Junghund dreht am Rad
-
-
Also ich habe 3 Hunde hier und keiner hat das Sagen. Es gibt unterschiedliche Themen, die jedem Hund unterschiedlich wichtig sind (dem einem Futter, dem anderen der Liegeplatz , dem nächsten das Spielzeug). Es gibt keinen totalitären Chef und auch keine Rangordnung. Dieses Denken ist veraltet.
Das was du in deinem letzten Beitrag geschrieben hast, ist ausschlaggebend. Und das macht am Ende eine gute Beziehung aus.
Sie konnte auch anfangs nicht richtig ,schmusen‘. Sie wollte gerne und kam auch auf uns zu, aber fing dann schnell an zu schnappen und ganz fest an unseren Händen und Armen zu kauen.
Sie konnte sich nicht gut entspannen.
Mittlerweile genießt sie es sehr, wenn wir sie streicheln und massieren und ihren Bauch streicheln. Das ist für uns auch schön, dass sie dabei entspannt mittlerweile!
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Wir haben das Gefühl, dass sie zum einen sehr unsicher ist, aber zum anderen unsere Rangordnung nicht versteht, oder akzeptiert.
Auch die rangniedersten Hunde in einem Rudel dürfen behalten oder gegebenenfalls verteidigen, was sie im Maul haben. Souveräne Rudelführer sorgen dafür, daß alle was zu essen haben, sie nehmen den anderen nichts weg.
Mit der Unsicherheit hast du aber recht.
Das klappt aber nur, wenn sie etwas im Maul hat, was sie jetzt nicht ganz so gut findet. Je toller sie etwas findet, desto schwerer ist es, ihr etwas weg zu nehmen.
Das ist ganz logisch. Sie ist ja noch mitten im Lernprozess, das muß weiterhin geübt werden und die Anforderungen dürfen immer nur soweit gesteigert werden, daß der Hund es schaffen kann. Dann wird das schon.
Als Tauschobjekt sollte es aber auch was richtig Tolles geben, vorzugsweise immer besser als das was sie gerade hat. Käse, Würstchen, was auch immer sie am allerliebsten mag.
Und da es in einem Hunderudel auch eine Hierarchie gibt, denke ich schon, dass sie bei uns zuhause denkt, dass sie unser Rudelführer ist. Sie lässt sich sehr ungern etwas verbieten und ,diskutiert‘ mit uns und hadert mit sich, ob sie sich das gerade gefallen lassen möchte.
Kein Junghund von 5 Monaten hält sich für den Rudelführer. Ein Junghund kann sich aber durchaus wehren, vor allem aus Angst, wenn er sich oder seine unmittelbaren Interessen gefährdet sieht. Das ist aber etwas ganz anderes.
Ich würde an eurer Stelle überlegen, wo ihr aus der Konfrontation rauskommen könnt. Management, ablenken, Hausleine dran, warten bis keiner im Hausflur ist, was auch immer. Es ist keine gute Idee, im Namen der Erziehung diverse Kriegsschauplätze zu eröffnen. Im Gegenteil, Ruhe reinbringen schafft Vertrauen und nur so könnt ihr eurer Hündin Sicherheit vermitteln.
Seid euch bitte im Klaren darüber, daß eure Hündin trotz vermutlich liebevoller Aufzucht bei der Tierschützerin mangelhaft sozialisiert worden ist. Ihr fehlen bestimmte Erfahrungen vor allem mit anderen Hunden und auch mit Menschen. Was man nicht kennt, macht Angst.
Schaut euch mal in diesem -Thread um:
und googelt nach dem Stichwort "Deprivation".
Dagmar & Cara
-
Wir haben das Gefühl, dass sie zum einen sehr unsicher ist, aber zum anderen unsere Rangordnung nicht versteht, oder akzeptiert.
Auch die rangniedersten Hunde in einem Rudel dürfen behalten oder gegebenenfalls verteidigen, was sie im Maul haben. Souveräne Rudelführer sorgen dafür, daß alle was zu essen haben, sie nehmen den anderen nichts weg.
Mit der Unsicherheit hast du aber recht.
Das klappt aber nur, wenn sie etwas im Maul hat, was sie jetzt nicht ganz so gut findet. Je toller sie etwas findet, desto schwerer ist es, ihr etwas weg zu nehmen.
Das ist ganz logisch. Sie ist ja noch mitten im Lernprozess, das muß weiterhin geübt werden und die Anforderungen dürfen immer nur soweit gesteigert werden, daß der Hund es schaffen kann. Dann wird das schon.
Als Tauschobjekt sollte es aber auch was richtig Tolles geben, vorzugsweise immer besser als das was sie gerade hat. Käse, Würstchen, was auch immer sie am allerliebsten mag.
