Umgang mit kranken/schwerkranken Hunden in jungen Jahren - Erfahrungsaustausch

  • Kann man eure Geschichte wo nachlesen?

    Nein. 🙈


    Amigo hat ja 'nur' IBD und Pankreatitis und der Schub wird auch wieder vorübergehen, also haben wir eigentlich nur zeitweise einen schwerkranken Hund.

    "Nur" :tropf: Ich würde sagen, eindeutig schlimm genug... IBD ist schrecklich.

  • Der Hund macht mich wahnsinnig, Montag noch ordentlich gefressen und seit Dienstag wieder mit der Spritze mindestens anfüttern und sonst am liebsten nur Süßkartoffeln pur, schön püriert zum trinken Billy und Charisma waren ja schon etwas futterspeziell aber Joanie toppt da alles.

  • Wir melden uns mal wieder.


    Knödel ist in der Physio, Pudel ist in der Physio. Zu Weihnachten gibt es überraschend vorzeitig ein Novafon von meiner Mama und ich springe vor Dankbarkeit im Dreieck. Wir kennen das Ding ja von meiner Schwiegermama her, die hat schon lange eines, und ich hab das aktuell als Leihgabe, damit wir die Hunde damit bearbeiten können.


    Kürzlich ist das Pü etwas blöd aus dem Auto gesprungen und hat sich das rechte Hinterbein irgendwie "vertan". Seitdem hab ich das Gefühl, es macht ihm Probleme. Seit heute ist das Pü nun ziemlich grantig (kann auch ein IBD-Schub mit reinspielen, sehr stressige Phase und sein Lieblingsmensch ist grad nicht da) und ich dachte mir jetzt nach dem Gassi, schauen wir mal... Sein letzter Physiotermin ist schon eine Weile her und da war immer wieder sein schiefes Becken Thema, also hab ich mal getastet. Tja, links und rechts unter den vorderen "Schaufeln" total verspannt, wo einer der Oberschenkelmuskeln ansetzt. Er hat sich kurz nach hinten umgedreht (ohne Schnappen), das ist für ihn wirklich ein extrem deutliches Anzeichen, dass er da Schmerzen hat. Die nächste Stufe auf der Schmerz-Eskalationsleiter wäre da Schreien.


    Nun gut, ich gebe ihm erstmal eine Novalgin "für alle Fälle", rede ihm ein wenig gut zu, kraule ihn ein wenig und er darf ein bisschen Kaukäse knabbern, damit er weniger traurig schaut. Er hatte ja noch dazu am Gassi ein bisschen Mist gebaut (nicht arg), das hing ihm und mir noch nach. Und als seine Laune etwas besser war, hab ich das Leih-Novafon geholt, ihn auf den Teppich legen lassen und angefangen. Und wie ihm dabei die Äuglein zufielen... ein paar ganz prekäre Stellen haben wir gefunden; ich möchte versuchen, ihn zeitnah nochmal bei der Physio vorzustellen.


    Ich konnte durch das Novafon jetzt auch bestätigen, was ich schon lange vermutet habe: Wo er sich an den Innenseiten der Vorderbeine und im Brustbereich hinter den Achseln immer leckt, ist mitnichten eine Hautreizung der Grund: Es sind Verspannungen und/oder Sehnenverkürzungen! Die Hautreizung ist das, was danach vom Lecken kommt. Als ich die eine Stelle behandelt hab, während er im Sitz war, fing er irgendwann an zu schwanken - er wäre im Sitzen eingeschlafen! Danach hab ich ihm seinen Back on Track Pulli angeboten, er hat mir freudig den Kopf entgegengestreckt, sich danach die Decke zur Seite gebuddelt und sich auf den harten Boden gepflanzt. Mein Püdelchen scheint jetzt vieeeel bessere Laune zu haben, das ist eine Erleichterung.


    Das Novafon ist für uns echt eine Offenbarung und ich bin so froh, dass meine Mama uns eines spendiert. Das wird uns auf lange Sicht ziemlich viel Geld an Physiobehandlungen sparen, die Ergebnisse sind wirklich unglaublich gut. Man sollte es in unserem Fall halt eigentlich wirklich täglich machen - und da kommt jetzt die aktuelle Halterperspektive für mich...


    Ich geh etwas am Zahnfleisch. Aktuell ist es weniger die seelische als die körperliche/zeitliche Belastung. Beziehungsweise der Druck, dass ich durchaus die Möglichkeit habe, meinen Hunden etwas gutes zu tun - aber ich muss die Zeit und Ruhe dafür finden. Bei zwei Hunden mit Behinderung (ich nenne das jetzt mal zusammenfassend so) ist das echt nicht so einfach. Ich bin ja selbstständig und hab durchaus das Gefühl, wenn ich nicht für den finanziellen Aufwand durch die Hunde arbeite, dann pflege ich sie. Gemeinsame "Quality time" ist selten und trotzdem oft begleitet von meinem kritischen Blick auf Gangbild, Verhalten und Co.


