Junghund und Territorialverhalten

  • Hallo! Unser Hund ist ein 11 Monate alter Bordercollie/Terrier Mix. Neben seinen Hormonen, die zur Zeit ziemlich verrückt spielen, hat er einen ausgeprägten Wach und Jagdtrieb.

    Ich habe seit Welpenalter darauf geachtet das er neben seinen Spaziergängen, wo wir immer Rückruf oder ähnliches Trainieren, wo er auch viel mit Schleppleine laufen darf und auch mal buddeln und mit anderen Hunden spielen kann.... Zu Hause seine Ruhe bekommt. Er kann sich aber immer noch schwer entspannen und springt sofort auf und folgt mir auf Schritt und Tritt, wenn ich es nicht unterbinden würde.

    Frustrationstoleranz und Impulsekontrolle sind sehr wenig vorhanden.

    In der Hundeschule ist an ihm gar kein herankommen, da er sich wie ein wilder aufführt und nur Interesse an den anderen Hunden hat. Selbst der Spaziergang, wo mit allen dann Elemente geübt werden ist ein absoluter Kraftakt. Da er ständig wie ein bekloppte in die Leine rennt.

    Seinen Freilauf im Garten(haben einen Bauernhof) haben wir nun aufgrund des Rats des Hundetraininers abgeschafft. Es gibt so viele Baustellen... Anspringen, Besucher in Arme und Beine zwacken....

    Würdet ihr empfehlen weiter in die Gruppe zu gehen oder lieber Einzelstunden zu buchen.... Wir lieben ihn wirklich alle sehr.... Aber ich werde irgendwie nicht richtig fertig mit ihm.

    Rückruf an der Schleppleine, Sitz und Bleib übungen trainiere ich immer zum Spaziergang, das klappt richtig gut, aber wehe ein anderer Hund taucht auf....

    Auch zerstört er mit Vorliebe Pfandflaschen, nagt Irgendwelche Stuhlbeine an, oder zerlegt innerhalb 5 Minuten sein neues Hundebett?

  • Ich finde die Hundeschule nicht optimal für Euch. Sitz, Platz, Bleib ist nett, aber nun nicht lebenswichtig. Wichtiger wäre, dass es bei Euch im Alltag funktioniert. Und das scheint ja nicht so zu sein und zieht sich wie ein roter Faden durch Deine Beiträge.


    Da muss wahrscheinlich mal richtig Struktur in das ganze Thema.


    Ich würde mir einen Trainer suchen, der sich mit dem speziellen Hundetyp auskennt und Dich unterstützt den Hund alltagstauglich zu bekommen. Das hört sich im Großen und Ganzen recht unentspannt und stressig für Euch alle an.

  • In der Hundeschule ist an ihm gar kein herankommen, da er sich wie ein wilder aufführt und nur Interesse an den anderen Hunden hat. Selbst der Spaziergang, wo mit allen dann Elemente geübt werden ist ein absoluter Kraftakt. Da er ständig wie ein bekloppte in die Leine rennt.

    Was sagt denn der Trainer dazu, wenn er euch sieht? Sollte ja seine Aufgabe sein, euch da Tipps zu geben? Oder ist das hier...

    Seinen Freilauf im Garten(haben einen Bauernhof) haben wir nun aufgrund des Rats des Hundetraininers abgeschafft.

    ...der einzige Tipp dazu? Wie wurde das begründet?


    Grundsätzlich sind Einzelstunden bei so konkreten Problemen, noch dazu, wenn sie auch zu Hause auftreten, sicherlich effektiver als Gruppenstunden, noch dazu, wenn der Kerl sich da eh die Birne wegballert.


    Wenn ich eine vorsichtige Einschätzung abgeben darf, klingt es so, als habe euer Hund ziemlich Stress, weil er glaubt, sich um alles alleine kümmern zu müssen (Fremdhunde, Besucher etc).

  • Ich würde die Hundeschule wechseln.

    Der Trainer scheint nicht der richtige für euch zu sein wenn er bisher euer Problem nicht erkannt hat und sein einziger Rat "nehmt dem Hund den Freilauf" ist.:ka:

  • Ich will morgen nochmal mit dem Trainer ein Einzelgespräch, wo er mir mal erklären soll wie er gedenkt weiter vorzugehen... Ich finde es total schwierig einen geeigneten Trainer zu finden. Wir wohnen hier auf dem Land und Hundeschulen gibt es in der Nähe nur wenige.

    Der Trainer spricht irgendwie sehr wenig und sagt nicht gerade heraus was Sache ist und wie ich üben soll. Damit komme ich irgendwie nicht klar...

    Seine Strategie ist sein Territorium zu begrenzen, ihn nur noch im Haus in ein Zimmer lassen, nicht mehr allein in den Garten, ihn nicht mehr auf strategisch wichtige Liegeplätze lassen... Das soll ich erstmal ausprobieren und sehen ob das was bringt. Ach ja unterwegs soll ich sein markieren unterbinden.... Wenn das mal so einfach wäre... ?

