Passt mein Junghund zu mir?

  • wir haben das Abbruchsignal auf gebaut und sie weiß auch was das heißt. Jedoch springt sie im Alltag dadurch das sie im Moment so draufgängerisch ist nicht darauf an. Darauf folgt dann das gezwicke und gekläffe. Wir haben versucht sie abzulenken und sie dann zu belohnen. Das schöne ist nur das sobald man aufhört mit ihr aktiv zu spielen sie wieder genau an die Stelle geht und zum Beispiel weiter nagt. Daher haben wir das dann auch ignoriert. Da sie das dann gezielt einsetzt und uns auch genau im Blick hat was wir jetzt machen.


    Das ist halt das Problem sie nimmt uns nicht ernst und findet das alles witzig und piesakt uns regelrecht.

    der Hund ist keine 4 Monate alt der kann noch gar kein sicheres Abbruchkommando können. Das ist als ob du von einem Erstklässler nach 3 Wochen erwartest dass er dir die Harry Potter vorliest.


    Die dreht einfach hohl wie jeder andere Welpe auch der nicht ausgewogen zwischen Überlastung und Ruhe rumdümpelt. Dein Hund hat gleich mehrere Bezugspersonen und auch wenn ihr alle an einem Strang zieht jeder Mensch ist anders und wirkt auch für sich auf den Hund fordert damit Gehirnkapazität.


    Und dann mal ne Frage warum spielt ihr mit ihr wenn ihr sie von irgendwo ablenken wollt? Das ist ne Belohnung- klar rennt ein halbwegs intelligenter Hund sofort wieder dahin und macht weiter damit er schnell wieder diese tolle aktive Belohnung bekommt. Abpflücken, nein sagen, anleinen und gut ist.


    Du hast dir eine Rasse gewählt die für ihre Ausdauer und ihr Durchsetzungsvermögen bekannt ist und auch bewusst so gezüchtet wurde denn in ihrer ursprünglichen Aufgabe müssen die sich gegen Rinder durchsetzen. Warum man sich einen Aussi holt weil man den mit zum Pferd mitnehmen will erschließt sich mir jetzt nicht aber vielleicht soll sie ja da irgendwas bewachen, hüten oder treiben.

  • Der Hund braucht einfach Regeln und Grenzen von euch. Ich hab im Moment rund 5 Aussi Welpen um mich - etwa das Alter. Wenn du nicht gerade ein nervenschwaches Hysterinchen gekauft hast, sondern einen soliden, normalen Aussi, dann fehlt es schlicht daran, dass er euch nicht ernst nimmt. Und vielleicht dass er viel zu oft und zu lang freidrehen kann. Das System füttert sich selbst auch.

  • Unlösbar klingen eure Probleme nun nicht für mich. Allerdings finde ich, dir sollte schon bewusst sein, dass du eben einen Aussie hast. Wie viele Hütehunde zählen auch die Aussies zu den sehr reizoffenen, stressanfälligen Rassen. Das sind einfach Hunde, die irre schnell "drüber" sind und ganz vieles ganz stark wahrnehmen. Außerdem sind Aussies durchaus dafür bekannt, in Konfliktsituationen eher "nach vorne" zu gehen anstatt sich wegzuducken.


    Beim Tagesablauf würde ich erst mal auf Routine, Routine, Routine setzen. Mehrmals täglich kurz zum Pipimachen raus, einmal täglich ein wenig länger durch die Natur bummeln in möglichst reizarmer Gegend. Und sie da wirklich erkunden, schnüffeln lassen, klar kann man sie mal zwischendurch kurz rufen, aber richtige Trainingseinheiten braucht es in dem Alter noch nicht.

    Wichtig finde ich außerdem regelmäßige positive Sozialkontakte - tägliches Toben, v.a., wenn es dann auch zu Mobbing kommt, ist wohl zu viel und eher kontraproduktiv. Dann lieber ein, zwei Hundekumpels zum Toben, wo wirklich die Chemie stimmt, und vllt dann als Ausgleich auch mal ruhige Gassigänge mit einem älteren Hund, der gar kein großes Interesse an ihr hat, damit sie lernt, dass andere Hunde nicht immer sofort Action bedeuten.


    Eure Erwartungen scheinen mir auch sehr hoch gesteckt. Mit 4 Monaten kann der Hund unmöglich Kommandos schon sicher beherrschen! Das sollte jetzt auch gar keine Priorität haben. Was nützt euch "Sitz", wenn der Alltag nicht klappt?


