umständen wahrscheinlich anpassen können.

    Hast du schon mal eine Weile im Auto gelebt? Deine Vorstellung liest sich recht rosa. So Regenwochen mit nassen Hund im Auto sind ein stinkender Spaß. grinning-dog-face


    Das im grünen Schlafen und den Hund festbinden, halte ich für weniger realistisch. Die Gefahr das der Hund sich einen Job sucht, während du schläfst, ist definitiv eine Option. Aber solche Erfahrungen macht man dann einfach.


    Wie man einen verletzten Hund Kilometer lang zurück zum Auto trägt, wäre auch etwas womit man sich beschäftigen sollte. (finde ich wahrscheinlicher als den Krankenhausaufenthalt)


    Aber machbar ist alles. Ich bin immer für Go for it, aber rechne mit vielen Anpassungen.

  • Nebenüberlegung: Soll der Hund mit Reisebeginn ins Auto und Leben einziehen?


    Mit Welpen gehen Dinge wie Freilauf oft noch super, aber ihre Belastungsfähigkeit ist noch sehr eingeschränkt. Stundenlange Wanderungen usw. eher nicht zu empfehlen.


    Bei "unstetem" Lebebswandel und Unklarheit, wie lange das Leben so gehr, stellten schon andere die Frage: Was ist mit dem Hund, wenn das Leben on Tour endet.


    Grad wenn Dir vorschwebt, ein recht einsiedlerisches Leben zu führen, das Wieder Zurück Leben aber zb in der Stadt stattfinden würde, wäre mir persönlich wichtig, dass der Hund in jungem Alter mit Trubel bekannt gemacht wird. Ein Stadthund kommt leichter mit Landleben zurecht, als ein Landhund mit Stadtleben.


    Vermutlich würd ich so einen Trip, so ein Leben sogar eher mit nem erwachsenen Hund angehen. Der zerkaut mir im Zahnwechsel auch nicht heimlich den Rücksitz und ist gleich, zumindest körperlich, unternehmungstauglich.

  • Huskies sind wunderschön und für Deinen angedachten Lebensstil sicher geeignet, solange Du Dir bewusst bist, dass Hunde (ganz im Allgemeinen - nicht nur Huskies im Speziellen) eine Einschränkung bedeuten können und dass Du evtl. einige Kompromisse eingehen musst, wenn der Hund nicht wie geplant 'funktioniert'. Manche dieser 'Special Effects' sind bei Huskies eher vorhersehbar, andere vielleicht eher nicht. So gibt es z.B. auch in dieser als sehr sozial bekannten Rasse immer wieder Exemplare, die z.B. Hunden gegenüber sehr unfreundlich eingestellt und auf Kontakt mit fremden Artgenossen sehr gut verzichten können.


    Ich will Dir die Rasse - oder Hunde allgemein - sicher nicht madig machen, sondern eher noch einige Caveats einwerfen.


    Sei Dir bewusst, dass Huskies haaren. Häufig das ganze Jahr über. Sind sie im Fellwechsel, potenzieren sich die Haare nochmal. Je kleiner der Raum, auf dem ihr lebt, desto dichter wird der Teppich von Huskyhaaren sein, auf dem ihr steht. Du wirst überall (wirklich ÜBERALL) kleine, fiese, pieksige Haare haben und auch noch Jahre später, selbst wenn der Hund nicht mehr lebt, noch Haare von ihm finden. Das kann zum Beispiel dann zum Problem werden, wenn Du den Wohnwagen (oder irgendetwas in Deinem Besitz, womit der Hund in Berührung gekommen ist) wieder verkaufen oder schon nur Leute spontan zu Dir einladen möchtest.

    Huskies werden gerne geklaut, weil sie Statussymbole sind. Überleg Dir gut, wo und womit Du Deinen Hund sicherst, wenn Du einkaufen gehen musst. Den Hund im Wohnmobil zu lassen, ist nicht immer eine Option - besonders nicht, wenn Du keine Standklimaanlage hast, die Sonne scheint und die Aussentemperatur auf über 15°C klettert. Abgesehen davon: Standklimaanlagen können ausfallen und kaputtgehen. Was dann? Den Hund an einem Seil oder einer Kette zu sichern schützt ihn nicht davor, nicht geklaut zu werden oder davor, dass Leute ihn in Deiner Abwesenheit füttern, streicheln oder gar misshandeln. Verletzt Dein Hund in einem solchen Fall jemanden, haftest Du, egal wie dämlich sich der andere angestellt hat. Ausserdem wird der Diebstahl eines Hundes in vielen Ländern nicht gerade mit einem Grossaufgebot verfolgt.