Und da es in einem Hunderudel auch eine Hierarchie gibt, denke ich schon, dass sie bei uns zuhause denkt, dass sie unser Rudelführer ist. Sie lässt sich sehr ungern etwas verbieten und ,diskutiert‘ mit uns und hadert mit sich, ob sie sich das gerade gefallen lassen möchte.
Kein Junghund von 5 Monaten hält sich für den Rudelführer. Ein Junghund kann sich aber durchaus wehren, vor allem aus Angst, wenn er sich oder seine unmittelbaren Interessen gefährdet sieht. Das ist aber etwas ganz anderes.
Ich würde an eurer Stelle überlegen, wo ihr aus der Konfrontation rauskommen könnt. Management, ablenken, Hausleine dran, warten bis keiner im Hausflur ist, was auch immer. Es ist keine gute Idee, im Namen der Erziehung diverse Kriegsschauplätze zu eröffnen. Im Gegenteil, Ruhe reinbringen schafft Vertrauen und nur so könnt ihr eurer Hündin Sicherheit vermitteln.
Seid euch bitte im Klaren darüber, daß eure Hündin trotz vermutlich liebevoller Aufzucht bei der Tierschützerin mangelhaft sozialisiert worden ist. Ihr fehlen bestimmte Erfahrungen vor allem mit anderen Hunden und auch mit Menschen. Was man nicht kennt, macht Angst.
Schaut euch mal in diesem -Thread um:
und googelt nach dem Stichwort "Deprivation".
Dagmar & Cara
Das mit der mangelnden Sozialisation denken wir auch.
Zuhause kommt sie manchmal an eine Hausleine, an der sie sich in 0 Komma nix beruhigt. Das tut ihr augenscheinlich wirklich gut und unterstützt sie beim entspannen und herunter kommen.
Dennoch bekommen wir das Gesamtpaket ohne Trainer nicht in den Griff.
Und ich hätte hier nicht geschrieben, wenn es anders wäre.
-
Also eure Hündin ist gerade mal 6 Wochen bei euch. Unsozialisiert mit Deprivationsschaden. Uh.
Ihr macht bestimmt viel mit ihr, sehr wahrscheinlich viel zu viel und die ungünstigen Dinge.
Ich hab meine Hündin mit ähnlichem Verhalten geholt und arbeite mittlerweile über anderthalb Jahren mit Trainern daran. Wir sind sehr weit, aber sie wird kein Mitlaufhund. Nicht mal ein bisschen.
Das wichtigste eure Hündin hat dann keine Phase, sondern ist mit der Welt überfordert. Wahrscheinlich eher unsicher und baut nicht auf eure Unterstützung.
"Aus"und solche Sachen sind gerade nicht wichtig. Sie will euch nichts böses, sie kann nicht anders.
Ein Ausraster wegen etwas kann allein von den Botenstoffen bis zu 5 Tagen dauern bis die abgebaut sind. Heißt der Stress summiert sich.
Abstand halten von Dingen, die ihr zuviel Stress machen wie z. B die Dogge. Tage auch mal nichts machen außer Pippi am Baum. Und dann hoffentlich einen guten Trainer erwischen.
Das ist für digitale Beratung zu komplex.
Ein guter Maulkorb wäre bis dahin eine Option bzw nicht schlecht.
-
Also eure Hündin ist gerade mal 6 Wochen bei euch. Unsozialisiert mit Deprivationsschaden
Das vermute ich auch. Ein solcher Hund sollte am besten so leben, dass man nicht darauf angewiesen ist täglich mit Leine rauszugehen und ein ruhiges Lebensumfeld haben, sonst kann der sich von all dem Neuen gar nicht erholen.
-
-
Ich hätte auch gesagt, dass man bei so einer Vorgeschichte und dem Verhalten am ehesten über einen Umzug nachdenken sollte. Haus/Wohnung in ruhiger Lage mit direktem Gartenzugang, damit man den Druck von dem Hund nehmen kann, idealerweise ein Garten mit Sichtschutz und in geräuscharmer Gegend. Erwartungshaltung abstellen und ankommen lassen...
Mir ist bewusst, dass sowas meistens nicht möglich sein dürfte, aber in einem Mehrfamilienhaus dürftet ihr euch allen das Leben schwer machen. Dennoch sollte natürlich erst mal ein Trainer vor Ort drauf schauen.
-
Hundegruppen organisieren sich, das stimmt. Und es gibt auch einen, der für wichtige Situationen das Sagen hat. ABER - Menschen denken immer, der müsste immer und überall den Tyrann raushängen lassen. Ein echter Hund mit Führungsqualität lässt fast alles zu - weil ihm ein Blick reichen würde, wenn es wichtig wird, dass alle ihm zuhören und runtertakten. Und zwar nicht aus Angst vor Strafe, sondern aus Respekt und dem tiefen Vertrauen heraus, dass dieser Hund das Richtige tut. So kann ein "Chef" durchaus der sein, dem der Welpe auf dem Rücken rumtanzt und den Kauknochen wegnimmt. Wer führt hat kein Geltungsbedürfnis, seine Macht zu demonstrieren immer. So sind nur Menschen, so sind Hunde nicht. Wenn euer Hund euch nicht zuhört, dann habt ihr noch nicht bewiesen, dass ihr diese Führungsqualität habt. Wenn sie nicht schnell AUS macht, wenn es was "Wichtiges" gibt, habt ihr das AUS noch nicht gut genug vermittelt.