    Wichtig ist halt auch wirklich, dass wire Maus genügend ruht - mind. 18 Stunden täglich. Wenn sie den Kennel gut annimmt, würde ich das wohl so handhaben, ansonsten könnte auch eine Hausleine helfen, mit der man sie wo anbinden kann. Dann hat sie nämlich gar nicht die Chance, zu euch zu rennen und hohlzudrehen. Türgitter ginge auch.

  • hallo Lockenwolf,


    Wir gehen mit ihr drei mal am Tag spazieren wobei sie mindestens die Häflte des Weges frei laufen kann. Wir treffen an den meisten Tagen morgens eine tolle Hundegruppe mit denen sie spielt und wir auch ein Stück zusammen laufen. Wir gehen mit ihr nach der 5 Minuten Regel mit ihr spazieren.zwei bis drei mal die Woche fahren wir auch mal wo anders hin. Ansonsten versuchen wir im Moment unserem Lebens weiter nach zugehen und dem Hund nicht den gesamten Raum einnehmen zu lassen. Zwischen durch ist auch mal ein Spiel dabei oder ein bischen Übungen was sich auf ein paar Wiederholungen begrenzt. Ich will sie eben nicht gezielt müde machen da sie schließlich sonst immer mehr Aktion einfordert und ein Aktionjunkie wird. Ich gehe davon aus das sie für einen Welpen ausgelastet ist, das sie auch nicht sooo viel machen sollte wegen Gelenken usw.


    Ich hab mich darauf eingestellt das es anstrengend wird, ich hab mir viele Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen das ein aktiver Hund sehr wohl für meine Lebensweise passen würde. Allerdings ist jeder Hund anders und wie es später wird kann man im Vorfeld nie sagen.

    du schreibst, dass dein Hund andere mobbt und piesackt, lässt sie aber frei laufen?

    du schreibst, dass sie nur hört bis etwas spannenderes entdeckt wird und lässt sie im Freilauf?


    Sorry das ich das mal deutlich sage, da gehört eine Schlepp dran.


    Beißen ist kein Problemchen sondern eine ernste Angelegenheit, sucht euch unbedingt einen guten Trainer.

  • Zitat

    Sobald ich mich auf das Sofa setze springt sie jedes mal auf und springt und zwickt mir ins Gesicht. Wir haben es mit weg gehen und raus gehen versucht

    Eine Aussie-unabhängige Frage: Warum lässt du dir solche extremen Frechhheiten gefallen, bzw. was soll Weggehen da bringen? Was soll der Hund daraus lernen?


    Hier hätte jeder Youngster, der auf so eine Idee kommt, sich sofort und sehr authentisch den Anschiß des Jahrzehnts gefangen, kombiniert mit Abflug vom Sofa und Wegschicken. Ich hab wirklich viel Vergnügen an Junghunde-Frechhheiten, aber beim Beißen hört jeder Spaß auf. Das ist mit acht Wochen ebenso tabu wie mit zwölf Wochen oder mit fünf Jahren.


    Ist dir mal die Idee gekommen ,dass der Hund einfach eine Reaktion von euch sucht, wenn er sich so aufführt? Und zwar kein Ausweichen, Rumspielen, Ablenken oder sonstwas, sondern ein klares: "Bis hier her und nicht weiter?" - sprich: Einen Rahmen, in dem er sich bewegen und sicher fühlen kann? Dass er also das Krokodil spielt, weil er einfach nicht weiß, was bei euch geht und was nicht - also aus purer Unsicherheit, die sich immer weiter hochschraubt?

  • Zu hohe Erwartungen treffen auf unerzogenen Frechdachs.


    Da kollidieren Welten!!


    Damit du eines klar verstehst: je nach Kommando braucht es 2000-4000 Wiederholungen in unterschiedlichen Lebenslagen, bis man sagen kann „der Hund kann es“.


    Einfache Rechnung: das Jahr hat 365 Tage. Also kannst du dir überlegen was es heisst, ein Kommando richtig zu trainieren.

    Das schraubt die Erwartung an den Hund doch gleich mal ziemlich runter.


    Soviel dazu.


    Ihr habt ein Hundekind, erwartet aber ein Verhalten eines erzogenen, erwachsenen Hundes.

    Das klappt so nicht.


    Wenn der Junghund sich aufführt wie ne Wildsau auf Speed, dann steck ihn in ein Zimmergitter/Welpengitter, wenn es anders nicht geht. Dann haben alle Beteiligten mal Ruhe. Und der Hund hat nicht immer Zugang zu euch. Dann lernt er gleich was fürs alleinebleiben.


