Auftrennen bei Spaziergängen und Alleinebleiben

  • Beschränkt euch auf die Situationen, die ihr im Alltag wirklich braucht und macht da kein Gewese drum. Kommentarlos gehen, und zwar so, dass sie es mitbekommt und kommentarlos wieder heim kommen.


    Wollt ihr sie wirklich irgendwo anbinden und ihr geht im Supermarkt einkaufen, etc.? Kommt es wirklich so häufig vor, dass ihr euch mit auf dem Spaziergang trennt?


    Wenn ihr wirklich mehrere Situationen üben müsst: Beginnt mit einer davon und erst wenn sie die gut kann, weitet ihr es aus. Je nach Hund kann dass durchaus eine Sache von mehreren Monaten sein, bis eine Situation vollkommen problemlos klappt. Also Geduld!


    (Kauartikel würde ich ihr nicht geben wenn sie alleine ist. Der Golden Retriever von Bekannten ist jämmerlich an einem Stück Rinderkopfhaut erstickt als er damit alleine war... Sie fanden ihn dann tot im Schlafzimmer... Viel zu gefährlich...)

  • Also ich habe die Zeiten für Besorgungen und die Zeiten für den Hundespaziergang getrennt. Der Hundespaziergang ist für den Hund (und hat etwas mit Freizeit und Entspannung zu tun, für den Hund, für mich auch), dann steht der Hund auch im Fokus (keine Menschensachen). Man geht raus, um mit dem Hund zu gehen, nicht, um eine Pizza zu kaufen. Wenn ich Pizza kaufen gehe, bleibt der Hund (bzw. die Hunde) zu Hause, das trenne ich viel strikter. Kann mal unterwegs vorkommen, ist aber hier nicht die Regel, sondern die Ausnahme

    Das sehe ich ganz genau so. Warum sollte man seinen Hund irgendwo angebunden warten lassen? Verstehe ich nicht ganz.

    Wenn ich weiss, dass ich etwas im Dorf zu erledigen habe, bleibt Hund zu Hause oder in der Autobox. Schlimmstenfalls wird sie kurz im Stammkaffee abgegeben, bei Leuten, die ich sehr gut kenne. Aber niemals nie würde ich meinen Hund irgendwo unbeaufsichtigt anleinen, wo ich keine Einwirkungsmöglichkeit habe. Deswegen wäre es für mich auch nichtig, diese Situation zu üben. Das bringt doch nur Stress für alle?

    Und bei "sich trennen weil jemand noch etwas erledigen muss":

    Meine Hündin findet es auch sehr ungeil, wenn mein Partner und ich uns unterwegs trennen. Passiert so aber eher selten (vielleicht mal im Urlaub). Und dann ist das eben so dass sie das nicht so gut findet. Deswegen die Situation zu üben halte ich für übertrieben.

    Ist jetzt gar nicht böse gemeint, aber kann es sein, dass du/ihr extrem verkopft an das Thema Erziehung drangeht? Weil für mich liest es sich so.

  • Kurz mal außer Sichtweite warten lasse finde ich schon nicht verkehrt.. aber irgendwie noch zu früh solange andere Baustellen noch wichtiger und größer sind.

    Meiner wartet auch schon mal vor der Tanke wenn ich mir ein Paket hole oder vom Brötchen ein Bäcker. Ich sehe ihn dann immer noch durchs Glas, er mich meistens nicht.

  • (Kauartikel würde ich ihr nicht geben wenn sie alleine ist. Der Golden Retriever von Bekannten ist jämmerlich an einem Stück Rinderkopfhaut erstickt als er damit alleine war... Sie fanden ihn dann tot im Schlafzimmer... Viel zu gefährlich...)

    Guter Hinweis. :bindafür:

    Aber was zu kauen können auch Dinge sein, an denen Hund nicht ersticken kann.

    Hartkeks, Blase ... getrocknete Entenstreifen, Schlecker-Kong, so ein Zeugs halt.

  • Ich verstehe das Problem auch nicht.


    Macht viel weniger Gewese um das Alleinebleiben - ob mit einem von euch oder ganz alleine. Keine Ablenkung, kein Suchspiel.


    Und die anderen beiden Punkte sind doch ... Luxusprobleme?

    Wenn wir uns auf einem Spaziergang trennen würden, fänd das mein Großer so richtig bescheiden. Machen wir nicht. Aber ich kann durchaus mit ihm meinen Mann zur Bushaltestelle bringen und weitergehen, wenn der Bus abgefahren ist. Vor einer Pizzeria würde ich halt warten oder auch vor der Bank und dann gehen alle zusammen nach Hause.

    Die Kleine lernt das genauso, klappt, passt.

