Erster Hund, komplett verwirrt

  • Zum Thema Geschlecht. Ich hab lange gedacht, dass ich eher so der "Rüdentyp" bin, wobei ich auch tolle Hündinnen kenne.

    Ich denke, ins Thema Läufigkeit und Handling mit den Hormonveränderungen , da wächst man mit seiner Hündin rein. Der Rüde kommt auch in die Pubertät und muss u.U. gemanged werden, wenn er gut riechende Damen wittert. In beiden Fällen wird man da reinwachsen.


    Wir haben schon einen konkreten Namen für einen Rüden im Kopf. Und auch schon eine Idee für eine Hündin. Wir werden schlußendlich den Welpen nehmen, der vom Charakter her am Besten zu unserem Leben passt - zu den aktuellen Lebensumständen und auch zu dem, was wir so vorhaben. Wir werden da auf das Gefühl der Züchterin vertrauen.


    Was nützt es, den frechsten, draufgängerischten Wuff zu nehmen, der als erstes auf dich zu wackelt, der aber vom Wesen her mir deinem Trubel zu Hause absolut überreizt wäre, weil er schon genug eigene Hummeln im Po hat und dem deswegen ein bisschen mehr Ruhe gut tun würde. Solche Besuche sind ja immer eher kurz und Momentaufnahmen.

  • Ich kann auch nur noch einmal unterstreichen, wie wichtig es ist, dass die Kinder die neuen Regeln mit dem Welpen akzeptieren.

    Eure Ausgangslage passt beinahe 1:1 zu der ersten Familie meiner Hündin:

    Erster eigener Hund, Golden Retriever Hündin aus seriöser Zucht, Familie mit 3 Kindern (von 6-13, wenn mich nicht alles täuscht).

    Die Kleine wurde dort leider von den Kindern eben nicht in Ruhe gelassen, hat zu wenig geschlafen und zu wenig Struktur erfahren. Mit gerade mal 5 Monaten musste sie dann weg. In der Hundeschule wurde sie als schrecklich aufgeregt eingestuft und sie hat sich wohl mal gegen die Kinder gewehrt.


    Wir haben sie dann mit sechs Monaten von der Züchterin geholt, zu unserem fünfjährigen Golden Retriever Rüden dazu. Sie ist ein ganz normaler Junghund, der bei uns sehr gut zur Ruhe kommt und super unkompliziert ist. Mittlerweile ist sie seit zwei Monaten hier.


    Was ich damit sagen will:

    Geht nicht verkopft an die Sache ran, aber achtet darauf, dass der Welpe und auch Junghund nicht zu viel durch eure Kinder belagert wird. Das ist bestimmt schwierig, denn alle Welpen sind super süß. Und spielen wollen Welpen und Junghunde auch immer. Sie reagieren auf Bewegungsreize und laufen überall hinterher.

    Es gibt super viele Familien, wo es aber wunderbar mit Hund und Kind klappt und ihr schafft das bestimmt auch. Schließlich informiert ihr euch gut und habt euch für einen Hund aus seriöser Zucht entschieden - das ist schon mal viel wert.


    Freut euch auf die Zeit! Es wird bestimmt anstrengend für alle, aber auch wunderschön!

  • Es ist gut, dass du das erneut so betonst und ich werde das hier sich wirklich immer wieder ansprechen bevor der Welpe einzieht. Momentan planen wir einen Kennel im Esszimmer, hier verbringe ich viel Zeit - die Kinder nur zum Essen und Hausaufgaben erledigen.

    Dann noch einen Ruheplatz im Wohnzimmer, plus Welpen-Laufstall. Der Rest ist erstmal tabu, bis auf das Elternschlafzimmer zur Nacht (da wird sie hingetragen). Aber ich muss halt gucken wie es dann ist, wenn sie da ist. Generell sind sie nicht mehr sehr laut, daher fanden wir es jetzt einen guten Zeitpunkt. Die Teenies sind viel in ihren Zimmern und die beiden anderen auch wirklich gut zugänglich.

