Welpe aus Tierschutz - falsche Angaben stellen mich vor ein Problem

  • Hallo,


    Ich würde - abgestimmt auf dein Energielevel:


    1) der Orga wirklich das Leben schwer machen und ggf anwaltlich auf eine Entschädigung pochen oder an die Presse gehen. Nicht mit dem Ziel Geld zu machen oder so, sondern wirklich ganz klar und zwar mit Nachdruck den vermeintlichen Tierschützern Feuer unterm Hintern machen.

    Wer auf diese Weise „Tierschutz“ betreibt hat aus meiner Sicht ausschließlich monetäre Interessen.


    2) Unterbringung suchen auf allen Kanälen

    Ich würde Facebook etc nutzen


    3) Du bist wahrscheinlich echt geschockt und so ein neuer Hund ist spannend genug auch ohne so eine Geschichte.

    Deshalb würde ich versuchen erstmal jetzt zu sehen: junger Hund, neu angekommen, aufgeregt und schauen das Ruhe rein kommt.

    Versuch mal auch wenn die Lotte nur vorübergehend da ist den ganzen Abenteuer was schönes abzugewinnen.

    D.h. Routine, alles gleich langweilig und positiv. Keine Hektik, keine Panik und zb über Hausleine oder einen festen Platz Ruhe rein in den Tag.


    Ich wünsch dir erstmal viel Kraft auf den schwierigen Start.

  • Hier ist noch ein möglicher Ansprechpartner:

    http://herdenschutzhund-service.de/aktuelles.html


    Parallel zu den Vermittlungsbemühungen brauchst Du möglichst rasch einen hsh-erfahrenen Hundetrainer, denn Du wirst so realistisch sein müssen, dass eine Vermittlung nicht innert von 3 Tagen stattfinden wird.

    Wahlweise kannst Du Dich beim zuständigen Tierheim erkundigen, ob die Lotte aufnehmen würden (man kann das ja jederzeit auch per Patenschaft unterstützen). Hier in der Region wurde vor 1,5 Jahren ein Owtscharka-Mädels-Team ausgesetzt, die beiden konnten über das erfahrene Tierheim gut vermittelt werden. Tierheim ist also nichts "Böses", oft im Gegenteil. Die Tiere sind gut untergebracht, es erfolgt i. d. R. ein passendes Training und die Tierheime haben Erfahrung in der Vermittlung.

  • Tierheim ist also nichts "Böses", oft im Gegenteil. Die Tiere sind gut untergebracht, es erfolgt i. d. R. ein passendes Training und die Tierheime haben Erfahrung in der Vermittlung.

    Möchte ich nochmal bekräftigen!

    Ich war im Sommer 2019 auch in einer ähnlichen Lage - meine Schäferhündin ist mir über den Kopf gewachsen, ich war zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, ihr das zu bieten, was sie brauchte. Eine schnelle Vermittlung in gute Hände war quasi aussichtslos, mein letzter Ausweg war dann das örtliche Tierheim. Die Abgabe ins Tierheim ist nichts schlechtes, wie McChris schon sagt - oft ist es eine Chance für beide Parteien, in dem Fall also den Hund und den Halter.

    Meine Schäferhündin Lina hat im Tierheim die Chance auf einen Neuanfang bekommen, ich und mein Rüde dagegen hatten die Möglichkeit, uns von den anstrengenden letzten Monaten zu erholen.

    Und schlussendlich hat sie im Tierheim dann auch das Training bekommen, das sie gebraucht hat. Seit Januar 2020 hat sie nun ein schönes neues und vor allem hundeerfahrenes Zuhause, in dem es ihr blendend geht.


    Wenn also wirklich alle Stricke reißen und du das Gefühl hast, dass du es nicht länger aushältst, dann sprich ruhig das Tierheim an.

  • freulein


    Entschädigung für welchen Schaden? Das, was man anwaltlich erreichen kann, ist, dass die Orga den Hund zurücknehmen und die Abgabegebühr erstatten muss. Da nautilia den Hund nicht an die Orga zurückgeben möchte, erübrigt sich der Gedanke.


    Außer, die Importvorgaben wären nicht eingehalten worden. Davon steht hier aber nichts.


    nautilia


    Bist Du - abgesehen von der Größe - den; sicher mit dem Pyrenäenberghund? Ggf. könntest Du mal ein paar Fotos von der Hübschen einstellen?