  • Ich schliesse mich den Vorschreibern an und bin schon selber verwirrt... Eure Hündin bestimmt noch viel mehr. Ich würde sagen, bringt zuerst mehr Verlässlichkeit in Euren Alltag und verwirrt die Hündin nicht durch immer wieder neue Situationen.
    Sie muss zuerst mal Vertrauen finden in Euch beide, die weiteren Situationen ergeben sich dann im Laufe der Zeit von selber.


    Was mich noch viel mehr verwirrt, bzw. irritiert, ist die "Mischlings-Hündin." Kannst Du mal wenigstens ansatzweise versuchen, sie etwas konkreter zu beschreiben? Der Hunde-Typ ist nun mal wichtig, damit man bei Problemen Rücksicht nehmen kann auf die genetischen Veranlagungen, selbst wenn der Hund ein Mix ist.


    Ist sie ein Hüti, eine Art HSH, ein Dackel-Mischling, ein Jagdhund, ein Molosser, ein Schäfer-Mischling oder eher was Richtung Spitz oder eine nordische Rasse? Ich habe es überhaupt nicht gerne, wenn in einem Thread völlig abstrakt nur über einen "Hund" oder einen "Mischling" geredet wird.


    Am besten wäre es natürlich, wenn Du mal ein Photo zeigen könntest und vielleicht noch eine kurze Beschreibung, wie sie als Welpe bis 11 Wochen aufgewachsen ist.

  • Ich bin auch verwirrt. Einerseits ist das von euch beschriebene, der stink normale Alltag und andererseits macht ihr das zu einem Staatsakt.

    Ich meine diese Situation:

    "Zwei Menschen gehen mit einem Hund spazieren. Ein Mensch geht an irgendeiner Stelle nach einem "Schüssi" zum Beispiel für alle noch mal einkaufen und der Mensch mit Hund geht schon mal nach Hause."


    So, der 6,5 monatige Hund möchte jetzt genau was? Und was nicht?

    Dafür hat man doch die Leine am Hund.


    Das ist auf keinen Fall ein hartes Bleib ausser Sicht!

    Was ist denn das?


    Ich glaube, ihr oder du seht "alleine sein" als was schlimmes, kann das sein?


    Wenn ich davon ausgehen würde, dass meine Hunde es hart treffen könnte, alleine zu sein, hätte ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie alleine liesse.


    Und das hab ich tatsächlich manchmal, wenn ich mit zweien schön spazieren gehe und der dritte muss zuhause bleiben. Das finde ich hart. Aber eher für mich.


    Zu eurem Abschiedsritual.

    Ich habe schon lange Hunde und vielleicht mach ich auch immer aussergewöhnlich blöde Erfahrungen. Aber hier würde nie ein Hund mit was zum Kauen alleine bleiben.


    Dem Collie ist schon 2 mal was im Hals stecken geblieben, einmal so ein Denta Stick, einmal ein anderes Knabberteil. Das hätte er nicht alleine rausbekommen.


    Das alleine bleiben war bei jedem Hund bisher total easy. Herzklopfen hatte jeweils nur ich bei den ersten malen.

    Beim Welpen läuft das so: Hund ist gut drauf, nicht gestresst oder so, hat keinen Hunger, war draussen, es wäre Schlafen angesagt. Ich geh zur Tür, öffne diese und gehe hinaus.

    Das ist alles.

    Natürlich gehe ich das erste mal nicht 10 Stunden ausser Haus, sondern zum testen halt mal kurz raus....


    Und wenn ich wieder komme gestalte ich das auch unaufgeregt. Das ergibt sich, das wird nicht geübt, und vor allen Dingen halte ich es für grundfalsch, einen Hund der alleine bleiben soll, dazu anzuleiten, die Wohnung nach fressbaren Dingen abzusuchen.

    Das war mein Tipp zu Situation 2.

    Also, es ist vor allem Situation 4 - wir trennen uns beim spazieren gehen auf - was Dakota richtig schwer fällt und wo auch wir nicht wissen, wie wir das am besten machen. Verabschieden oder nicht? Und wie aufbauen? Habt ihr dazu Tipps und Ratschläge? Sollten wir an den anderen 3 Situationen auch noch was verändern, haben wir irgendwo was Grundlegendes falsch?


    Zu Situation 3 möchte ich nur sagen, das ist viel zu viel für den Anfang. Ich binde meine jungen Hunde auch an und übe das auch, und dabei achte ich sehr, wie weit sie grad im Kopf sind, ob das ohne Stress funktioniert, ob jetzt grad Angst vorherrscht oder einfach mal Frust ist.