    Danke dir

  • Ich habe heute vormittag schon was im Thread gelesen, hatte aber noch keine Zeit zu antworten.


    Hier wurden ja schon massig tolle Ratschläge gegeben.


    Mir lag nämlich auch auch auf dem Herzen, dass es wichtig ist, dass die Kinder den Umgang mit dem Hund lernen, ihm Ruhe geben können und er nicht als Spielzeug herhalten darf.


    Meine Eltern und ich haben da nämlich ganz hautnahe Erfahrungen mit gemacht.


    Ein paar Monate nachdem unser erster Hund starb, haben wir eine Golden Retriever-Hündin von einer Familie übernommen. Sie war gerade 16 Wochen alt. Stand in der Zeitung mit "Umständehalber abzugeben". Die Umstände waren: Bonny (so hieß sie), hatte die Tochter der Besitzer gebissen.


    Die Tochter war so ca. 6-7, der Junge 4 oder 5, ich weiß es nicht mehr.


    Als wir uns den Hund bei den Leuten angeschaut haben, sah es so aus, dass die Kinder ständig an ihm hingen, insbesondere der Sohn. Er kletterte über sie drüber oder unter ihr her, da wurde hier am Ohr gezogen und da am Schwanz. Es hat mich nicht gewundert, dass die Kleine sich dann irgendwann nicht mehr anders zu helfen wusste und geschnappt hat. Das Mädchen hatte eine kleine Wunde an der Schläfe davon getragen.


    Also musste der böse Hund weg.


    Bonny hat zeit ihres Lebens Kinder gehasst und sich von keinem anfassen lassen. Auch ging sie niemals, egal wo (ob bei meinen Eltern im Haus oder bei Onkel oder Bruder) in den Keller eines Hauses. Ich vermute sie wurde da mal eingesperrt.


    Grade bei einem Golden Retriever kamen die Leute immer an "Ach ist die süß, dürfen wir mal streicheln". Insbesondere natürlich Kinder. Es war schade sagen zu müssen ,"nein bitte nicht".



    Unsere zweite Golden Retriever-Hündin, die wir vor kurzem erst gehen lassen mussten, war eine Seele von Hund und hat Kinder geliebt.


    Es kann also auch bei den sehr familiengeeigneten Goldis etwas passieren.


    Ich will damit keine Angst machen, weiß Gott nicht. Ihr sollt Euch alle auf das Baby freuen und viel Spaß mit ihm haben. Ich wünsche Euch alles Gute :smile::smile:


    Mir lag es halt auf dem Herzen die Geschichte unserer Bonny zu erzählen. Es war mir halt einfach wichtig. Es war traurig, das in ihrer Prägephase etwas passiert ist, was sie leider nie vergessen hat.

  • Generell sind sie nicht mehr sehr laut, daher fanden wir es jetzt einen guten Zeitpunkt. Die Teenies sind viel in ihren Zimmern und die beiden anderen auch wirklich gut zugänglich.

    Es ist nicht unbedingt die Lautstärke (natürlich auch), sondern die "vielen" Leute, die bei Euch ein- und ausgehen. Da kann es vorkommen, dass Kind 1 um 12 Uhr nach Hause kommt, Kind 2 um halb-eins, Kind 3 um eins und Kind 4 irgendwann später, zusätzlich kommen sicher auch Freunde Eurer Familie und Nachbarskinder zu Besuch.

    Jedes Kind und jeder Besuch begrüsst den Welpen oder spielt sogar kurz mit ihm, d.h. er wird immer aus seinem Schlafen/Dösen rausgerissen und wieder hoch gepusht. Dasselbe dann nochmals am Abend.


    Das ist die Herausforderung, wie Ihr das managen könnt, dass die Kleine wirklich auch tagsüber zuverlässig mehrere Stunden am Stück schlafen kann ohne dass gleich wieder jemand heimkommt oder weggeht.