    Ich verlinke Dir hier mal den Thread für die „Ostler“:


    Schönes und Schweres - zeigt Eure Rumänen


    Da kannst Du parallel auch mal stöbern und Dich erkundigen, wie andere die schwierige Erstzeit bewältigt haben. Wenn Du auf Eigenvermittlung gehst, kann es dauern, bis Du ein passendes Zuhause für sie hast.


    Grundsätzlich geh mal davon aus, dass Dein Hund völligst unter Stress steht und die Hormone gerade verrückt spielen. Weil er in völlig neue Lebensumstände gekommen ist, für die er möglicherweise auch nie gemacht ist. Viel Ruhe, Schlaf, Routine und klare Strukturen und Abläufe sind das, was da hilft.

  • Was für ein Pech, sowohl für euch als auch für die Hündin, die in einer Etagenwohnung im 5. Stock nicht annähernd artgerecht gehalten werden kann.


    Ich würde die Orga nicht so einfach aus ihrer Verantwortung entlassen, indem ich den Hund selber weiter vermittle. Hast du eine/n festen Ansprechpartner/in, über den die Vermittlung gelaufen ist? Hat es eine Vorkontrolle gegeben? Die Orga muss sich jetzt kümmern, sie trägt die Verantwortung. Wenn du den Hund im Tierheim abgibst, werden wahrscheinlich noch einmal Abgabegebühren fällig. Ein HSH ist nicht einfach zu vermitteln, und dem Tierschutzverein werden hohe Kosten entstehen.


    Viel Glück!

  • weiß die orga überhaupt Bescheid?

    Hast du dich mal über Hunde belesen und informiert? Oder denkst du mit strengen Worten ist alles erledigt?

    Was hat die wohnungsgröße mit der Größe des Hundes zu tun?


    Bitte gib ihn schnell ab, bevor du noch mehr Schaden anrichtest. Armer Hund noch nicht so lange da und wird schon gemaßregelt.

  • Ich finde zwar auch ätzend, wie das seitens des Vereins gelaufen ist, aber mir gefällt gut, dass Du Verantwortung für den Hund übernimmst und die Vermittlung nicht (nochmal) über den Verein laufen lässt! Danke dafür! Dein Threat hat mich auf eine mir bis dato kaum bekannte Rasse, den Karakachan , gestolpert... interessant.

  • Du schreibst, dass der Hund in Situationen in denen du "maßregelst" nach dir schnappt...


    Gerade beim Herdenschutzhund erzeugt Druck nur Gegendruck.

    Diese Hunde kommunizieren sehr fein. Bedrängen, Maßregelung, sowie ein harscher Ton sind da wirklich fehl am Platz und können durchaus "Öl ins Feuer gießen ".

    Fingerspitzengefühl und Management sind jetzt angesagt.


    Ich würde in der Wohnung nur noch mit Hausleine arbeiten.

    Versuch einen Platz zu finden, auf dem der Hund zur Ruhe kommen kann und hilf ihm diesem anzunehmen.

    Sollte es eine Situation geben aus der du ihn rausnehmen musst , nimm die Hausleine in die Hand und führe ihn freundlich aber bestimmt zu seinem Platz.


    In welchen Situationen kippt es genau?

    Wie ist deine Körperhaltung dabei?

    An deiner Stelle würde ich mir einmal versuchen bewusst zu machen, was euren Alltag so schwierig macht und wie du in diesen Situationen reagierst.

    Auche wenn er nicht bei dir dauerhaft wohnen bleibt.


    Ein Hundetrainer an sich ist eine gute Idee, nur muss es wie schon gesagt ungedingt einer sein, der Erfahrung mit HSH hat.


    Darf ich fragen woher du kommst?

    Wenn du magst stell doch mal ein Bild hier ein :)


    Ich finde es wirklich gut, dass du dir Gedanken machst! Es tut mir auch echt leid, dass du das Gefühl hast du kannst dich mit diesem Problem nicht vertrauensvoll an deine Orga wenden.

    So sollte eine Vermittlung nicht laufen...

  • Hallo, ich versuche mal Schritt für Schritt alles zu beantworten.

    Der Tipp mit dem Tierheim und der (vielleicht) ungerechtfertigten Angst hat mir ja heute auch die Frau von der Herdenschutzhunde-Hilfe gegeben,

    ich behalte das auf jeden Fall im Hinterkopf und rufe dort morgen an, um mich zu informieren.