    Regeln müssen sein. Zum Wohle aller Beteiligten. Die bringt man dem Hund allerdings nicht nur über Verbote oder Abbruchkommandos bei. Sondern über Erziehung, Leitplanken, Anleitung.


    Habt ihr eine Trainerin bei der ihr Hilfe bekommt? Ich glaube es wäre gut wenn da jemand bei euch zu Hause Hilfestellung geben würde.

  • Ich möchte noch etwas zum "Stallhund" anmerken: Wenn man sich einen Hund anschafft mit der Meinung in ein paar Monaten nehme ich ihn mit in den Stall, dann ist er schon ausgelastet, dann ist das weder fair gegenüber dem Hund, noch dem Pferd, noch anderen Personen, die sich dort tummeln.


    Klar, einen gut hörenden Hund auf einen Austritt mitzunehmen kann viel Spaß machen aber in vielen Fällen kümmert sich der Besitzer nicht um seinen Hund, beschäftigt sich mit seinem Pferd und der Hund nervt derweil andere Personen und Tiere. So schon in vielen Staellen selbst erlebt.


    Ja, es gibt positive Ausnahmen und ja, ich bin selbst mit Hund ausgeritten, aber wenn ich nicht ausgeritten bin, blieb der Hund zu Hause. Der hat nämlich gar nix davon, am Rand zu liegen und zuzuschauen und im Anschluss muss man sich dann auch noch mit ihm beschäftigen.

  • Du sagst bei deinem Bruder kuscht er, daraus schließe ich auf deinen Bruder hört er bzw. Erlaubt sich keine Frechheiten.

    Was macht dein Bruder denn anders als du/ihr.

    Vielleicht macht er ja intuitiv was richtig was ihr euch angucken könnt.

  • Hallo erstmal und Glückwunsch zum Familienzuwachs!

    Sie ist sehr aktiv und wir haben schon von Anfang an Probleme damit gehabt das sie zur Ruhe kommt.

    Wie helft ihr dem Hund, zur Ruhe zu kommen?

    Und hier schon einmal zu unserem ersten Problem. Wir kommen zu nichts mehr.. es ist nichts so als würde sie permanent Sachen anstellen aber sie lässt einen nicht in Frieden

    Ihr könnt z.B. gut mit einem Kennel arbeiten. Muss ja keine Box sein wenn man das nicht will, aber ein abgetrennter Bereich, wo sich der Hund aufhalten kann. Das hat bei uns damals extrem den Druck rausgenommen. Zudem kannst du den Hund dort parken, wenn du etwas anderes machen möchtest. Hat halt den Vorteil, dass man nicht permanent auf den Welpen achten muss oder ihm jeweils genau dann Aufmerksamkeit schenkt, wenn er etwas verbotenes tut. Bei solch schlauen Rassen hast du so ganz schnell eine sich für den Hund lohnende Verhaltenskette aufgebaut.

    Die nächste Marotte wäre, das sie mittlerweile Dinge provokativ in Anspruch nimmt und sobald wir sie davon weg schicken wollen sie uns anbellt, um uns herum springt, hochspringt und in Beine und Füße beißt. Hier wieder das Dilemma, wenn wir weg gehen hat sie ihren Willen durch gesetzt, wenn wir sie ignorieren lassen wir sie in unsere Füße usw beißen

    Auch hier: Kennel oder Box. Dann weiss die Maus dass sie Auszeit hat.

    Meine Hündin ist im Kennel (war bei ihr ungefähr 2 m2), wo sie wusste, das ist ihres und dort wird sie nicht gestört, innerhalb von zwei Minuten jeweils runtergekommen.

    Sie kann zwar das Kommando "igit" aber bei so tollen Dingen will sie es natürlich nicht hergeben

    Zwar kennt sie das Kommando, das heisst aber überhaupt nicht, dass sie es generalisiert hat und das überall klappt.

    Kann übrigens auch noch gar nicht in dem Alter.

    Sie ist absolut respektlos uns gegenüber und jegliches aufbauen, Grummeln bis hin zu maulen , umdrehen am Schlavitchen packen lässt sie komplett kalt

    Umdrehen und am Schlavitchen packen würde ich mal ziemlich rasch sein lassen. Diese Erziehungsmethode ist arg veraltet und bringt m.M.n. nichts ausser Vertrauensverlust seitens des Hundes.

    Ich habe das Gefühl, der Hund ist einfach brutalst überfordert. Das hat dann nicht mehr soo viel mit Respektlosigkeit zu tun.