Aber bei einem Hund, der nur 3 Wochen seine Mutter hatte, habt ihr vermutlich ein deutlich tiefliegenderes Problem und müsst viele Abstriche machen und könnt da nur langsam und mit guter Anleitung (Trainer, die das können sind leider auch eher selten)eine gewisse Alltagsroutine erschaffen. Vor allem sollte der Hund mit den richtigen (!!!) Hunden viel zusammensein dürfen, um noch so viel wie möglich "normale Hunde Kommunikation" abzuschauen und zu lernen. Man kann als Mensch viel leisten, aber nicht nem Hund Hundesprache beibringen. Das können immer nur Hunde.
-
Normaler Mitlaufhund wird sie sicher nie werden. Ich rufe mal pinkelpinscher und Cindychill. Die haben Auslandshund Erfahrungen.
(psst, auch wenn für manche Bayern Frankfurt schon Ausland ist *g*, ich hab keine Auslandshunderfahrung, Bonnie ist aus Frankfurter Kellerhaltung und meine anderen Hunde sind auch alles deutsche Notfälle gewesen ;-) )
An die TE: Warum habt Ihr Euch für diesen Hund entschieden und was erwartet Ihr?
Für mich ist das immer eine sehr wichtige Frage. Ich habe mich für Bonnie bewußt entschieden. Ich wußte, daß sie ca 3 Jahre in einem Keller lebte, nichts kannte von der Welt, und dementsprechend nie wirklich normal werden wird.
Ich wußte, daß so ein Hund bedeutet, daß ich viel, in Anfangszeiten 2x täglich, mit dem Auto wegfahren muß, weil ich leider auch nicht ganz optimal wohne und zu bestimmten Zeiten Menschen nicht aus dem Weg gehen kann.
An fremde Menschen wird sie sich auch nie wirklich gewöhnen, sie kann mit deren Existenz inzwischen leben, was nicht bedeutet, daß ich sie je irgendwo hin mitnehmen kann in ein Restaurant oder Bus oder andere enge Verhältnisse.
Ich muß immer für sie mitdenken, weil Angst kopflos und auch hilflos macht und dann bin ich gefordert zu sehen, was ihr helfen könnte.
All das habe ich vorher gewußt. Deswegen versuche ich auch nicht, Bonnie in ein Leben oder in eine Vorstellung zu pressen, in die sie nicht passt, sondern ihr ein Leben zu bieten, in das sie passt.
Eine kleine heile Welt zusammen mit Chilly, regelmäßig Futter, viel Routine, wenig Ansprüche an sie, kaum Abwechslung, kaum Besuch, alles überschaubar für eine verletzte Hundeseele, die halt 3 Jahre lang nie den Raum einnehmen durfte, den sie gebraucht hätte.
Ich gebe ihr Sicherheit durch Routine, aber auch durch die Anerkennung ihrer Grenzen. Ich arbeite so gut wie gar nicht am "Kernproblem" Angst, denn kein Hund ist nur Angst oder Unsicherheit. Ich fördere das, was sie kann, was ihr Spaß macht und habe ihr dadurch gezeigt, daß die Welt (und die Menschen) nicht so feindlich sind.
So wie Du schreibst, hast Du Erwartungen, setzt den Hund unter Druck, er wehrt sich. Finde ich schade für den Hund, daß es gleich mit solchen Kämpfen beginnt, daß er nicht die Zeit bekommt, sich zurechtzufinden in einer komplett anderen Welt mit wildfremden Menschen.
Daß er beißt ist irgendwie klar, was soll er sonst machen?
-
Wir möchten unseren Hund aber nicht von allen Reizen abschirmen. Wir möchten, dass sie nach und nach die Angst davor verliert. Natürlich nicht von heute auf morgen- aber ein isoliertes Leben ist kein Leben.
Und wir erwarten absolut gar nichts von ihr, außer das sie weder sich noch andere verletzt.
Wir können natürlich noch Monate warten, oder wir fangen halt direkt an, daran zu arbeiten.
Ich finde es unvorstellbar dreist, was uns hier so alles unterstellt wird. Nicht mal ein Drittel davon trifft überhaupt zu.
Jeder hat immer die einzig perfekte Ansicht scheinbar- damit ist uns nur überhaupt nicht geholfen.
Wir lieben die Kleine und wollen ihr bestes- aber kein abgeschirmtes, isoliertes Leben für uns drei
-
Miasbeautifulmess habe dir mal eine PN geschickt
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!