Wann ist der richtige Zeitpunkt für die "Adoption"

  • Machen dir denn typische Aktivitäten mit dem Hund Spass?
    Also Spaziergänge, vielleicht ein bisschen was Üben, Hundespiele, Kontakt zu anderen Hundehaltern.


    Wie sieht es mit deinem Freund aus? Möchte er auch Hundeaktivitäten übernehmen oder wirst alles du machen?


    Ein Welpe muss die ersten Wochen tagsüber ca. alle 2h kurz raus.

    Und wenn das mit der Stubenreinheit gut und stressfrei klappen soll, muss er auch SOFORT raus wenn er Anzeichen zeigt - ist das möglich in deinem Büro?

    Wenn vielleicht gerade ein Kunde da ist?


    Kann das Büro einigermaßen welpensicher gemacht werden?
    Morgens ne große Runde rausgehen, dann 6h im Büro verpennen, dann in der Mittagspause Pipi und dann wieder den Nachmittag verpennen - das passt gut zu den meisten erwachsenen Hunden.

    Ein Welpe hat einen anderen Rythmus. Aktivitätzeiten und Ruhzeiten wechseln sich schneller ab.

    Ist es im Büro denn möglich auf den Welpen einzugehen wenn er eine aktive Phase hat - ihm in seinen Bedürfnissen gerecht zu werden?

    Ist es möglich, wenn er von alleine keine Ruhe findet, dass man sich 10-20 Minuten selber dazusetzt um gemeinsam "runter zu fahren"?


    Als frisch Selbständiger kommst du vielleicht auch auch gar nicht mit ner 40h Woche hin?

    Vielleicht eher 50 oder 60?

    Ein Welpe/Junghund benötigt Zeit, Verständnis und bedürfnisorientierte Erziehung um aus ihn einen lebenfrohen unkoplizierten Begleiter zu machen - man sagt so im Schnitt dauert es 3 Jahre bis ein Hund "fertig" ist. Klar ist das Welpenalter toll - aber ich lese aus den Beiträgen nicht raus, dass du dir bewusst bis welch ein Aufwand die ersten 3 Jahre sein können.


    Ein bisschen Zeit ist ja noch - ich empfehle dir, hier im Forum mal ganz ganz viele Welpen-beitrage oder auch "Junghunde, der alltägliche Wahnsinn" ;) zu lesen - die Probleme und die Lösungsvorschläge und die Entwicklungen.


    Und nach ganz vielem Lesen nochmal zu prüfen, ob du einen Welpen möchtest, oder einen doch lieber einen erwachsenen (ab 3 Jahren) Hund aus zweiter Hand.


    Vom lesen her sehe ich einen gut ausgewählten Second-hand-Hund eher bei dir als einen Welpen.

    Aber ich kenne dein Leben nicht - das kannst nur du entscheiden.


    Rasse:
    Das was du beschreibst passt zu fast allen Begleithunderassen (FCI 9 - einfach mal googeln).

    Bei Kundedurchgang schmeiße ich auch nochmal den großen Vorteil nicht haarender Hunde ein. (Pudel, Bichons, ...)


    Lass dich aber von der Körpergröße nicht täuschen - die Kleinen brauchen mindestens genauso viel - manchmal sogar mehr - Auslauf als die Großen.

    Dass Frenchi und Mops weniger Auslauf "brauchen" liegt nicht daran dass sie eine so ruihge Rasse sind - sondern an ihrem kaputten Körper dass sie einfach nach 30 Minuten nicht mehr können. Im Gegenteil - Frenchis kenne ich als kleine quirlige hibbelige Quatschköpfe die für jeden Unfug zu haben sind ;) Bullys eben.
    Sehr aktives Wesen im kranken Körper ...

  • Ein großer Hund mit langen Beinen kann pro Minute eine größere Strecke zurücklegen als ein kleiner - aber das heißt nicht, daß kleinere Hunde weniger Zeit draußen brauchen als große.

    Der tägliche Auslauf hat nämlich weniger was mit Strecke machen zu tun als mit Erlebniszeit - Schnüffeln, Erkunden, Spielen, Lernen, Seele baumeln lassen, Menschen- und Hundefreunde treffen. Und das brauchen kleine Hunde im selben Maß wie große.


    Dagmar & Cara

  • Ich brauche einen Hund der wenig territorial ist,

    keine 3h+ Auslauf am Tag benötigt

    Menschenfreundlich ist

    nicht zu hohe Ansprüche stellt.

    Jo, bei der Stellenbeschreibung fiele mir mit dem

    Weimaraner

    auch als allererstes ein mannscharfer Försterhund für einen Ersthundehalter ein.:shocked:


    Ich denke, in der FCI Gruppe 9 oder im TS findest du sicher was nettes passendes.:nicken:

  • das finde ich ganz wichtige Punkte.