    Schafft ihr das? Mal das Helikoptern aufzuhören und euch einfach am Moment zu freuen? Bei mir klappt das oft nur Minutenweise, aber dann auch bei kleinen Dingen - ich wache z. B. nachts auf und höre, wie ein Hund aus dem Napf frisst. Ich freue mich, dass es ihm schmeckt. Oder ich sehe, wie mein Knödelchen sich auf eine seiner orthopädischen Matten legt und zur Ruhe kommt. Schön, wenn er es bequem hat. Trotzdem stehen diese Lichtblicke oft auch im Zusammenhang mit den gesundheitlichen Problemen.


    Es ist schon anstrengend. Mit zwei jetzt noch deutlich mehr als einem damals.

  • Schafft ihr das? Mal das Helikoptern aufzuhören und euch einfach am Moment zu freuen?

    Bei uns geht das gerade sehr gut. Amigo ist aus seinem Schub raus und verträgt soo viel. Wir denken der Auslöser, war seine Hautgeschichte und eine Umweltsallergie auf Schaffell. Sobald wir das aus der Wohnung hatten wurde es nur noch besser.

    Aktuell müssen wir nur aufpassen, dass wir nicht zu viel mit ihm machen, weil ihm dann doch die Kondition fehlt für ein 2h Spaziergang.

    Futter hat er mittlerweile einen Zusatz den er verträgt und das Öl klappt bisher auch. Fehlt nur noch Gemüse. Das alles reicht für lange sorgenlose Momente

  • Ich drück dich mal ganz fest :streichel:

    Und verstehe was du meinst. Hier ist es ja sehr ähnlich. Die schönen aber leider wenigen Glücksmomente schaffen es nicht die vielen Sorgen lang genug beiseite zu schieben um zur Ruhe zu kommen.

    Wir hatten heute einen schönen Spaziergang am Meer und anschließend durch den Wald zurück. Taavi war so fröhlich,hat kurze Sprints eingelegt und die Schnute mit Wums in die Mäuselöcher und Maulwurfhügel gesteckt. Ich genieße diese Zeit :herzen1: . Und dann schmatzt sie 2 Stunden später wieder und geht in Gebetsstellung :verzweifelt: . Und das Gedankenkarussel dreht wieder seine Kreise...

  • Ich drück dich mal ganz fest :streichel:

    Und verstehe was du meinst. Hier ist es ja sehr ähnlich. Die schönen aber leider wenigen Glücksmomente schaffen es nicht die vielen Sorgen lang genug beiseite zu schieben um zur Ruhe zu kommen.

    Wir hatten heute einen schönen Spaziergang am Meer und anschließend durch den Wald zurück. Taavi war so fröhlich,hat kurze Sprints eingelegt und die Schnute mit Wums in die Mäuselöcher und Maulwurfhügel gesteckt. Ich genieße diese Zeit :herzen1: . Und dann schmatzt sie 2 Stunden später wieder und geht in Gebetsstellung :verzweifelt: . Und das Gedankenkarussel dreht wieder seine Kreise...

    Ja, so ziemlich genau das. Der Knödel entwickelt sich sooo toll, ist so brav, und dann sehe ich am Ende des Gassis, wie er schon wieder zu humpeln anfängt... Zack, zurück in die Realität. Andererseits hat er aber auch seinen Buggy heute gar nicht gebraucht... Klar versucht man, seinen Blick vor allem auf die guten Dinge zu lenken, aber diese ganzen kleinen Nadelstiche im Alltag sind schon hart.


    Allerdings, besonders süss: der Pudel wollte eben nicht ins Bett. Stattdessen hat er mich ins Wohnzimmer zum Teppich gebracht. Ich hatte eine Vermutung, dort hatte ich ihn heute Nachmittag mit dem Novafon behandelt... Also frage ich ihn nochmal. Er geht zum Sofa, hüpft rauf, legt sich hin. Dort hatte ich den Knödel heute behandelt. Ich nehme das Novafon, halte es ihm hin. Er tippt es mit der Pfote an. 🥲🥲🥲🥲🥲


    Tja, drei Minuten musste ich dann eigentlich schon noch, allein, um diese äußerst klare Kommunikation zu würdigen. Aber mittlerweile haben wirs dann doch noch ins Bett geschafft.

