Golfball-Spürhund

  • Hallo Leute,


    in 1-2 Jahren soll wieder ein Hund bei uns einziehen und ich mach mir momentan schon intensiv Gedanken über die passende Rasse und dessen optimale Auslastung/Beschäftigung.


    Speziell die Nasenarbeit bei Hunden finde ich sehr faszinierend und habe mich auch schon gut eingelesen in Dummy-Arbeit, Fährte, ZOS, Rettungs/Spürhundearbeit, IGP Stöbern usw.


    Ich habe dann überlegt, meinem zukünftigen Begleiter, eine Aufgabe geben zu wollen, die ihm Spaß macht, ihn auslastet und eventuell auch mir einen kleinen Mehrwert bringt. Mir kam dann die Idee zum „Golfball-Spürhund“. Ich weiß nicht ob es so etwas schon gibt, aber ich denke, das müsste funktionieren. Bin auf eure Meinungen gespannt.


    Ich spiele leidenschaftlich gerne Golf aber ein leidiges Thema dabei ist immer die Suche nach „verschossenen“ Bällen im Rough. Konkret, auf ca. 50-75% aller Spielbahnen wird nach dem Abschlag in 150-220 Meter Entfernung mindestens 1 Ball von den 3 Mitspielern oder einem selbst, in dichten, knöchel- bis hüfthohen Bewuchs geschlagen. Man hat dann nach neuen Golfregeln 3 Minuten Zeit den Ball zu finden. Je nach „Markierfähigkeit“ der Golfer, kann man das Suchgebiet zwischen 50-500qm eingrenzen. Manchmal findet man den Ball wieder, manchmal aber auch nicht. Das ist dann ärgerlich, weil man zum einen, sich zwei Strafschläge einhandelt, zum anderen so ein Ball ca. 5 Euro kostet… Da dachte ich mir, eine trainierte Hundenase könnte da sicherlich hilfreich sein. Hauptgrund ist aber, dass ich meine zukünftige Fellnase gerne 1-2 mal die Woche zum Golfen mitnehmen würde und ihn dabei auch ein bisschen beschäftigen will, damit es ihm nicht langweilig wird. Er soll also den Ball im Suchgebiet durch suchen/stöbern/buschieren finden und ihn durch Steh, Sitz oder Platz verweisen, ohne den Ball zu berühren. Falls der Hund den Ball auch nicht findet, würde ich noch einen legen, damit er immer ein Erfolgserlebnis hat und nicht frustriert wird.


    Es wäre auch eine schöne Nasen-Beschäftigung, die ich täglich in den Spaziergang einbauen könnte.


    Aufbauen würde ich das ganze ähnlich wie ZOS-Fläche, IGP Stöberprüfung bzw. Dummy-Freiverlorensuche(aber halt mit Verweis statt Apport). Oder was ich auch interessant finde, wie bei den Spaniels in der Dummy-PO das Fach „Buschieren“(dort dann halt auch anstatt dem Apport, eine Verweis-Anzeige). Bzw. wie würdet ihr vorgehen? Anmerken muss ich noch, dass die Suche an der Schleppleine erfolgen muss, da auf dem Golfplatz Leinenpflicht herrscht.


    Ich würde auch gern ambitioniert, aber jetzt von vornherein ohne größere Prüfungsziele Dummysport betreiben. Denkt ihr der Hund kann erlernen, bei unterschiedlichen Startritualen und Kommandos zu unterscheiden, wann er apportieren und wann er verweisen soll? Oder schlagt ihr eine andere Ausgleichs-Sportart vor, die sich mehr differenziert?



    So, nun noch zur passenden Rasse:


    Gefragt sind für die „Arbeit“: gute Nase, Finderwillen, Steadyness/Impulskontrolle(nicht jeden Golfball der geschlagen wird hinterher preschen, keinen Hasen der übers Fairway hoppelt hinterjagen) Frusttolleranz(die meisten Bälle werden ohne Suchen weitergespielt), keine ausgeprägte Bellfreude


    Für „privat“: kinderlieb/familientauglich, zu Hause ruhig, draußen gerne aktiv, pflegeleicht, will to please, wachsam, ca. 45-60cm WR, ca. 15-30kg Gewicht.


    Nach langer Recherche favorisieren wir folgende Rassen, da sie viele Schnittpunkte zu unserem Anforderungsprofil haben und uns auch optisch (mal mehr, mal weniger) gut gefallen würden:


    Retriever: Labrador, Golden, Nova Scotia Duck Toller


    Spaniel: engl. Cocker, engl. Springer, Welsh Springer


    Wasserhunde: Lagotto Romagnolo, Perro de Agua Espanol


    Gebrauchshunde: Deutscher Boxer



    Was meint ihr dazu bzw. was könntet ihr mir raten/empfehlen?


    Mir ist klar, dass viele der gewünschten Eigenschaften Trainings- und Erziehungssache sind, aber es gibt ja doch rassespezifische Tendenzen und hätte gerne eure Meinung dazu.


