Dominanz Französische Bulldogge

  • Hallo,



    Meine Französische bulldogge ist 4 Jahre alt, ein Rüde (nicht kastriert und kein hormonchip). Wir haben auch noch eine Katze, mit der versteht er sich gut. Spielen ab und zu.


    Da er eine Zeitlang erbrechen hatte und mehrere Tierärzte uns da nicht weiter helfen konnten, sind wir zum tierhomöopathen gegangen, seitdem bekommt er auch ein typmittel (natriumhund) und erbricht nicht mehr. Er zeigt zudem ein vermutlich erlerntes "fehlverhalten" Pfotenlecken in krankhaftem Ausmaß. Mal mehr mal weniger. Er wird angesprochen, hilft dies nicht wird er kurz mit Wasser eingesprüht, um ihn aus der Situation zu holen. Er hat keine Allergien, es wurde alles ausgeschlossen. Das pfotenlecken macht er nur Zuhause und je nach Verfassung mal mehr mal weniger.


    Er ist im Haus sonst sehr ruhig. Geht hinter mir durch die Tür, sitz ruhig beim anlehnen, liegt auf seinem Platz beim Essen, er kennt und befolgt die gängigen Regeln. Auf Spaziergängen auch, er kennt die Gängigen Kommandos. Er zeigt jedoch ab und zu ein Verhalten was ich unter Eifersucht einordnen würde. Wenn die Katze in sein Körbchen kommt oder auf meinen Schoß wenn er dort auch liegt legt er die Ohren an und geht entweder weg und legt sich auf den Boden, oder er schnappt nach ihr. Auch auf Spaziergängen mit rüden zeigt er ein Verhalten das mir nicht gefällt. Gehen wir mit den Nachbarn (1 Rüde und 1 weibchen) und die spielen untereinander, dann geht er zu dem rüden und dominiert ihn, er springt ihm gegen die Schulter oder zwickt in den Nacken. Egal wie groß die Hunde sind. Auch wenn er mit einem rüden unterwegs ist der nicht spielen möchte, geht er immer wieder hin und springt direkt vor ihm her oder bellt ihn an, er ist also sehr nervig und bekommt von den anderen Hunden auch Konsequenzen! Sie zwicken ihn, manchmal geht es auch in einen richtig Kampf über und er wird verletzt (meist bluten die Ohren). Sehe ich so eine Situation, Leine ich ihn direkt an. Ich glaube aber das ich falsch damit umgehe und leider in der Hinsicht auch nicht die Rolle des rüdelführers für ihn bin. Zur Hundeschule möchte ich im Moment nicht, da ich mit hoch risiko Patienten arbeite. Ich erhoffe mir tipps und Anleitungen, was ich besser oder anders machen muss, damit er sozial gesehen sich besser benimmt wenn er auf andere hund trifft. Denn auch an der Leine kommt es oft vor, das er anfängt zu bellen und zeigt aggressives Verhalten.




    Er kam mit einem halben Jahr zu uns, er wurde abgegeben, da er sich wohl mit den anderen Hunden im Haushalt nicht verstanden hat (Husky und schäferhund) er sah total zerbissen aus, hatte überall Wunden. War abgemagert und hatte flöhe und Würmer. Er konnte mit einem halben Jahr keine Kommandos, hörte nicht auf seinen Namen und kannte keine leinenführigkeit. (Auch heute zieht er noch ab und zu an der Leine wenn wir nicht alleine unterwegs sind)



    Gibt es jemanden der mir weiterhelfen kann? Ich bin über jeden tipp/Anleitung dankbar und weiß, es liegt an mir ?



    Glg

  • 1.Du solltest dringend zu einem Trainer den der dir erzählt dass dieses Rudelführergedöhns völliger Blödsinn ist. An frischer Luft mit Abstand ist Corona kein Problem. Das mache sogar ich als hoch Risikopatientin.

    2. Wasserspritze gegen Pfotenlecken, ist ein Scherz, oder?

    3.Was das Verhalten angeht, siehe Punkt 1. Viele Erwachsene Hunde brauchen keine anderen Hunde. Franzosen sind eh häufig eher unverträglich mit anderen Hunden.

  • Da hört sich genau nichts nach Dominanz an, sondern nach einem massiv gestressten Hund, der bereits Zwangsverhalten zur Kompensation entwickelt hat.


    Ganz ehrlich, als erstes würde ich die Spaziergänge mit den Nachbarn komplett streichen. Denn was du da beschreibst ist ken Spiel. Die Hunde mobben und maßregeln sich. Der einzige Grund, wieso das nicht vollkommen eskaliert ist bisher dürfte sein, dass dein Rüde auf Grund seines Körperbaus da nicht richtig zubeißen kann.


    Vergiss den Dominanzunsinn und den Rudelführerquatsch und gönn deinem Hund Ruhe und vor allem Abstand von willkürlichen Hundebegegnungen.

    Er hat ja offenbar im ersten Zuhause schon gezeigt, dass er mit Artgenossen nicht sonerlich gut zurecht kommt, was bei Französischen Bulldoggen jetzt keine Seltenheit ist. Das sollte man akzeptieren, denn diese erzwungenen Artgenossenkontakte erzeugen massiven Stress und können auch durchaus der Auslöser für das Zwangsverhalten (Pfotenlecken) sein und zusammen mit den körperlichen Einschränkungen auch das Erbrechen bedingt haben.

    Vor allem läuft dein Hund Gefahr mit seinem Verhalten einmal an den falschen zu geraten und dann hat er ein großes Problem, wenn ein anderer Hund auf sein Pöbeln und Geprolle einmal ernsthaft aggressiv reagiert. Schütze deinen Hund bitte davor.

  • Wenn du ssgst wo du ungefähr herbist, kennt evtl jemand nen Trainer

  • Für mich liest es sich auch eher nach einer Stressreaktion als nach einem "dominanten" Hund (wobei ich dieses Wort im Zusammenhang mit Hunden so oder so sehr kritisch sehe). Ich würde mal die Interaktionen mit anderen Hunden aussen vor lassen, dem Hund einerseits Schutz, und andererseits ganz klare Führung geben. Und Führung meine ich nicht im Sinn von "Der Mensch ist der Rudelführer und der Hund muss ihm blind gehorchen"- das ist Quatsch. Sondern ich meine von deiner Seite her eine ganz klare und konsequente Kommunikation, so dass dein Hund weiss, woran er ist und dir als Sozialpartner vertrauen kann. Meine laienhafte Vermutung ist, dass dein Hund eigentlich ein sehr weiches Wesen hat, und er sich aber selber versucht zu schützen, indem er einfach nach vorne geht. Wahrscheinlich hängt dies auch mit seiner Vergangenheit, welche ja laut deinen Beschreibungen sehr negativ war, zusammen.
    Ich empfehle dir dringend einen guten Einzeltrainer, welcher sich deinen Hund mal anschaut und dir dann auch Inputs geben kann.

  • Nach dem was du beschreibst, ist von deiner Seite oft mehr vorausschauendes Handeln erforderlich, das heißt, daß du die Situation erkennen und regeln mußt, lange bevor sie kritisch wird. ZB auch bei den Situationen mit der Katze. Jedes der Tiere hat einen Anspruch darauf, auf seinem Rückzugsort in Ruhe gelassen zu werden. Da solltest du das jeweilige Tier unterstützen, indem du das andere wegschickst. Du bestimmst auch, wer wann und wie lange auf deinem Schoß oder mit dir zusammen auf dem Sofa sitzt und forderst vom jeweils anderen Abstand ein.


    Dagmar & Cara

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