Welpe schläft zu wenig

  • Ich denke gar nicht so kompliziert, weil das kein komplizierter Fall ist. Weil der Welpe ja in der Box schläft. Der Hund hat doch keine Probleme, also hat er das doch postitiv verknüpft.


    Der wird da rein gepackt und schläft. Ich komm grad nicht mit, was du meinst? Meinst du, dass eine positive Verknüpfung lange dauern muss und das Messinstrument ist, wenn der Hund einfach so in die Box geht und dort drin ist, obwohl er nicht müde ist?

    Warum sollt er?


    Wie haben denn deine Welpen geschlafen?

    Vielleicht denke ich auch zu kompliziert :)


    Für mich ist "Hund in die Boxen locken müssen" (weil er erst dann rein geht), Tür absperren (weil er sonst raus kommt) und "Widerworte geben" einfach nicht positiv.

    Klar pennt der Welpe dann irgendwann. Entweder, weil es stinklangweilig ist oder weil er resigniert oder weil er tatsächlich müde ist.


    Aus allen Berichten über Boxentraining hier im Forum hab ich entnommen, dass die Box der Rückzugsort ist, den der Hund im besten Fall freiwillig aufsucht, um Ruhe zu finden. Man soll ihm dort anfangs nur schöne Sachen geben, die Tür erst nach einer Weile schließen und dann auch nur kurz.

    Wie gesagt, alles nur Theorie, ich habe das nie gebraucht (hätte keinen Platz für zwei bernergroße Boxen :D


    Meine Welpen haben immer da gepennt, wo sie wollten - außer auf der Couch, das wollte ich wegen der Gelenke nicht. Jeder hatte seine Decke und im Bedarfsfall hab ich mich mit den Zwergen dahin gesetzt, bis sie zur Ruhe kamen.

    Ich hab ja nichts gegen die Box, aber den Kleinen, der erst 4 Tage da ist, in die Box locken und für eine Stunde die Tür zusperren ... vielleicht denke ich auch falsch, aber ich finde das unfair.

  • Letztlich ist es halt auch eine Frage, wie man die Box nutzt. Mein Badezimmer hat tatsächlich nicht mehr Bodenfläche als der Kennel, den ich hab, mir war aber auch wichtig, dass das Ding so groß wie möglich ist. Und ich persönlich seh keinen Unterschied, ob ich mich mit Hund in das Badezimmer setz oder ob ich den Welpen in die Box setz und mich mit Buch direkt vor die offene oder auch geschlossene Tür.


    Für uns war der Kennel ein Segen, Emmi ist mein erster eigener Welpe und noch dazu ganz anders als die Welpen, die meine Eltern hatten. Sie kam vom Land, wo es recht ruhig zuging, und ich wohn am Stadtrand, mit Straßenbahn vor der Tür und permanentem Fußgänger-/Radfahrer-/etc-Verkehr. Ich hatte am Anfang gar keine Vorstellung, wie reizüberflutet der arme Knopf sein musste, und ja, bei Emmi hat sich das geäußert, indem sie zum Terroristen wurde.


    Durch den Kennel kam sie untertags überhaupt zum Schlafen, parallel dazu hab ich dann - leider erst nach 2,3 Wochen - begriffen, dass ich Reize dosieren muss. Das war dann ein ständiger Prozess, während dessen der Kennel immer mal wieder Hilfsmittel war.


    Als dauerhafte Lösung, den Hund da drin zu parken, sieht aber wohl niemand, dem nur ein bisschen was an seinem Hund liegt, die Box, oder? :ka:


    Ich bin mir sicher, beim nächsten Welpen würd ich die ersten Wochen ganz anders gestalten, und vielleicht wär dann ein Kennel auch überflüssig, aber wie gesagt, für uns war das ein paar Wochen lang wirklich hilfreich, und ich schäm mich auch nicht dafür, zuzugeben, dass ich meinem Hund da drin Zwangspausen verordnet hab.

  • Meine Welpen haben immer da gepennt, wo sie wollten - außer auf der Couch, das wollte ich wegen der Gelenke nicht. Jeder hatte seine Decke und im Bedarfsfall hab ich mich mit den Zwergen dahin gesetzt, bis sie zur Ruhe kamen.