    Zunächst einmal zur Organisation: Ich hatte eigentlich zu Beginn ein gutes Gefühl, sie haben mich ausführlich über meine Lebensumstände befragt und es war

    auch eine Frau da, die bei mir in der Wohnung eine Vorkontrolle durchgeführt hat. Allerdings hätte ich rückblickend hier schon skeptisch werden müssen. Die Frau war

    selbst nicht Teil der Organisation sondern über einige Ecken mit der Orga bekannt - sie haben sie zu mir geschickt, weil sie in der aktuellen Corona-Situation lieber

    jemanden nehmen wollten, der im Bestfall aus der gleichen Stadt kommt. Die Frau war auch wirklich sehr nett und hat mich nochmal aufgeklärt, allerdings hat sie sich

    die Wohnung nicht angesehen (wir waren nur im Flur, sie meinte das ist schon ok so, sie müsse jetzt nicht auch noch das Schlafzimmer sehen). Mir wurde dann noch

    gesagt, dass sie mich weiter empfiehlt und ich mit ca. 3-4 Wochen Wartezeit rechnen kann, bis es dann zur tatsächlichen Vermittlung kommt. Im Gespräch habe ich zudem

    gemerkt, dass sie nicht wirklich wusste, um welchen Hund es geht. Sie hat mich aber extra gefragt, wie groß Lotte werden soll, und auf meine Antwort (50 cm) gemeint, dass

    das ja noch ok wäre. Auch hier habe ich nochmal gesagt, dass es mein erster eigener Hund wird - das wusste auch die Organisation.


    Am 5.10. haben sie mir dann schon den Übernahmevertrag geschickt (kurz nach der Vorkontrolle) - keine 10 Minuten später kam dann auch schon die Nachricht, dass der Transporter am 9.10. ankommt. Ich hatte also statt 3-4 Wochen dann nur 4 Tage Zeit, um alles zu besorgen. Ich dachte mir aber noch, ok, lieber jetzt, als einen Zeitpunkt zu erwischen, durch den aufgrund von Corona die Grenzen dicht sind und Lotte dann noch länger im Shelter bleiben muss.


    Ich habe mich vorher eingelesen über Hunde aus dem Tierschutz und Hunde im angegebenen Alter. Ich habe auch zweimal nachgefragt, ob Lotte besondere Bedürfnisse hat (z.B. wegen schlimmen Vorerlebnissen o.ä.), sie meinten jedes Mal dass sie ein sehr gut sozialisierter Hund ist und sehr freundlich und nett. Das ist im Prinzip ja auch richtig, Lotte ist im ausgelassenen/zufriedenen Zustand eine wirklich süße und lustige Maus und ein bildhübscher Hund (ich versuche gleich, euch ein Foto hochzuladen).
    Zur Rasse konnte man mir auf Nachfrage nichts sagen, sie sei ein "normaler" Mischling und werde nicht sonderlich groß. Also ein guter Hund für einen Anfänger.


    Auf die drei genannten Rassen bin ich durch die Tierärzte und einen guten Freund meiner Familie gekommen, der ein großer Hundenarr ist und früher auch gezüchtet hat. Er meinte auch, es könne auch ein Border Collie mit drin sein, aber sicher sagen kann er das natürlich nicht. Nur dass er halt auch davon ausgeht, dass sie sehr groß wird.

    Ich habe dann auch online nach Bildern von Gesicht/Schnauzenform, Ohren, Schwanz, Pfoten etc. dieser Rassen gesucht, bei Welpen und den ausgewachsenen Hunden, und habe dort

    Parallelen gefunden.


    Ich versuche das alles so angenehm wie möglich für sie zu gestalten und natürlich kann ich ihr auch viel positives abgewinnen :) Seit letzter Woche Dienstag haben wir vom ersten Tierarzt bestätigt bekommen, dass sie Giardien hat. Ich hatte mit ihr jetzt schon zweimal einen Zwischenfall mit explosivem Durchfall im Treppenhaus, mitten in der Nacht - mir ist sogar einmal meine Tasche reingefallen, aber ich kann darüber lachen - und sie macht es ja nicht aus böser Absicht. Sie bekommt jetzt zusätzlich vor jeder Mahlzeit die Morosche Möhrchensuppe, damit die Behandlung möglichst gut anschlägt. Glaubt mir bitte, ich mache mir diese Entscheidung wirklich nicht leicht. Ich weine durchgehend, weil es mir vor allem für sie so leid tut und mich die Situation zur Verzweiflung bringt.

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