Fragen an erfahrene Hundehalter

  • Hallo liebe Community,


    wir haben seit 2 Wochen einen jetzt 10 Wochen alten Boxer (männlich) und ich würde euch hierzu gern um Ratschläge bitten.


    Kurz zur Situation: wir leben in einem Einfamilienhaus mit Garten (2000 Quadratmeter) drumherum, in einer sehr ländlich geprägten Gegend. Der Hund lebt im Haus, wird aber auch immer mit in den Garten genommen. Auch haben wir uns direkt eine Hundetrainerin zur Seite genommen. Das waren die Grundinformationen und hier jetzt meine erste Frage:


    1. Wir haben auch Hühner in einem separaten Teil des Gartens. Selbstverständlich möchten wir nicht, dass unser Hund eines Tages auf die Idee kommt diese zu jagen. Der Rat unserer Trainerin hierzu: den jagttrieb gar nicht erst Trainern - heißt - keine Wurfspiele. Da uns im selben Zug aber auch von Ziehspielen abgeraten wurde - was können wir denn sonst mit so einem jungen Hund spielen und wie findet ihr den Rat der Trainerin? Ich würde sehr gern mit dem Hund Ball werfen spielen und auch der Kleine rennt jedem runden Objekt hinter das zufällig über den Boden kullert.


    2. Wie viel Bewegung benötigt ein 10 Wochen alter Boxer-Welpe bzw. wann ist er überfordert? Aktuell ist der Hund den ganzen Vormittag mit einem von uns im Garten. Dort tobt er herum und erkundet das Grundstück. Mittags gehen wir dann ins Haus und machen eine Mittagspause. Am Nachmittag geht es dann wieder in den Garten, der Hund tut das selbe wie am Vormittag, zwischendurch werden Übungen (z.b. Komm!) mit ihm gemacht und Abends geht es dann oft noch mal ins Dorf spazieren. Ist das zu viel für das Tier oder sollten wir noch mehr tun?



    3. Seit ein paar Tagen beißt und knabbert der Kleine in jedes Hosenbein, jeden Schuh und jeden Fuß den er finden kann. Unsere Trainerin meint, dass wir, beispielsweise die Hose, dann sofort für uns beanspruchen müssen. Der Hund allerdings sieht das jedes Mal als Spiel. Er wirft sich hin und bellt einen sogar an! Habt ihr Tipps? Wie lief das bei euch?


    4. Und letztens: aktuell schlafe ich noch jede Nacht neben dem Hund, damit er nicht allein ist. Für die Zukunft hätten wir gern, dass der Hund zwar im Haus, allerdings allein in einem Raum schläft. Wie und in welchem Alter sollten wir anfangen das zu üben?


    Vielen, vielen Dank fürs lesen und Entschuldigung für die ein oder anderen Rechtschreibfehler.


    Ich freue mich über jede konstruktive Antwort :)

  • Ich würde sehr gern mit dem Hund Ball werfen spielen

    Ist abgesehen vom Jagdtrieb eh nicht gut mit sehr jungen Hunden, da das schnelle Anrennen und Abbremsen schlecht für die Gelenke ist. Würde ich also lassen.

    Ist das zu viel für das Tier oder sollten wir noch mehr tun?

    Ich bin kein Profi aber es klingt viel zu viel. Ein Welpe sollte 20 Stunden und mehr im Schnitt am Tag schlafen. Bewegung brauchen Welpen meiner Erfahrung nach eher weniger als man denkt und Ruhe eher mehr.


    Das beißen und knabbern würde auch dafür sprechen, dass der Kleine massiv Stress hat und überfordert ist. Da muss man wahrscheinlich nichts für sich beanspruchen sondern dem Hund mehr Ruhe gönnen.



    Für die Zukunft hätten wir gern, dass der Hund zwar im Haus, allerdings allein in einem Raum schläft. Wie und in welchem Alter sollten wir anfangen das zu üben?

    Ich habe circa drei/vier Wochen mit meinem Welpen im Wohnzimmer geschlafen, danach blieb er alleine dort (also mit circa 13/14 Wochen). Den Übergang habe ich so gestaltet, dass ich abends immer mehrere Stunden im Schlafzimmer war und gelesen habe, während er im Wohnzimmer blieb. Man muss aber dazu sagen, dass Schlaf- und Wohnzimmer bei mir nur durch ein Babygitter getrennt sind, sonst hätte ich eventuell den Übergang behutsamer gestaltet.

  • Hallo Fliegevogel,


    vielen Dank für deine Antwort :)


    Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: Wenn ich schreibe "der Hund ist mit im Garten", dann meine ich damit nicht das er die ganze Zeit aktiv ist. Er legt sich dann schon selbstständig immer mal hin und ruht eine Weile. ^^

  • Ein junger Welpe will die Welt erkunden, aber er braucht auch noch sehr viele und lange Ruhephasen .Bei euch klingt es, als solltet ihr deutlich kürzer treten mit Aktivitäten.