    Als erste Übung, bzw. Alltagtstauglichkeit, lernen neue Hund es kennen, einfach an mir angebunden zu sein. Ich steh allso rum und der Hund ist an der Leine neben mir. Und soweit ich das aus Situation 4 bei euch verstanden habe, klappt das ja nicht so gut.


    Also fangt doch mal mit Situation 4 an, bevor ihr zur Situation 2 geht.


    Und nun zu Situation 1.

    Der Hund hat ein Problem damit. Und warum gestaltet ihr Alleine bleiben Situationen im Haus aufregende und draussen, soll Hund dann einfach irgendwo ruhig angebunden sein?


    Ihr macht die Situation im Haus für den Hund aufregend uns spannend. Meine Vermutung ist, dass ihr sebst aufgeregt seid und das dem Hund unbewusst transportiert.

    Es passiert doch nichts weiter, als daß ein Mensch die Wohnung verlässt. Wollt ich 15 Jahr lang anfangen mit dem Hund zu spielen, wenn einer man raus geht.


    Ich stell mir das grad mit Aussenklo vor. Nachts. Ihr gewöhnt den Hund an ein nicht alltagsübliches Scenarium.


    Ich kann hier rein und raus gehen, die Hund heben nicht mal den Kopf. Habe ich aber den Gedanken: So, nun gehen wir alle Gassie, dann stehen sie auf. (Die lesen meine Körpersprache, oder meine Gedanken....|)..)

  • Ich schätze, ich wäre als Hund auch schon ziemlich verwirrt. Nehmen wir es doch mal ganz simpel: Sie lebt mit zwei Menschen, und soll beide als gleichwertige Bezugsperson sehen - schon das ist für einen Hund ungefähr so einfach wie für ein Kind, das Mama und Papa als genau gleich sehen soll... Kann klappen, tut es aber seltenst. So, und nun "erklärt" ihr eurem Hund: Wenn Frauchen geht, bleibst du bitte gerne bei Herrchen. Wenn Herrchen geht, bleibst du bitte gerne bei Frauchen. ("Ok, bei wem soll ich mich denn nun bevorzugt aufhalten?") Wenn beide gehen, bevorzugst du bitte keinen, sondern bleibst allein. Egal ob drinnen oder draußen. Aber, nicht dass du das falsch verstehst, normalerweise bleibst du gerade draußen bitte eng bei uns und passt auf, dass du uns nicht verlierst! Und wenn wir draußen dann plötzlich beschließen, die Gruppe aufzuteilen, dann gehst du bitte ohne Prostest mit Frauchen - äh, nee, mit Herrchen, heute holt nämlich Frauchen die Pizza - aber warte, nix da, geh mit doch mit Frauchen, Herrchen will noch einkaufen! Und wie jetzt, du fühlst dich dabei nicht sicher und souverän?!?


    Merkst du was? :pfeif:

  • Das sehe ich ganz genau so. Warum sollte man seinen Hund irgendwo angebunden warten lassen? Verstehe ich nicht ganz.

    Nur nur Info...

    man braucht das beispielsweise bei der BH-Prüfung im Verkehrsteil. Allerdings ist der Hund da ja nicht unbeaufsichtigt, weil der Richter ja immer ein Auge drauf hat.


    Ich würde meine Hunde auch nie irgendwo vorm Laden oder so anbinden, aber es ist trotzdem nicht verkehrt, wenn sie es können. Kann auch mal unterwegs was sein, wo man den Hund einfach mal von der Backe haben muss, wenn man vielleicht jemandem anderen helfen möchte oder so. Dann ist man zwar nicht weit weg, aber schön zu wissen, dass der Hund die Sache nicht noch verrückter macht, indem er durchdreht, weil es das nicht kennt.


    An die TE

    Das wird anfangs aber nicht über "Leine hält dich zurück" aufgebaut, sondern über ein sauberes Bleib (ohne Leine). Da entfernt man sich anfangs nur schrittweise und geht gleich wieder hin. Dann wird es allmählich gesteigert.

    Der Hund sollte also eigentlich irgendwo bleiben können, wo ich ihn haben möchte. Dass dann noch die Leine dran ist, ist nur zur Sicherheit. Solange der Hund in die Leine springt, bringt die Übung nur Frust.

  • Noch so als Anmerkung, weil du auch vom Supermarkt geschrieben hast... Hier in meiner Gegend kenne ich mindestens zwei Fälle, wo der Hund in genau so einer Situation geklaut wurde. Vorm Bäcker oder Metzger, wo ich meinen Hund sehen kann, kann ich mir das auch vorstellen, den Hund draußen anzubinden, aber vor einem Supermarkt würd ich mir das echt gut überlegen. Vielleicht wohn ich aber auch in einer zwielichtigeren Gegend als ihr :ka:

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