    Verlass Dich nicht darauf, dass Dein Husky ein guter Wächter oder Beschützer sein wird. Meine waren keines von beidem, obwohl wir eine sehr gute und enge Beziehung hatten und meine Hunde für die Rasse eher überdurchschnittlich gut erzogen waren. Aber Huskies sind nicht eben 'treu' oder 'unbestechlich' und wenn das Leckerli auf der anderen Seite des Zaunes gerade interessanter riecht als Deins, solltest Du gerade bei einem Husky damit rechnen, dass er sich nicht zweimal überlegt, ob es Dich enttäuschen könnte, wenn er da mal schauen geht. Als grosse Wächter oder Beschützer sind Huskies nicht gerade bekannt - meine hätten jeden Einbrecher fröhlich begrüsst und auch völlig unbehelligt wieder von dannen ziehen lassen. Keinem von beiden wäre es auch je in den Sinn gekommen, mich beschützen zu wollen. Da hätten sie im Zweifelsfall eher um ihren Knochen gekämpft.


    Huskies sind laut. Sie verfügen über ein riesiges Repertoire an Tönen, mit denen sie sich ausdrücken. Viele heulen. Vor Freude, aus Langeweile, aus Frust. Was romantisch klingen mag, wird zum Problem, wenn man Nachbarn hat, die der Hund stundenlang mit seinem Geheul unterhält. Natürlich mit Vorliebe, wenn man abwesend ist um Futter, Staubsaugersäcke, Hundebürsten und Bestechungsgeschenke für die Nachbarn zu finanzieren. Hält man zwei davon, hören sie damit nicht etwa auf, sondern 'singen' einfach im Duett. Ich würde Dir empfehlen, Deinem Husky das Alleinesein beizubringen, das regelmässig zu üben und das schon früh. Manche Huskies neigen bei Einsamkeit auch dazu, die Einrichtung zu zerstören. Dem kann man entgegenwirken, wenn man den Hund schon früh daran gewöhnt, dass Alleinesein kein Grund für Stress ist.


    Davor, dass Du davon ausgehen musst, den Hund häufig an einer Leine sichern zu müssen, wurdest Du ja schon gewarnt. Das gilt sowohl wenn Du am Wohnmobil bist wie auch auf Wanderungen. Je länger die Wanderung, desto geringer die Impulskontrolle beim Hund. Das heisst, dass man nicht damit rechnen darf, dass ein gut ausgelasteter, müder Husky nicht doch ein Reh / Hase / Vogel / Katze / Huhn hetzt, wenn es ihm vor die Nase läuft. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Meine waren beide leidenschaftliche und erfolgreiche Jäger (Marder, Igel, Dachs - was sich des Abends halt so in unseren Garten verirrte...), aber unter Aufsicht wirklich kontrollierbar. Wir haben von Anfang an grossen Wert darauf gelegt, dass sie freilaufen konnten und über einen hervorragenden Abruf verfügten. Beide waren auch relativ leicht zu erziehen, haben gerne Tricks und Unterordnung geübt, aber es waren keine Hunde, die man auf dem Spaziergang oder während einer Wanderung ohne Leine einfach so nebenherlaufen lassen und als Besitzer die Seele baumeln lassen konnte.

  • Auf Ausstellungen und Rennen arbeiten viele ja auch mit (mehr oder weniger professionellen) faltbaren Ausläufen bzw Steckmodulen der faltbaren Riesenreisekenneln. Sowas wär auch ne Zwischenparkmöglichkeit neben oder ergänzend zu Anpflocken oder im Boden montierbaren "Laufleinenlösungen" aus Stahlseil o. ä.

    (Allerdings nicht rausspringsicher, aber nochmal quasi ein Zusatzzaun zur Abschirmung etwa)


    Und n Sonnensegel o. ä. für Schatten is auch nie verkehrt

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