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Das ist richtig übel, auch wenn Du sehr viel richtig gemacht hast.
Bei manchen Hunden wird man nie wissen, bei welchen Triggern sie auslösen und warum.
Ein Happyend als Familienhund wird es in solchen Fällen nicht geben, mit allem Training der Welt nicht. Nur eine Koexistenz mit Management. Mit sehr viel Management. Mit rund um die Uhr Management. Kein Leben im goldenen Käfig, sondern im Hochsicherheitstrakt.
Mit Problemen, wenn Du krank bist oder sonstwie ausfällst. Ein Hund neben dem man keine Familie gründen oder mal eben entspannt Besuch haben kann, weil ein unachtsamer, ausgelassener Moment schwerwiegende Folgen haben kann.
Es gibt Menschen, die ihr eigenes Leben dem unterordnen wollen und wesentlich mehr, die das nicht können oder wollen.
Bei wirklich als gefährlich einzustufenden Hunden sehe ich auch die Euthanasie als einen gangbaren Weg, der allen Seiten viel Elend erspart.
Aber... ob Dein Hund in diese Kategorie fällt, keine Ahnung.
Wenn Du noch finanzielle und emotionale Ressourcen hast, würde ich sehr rasch den Weg zu jemandem einschlagen, der mit Gebrauchshunden und als gefährlich eingestuften Hunden arbeitet, jemandem, der wirkliche Kaliber kennt und nicht nur 08/15 Ressourcenaggression und Deine Hündin dort vorstellen.
In einer idealen Welt würd ich auch der Organisation Schwierigkeiten machen, aber es wär nur zu verständich, wenn Dir dafür die Energie fehlt.
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Hi
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Ich ueberleg die ganze Zeit was ich schreiben soll..
Du hast da halt echt ne ordentliche Nummer. Vorerfahrung/Aufzucht UND rassetypische Eigenschaften. Das ist ab und an echt die Pest, wie in eurem Fall. Ich meine das in keinster Art und Weise abwertend!!
Wurde sie mal gesundheitlich durchgecheckt? Einfach um sicher zu sein, dass da alles i.O. ist.
Baumann waer auch meine Idee. Alternativ ggf. Perdita, aber Baumann waer meine erste Anlaufstelle.
Wie Helfstyna schrieb: Das kann was werden, aber nicht so wie viele Hund-Halter-Teams unterwegs sind. Es wird mAn niemals absolut sichere Situationen geben, also nicht so sicher wie es bei tausend Hunden in DE so ist.
Und es dauert. Das Jahr jetzt ist nix bzgl. Zeit. Nichz bei so einem Verhalten/Problem (wobei das was du bisher geschafft hast super ist!).
Bei mir haette die Huendin uebrigens mind. immer eine Hausleine dran. Und wenn ohne Korb, dann gaebe es keine Ablenkung bei mir im Kopf. Zumindest nicht, bis alle Trigger gefunden sind (soweit moeglich). Aber ich denke diese Situationen (ohne Korb) waeren spaetestens jetzt erstmal gestrichen und auch in Zukunft eher selten..
Die Idee des Trainers zu ueberlegen, ob du das noch willst und kannst, find ich gut und absolut richtig! Sei da ehrlich zu dir!
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ich habe das Gefühl versagt zu haben
Nein, hast du nicht. Absolut nicht.
Ich hab keine Erfahrung mit solchen "Kalibern" von Hunden. Ich hab "nur" einen Leinenpöbler und einen Hund, der (genau wie deiner) Besuch nicht reinlässt, sondern auch beißen würde, wenn er denn könnte.
Aber halleluja, ich hab einen Heidenrespekt vor der Arbeit, die du geleistet hast. Es gibt so viele Hundehalter, die sich von deinem Engagement ne dicke Scheibe abschneiden können (u. A. ich, hüstel) ... bitte red dir nicht ein, dass du versagt hast. Himmel, du bist Ersthundehalter und hast einen Hund, den ich persönlich pauschal als gefährlich einstufen würde! Wäre ich in deiner Situation, ich hätte wahrscheinlich schon nach dem ersten Vorfall das Handtuch geworfen ...