    Ich hab ja nichts gegen die Box, aber den Kleinen, der erst 4 Tage da ist, in die Box locken und für eine Stunde die Tür zusperren ... vielleicht denke ich auch falsch, aber ich finde das unfair.

    Da spielt dann aber auch die individuelle Situation mit rein. Ich hab mit Emmi ungeplant und übergangsweise bei meinen Eltern gewohnt, als sie kam. Und sie hat sich schon irgendwann hingelegt, aber genau in dem Moment stiefelte dann der Kater oder der Ersthund oder ein anderer Mensch vorbei - und zack, Emmi war wieder hellwach (glaubte sie zumindest) und es hat ewig gedauert, bis sie sich hingelegt hat. Dann gings von vorne los, ich bin wirklich verzweifelt. Gleichzeitig konnte ich meinen Eltern bzw deren Tieren in ihrem Zuhause natürlich nicht vorschreiben, wie sie sich zu verhalten haben. Ganz ungünstige Situation.


    Emmi hat die Box dann aber auch ganz ohne Aufbau angenommen, wenn man sie da reingesetzt hat, hat sie sofort 2 - 3 Stunden geschlafen. Hätte sie geweint, hätt ich mir was anderes überlegen müssen.


    Will damit nur sagen: Die Box muss nicht pauschal böse sein, und es braucht auch nicht unbedingt einen wochenlangen Aufbau. Man muss halt auf seinen individuellen Welpen und sein Bauchgefühl achten, dann sollte man schon merken, was geht und was nicht.

  • Ich glaub ich red irgendwie chinesisch :-/

    Oder es liegt daran, dass ich echt noch nie eine Box brauchte.


    Für mich ist "Hund in die Boxen locken müssen" (weil er erst dann rein geht), Tür absperren (weil er sonst raus kommt) und "Widerworte geben" einfach nicht positiv.

    Klar pennt der Welpe dann irgendwann. Entweder, weil es stinklangweilig ist oder weil er resigniert oder weil er tatsächlich müde ist.

    Darum ging es.

    Der Welpe ist 4 Tage da und für mich klingt das nicht entspannt.

    Mag ja sein, dass es für den ein oder anderen Welpen eine Hilfe ist, dass die Wohn- und Familiensituation da eine Rolle spielt.

    Aber nach 4 Tagen - bzw. vermutlich ja schon eher - den Welpen nehme, in die Box schicken / locken / tragen und dann einsperren klingt für mich nicht sinnvoll.

  • Ich bin wirklich kein Fan von Boxen.

    Meine Hunde haben eine, offen, gehen auch oft freiwillig rein.

    Gibt auch Situationen, wo sie rein müssen, beim Autofahren zb. Das ist total ok, da gab es auch nie Gemaule.


    Aber heutzutage gehört "die Box zum Runterkommen, für Zwangspause, damit der Welpe schlafen kann, ..." ja schon zur normalen Welpengrundausstattung. Und da ich gerade im Welpenthema bin und auch viel Kontakt zu anderen Welpen-/Junghundhaltern habe, bekomme ich ja mit, wie diese Box oft interpretiert wird.


    Da kommt der Welpe rein,

    -wenn er aufgeregt ist

    -wenn er nicht soundsoviel Stunden schläft

    -wenn er noch nicht stubenrein ist

    -wenn er "zu viel Aufmerksamkeit sucht" (was anknabbert, sich am falschen Ort aufhält, bellt...)

    -wenn man selbst mal eine Auszeit braucht

    -............

    -........

    -.....


    Und das so lange, bis der gewünschte Effekt eingetreten ist. Und wenn er dann doch wieder muckt: ab zurück in die Box. Weil: so wird das ja überall geraten. :ironie2:

  • Das Hauptproblem an dem ganzen Thema ist: die Verwirrung und die fehlende Erfahrung. Meistens sind es ja Ersthundehalter die mit diesen Themen in Berührung kommen. Die meinen es gut und machen es dann halt falsch, weil oft das Gefühl dafür fehlt. Was ist normal? Wie könnte man die Situation/Verhalten sonst unterbrechen etc.

    Eine Box ist grundsätzlich erstmal nix schlimmes. Bis diese vernünftig trainiert ist, dauert es allerdings seine Zeit. Bei manchem geht es tatsächlich in wenigen Tagen, bei anderen kann es schon Wochen dauern. Für so manchen Hund ist die Box der ultimative Rückzugsort. Für andere der blanke Horror.