  • Wo wohnt ihr denn?

    Vielleicht hat jemand einen trainer tipp für euch

  • Seine Strategie ist sein Territorium zu begrenzen, ihn nur noch im Haus in ein Zimmer lassen, nicht mehr allein in den Garten, ihn nicht mehr auf strategisch wichtige Liegeplätze lassen... Das soll ich erstmal ausprobieren und sehen ob das was bringt. Ach ja unterwegs soll ich sein markieren unterbinden....

    Markieren unterbinden? Hm... hört sich für mich nicht gut an. Man kann den Hund ja nicht zwingen, normales Rüdenverhalten abzustellen und sich bitteschön auszupieseln wie ein Weibchen :/


    Also, begrenzen würde ich auch, und zwar, dass er nicht mehr hinterher kann, wenn ich mich im Haus bewegen würde. Also Türen nach dem Durchgehen schließen oder Türkindergitter anbringen und zumachen. Ein Hund, der wie ein Schatten dauernd hinterhergeht, steht unter (selbstgemachtem) Stress, alles kontrollieren zu müssen.


    Border sind unheimlich intelligent, vermutlich ist euer Hund euch gedanklich immer einen Schritt voraus. Das braucht Zeit, bis man das in den verschiedenen Situationen erkennt und gegensteuern kann.


    Eure Baustellen sind Kontrolle der Menschen (hinterherlaufen), in-die-Leine-rennen bei Hundesichtung, fehlende Distanz zu (fremden) Menschen, wenn ich das richtig verstehe.


    Das Kaputtmachen von Sachen kann Übersprung, Stressabbau, Hormone sein. Gründe können die Lebenssituation, das Futter (zb zu hoher Proteinanteil), zu viel Programm oder zu viel Trubel sein.

    Ich würde erst mal alles Spielzeug wegräumen, alle schönen Hundebetten, und den Hund erstmal auf alten Kissen oder Handtüchern schlafen lassen.

    Spielzeug würde ich als Bestätigung aufbauen für Wohlverhalten (zb Hund sieht fremden Hund, du sprichst ihn an, er schaut zu dir- schwupp, darf er einen Zergel ein Stück durch die Gegend tragen, bis du ihm den wieder annimmst. Dazu muss der Hund aber vorher gelernt haben, auszulassen, sonst beginnt der nächste Kampf ums Hergeben von Sachen :smile: )



    Vielleicht kannst du grob auch euren normalen Tagesablauf kurz beschreiben, dabei fallen oft Stressfaktoren schnell auf, die man gar nicht auf dem Schirm hatte.



    Ich würde auch die Gruppenstunden erst mal canceln und in Einzelstunden die Dinge üben, die euch stressen und die ihr wirklich braucht. Man kann zb mit einem ruhigen Hund Hundebegegnungen üben und schauen wie groß der Abstand sein muss, dass euer Hund noch ruhig bleiben kann, und dann langsam den Abstand verkleinern.


    Und last, but not least rufe ich mal noch Mehrhund , sie hat viel Erfahrung mit Bordern.


    Alles Gute für euch :winken:

  • @DerFrechdachs Ich danke dir sehr für deine ausführliche Antwort.

    Das mit dem Spielzeug wegnehmen habe ich mir auch schon überlegt. ?. Da er ja sein neues Hundebett in Minuten, als ich draußen war zerstört hat, habe ich ihm seine alte Decke wiederhingelegt....

    Tagesablauf sieht so aus: nachdem die Kinder aus dem Haus sind und ich gefrühstückt habe, gehe ich mit Mäx 1-2 Stunden spazieren,

    danach war er immer im Garten, jetzt geht er Ins Wohnzimmer frisst sein Frühstück und hat dann bei geschlossener Tür Ruhepause. Meistens bis so 13.00Uhr. Dann kommen die Kinder nach Hause. Meistens ist er dann Nachmittag mit draußen oder macht in der Wohnung irgendwelche Aktionen. Manchmal liegt er auch auf seiner Decke, aber nur wenn jemand mit ruhig auf dem Sofa sitzt.

    17. 00 Uhr gehe ich mit ihm nochmal 1 Stunde raus spazieren. Meist mit Freilauf auf den Feldern oder ich verstecke mich und er sucht dann...

    Dannach war er früher wieder in Garten, jetzt ist er halt mit im Wohnzimmer und geht so 21. 00Uhr mit uns ins Schlafzimmer zum schlafen.

    Selbst in der Nacht wo er ja fest schläft springt er sofort auf, wenn ich mal zur Toilette gehe und rennt mir nach.... Das kann man auch schlecht unterbinden, da er sich wie ein wilder durch die Schlafzimmertür quetscht. Von 0 auf 100....

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