Wie gesagt, ich hab keine Erfahrung mit gefährlichen Hunden, aber mit der Abgabe eines Hundes. Die Hündin, die ich abgeben musste, war verglichen mit deiner allerdings echt einfach - kam mit 8 Wochen zu ihrem damaligen Halter, hat in den 7 Monaten auf dem Hof nichts kennengelernt, weder Leine noch Halsband und war halt generell ziemlich schnell gefrustet, hat andere Hunde gemobbt, wenn sie sich nicht gewehrt haben usw... eigentlich der klassische junge Schäferhund. Sie ist mir dann aber aus diversen Gründen über den Kopf gewachsen und ich bin irgendwann nur noch aufm Zahnfleisch gegangen. Mein Rüde wurde von ihr mehrfach verletzt - alles nix dramatisches, aber das hat mich dann schon belastet. Sie konnte auch nicht alleine bleiben und ich hatte zu dem Zeitpunkt, als sich das gezeigt hat, einen neuen Job angetreten ... mein Chef hat mir zwar erlaubt, sie während der Arbeit im Auto zu "parken", ich bin dann halt während der Arbeitszeit 2x mit ihr Gassi gegangen, aber das war halt auch keine Lösung.
Und generell hab ich irgendwann einfach gemerkt, dass ich das nicht schaffe - ich hatte auch ganz ehrlich nicht die Ressourcen für langwieriges Training, mir hat auch einfach die Kraft dazu gefehlt. So kams dann, nachdem ich über die einschlägigen Portale kein gutes neues Zuhause gefunden habe, zur Abgabe ins Tierheim.
Das war für mich und meinen drangsalierten Rüden sowas wie ein Befreiungsschlag. Auch wenn die Hündin ansich echt super und lieb war, für mich und den Dicken wars am Ende halt doch besser.
Ich denk heute - über ein Jahr später - noch oft an sie, frag mich, ob ichs vielleicht doch hätte schaffen können ... aber sie hat seit Januar diesen Jahres ein wunderbares Zuhause und seit Herbst 2019 lebt bei mir und meinem Dicken auch eine unheimlich nette Schäferhund-Dackel-Mixhündin.
Quasi "eine Tür schließt sich und eine andere geht auf". Sie hat eine neue Chance bekommen - wir auch.
Aber wie gesagt: verglichen mit deiner Hündin ist/war sie wirklich einfach. Ein bisschen mehr Konsequenz, etwas mehr Gefühl für Hundesprache und ich hätte mit Sicherheit eine bessere Ausgangslage gehabt.
Am Ende würde ich auf die Aussagen unserer rassekundigen Leute (in dem Fall also u. A. Helfstyna, Murmelchen, Hummel usw.) vertrauen. Und darauf, ob du dir "so einen" Hund für die nächsten 9-10 Jahre wirklich ans Bein binden willst. Ob du damit leben kannst, wenn du jede einzelne Sekunde managen musst und nie so wirklich sorglos mit dem Hund umgehen kannst.
Ich könnte das nicht. Definitiv nicht. Ich kann mit Leinenpöblern leben, ich kann auch mit einem Hund leben, der Besuch halt scheiße findet - ja mei, dann besuch ich halt die Leute, bis ich irgendwann selbst wieder Besuch empfangen kann, weil wir trainingstechnisch endlich soweit sind. Aber ein Hund, bei dem ich permanent zu 120% aufmerksam sein muss? Könnte ich nicht.
Gemachte Fehler kann man nicht rückgängig machen. Ich kenn das Gefühl von "Hätte ich mal früher gehandelt" ... zwar aus einer gänzlich anderen Situation, aber ich kann verstehen, wies dir geht. Man will am liebsten die Zeit zurückdrehen und alles anders machen. Gar nicht erst z. B. diesen Hund wählen. Vielleicht auch eine völlig andere Orga wählen. Oder direkt zum Züchter gehen. Oder oder oder.
Alles nur Beispiele, ich glaub dir macht hier keiner auch nur den geringsten Vorwurf.
Von dem, was du geschildert hast, glaube ich, dass du intuitiv schon vieles richtig machst und auch ein Händchen für Hunde hast. Du wirkst auf mich unheimlich stark - dass du überhaupt die Willenskraft hattest, um mit und für deine Hündin zu arbeiten, verdient schon seinen Respekt.