    Das nächste Problemchen wäre das Bellen. Ich gehe zwar auch davon aus das sie vor den meisten Dingen einfach schiss hat, aber das übergreift mittlerweile auf massenhaft Dinge

    Von wo kommt die Hündin denn? Wurde sie beim Züchter bereits etwas sozialisiert?

    Wenn der Hund wirklich Schiss hat, musst du ihr mehr Sicherheit geben.

    Sie wird immer selbstbewusster auf den Spaziergängen und setzt derzeit immer öfter ihren eigenen Kopf durch

    Das mag schon sein. Finde es aber etwas speziell, weil sie ja gleichzeitig laut deiner Beschreibung Schiss vor vielem hat. Sicher dass es nicht einfach pure Überforderung mit dem Reiz/ mit der Situation ist?

    Mein Wunsch ist es das ich sie, wenn sie alt genug ist, (das hat alles seine Zeit) mit in den Stall nehmen kann jedoch weiß ich, dass das gebelle bei den Pferden weiter geht

    Das ist sicherlich mit viel Training machbar. Aktuell würde ich jedoch diesen Gedanken mal gaanz weit nach hinten schieben. Ihr habt jetzt erstmal andere Dinge zu tun, und solch hohe Erwartungen erzeugen in dem Moment erstmal nur Druck. Da würde ich echt jetzt noch gar nicht zu sehr drüber nachdenken.

    Sie hört auf alle Komandos wie ein Engelchen bis etwas da ist was sie besser oder spannender hält.

    Das bedeutet dass sie die Kommandos eben noch NICHT richtig kann. Und das iat auch gut und normal so bei so einem jungen Hund.

    Kann es sein, dass du allgemein sehr viele Kommandos bereits mit deinem Hund trainierst? Weil es liest sich drum etwas so.

    Ich weiß im Moment wirklich nicht mehr weiter. Ich bin überzeugt das sie in den richtigen Händen und vllt mit der richtigen Aufgabe ein traumhafter Hund sein kann aber so wie es im Moment läuft ist es wirklich problematisch und ich gehe davon aus das es noch schlimmer werden wird

    Wenn du ein paar wichtige Dinge beachtest und mit viel Geduld und sanfter Konsequenz, viel Ruhe und noch mehr sanfter Konsequenz dran bleibt, wird sie das auch bei dir.

    Und ja, es wird noch schlimmer werden in den nächsten Monaten, da kommt ja auch noch die Pubertät.

    Aber ein vier monate alter Hütehund IST kein traumhund, egal in welchen Händen:headbash:

    Wir gehen mit ihr drei mal am Tag spazieren wobei sie mindestens die Häflte des Weges frei laufen kann

    Ich find das zuviel.

    Es kann auch sein dass die vielen Hundegruppen, Übungseinheiten etc. zuviel Außenreiz sind. Das ist ja ein Thema bei diesen Hunden. Gerade wenn Ruhe ein Problem ist. Sie ist erst zwei Monate bei euch und hat mehr Programm als die erwachsenen Hunde. wenn es dann noch schlecht strukturiert geschieht, hat man den Spaß.

    Da würde der Blick eines Profis vor Ort mein erster Anlaufpunkt sein. Die können Drehschrauben entdecken, die einem nie eingefallen wären.


    Beim Tagesablauf würde ich erst mal auf Routine, Routine, Routine setzen. Mehrmals täglich kurz zum Pipimachen raus, einmal täglich ein wenig länger durch die Natur bummeln in möglichst reizarmer Gegend. Und sie da wirklich erkunden, schnüffeln lassen, klar kann man sie mal zwischendurch kurz rufen, aber richtige Trainingseinheiten braucht es in dem Alter noch nicht


    Damit du eines klar verstehst: je nach Kommando braucht es 2000-4000 Wiederholungen in unterschiedlichen Lebenslagen, bis man sagen kann „der Hund kann es“

    tinybutmighty  wildsurf  BettiFromDaBlock

    Danke für eure hilfreichen Beiträge! Passender hätte ich es nicht beschreiben können, ich finde das trifft den Nagel auf den Kopf!



    Also:

    1. Priorität: Ruhe und Rituale (Kennel/ Box/ räumlich begrenzen


    2. Priorität: Programm (Spaziergänge, Trainingseinlagen) runterfahren und eigene Erwartungen drastisch senken


    3. Priorität: Einen guten Trainer kontaktieren, der sich das ganze mal anschaut und dir Hilfestellungen geben kann

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