Wann ist das Leid zu groß?

  • Hallo zusammen,


    was ich mir von diesem Beitrag erhoffe? Ich weiß es nicht. Vielleicht ein paar Erfahrungen von euch, den ein oder anderen Ratschlag oder einfach nur ein offenes Ohr.


    Unser Labrador Retriever (Jimmy) geht stramm auf die 13 zu, war immer gesund bis Frühjahr dieses Jahres. Beim Tierarzt waren wir im Prinzip nur zum Impfen oder mal bei einer kleineren Verletzung. Im März dieses Jahres trat bei ihm ein Vestibularsyndrom auf, das wir aber mit einer kleinen Infusionstherapie und Karsivan wieder super in den Griff bekommen haben. Bei der dazugehörigen Untersuchung wurden ansonsten keine gesundheitlichen Probleme festgestellt. Klar, bei einem älteren Hund kann immer irgendwo ein Tumor sitzen, aber wir haben uns gegen Ultraschalluntersuchungen und Ähnliches entschieden, nur um zu gucken, ob vielleicht irgendwo was ist. Es deutete ja auch nichts darauf hin.


    Anfang August hat dann plötzlich ein schweres Atmen bei Jimmy eingesetzt. Wir waren im Urlaub zu dem Zeitpunkt und mein Mann ist mit ihm zu einem „rustikalen“ Landtierarzt gefahren. Er teilte ihm mit, dass das wohl mit dem Herzen zusammenhängt, hat eine Spritze gegeben (fragt mich nicht was) und ein flüssiges Medikament für die Tage danach (fragt mich nicht was). Das sollte wohl erstmal ausreichen, längere Therapie nicht nötig. Naja... Im Anschluss wurde Jimmys Befinden aber tatsächlich sehr viel besser. Teilweise ist er wieder gesprungen wie ein junger Hund. Kurz nach unserem Urlaub ging es dann bergab. Bei einem normalen Gassigang ist Jimmy nahezu kollabiert, hat kaum Luft bekommen, alles von sich gelassen etc. Wir sind natürlich umgehend zum Tierarzt gefahren. Dieser meinte wieder, es ist das Herz, aber mittlerweile mit Wasser in der Lunge. Seitdem nimmt Jimmy Cardisure (10 mg) und Dimazon zur Entwässerung. Außerdem schonen wir ihn, gehen nur kleine Schnüffelrunden. War alles kein Problem, es ging ihm schnell wieder besser. Die Kontrolluntersuchung beim Tierarzt hat auch ergeben, dass sich sein Zustand wieder stark verbessert hat.


    Vor zwei Tagen: Auf einmal ging es Jimmy wieder deutlich schlechter, vor allem bei Belastung. Wir sind seitdem nicht weiter als bis zum nächsten Grünstreifen gelaufen. Er ist schnell total alle, atmet schwer, übergibt sich dann auch teilweise. Wenn es ganz arg ist, legt er sich sofort hin und lässt Kot und Urin unter sich. Zu Hause ruht er natürlich fast die ganze Zeit, macht aber einen zufriedenen Eindruck. Er freut sich, wenn wir kommen oder ihn streicheln, er frisst gut, atmet auch nicht schwer. Wirkt teilweise wie ein rüstiger Hundeopa.


    Ich weiß nicht mehr, was wir noch tun sollen. In die Tierärzte habe ich ehrlich gesagt nur noch wenig Vertrauen. Die obere Geschichte ist sehr kurz gefasst wiedergegeben. Es war teilweise ein ewiges Hin und Her und letztendlich ging es allen Ärzten nur darum, möglichst viel Kohle rauszuschlagen und sich über die nichtswissenden Kollegen zu echauffieren. Die Entscheidung, wann es besser ist, den Dicken zu erlösen, müssen wir selbst treffen. Aber es ist so verdammt schwer, weil er zu Hause ja immer noch der Alte ist. Oder gibt es noch etwas, das wir tun können, um ihm das Ganze zu erleichtern? Vielleicht hat ja jemand einen klugen Gedanken. Danke fürs Lesen!


    Liebe Grüße

    Stephanie

  • Hallo Stephanie,


    es tut mir sehr leid, daß es Eurem Jimmy schlecht geht:streichel:.


    Mir fällt auf, daß Du schreibst


    " Dieser meinte wieder, es ist das Herz, aber mittlerweile mit Wasser in der Lunge".


    Erfolg diese Aussage aufgrund eingehender Untersuchung, also Herz-Ultraschall usw.?


    Wäre es einer unserer Senioren wäre mein Weg in eine gute TK um eine fundiert Diagnose und die bestmögliche Behandlungsmethode zu gewährleisten. Für mich besteht ein gutes Hundeleben für einen Senioren, daß er auch noch kleine gute Runden genießen kann.


    Ich drücke Euch fest die Daumen und wünsche alles Gute.

  • Nimm den Hund und geh zum Kardiologen.

    Der wird dir verlässlich sagen können, ob noch etwas zu machen ist mit dem man dem Hund noch eine Zeit mit vernünftiger Lebensqualität schenken kann.

  • Bitte pack den Hund ein und fahrt zum Fachmann. Lasst einen Herzultraschall machen, denn nur auf Verdacht Herzmedikamente zu geben, ist mMn extrem fahrlässig.

    Wenn ihr eure PLZ nennt (oder euren Landkreis) kann euch hier bestimmt jemand einen guten Kardiologen empfehlen.

  • Wenn es tatsächlich das Herz ist, braucht der Hund regelmässig Medikamente. Den Wasser in der Lunge bedeutet für den Hund, das Gefühl, zu ersticken! Vielleicht auch deswegen Kot und Urin wenn es ihm schlecht geht: als Panikreaktion.

    Ihr solltet also auf jeden Fall feststellen lassen, ob es tatsächlich das Herz ist. und man sieht ja relativ schnell, ob man das mit einem Medikament in den Griff bekommt oder der Hund immer noch Panik hat oder schlecht Luft bekommt, und kann dann entsprechend reagieren und entscheiden.

    Ich wünsche Euch, daß Ihr schnell herausfindet, was es ist und viel Kraft für die nächste Zeit.....

  • Hallo zusammen und danke für eure Antworten! Mit der Tierklinik hier haben wir so unsere Erfahrungen... da ist das Vertrauen leider absolut verbraucht. Nichtsdestotrotz habt ihr natürlich recht. Wir werden nochmal schnellstmöglich einen Spezialisten aufsuchen und hoffen natürlich, dass es noch Therapiemöglichkeiten gibt. Er bekommt ja schon Medikamente, aber vielleicht passt es nicht. Es ist so frustrierend, wenn man von Tierarzt zu Tierarzt rennt und das Gefühl hat, dass sie entweder ihr Handwerk nicht recht verstehen oder nur darauf aus sind, möglichst viel Kohle aus der Sache zu ziehen.

  • Ich würde ihn auch komplett durch checken lassen.


    Nicht immer muss man wegen Herzproblemen das Tier einschläfern.

    Mit entsprechender Medikation können sie noch viele Jahre leben. Unser Familienhund bekam über Jahre Herzmedikamente, Entwässerungstabletten und noch einiges anderes, trotzdem erfreute sie sich am Leben. Man konnte zwar keine 20km mehr wandern - aber so ergeht es uns Menschen ja auch oft im Alter.

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