Ich wünsche dir, dass du guten Gewissens eine Entscheidung treffen kannst, die sowohl für dich als auch für deine Hündin das Beste ist. Deine Hündin ist dir wichtig, das merkt man trotz allem - aber bitte: denk auch an dich. Dein persönliches Wohlergehen steht immer noch über dem des Hundes.
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Du hast gut und fleißig gearbeitet. Hut ab!
Es gibt Hunde, mit denen kann man nur zusammen sein, wenn man voll auf Sendung ist. Bei denen es sinnvoll ist, nicht den ganzen Tag mit ihnen zusammen zu sein. Hunde, bei denen ein Zwinger oder meinetwegen auch sehr gut gesicherter Auslauf zum regelmäßigen Aufenthalt sinnvoll ist und der Hund immer Maulkorb trägt, wenn er mit Menschen zusammen ist.
Ich weiß, das entspricht nicht dem, was man sich vorstellt, aber manchmal ist so eine Variante die beste.
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Och kenne Leute, die mit solchen Hunden zusammenleben. Aber da gibt es tatsächlich einen geeigneten Zwinger. Auszeit für Mensch und für Hund, denn es kann einfach auch sein, dass Deinem Hund das enge Zusammensein in der Wohnung auch einfach völlig überfordert. Auch das gibt es.
Wo wohnst Du in etwa - „Jänner“ hört sich iwie nach Österreich an? Kommt einer der hier genannten Trainer für Dich in Frage?
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Wow, das geht ja fix hier!
Vielen Dank für eure Antworten und für die netten Worte.
Ich trainiere seit etwa 9 Monaten mit ihr und das wirklich durchgehend und mit wöchentlichen Trainerbesuch. Selbst in der ersten schlimmen Corona Zeit haben wir wöchentlich geskyped und uns auch öfter draußen mit Distanz getroffen um an den Problemen weiter zu arbeiten.
Ja, ich glaube du hast recht, dass ich mit etwas zu hohen Erwartungen an die ganze Sache rangegangen bin und ehrlich gesagt hat der Trainer da auch mit reingespielt. Natürlich hat er mir klar gemacht, dass sich die Sache nicht mit einem Zehnerblock an Stunden lösen würde, aber er hat immer wieder betont, dass Nova ein "normaler" Hund werden kann, auf die ich mich später super verlassen kann. Natürlich habe ich verstanden, dass sie niemals ein mega freundlicher Kuschelhund werden würde, aber mir wurde immer wieder versichert, dass sie all die gelernten Dinge irgendwann so verinnerlicht hat, dass es keine extra Achtsamkeit mehr von mir braucht.
Er hat eine Art Ampelsystem eingeführt um Situationen einzuschätzen. Grün bedeutete dass die Situation gefahrlos ist und keine extra Aufmerksamkeit braucht und dazu zählte eben das gemeinsame Zusammenleben, wenn wir alleine waren. Gelb heißt, dass Nova bereits alternative Verhaltensweisen kennt und selbstständig anwenden kann, es aber noch etwas unsicher ist und ich das ganze im Auge behalten muss. Dazu zählte z.B. das Vorbeigehen an Menschen mit gewissem Abstand. Die roten Situationen waren die, die noch gar nicht klappten und meine volle Aufmerksamkeit benötigen, wie eben das Fressen und darauf achten dass sie niemand anfasst.
Wenn ich darüber nachdenke was ich bereit bin hinzunehmen, haben sich meine Vorstellungen in den letzten Monaten sehr verändert. Wollte ich ursprünglich einen unkomplizierten, freundlichen "überall dabei" Hund, muss ich sagen, dass ich mittlerweile damit leben könnte Situationen mit anderen Menschen ständig zu managen, da es sich nach dieser Zeit schon so normal anfühlt, irgendwie automatisch und nicht mehr als Last. Ich kann auch damit leben, dass unsere gemeinsame Zeit hauptsächlich aus Trickserei, üben und lernen besteht und weniger aus kuscheln und streicheln.