    Was kannst du einem Hund bieten?

    Was hast du an Auslastung vor?


    Ich würde in eine ganz frische Selbstständigkeit keinen Welpen holen.

    Selbst-und-ständig passt nicht zu einem Baby.

    Ich würde warten, bis alles im (einigermaßen) ruhigen Fahrwasser ist

  • Ich würde wie folgt vorgehen

    1.) Mich über Rassen schlau machen. Einige wurden ja bereits genannt. Auch wurde darauf hingewiesen, dass Frenchies leider gesundheitlich sehr schlecht dran sind, egal ob mit Schnauze oder nicht.

    Das Wissen, das du dir hier aneignest, kann übrigens auch sehr hilfreich sein, falls es ein TH Hund wird und man bei dem im Groben etwas abschätzen kann, welche Rassen beteiligt sind. Und dabei sollte die Entscheidung eben nicht nach dem Äusseren gehen. (Ich finde es ja immer gut, wenn sich Anfänger hier einen guten Hundetrainer zu Rate ziehen und sich explizit von ihm bei der Wahl beraten lassen. Auch nicht verkehrt für die Rassefrage allgemein.)

    2.) Ich würde mir ganz klar überlegen, ob Welpe oder adulter Hund. Weil der Tagesablauf ganz ganz extrem anders ausschaut je nach Alter des Tieres. Wenn du schon versuchst, jetzt alles zu planen, lass diesen Aspekt nicht aussen vor.

    3.) Such dir entsprechende Züchter raus (bitte NUR vom Verband) oder TH. Die Wartelisten sind bei begehrten Rassen mitunter recht lang. Und bei TH macht es oft Sinn, sich dort bereits als Gassigänger tätig zu machen und die Vorstellungen zum späteren Gefährten zu deponieren.

    4.) Der Zeitpunkt wird sich somit von selber ergeben, obwohl ich persönlich dafür bin, den Hund (egal ob Welpe oder ausgewachsen) erst zu holen, wenn man selber alles geregelt hat.

  • Streich den Vizsla von deiner Liste. Der MV ist ein Jagdgebrauchshund. Er kann als Familienhund glüvklich sein - wenn er rassegerechte Auslastung und viel Ruhe neben punktueller guter Auslastung bekommt. Das bedeutet, gute, ernsthafte Nasenarbeit wie Trailen, Dummy, Fährte oder eben Jagt. Natürlich wirst du in den diversen FB Gruppen Leute finden, die dir sagen, dass das alles auch ohne geht. Aber wer einen Mv beim arbeiten gesehen hat, weiss was der Unterschied zwischen ab und zu tricksen und ernsthafter Jagdhundearbeit ist. Dann sind das Hunde die die ersten drei Jahre (oder auch 4-5) recht unausstehlich sind. Sie sind reizoffen, brauchen Ruhetraining und brauchen eher lange bis sie erwachsen sind. Nicht gerade das, was in deiner Situation cool ist. Ausser du hast vor, dich wirklich auf die Rasse einzulassen und nicht nur den optisch schönen und angeblich so leichtführigen (hüstel) Hund zu sehen.


    Frenchie (und Möpse!) rate ich dir ab. Auch von denen mit längerer Nase. Du hast ja schon einen Haufen Links und Infos bekommen. Die Tiere leiden.


    Ich könnte mir vorstellen, dass du mit einem etwas älteren Hund einen schönen und leichteren Einstieg in das HH Leben hast als mit einem jungen Irrwisch.


    Ich persönlich hatte damals z.B. den Pudel noch in der engen Auswahl. Masslos unterschätzt wegen den komischen Pudelfrisuren die man gar nicht machen muss, viel Freude an Mitarbeit bei fast egal was und ein freundliches aber nicht distanzloses Temperament. Vielleicht lernst du mal ein paar in guten Händen (nicht unterforderte unerzogene Omahunde) kennen?


    Das würde ich dir überhaupt raten. Schmeiss mal die Optik über Bord. Grenze ein, was die charakterlich gefällt. Und mit was du nicht leben willst. Den perfekten Hund gibts ja eh nicht, alle haben Eigenarten mit denen man mehr oder weniger leben kann.

    Überleg dir, was du ausser Gassi bieten willst. Hundeschule? Sport? Hundesport wie Agility oder trailen oder eher tricksen? Nichts davon? Dann kannst du anfangen einzugrenzen und zu gucken welche Hunde am ehesten passen. Optik ist ein ganz schlechter Ratgeber. Nicht umsonst gibt es massenhaft junge Vizslas die abgegeben werden. Gerne im anstrengenden Teenageralter.


    Dann lerne Hunde deiner Favoritenrassen kennen. Junge und Alte.