    Meine Nachbarin erzählte mir ganz geschafft, wie unglaublich froh sie gewesen sei, als die Ferien endlich zu Ende waren und ihre Familie wieder täglich mehrere Stunden einfach nicht anwesend war, nur sie alleine mit dem Welpen, der dann sofort ruhiger wurde und tatsächlich viel mehr schlief als zu den Trubel-Zeiten.

  • Ah ich verstehe, der Hund kommt nicht zur Ferienzeit, aber dann haben die Kinder natürlich unterschiedliche Zeiten in denen sie hier aus der Schule ankommen.


    Besuch kann ich problemlos regulieren.


    Bis zu welcher LebensWoche sollte man das so stark regulieren? Ich weiß, dass Hunde lebenslang viel ruhen, aber vermutlich können sie es irgendwann besser regulieren.


    Ich habe gar kein Problem damit Leute vom Hund zu verscheuchen, ich habe Zwillinge und da wollte auch jeder in den Kinderwagen grabbeln.


    Anfangs werden wir auch nur den Garten nutzen, und die Wiese hinterm Haus. Hier ist nicht viel los.

  • Ich glaub es ist wirklich nicht einfach die wage zu halten zwischen menegment des Welpen und ihn einfach Teil der Famile sein zu lassen, gerade wenn die Familie so groß ist.

    Nur Garten ist keine gute Idee.

    Drinnen Ruhe schon, aber ich würde ihn nicht die ganze Zeit irgendwo einsperren wegzusperren.

    Wenn er nicht zur Ruhe kommt würde ich eher versuchen mit dem Hund gemeinsam zur Ruhe zu kommen. Ihn / Sie kontakligen zu lassen bis er sie eingeschlafen ist und so.

    Aber ich würde sagen lass es erstmal auf euch zukommen vieles was man sich so überlegt hat erledigt sich denke sich von selbst wenn der die kleine erst mal da ist.

    Ich hatte auch tausend Pläne bevor Abby eingezogen ist und als sie dann da war habe ich nichts davon umgesetzt weil sich anderes aus unserem Zusammenleben ergeben hat.

  • Anfangs werden wir auch nur den Garten nutzen, und die Wiese hinterm Haus. Hier ist nicht viel los.


    Nur Garten ist keine gute Idee.

    Drinnen Ruhe schon, aber ich würde ihn nicht die ganze Zeit irgendwo einsperren wegzusperren.

    Wenn er nicht zur Ruhe kommt würde ich eher versuchen mit dem Hund gemeinsam zur Ruhe zu kommen. Ihn / Sie kontakligen zu lassen bis er sie eingeschlafen ist und so.

    Ich glaub, so hat die TE es auch nicht gemeint, sondern meinte den richtigen Ansatz, dem Welpen erst mal Ruhe beizubringen, in den ersten Tagen erstmal im Garten lösen zu lassen und dann in kleinen Portionen in die Welt raus.



    Ich finde ein Haus mit 4 Kindern auch herausfordernd, aber dass du im Vorfeld fragst ist doch der erste Weg in die richtige Richtung.


    Die Kinder müssen ihre Grenzen respektieren und der Hund braucht einen Rückzugsort fernab vom Alltagstrubel. Mit neugeborenem Baby würdest du vermutlich auch nicht 24/7 4x Spielbesuch zu Hause haben.

    Setzt euch als Familie an einen großen Tisch, ihr beiden Eltern und alle Kids und haltet Familienrat. Der 13 jährige wird das hin kriegen und die 6jährigen müssen das lernen. Wenns mal nicht so klappt, muss dann auch der Papa mal deutlich Nein sagen und sowieso dir einen Teil Haushalt abnehmen und so weiter. Denn Erziehung eines Hundes braucht auch Zeit.

    Wird schon, wenn ihr alle das wollt.

  • Hallo, hier ist vorgestern unsere Goldie Maus eingezogen und wir haben 3 Kinder zuhause (10, fast 6 und 3).