    Muss der Hund immer in die Box, wenn er mal seine 5 Minuten hat, oder wenn Besuch kommt, alleine bleiben & Co. ? Das ist die Frage wo sich viele Ersthundehalter einfach schwer tun.
    Den Welpen in die Box werfen ist meist einfacher, als sich damit auseinandersetzen.
    Grundsätzlich muss ein Welpe mal seine 5 Minuten haben, der ist mal anstrengend, der ist auch mal nervig usw. aber... allein durch das permanente in die Box sperren, lernt er meist nicht viel, außer an seinem Frust in der Box fast zu ersticken. Welche Alternative, welches Verhalten gewünscht wird, lernt der Welpe dadurch nicht.

    Ich würde euch empfehlen, hört auf den Hund wegzusperren. Er ist gerade mal ein paar Tagen da. Wenn der Welpe nicht gerade komplett gestört und gestreßt ist, dann wird er sich hinlegen, wenn er müde ist. Sperrt ihn nicht einfach weg, sondern fangt an die Box positiv zu gestalten mit Futter, Spielzeug, Kausachen etc.
    Alleine bleiben kann auch ohne Box funktionieren, testet es erstmal.

    Es gibt keinen Grund in Panik zu verfallen, wenn der Welpe keine 23 Stunden am Tag schläft. In dem Alter ist das auch nicht normal.Wenn er immer nur kurz schläft, auch das kann je Hundetyp normal sein, oder aber er hat keinen ruhigen Ort, bekommt zuviel Input.

  • Ich habe bisher die Box keinmal wirklich geschlossen, bzw. länger geschlossen. Ich hatte es 2-3 mal probiert und er fand das furchtbar. Beim Geräusch des Reiseverschlusses war er sofort super gestresst. Da ich es bisher aber auch nie wirklich benötigt habe, habe ich das bisher auch gelassen. Ansonsten mag er seine Box und liegt viel und gern drin.



    Ich hab meinen Finn damals an einem Abend abgeholt, wo mir eh klar, war, dass ich ihn für die Nacht niemals so schnell an die Box gewöhnt bekomme. Ich hatte noch eine alte Matratze, die ich eigentlich entsorgen wollte aber für die Welpenzeit dann zum Glück aufgehoben habe. Wenn da mal was passiert, ist es nicht schlimm. Und dadurch schlafe ich seit seinem ersten Tag mit ihm auf der Matratze. Er liegt eigentlich viel mit Körperkontakt, meist bei den Beinen oder Füßen. Ich schlafe häufig auf dem Bauch und manchmal kommt er neben mir aufs Kopfkissen und legt seinen Kopf in meinen Nacken. War erst heute früh wieder so und ist echt süss. Ist sicher auch kein toller Ansatz, wo viele sagen, dass sollte man nicht tun, weil er wahrscheinlich dadurch immer viel Nähe zu mir braucht aber da ich eh alleine lebe, stört mich das nicht. Üben ja trotzdem immer mal alleine bleiben, dass er auch sowas kann.

  • Die Box kann man immerhin vorher positiv aufbauen, beim "Festhalten" ist das ja eher schwierig...

    Ich hab noch für keinen Hund eine Box benutzt ... aber glaubt Ihr wirklich, dass bei so einem Knirps nach noch nicht mal einer Woche die Box positiv aufgebaut ist?

    Irgendwie kann ich mir das nur schwer vorstellen.

    Nur mal als Erfahrungsbericht, ich hatte ja schon viele Welpen hier. Auch Welpen mit keinem eingebauten Ausschalter (rasse-/zuchtbedingt) und die wirklich für ihren eigenen Schutz eine Box brauchten. Was ich aber sagen will ist: Wenn ich die abhole mit exakt 8 Wochen, dann kannten die bisher alle keine Box und alle haben die 4-5 Stunden Fahrt im Auto genau darin verbracht. Erst geheult, dann geschlafen und ab da war die Box (also schon bei der Ankunft zuhause) bekannt als ein Ort, in dem man einfach schläft.


    Also ja - geht.