Was ich aber ehrlich gesagt nur schwer hinnehmen kann wäre die Tatsache, dass ich wirklich immer auch um mich selbst besorgt sein muss. Ich kann damit umgehen, dass ich bei anderen Menschen managen muss, aber ich möchte mich selbst sicher fühlen können. Die letzten 3, 4 Monate waren richtig toll. Ich habe mich wohl im Umgang mit Nova gefühlt, ich hatte das Gefühl, dass ich mir um mich selbst keine Sorgen mehr machen muss und mich wirklich nur noch auf die anderen Baustellen konzentrieren kann. Aber der Gedanke, dass es niemals wirklich klar sein wird ob sie nicht doch auch plötzlich wieder auf mich losgeht ist eben genau das was mich zweifeln lässt ob ich das wirklich schaffe und auch möchte.
Aber auch was hier angesprochen wurde bzgl. Zukunft ist natürlich ein Punkt der mir etwas Sorgen macht. Momentan bin ich Single und Kinderlos, aber ich kann nicht garantieren, ob das die nächsten 10 bis 12 Jahre so bleiben wird, bin da noch unentschieden. Mein Trainer hat mir garantiert, dass Nova, sollte ich einen Partner finden, ihn akzeptieren wird sobald er länger fest mit mir zusammen wohnt und somit als Bestandteil der Familie angesehen wird. Aber aktuell bin ich skeptisch.
Natürlich würde ich sie nicht einfach ins Tierheim abgeben, sondern mich an die richtigen Stellen wenden, damit sie überhaupt eine Chance haben kann.
Aber das ist tatsächlich etwas was ich mir gut überlegen muss. Momentan bin ich richtig frustriert, also kein guter Moment um so eine Entscheidung zu treffen. Aber es ist gut hier auch realistischere Einschätzungen zu lesen, da ich ein bisschen das Gefühl habe, dass ich einer Welt lebe in der es nur zwei Versionen gibt, "du bist wahnsinnig" von Freunden und Familie und "du schaffst das! Alles wird gut" vom Trainer.
Danke auch an Karpatenköter für das Teilen deiner Geschichte. Es ist gut auch mal zu lesen, dass eine Abgabe nicht das Ende der Welt ist und es manchmal für alle Beteiligten besser ist diese Entscheidung zu treffen, auch wenn es schwer fällt.
Die Idee mit dem Zwinger gab es tatsächlich schon mal von Seiten des Trainers, ziemlich am Anfang. Ich muss zugeben, dass ich damals eben noch total unerfahren war und es sofort abgelehnt habe, aber mittlerweile habe ich mich mehr in das Thema eingelesen und werde die Idee definitiv wieder aufgreifen und in Betracht ziehen. Ich müsste ich da auch allerdings bei meinem Mieter ekundigen. Ich wohne zwar in einem Haus, aber nur zur Miete. Weiß nicht ob es irgendwelche Bestimmungen gibt was Zwingerbau angeht?
Ja, ich komme aus Österreich. Sorry, bei all dem Text hab ich total vergessen das zu erwähnen. Somit fallen manche Trainer leider weg. Ich wohne in der Steiermark, wäre durchaus bereit weit zu fahren, wenn es sich um eine Einschätzung oder ein paar Stunden handelt, aber für regelmäßiges Training, wie ich es aktuell mache wäre es mir zu viel wenn es sich um eine sehr weite Strecke handelt. -
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Weiß nicht ob es irgendwelche Bestimmungen gibt was Zwingerbau angeht?
Meines Wissens nach nur vom Tierschutz her, der Zwinger muss eine bestimmte Mindestgröße haben, wettergeschützt aufgestellt sein usw.
Wäre mir neu, dass es für das Aufstellen eines Zwingers im Garten bei Mietobjekten bestimmte Vorschriften gibt, max. bedarf es der Zustimmung des Vermieters. Wenns aber kein Schickimicki-Viertel mit Schickimicki-Vermieter ist, sollts da keine Probleme geben - meinem Vermieter wars auch egal, dass ich im Garten selber nochmal einen Zaun gezogen habe, um die Wildwiese vom "richtigen" Garten abzutrennen.
Fragen kostet nix
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Wurde sie mal gesundheitlich durchgecheckt? Einfach um sicher zu sein, dass da alles i.O. ist.
Sorry überlesen. Es wurde ein großes Blutbild gemacht um Schilddrüse auszuschließen und eine generelle Untersuchung auf Schmerzen. Gehör und Sicht sind auch normal. Laut TA alles in Ordnung.
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Hallo
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