    Zur Ruhe haben ja viele schon was gesagt, wir haben übrigens für das Wohnzimmer - wir haben ein großes offenes - ein Kamin Gitter gekauft um ihr eine Ecke einzurichten, dort liegt ihr Körbchen und was zum spielen, meist ist die Tür auf, außer ich kann gerade kein Auge auf sie haben oder sie soll ruhen. Den Kindern haben wir direkt eingefleischt den Hund ja schlafen zu lassen, ging viel einfacher als gedacht. Da war das größere Problem die Enttäuschung der 6 jährigen das der Welpe noch „nichts“ kann, nicht mal richtig spielen grinning-dog-face... ansonsten lass es auf dich zukommen, wie es wirklich ist siehst du eh erst wenn ihr den Charakter eurer Maus seht und wie das Zusammenspiel zwischen den Kindern und ihr läuft. Evt musst du ein wenig mehr Maßregeln, evt legt sich alles von alleine. Evt ist sie ein wenig aufgedrehter und braucht mehr aufgezwungene Ruhe, evt hast du auch so eine Schlafmütze wie unsere Bisher.

    Wir haben übrigens Erfahrungen mit beiden Geschlechtern, beide haben ihre Macken, Mädels können während der Läufigkeit zickig werden, damit kann ich leben, bin ich während meiner Tage auch. Jungs können schonmal Probleme mit anderen Männchen kriegen. Ich bin mir aber unsicher ob ihr überhaupt noch auf die Liste für Rüden kommt? Wir waren damals Platz 4 bei Hündinnen und 9 bei Rüden.

  • Bzgl. Aggressionsverhalten der Hündin noch ein Nachtrag plus zu Welpen.


    Ich interpretiete es so @Matjlda , dass Du Dir Gedanken machst bzgl Aggression Menschen gegenüber, grad wegen Kindern im Haus, tatsächlich gemeint ist aber innerartliches Aggressionsverhalten, Konkurrenz, Ressourcen usw. anderen Hunden gegenüber. Ein Hund, der zb unverträglich anderen Hunden gegenüber ist, hat nicht automatisch ein Menschenproblem. Das sind 2 Paar Schuhe.


    Was aber ein Welpenklassiker ist: Neuhundehalter am Rande der Verzweiflung und mit Angst vor nem 10 Wochen Pimpf. "Hilfe, mein Welpe ist aggressiv".


    Beißhemmung lernen junge Hunde erst. Bis sie dosieren können, wissen, was man darf und was nicht, hängen die auch mal am Hosenbein, beißen dem Kind in die Haare und die Zehen, beißen in Hände. Und das tut dank der fiesen Milchzähne oft schon richtig weh oder macht blutige Schrammen. Dann wird womöglich noch geknurrt und am Hosenbein und Ärmel geschüttelt. Je müder und überreizter der Welpe, umso schlimmer ist es oft.

    Das macht manchen Menschen Angst, vorallem wenn Kinder im Spiel sind.

    Es ist aber keine "aggressive Aggression", sondern Welpenverhalten. Welpen erfahren viel von der Welt über das Maul, die Zähne, im Zahnwechsel sind sie dann manchmal wie bissige, alles zerkauende Kleinkinder mit Zahnschmerzen.

    Das zu regulieren, Welpen und Kinder voreinander zu schützen, ist Aufgabe des erwachsenen Parts. Aber vermutlich ist Welpen beißen (auch ins Kind, wenn sich die Chance ergibt) einer der Hauptabgabegründe bei Welpen. Wenn man dann nen realistischen Blick auf das tapsige Tier mit den Mörderzähnen wirft, das manchmal noch umkippt, muss man im Idealfall lachen, dass man vor sowas Angst haben kann, und klar und ruhig und geduldig weiter üben mit Hund und Kind, bis Hund weiß, wo man Zähne verwendet und wo nicht.

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