Welpe eingezogen und viele offene Fragen
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Hallo alle zusammen!
Vorab erzähle ich gerade ein wenig von mir, dann würde ich meine Fragen schildern.
Ich bin schon mit Hunden aufgewachsen und bin mittlerweile 53 Jahre alt. Aber wir hatten nur ein oder zwei mal einen Welpen und das war in meiner Kindheit. Danach hatte ich immer so was wie Second-Hand-Hunde, die teilweise schon durch mehrere Hände gegangen waren. Mein Seelenhund war Filou, den ich vor wenigen Wochen ziemlich überraschend habe "gehen lassen müssen". Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Ich mache seit 16 Jahren das, was aktuell überall als Homeoffice bezeichnet wird, ich verbringe also sehr viel Zeit mit meinen Tieren. Filou war über 15 Jahre davon an meiner Seite. Wir waren so ein eingespieltes Team. Dann ging es ihm von einen auf den anderen Tag nicht gut, in der Klinik haben sie dann einen Milztumor festgestellt, der aufgebrochen war und in den Bauchraum blutete. Die Klinik hat noch eine Not-Op versucht, aber da der Tumor gestreut hatte, hat die Klinik empfohlen, ihn nicht wieder aus der OP aufwachen zu lassen.
Nach ungefähr zwei Wochen stand für mich fest, dass ich noch einmal einem Hund ein Zuhause geben möchte. Ich habe aber seit geraumer Zeit den Hund (Ninja) meiner Tochter hier, eine Angsthündin (Jack-Russel/Windhund-Mix) aus Spanien, inzwischen 7 Jahre alt. Und drei Katzen im Alter von 4, 4, und 13 Jahren. Filou war ein Jack-Russel/Dobermann-Mix, knapp unter 40 cm Schulterhöhe. Auch Filou und Ninja war ein eingespieltes Team. Er hat ihr Sicherheit gegeben und sie ihn fit gehalten. Unser neuer Hund sollte demnach auch wieder unter 40 cm, kurzhaarig, gerne mit Jack-Russel-Anteil werden. Also habe ich die Tierheime abgesucht und musste feststellen, dass es aktuell keine kleinen Hunde gibt, die dann auch noch katzenverträglich sind. Also haben wir uns für einen Jack-Russel-Welpen entschieden, aktuell 9 1/2 Wochen alt und 17 cm Schulterhöhe.
Im Vorfeld haben wir versucht, unser Haus welpensicher zu machen und alles da zu haben, was man so braucht. Wir haben den Welpen vorher besucht und so Dinge, wie die gewohnte Futtersorte erfragt. Am vergangenen Samstag haben wir ihn dann abgeholt. Der Großteil unseres Hauses ist gefliest oder mit Laminat ausgelegt, darauf liegen drei große Teppiche, die ich ersetzen kann, wenn sie jetzt durch die Welpenzeit Schaden nehmen sollten.
Mein erstes Problem fing schon damit an, dass die erwachsene Hündin Angst vor dem Welpen hat und versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Er würde aber gerne Kontakt zu ihr aufnehmen. Mittlerweile hält sie sich immerhin schon im gleichen Zimmer auf. Mit Filou hat sie sich durchaus Seite an Seite ein Körbchen geteilt.
Dann habe ich das Futter gekauft, von dem mir die Züchterin gesagt hat, dass er es bisher gefressen hat. Deuka Welpenkosten. Die Beschreibung hat mich eigentlich nicht überzeugt, aber o.k., wenn der Hund etwas größer ist, kann man ja umstellen. Allerdings löst das bei unserem Welpen keine Begeisterung aus. Er frisst es weder trocken noch eingeweicht wirklich gerne und nicht annähernd in der empfohlenen Menge. Also habe ich mit unserem Tierarzt telefoniert, ihm mein Problem geschildert. Er meinte, es wäre kein Problem, da ein wenig Welpenkost aus der Dose drunter zu mischen. Der Erfolg, ihr könnt es euch denken: ziemlich dünner Kot. Also alles zurück auf Anfang. Kot ist wieder normal. Gefressene Menge ist sehr gering.
Dann bin ich mir nicht sicher, wie viel "Kälte" er verträgt. Ich muss ja noch mit der vorhandenen Hündin meine Runden drehen. Ich hatte mir dafür extra so eine Welpentasche bestellt, damit ich ihn mitnehmen kann. Er läuft für sein Alter aber auch schon fließend an der Leine mit. Aber egal wie, er ist ruckzuck am zittern. Alternativ müsste ich ihn solange zuhause lassen. Auch blöd. Sein kleines Geschäft verrichtet er tagsüber schon recht sicher im Garten (wenn man alle zwei Stunden raus geht). Aber sobald es abends dunkel ist, rennt er sofort zur Tür zurück. Wie viel darf ich mit so einem kleinen Hund bei den Temperaturen raus gehen? Für das Haus habe ich inzwischen schon so billige Läufer aus dem Kik geholt, damit er nicht auf den kalten Fliesen liegt.
Außerdem verfolgt er mich mehr oder weniger den ganzen Tag. Selbst wenn ich denke, ah er schläft jetzt und will nur grade den Müll rausbringen. Zack steht er hinter mir, noch bevor ich an der Tür bin. Ohnehin ist er oft am Fiepen auch wenn er hinter mir her läuft.
Nachts hingegen klappt schon gut. Er schläft in einem großen flachen Korb mit Tragebügel, über den ich zur Hälfte eine Decke lege. Der Korb steht vor meinem Bett und bis er eingeschlafen ist, hänge ich meinen Arm da rein. In meinen Alter allerdings nicht optimal. Inzwischen habe ich einen steifen Hals und eine schmerzende Schulter. Aber so von 23 bis kurz vor sieben hält er dann durch.