    - Einem Boxer jegliche Beutespiele verbieten? Wozu holt man sich dann eine solche Rasse? Das ist doch sehr gegen seine Natur.


    - Ballspiele sind aber tatsächlich mit Vorsicht zu genießen, gerade im Hinblick auf die Gelenke des Hundes und ja, man trainiert damit Beutefangverhalten kleiner, beweglicher Objekte.

    Beim Zergeln steht dagegen der Spielpartner und dessen Aktionen wesentlich mehr im Focus. Richtig gemacht, trainiert man Ausgeben und Frustrationstoleranz gleich mit.


    Bei allen Beutespielen, vor allem beim Ballwerfen muß man jedoch aufs richtige Maß achten. Hunde können im Wortsinn süchtig danach werden, mit allen Konsequenzen, vergleichbar mit der Computer- oder Glücksspielsucht beim Menschen.


    Ich würde dir empfehlen, mal Kontakt zum Boxerklub aufzunehmen. Die haben Ortsgruppen und Trainingsplätze und man wird dich sicher gerne beraten, wie du deinen Boxerwelpen am besten fördern kannst. Sicher nicht durch absolutes Spaßverbot! ;)


    Dagmar & Cara

  • Seit ein paar Tagen beißt und knabbert der Kleine in jedes Hosenbein, jeden Schuh und jeden Fuß den er finden kann. Unsere Trainerin meint, dass wir, beispielsweise die Hose, dann sofort für uns beanspruchen müssen. Der Hund allerdings sieht das jedes Mal als Spiel. Er wirft sich hin und bellt einen sogar an! Habt ihr Tipps? Wie lief das bei euch?

    Antwort auf Frage 2: offenbar ist es ihm zu viel.



    . Der Rat unserer Trainerin hierzu: den jagttrieb gar nicht erst Trainern - heißt - keine Wurfspiele

    Den braucht man nicht an trainieren. Wurf Spiele können helfen die Impulskontrolle aufzubauen. Das geht aber nur, wenn man weiß wie es geht.


    Mein Tipp: holt euch einen anderen Trainer. ;)

  • Hallo Dagmar,


    vielen lieben Dank. Wir wollen unserm Hund ja auf keinem Fall das komplette Spielen verbieten. Deshalb ja die Frage. Vielen Dank auf jeden Fall für die Tipps. Ich werde versuchen sie umzusetzen :)

  • Bei allen Beutespielen, vor allem beim Ballwerfen muß man jedoch aufs richtige Maß achten. Hunde können im Wortsinn süchtig danach werden, mit allen Konsequenzen, vergleichbar mit der Computer- oder Glücksspielsucht beim Menschen.


    Ja und das geht beim Boxer extrem schnell und ist nicht wirklich erstrebenswert. Außer man hat Bock drauf, seinen Hund von ahnungslosen Supermarktkunden abzupflücken, nur weil sie eine Melone unterm Arm tragen. :lachtot:Da hilft dann eh nur noch Ball-Abstinenz.


    Man braucht keine Gegenstände, um mit seinem Hund zu spielen. Siehe dazu z.B. auch Udo Gansloßer ("Auszeit auf Augenhöhe").

  • Wir haben damals als wir noch unsere Husky-Mix-Hündin (mit Jagdtrieb) hatten Hühner gekauft. Diese haben wir Anfangs mit einem Hühnerzaun gesichert.

    Unsere Hündin war immer mit im Garten, wenn sie gesteigertes Interesse an den Hühner gezeigt hat haben wir dies einfach unterbunden.

    Sie hatte sehr schnell raus, dass sie die Hühner in Ruhe lassen muss und nach recht kurzer Zeit liefen die Hühner im gesamten Garten frei herum. Unsere Hündin hat sie ignoriert und hat sogar toleriert wenn die Hühner bei ihr lagen.

    Irgendwann durften die frechen Hühner sogar am Knochen den sie gerade kaute picken.

    Die Hühner hatten Narrenfreiheit - die Hasen, Rehe etc. im Wald definitiv nicht.


    Eine andere Hündin liebte die Katzen bei uns zuhause, aber fremde hätte sie gern platt gemacht.


    Kann also auch mit einem Hund der Jagdtrieb hat funktionieren.

  • Quarus ist die Boxer Expertin hier.

    Mein Boxer hat überhaupt keine Probleme mit den Hühnern, der ist aber auch schon erwachsen und sehr gut erzogen.

    Beim Welpen ist das doch super um Impulskontrolle zu üben.


    Ballspiele sind im übrigen das schlechteste was du für die Gelenke eines Hundes tun kannst, ein Hund wie der Boxer der zum Junkytum neigt was sowas angeht würde bei mir keinen Ball sehen.

    Boxer müssen vor allem Ruhe lernen, da sie schnell völlig überdrehen.

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