    VG,

    Flowjoe

  • Mir wären Golfbälle zu hart, da hätte ich Angst um die Zähne und dann kenn ich auch mehr als einen Hund dem so kleine Bälle schon mal runterrutscht sind und dann gibt es eben Not OPs...


    Dummyarbeit da passen eben die Retriever. Ob man sich einen NSDTR holt sollte man sich überlegen. gesundheitlich liegt da viel im argen.


    Boxer sind geil aber zum Apportieren würde ich die jetzt nicht unbedingt empfehlen. Klar, sie können es aber nimm einem Boxer mal ein Bringholz ab... das glibbert dann aber so richtig schön. Ihbah!


    Mit Spaniel kenne ich mich so gar nicht aus.

  • Kommt auf den Club an! Schätze aber auf ca. 70% der Plätze in D sind Hunde mittlerweile erlaubt(in unserem auch).

    Angeleint vermutlich. Das stell ich persönlich mir stinkfad und gleichzeitig sehr anstrengend fürn Hund vor, auch wenn er mal an der Leine was suchen darf, stundenlang mitzulatschen, aber außer warten wenig zu dürfen.


    Man möge mich berichtigen, wenn meine Vorstellung nicht mit der Realität konform geht.

  • Finde ich eigentlich alle nicht so verkehrt, bis auf den Boxer, da erschließt sich mir nicht ganz, wie Du auf den kommst? Wegen Fährte beim IPG? Da ich jetzt schon öfters gelesen habe, dass einige nicht so gut mit Hitze zurechtkommen, würde ich das auf dem ja eher schlecht beschatteten Golfplatz jetzt nicht als ganz so passend einschätzen.

    Der Cocker könnte etwas zu klein sein, wenn Du schreibst ab 15 Kilo, wir gehen regelmäßig mit ner Hündin, die hat 9 Kilo und ist schon recht klein, aber passen könnte es trotzdem, sie ist ein toller Hund.

  • Mir wären Golfbälle zu hart, da hätte ich Angst um die Zähne und dann kenn ich auch mehr als einen Hund dem so kleine Bälle schon mal runterrutscht sind und dann gibt es eben Not OPs...

    Naja, er soll ja die Bälle garnicht in den Fang nehmen. Nur passiv verweisen wie bei ZOS oder beim Fährten die Gegenstände verwiesen werden...

  • Mir wären Golfbälle zu hart, da hätte ich Angst um die Zähne und dann kenn ich auch mehr als einen Hund dem so kleine Bälle schon mal runterrutscht sind und dann gibt es eben Not OPs...

    Naja, er soll ja die Bälle garnicht in den Fang nehmen. Nur passiv verweisen wie bei ZOS oder beim Fährten die Gegenstände verwiesen werden...

    achso. Sorry dann war das ein Missverständnis. Das ist dann aber auch blöd für den Hund wenn ein Ball so liegt dass er an der Laine gar nicht rankommt. Die wissen ja teilweise schon Meter vorher wo das Objekt nun liegt und dann kann man da nicht reinkrabbeln weil die Leine dabei stört. Das ist fies für einen Hund der es eigentlich gerne macht. Aber wie bereits jemand erwähnte. Ich stell mir Golfen mit Hund an der Leine echt blöd vor. Für beide Seiten.

  • Den Boxer würde ich streichen, den finde ich nicht so passend.


    Labbi und Golden Retriever schon eher. Fröhliche, familientaugliche Hunde die mit entsprechender Erziehung entspannt mitlaufen und gerne suchen.


    Zu wen Spaniels und Wasserhunden kann ich nichts sagen, da kenne ich zu wenige.



    Die Unterscheidung Dummyarbeit/Golfbälle verweisen würde ich einfach über ein Halsband o.ä. unterscheiden. Dh wenn der Hund dieses eine spezielle Halsband trägt werden Golfbälle verwiesen, wenn die Retrieverleine dran ist wird apportiert. Ich würde das halt zeitlich trennen und nicht am Golfplatz noch eine Einheit Dummy trainieren. Dann sollte das gut klappen.

  • Die Idee ist super und generell ist das auch umsetzbar. Ich sehe das Problem, dass Suchen an der Leine, gerade in Büschen und bei Bäumen einfach Mist ist.

    Unterscheiden können die Hunde die Aufgaben auch, würde es nur, wie Syrus schon schrieb, durch unterschiedliche Halsbänder oä unterscheiden.

    Wir machen ja bspw Rettungshundearbeit und laienhaft ein bisschen Dummy- und Gegenstandsuche. Beim arbeiten gibts die Kenndecke, der Rest geschieht in Freizeitkleidung. Andere Kommandos habe ich auch. Voraus nutze ich aber auch für beides..

    Was ich noch wichtig finde - wie sieht dein Alltag noch aus? Du stehst wahrscheinlich nicht jeden Tag auf dem Golfplatz. Wohn- und Arbeitssituation? Kleine Kinder? 90% des Lebens spielt sich außerhalb der expliziten Beschäftigung mit dem Hund ab.

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