Meine großen Angst ist einfach, dass er durch zu wenig Futter oder Kälte krank werden könnte. Nach dem Verlust meines Filous bin ich nervlich leider gerade etwas angeschlagen.
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Hi
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Mein Beileid für deinen Verlust, ich weiß wie hart einen das trifft.
Ein Welpe ist ja eh schon was ganz anderes und dann darf man auch nie vergessen, dass man ja mit früheren Hunden nie von Tag 1 an ein eingespieltes Team war. Theoretisch weiß man das, aber ich konnte mich auch nie an die Zeit erinnern, als es nicht so war. Es braucht einfach Zeit. Auch für Ninja. Natürlich kann da nicht die gleiche Vertrautheit sein und viele Hunde finden Welpen eh doof. Das kann mit der Zeit noch ganz anders werden.
Zum Fressen: eine Futterumstellung ist bei Welpen oft mit Durchfall verbunden. Wenn er das im Moment gefütterte Futter aber kaum mag, würde ich es aber schon probieren. Oft stabilisiert sich das nach einigen Tagen. Besprech das vielleicht mit deinem Tierarzt... Meine letzten beiden Welpen wurden recht schnell umgestellt (der erste wegen Futter hier doch nicht mögen und der 2. weil mir das Futter der Züchter nicht gefiel). Vor allem ersterer hatte ein paar Tage weicheren Kot, aber das wurde bei beiden schnell besser.
Zum Frieren: habe keine Hemmungen, dem Zwerg was anzuziehen. Das ist ein Kurzhaarhund mit Welpenfell, der hat einfach nichts, was ihn aktuell schützt. Einen warmen Pullover drüber und gut . Da darf man sich auch nicht von anderen Hundehaltern (deren Hunde halt prächtig viel Unterwolle haben) verrückt machen lassen. Lieber mal ein dummer (!) Spruch als ein frierender Welpe!
Und klar schaut er im Moment noch viel, was du so machst. Es ist für ihn ja auch alles neu! Er muss ja erst noch lernen, was von deinen Aktivitäten für ihn wichtig ist und hat zudem gerade alle seine vertrauten Bezugspersonen (und -Hunde) verloren. Ich persönlich hatte nie eine Box oder abgetrennte Bereiche für meine Hunde, sondern einfach normal Alltag weiter leben und der Zwerg lernt so schnell, was für ihn wirklich wichtig ist und wo er mich getrost aus den Augen lassen kann...
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Mein erstes Problem fing schon damit an, dass die erwachsene Hündin Angst vor dem Welpen hat und versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Er würde aber gerne Kontakt zu ihr aufnehmen. Mittlerweile hält sie sich immerhin schon im gleichen Zimmer auf. Mit Filou hat sie sich durchaus Seite an Seite ein Körbchen geteilt.
Vielleicht nur dazu, weil wir grade in der gleichen Situation waren.
Mein Balu (4 Jahre) hatte am Anfang auch Angst vor meinem neuen Welpen. Er war aber auch nicht in der Lage, souverän dafür zu sorgen, dass er Abstand hat. Sie hätte gerne (viel) Kontakt gehabt.
Ich hab am Anfang dafür gesorgt, dass er genug Platz hat, um ggf auszuweichen. Und in engeren Räumen bei Bedarf für Abstand gesorgt, indem ich die Kleine weggenommen habe. Ich habe nicht jeden Kontakversuch abgebrochen, aber mich an die Signale des Großen gehalten. Wenn er viel Stress hatte (das war hier zB unter anderem dann, wenn sie ihn körperlich zum Spielen aufgefordert hat), dann habe ich unterbrochen.
Mit der Zeit wurde es besser. Ich musste immer weniger intervenieren. Inzwischen (Reika ist jetzt fast 5 Monate alt) muss ich kaum noch dazwischen gehen. Habe aber trotzdem noch ein Auge drauf (schadet nicht) und lasse die beiden auch nur getrennt alleine.
Deine Hündin muss den Neuzugang ja auch erstmal kennenlernen. Ich würde einfach drauf achten, dass der Welpe sie nicht permanent stresst. Wenn der Kleine aber in einer ruhigeren Stimmung ist und die Große nicht so gestresst ist, dann würde ich sie natürlich auch zusammen lassen.
Es gibt ja auch die Einstellung, es einfach komplett laufen zu lassen. Wir hatten zB einen Trainer getroffen, der uns sagte, wir sollten nie dazwischen gehen. Und dass sich das dann irgendwann ergibt. Er hätte zwar auch Fälle gehabt, bei denen das zwei Jahre gedauert hat, bis der Althund eine Ansage gemacht hat. Aber irgendwann würde das immer passieren.
Ich muss sagen, mein Ansatz ist das nicht. Klar müssen die beiden lernen, miteinander irgendwie angemessen zu interagieren. Aber ich sehe nichts schlimmes daran, dem Althund erstmal den Raum zu geben, den er braucht. Und ich hätte es meinem Althund auch unfair gegenüber gefunden, von ihm zu erwarten, dass er direkt als Spielpartner zur Verfügung steht, wenn er Angst hat. Außerdem muss der Alte ja auch erstmal merken, dass das neue kleine Ding jetzt dazugehört.
Kurz gesagt: Gib deiner alten Hündin den Raum und Abstand, den sie braucht. Ruhige Kontaktversuche würde ich zulassen. Wenn die Althündin mal genervt ist ist es auch ok, da muss man nicht direkt zwischen. Bei richtiger Angst würde ich aber unterstützen. Und dann wird sich das denke ich mit der Zeit geben, zumindest war es hier so.
Viel Spaß mit dem Neuzugang
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