  • Was genau hat Dich denn zu den genannten Rassen gebracht? Nach den bisherigen Infos von Dir wäre ich bei keiner der drei. beim Weimi vom Typ her am wenigsten, beim Frenchie aus gesundheitlichen Gründen. Außer, dass sie alle kurzhaarig sind, sehe ich keine Gemeinsamkeiten. Ich würde erstmal überlegen, was Du Dir vom Hund wünschst, ein bisschen was hast Du ja schon geschrieben, was Du im Gegenzug dem Hund bieten kannst und nach einer passenden Rasse schauen. Was Du bisher schriebst, passt zu den Begleithunden (FCI Klasse 9), aber, wenn Du Spaß (und Zeit) für "Hundesachen" hast, wäre das Spektrum nochmal um einiges größer. Erst dann macht es Sinn, nach Züchtern zu schauen und sich auf Wartelisten setzen zu lassen.

    Vielleicht beginnst Du auch erstmal, für's TH als Gassigängerin zu arbeiten, dann lernst Du unterschiedliche Hundetypen näher kennen und vielleicht ist ein Hund dabei, der zu Deinen Vorstellungen passt. Ein erwachsener Hund, dessen individuelle Eigenschaften schon entwickelt sind, könnte zu Euch vielleicht auch besser passen als ein Welpe.

    Da Du mit dem Weimaraner einen "EinMannHund" in Deiner Liste hast/hattest: achte, wenn Du Eltern oder andere Fremdbetreuer einplanst, besser auch darauf, dass der gewünschte Hund in dem Punkt eine gewisse Flexibilität mitbringt und außerdem bestenfalls auch körperlich gut handelbar ist.

  • Da Du mit dem Weimaraner einen "EinMannHund" in Deiner Liste hast/hattest: achte, wenn Du Eltern oder andere Fremdbetreuer einplanst, besser auch darauf, dass der gewünschte Hund in dem Punkt eine gewisse Flexibilität mitbringt und außerdem bestenfalls auch körperlich gut handelbar ist.

    Das ist wirklich ein Punkt, den man nicht unterschätzen darf.

    Ganz besonders, wenn deine Eltern keine oder wenig Hundeerfahrung mitbringen, ist es nicht fair, das bei der Auswahl nicht mit zu berücksichtigen. Egal ob du selbst dank Sittererfahrung auch mit einem größeren, stärkeren oder schwierigeren Hund gut zurechtkommen würdest.


    Ich sehe hier so manche ältere Menschen, die ihren Kindern zuliebe deren Hunde betreuen und damit ganz schön an ihre Grenzen kommen.


    Dagmar & Cara

  • Ich denke hier wurde schon viel Schlaues gesagt. FB sind meiner Meinung nach Qualzuchten und es gibt KEIN Argument dafür, dass zu unterstützen.

    Viszla ist in meiner Welt auch kein guter Anfängerhund. Mein Nachbar hat schon immer welche, jagdlich geführt, und das sind (waren) alles Granaten. Weimeraner kenn ich mich nicht mit aus,

    TS-Hund mit Kennenlernphase fände ich auch keine so schlechte Idee.


    ...und zu der FCI-9 Gruppe - guck dir die Rassen einfach mal an.

    Wobei (man darf mich steinigen) ich es auch nachvollziehen kann wenn Optik bei einem eine Rolle spielt.

    Vielleicht nicht das erste Auswahlkriterium...

    Ich persönlich könnte mich aus der Gruppe nur optisch wenn überhaupt nur mit einem Kromfortländer anfreunden.

    Und es gibt Hunde (die können 250% zu mir passen) die kämen mir nicht ins Haus.


    Und nochmal zum unbeliebt machen...Ich würde auch warten bis das du wieder in ruhigerem Fahrwasser bist. Das ist für dich und den Hund wahrscheinlich einfacher. ...und finanzielle Aspekte sollte man auch nicht vernachlässigen...

  • Oh ja, meinen jungen Vizsla kann ich LEIDER kaum jemanden in die Finger drücken. Mein Vater könnte sie nicht ohne Gefahr halten. Mein Kind auch nicht. Mit dem richtigen Handling und guter Konstitution gehts, aber grad in den ersten Jahren braucht es echt was so einen energiegeladenen grossen temperamentvollen Hund ohne Unfälle zu führen. Bei uns: Partnerin halbe Gehirnerschütterung wegen Sturz durch Schlepp, Kind mehrmals gestürzt, ich Rippen geprellt und Verbrennungen von der Leine. Im ersten Jahr dauernd Kratzer von den Krallen und blaue Flecken. Und wir sind nicht Senioren. Und der Hund ist ein netter Vizsla, kein im Zweifel nach vorne gehender Weimaraner.

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