  • Nur mal als Erfahrungsbericht, ich hatte ja schon viele Welpen hier. Auch Welpen mit keinem eingebauten Ausschalter (rasse-/zuchtbedingt) und die wirklich für ihren eigenen Schutz eine Box brauchten. Was ich aber sagen will ist: Wenn ich die abhole mit exakt 8 Wochen, dann kannten die bisher alle keine Box und alle haben die 4-5 Stunden Fahrt im Auto genau darin verbracht. Erst geheult, dann geschlafen und ab da war die Box (also schon bei der Ankunft zuhause) bekannt als ein Ort, in dem man einfach schläft.


    Also ja - geht.

    Das ist auch meine Erfahrung. Ich glaube - aber man möge mich korrigieren, wenn ich da ganz falsch liege, und ich will auch gleich hier betonen, dass es natürlich wieder auf den individuellen Hund ankommt (heikles Thema :tropf:) - dass man der Box auch durch einen zu langsamen Aufbau einen Stellenwert zuweisen kann, der komplett gegensätzlich zu einem Ruheort ist. Ich mein, wenn es über Wochen Kausnacks, die tollsten Leckerli, Spielis und Kongs in dem Ding gibt, wie soll der Welpe dann lernen, dass das eigentlich ein Schlafplatz ist?


    Würde mein Welpe sich beim zweiten, maximal dritten Mal ohne Beschäftigung in der Box sichtlich stressen, würde ich einfach nach einem anderen Weg suchen, ihn zu beruhigen. Ich glaube nicht, dass Futter dann was ändert.


    Und jetzt beton ich sicherheitshalber nochmal, dass ich auf gar keinen Fall irgendjemanden angreifen/verurteilen will, der seine Box mit Kauzeug aufgebaut hat - wie gesagt, heikles Thema ;)

  • wenn es über Wochen Kausnacks, die tollsten Leckerli, Spielis und Kongs in dem Ding gibt, wie soll der Welpe dann lernen, dass das eigentlich ein Schlafplatz ist?

    Bei Hundebabys, also Welpen funktioniert das generell eh anders. Wenn sie was zum drauf rum kauen haben, kommen sie recht schnell runter und nicht selten schlafen sie dabei sogar zügig ein (wie ein Nucki beim Baby oder Nuckeltuch beim Kleinkind). So lernen sie automatisch, dass das ein Schlafplatz ist (Menschenzwergen gibt man doch oft auch was mit, eben Nucki, Nuckeltuch, Bärli ... ).


    Für erwachsene Hunde gilt das ganz ähnlich, dauert nur länger (manchmal aber auch nicht). Beim genüsslichen Knabbern kommen sie fast alle runter, sofern man keinen Ressourcen-Verteidigungsstress aufbaut (kauen beruhigt, das gilt m.E. als wissenschaftlich bewiesen). Meine beiden Beaucis sind doch jetzt schon sehr erwachsen :nicken: und trotzdem gibt es hier vor dem Schlafengehen ein "Znachthupferli". Das ist ritualisiert. Einer der beiden (mir egal wer) darf sogar die extra nur dafür gedachte Schublade (ein Tuch ist um den Griff geschlungen, zum packen) selbst aufmachen (und ja, gibt Vorfreude, also ein kleines bisseli Aufregung, wird aber völlig kompensiert durch zufriedenes Kauen).:nicken:


    Ein allabendliches Ritual (und wehe, ich denke mal nicht dran, die erinnern mich schon, wenn ich die Zeit verpasse:lachtot:). Ab in die Küche, Schublade auf, erwartungsvoll gucken, denn ich muss das Eimerchen rausholen, öffnen und das kleine Kauzeug verteilen. Damit dackeln sie ab, kauen sich einen und dann geht es zum Schlafen. Jupp, kurz darauf kann man den gleichmässigen Atem der beiden schon hören. Für sie das Signal: Der Tag ist beendet :ka:


    Auf dieselbe Art und Weise funktioniert auch das Boxentraining. Also das mit dem Kauzeug ritualisiert und somit auch konditioniert, dass damit automatisch die Ruhe eingeläutet wird.



    Und jetzt beton ich sicherheitshalber nochmal, dass ich auf gar keinen Fall irgendjemanden angreifen/verurteilen will, der seine Box mit Kauzeug aufgebaut hat - wie gesagt, heikles Thema

    Wieso sollte es ein heikles Thema sein, die Box mit Kauzeug aufzubauen. Das machen die meisten so, mit gutem Grund (s. Erläuterung zuvor). Das funktioniert auch in schier überwältigender Mehrzahl :ka:

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