  • Mir geht es ähnlich wie Chien_de_coeur, ich mag kaum sagen, daß wir derzeit eine lange stabile Phase haben. Mir scheint, wir haben uns auf ein gutes Verhältnis eingependelt zwischen stabilen Umwelt-/Futterbedingungen, gelegentlichen Experimenten, und vorsorgenden Maßnahmen. Der letzte Einbruch war vielleicht vor zwei Monaten mit blutigem, schleimigem Durchfall. Möglicherweise durch Fütterung von Hühnermägen ausgelöst, möglicherweise aber auch durch (von den Katzen verfütterte :stock1: ) Maus. Seitdem - toitoitoi.


    Sogar das nicht geplante Experiment, eine Waffel zu verfüttern (standen noch auf dem Tisch, der Hund hat sich in einem unbeobachteten Moment selbst bedient - das hat er ja noch nie gemacht!), ist völlig glimpflich verlaufen.


    Derzeitiges Experiment: Sein Futter mit Fettabschnitten vom Schlachter aufpeppen, er ist nämlich etwas zu dünn. Bisher sieht es vielversprechend aus.

    *Staub wegwisch*


    Die vielgepriesene stabile Phase war bei uns Mitte November zuende. Seitdem ein ständiges Auf und Ab mit ein paar Tagen Durchfall, Canikur-Tabletten, ein paar Wochen normal, dann doch etwas weich, Durchfall. Teilweise schleimig, teilweise mit Blut. Die ganze Zeit frißt der Hund mit riesigem Appetit, nur ausnahmsweise Erbrechen, aber das Futter rauscht einfach ungenutzt durch diesen Darm weg. Und bei Fettzusatz sowieso. Ach so, und doppelte Menge von fettarm geht auch nicht! Irgendwann schien es sich doch wieder so halbwegs zu stabilisieren, aber vor 10 Tagen ging gar nix mehr, und letzte Woche habe ich ihn in der Tierklinik auf den Kopf stellen lassen.


    Tja. Blutwerte sehen gut aus (sogar B12!). Keine Parasiten, Giardien konnten auch nicht nachgewiesen werden, aber ein paar Ergebnisse stehen noch aus. Trotzdem sicherheitshalber eine Wurmkur mit Panacur gemacht. Bei der Palpation war eine "Masse" fühlbar, deswegen Ultraschall am Mittwoch. Der Knirps hat eine Zyste an der Prostata, die punktiert wurde. Bisher kein Bakteriennachweis in dem Punktat, aber Anaerobier stehen noch aus. Wegen Kontaminationsgefahr beim Punktieren kriegt der Junge jetzt auch noch ein Antibiotikum. Und weil er inzwischen wirklich sehr dünn ist (er war jetzt bei 18kg, vor einem Jahr war er mit 21,5kg ja auch schon sehr schlank), habe ich mich dazu überreden lassen, das Anallergenic von Royal Canin zu probieren. Die Tierärztin war völlig schockiert, daß ich ihn bekoche. Das wäre absolut unmöglich, und sehr schwierig, und überhaupt. Nachdem sie seine Blutwerte sah, milderte sie ihr Urteil allerdings ein klitzekleines Bißchen ab. Trotzdem empfahl sie erstmal ein oder zwei Allergikerfutter zu testen, und ansonsten würde eine Biopsie anstehen. Bisher würde jedoch eher weniger auf eine IBD hindeuten.


    Seit Beginn der Wurmkur geht es ihm schon sehr viel besser. Das Futter wird ebenfalls bisher sehr gut vertragen, noch kriegt er halbe-halbe mit Selbstgekochtem. Allerdings schleckt er sich vermehrt, das muß ich im Auge behalten. Und dann bin ich ja gespannt, ob es ihm weiterhin gut geht, wenn wir das Antibiotikum absetzen.


    Wenn er das Trockenfutter wirklich verträgt - dann hätte ich ja endlich ein Futter, daß er problemlos auf Reisen kriegen könnte! *träum*

  • Hier gibt es seit Dezember zusätzliche Medis - Dienstag steht das Blutbild und Urinprobe an, die Woche drauf das Holter - ich bin sehr gespannt.

    Das letzte Blutbild aus November war soweit gut, nach einer Hepax Forte Kur, da so langsam die Leber anscheinend die Dauermedikation nicht mehr so prickelnd findet… 🙁

  • Ich habe mir beim Lesen der Überschrift "....in jungen Jahren" gedacht, so jung ist Trixie ja gar nicht mehr, aber der Thread ist ja auch schon über zwei Jahre alt.

    Nachdem die Analdrüsen OP zweimal verschoben wurde, wurde sie vor einem Monat endlich durchgeführt und ich war echt erstaunt, wie gut Trixie die OP weggesteckt hat, als sie vor Jahren kastriert wurde, war sie tagelang vollkommen platt, jetzt ist sie mir nach der OP direkt freudig entgegen gelaufen, als ich sie abgeholt habe. Ich denke der Unterschied lag an der Narkose, beim der Kastration waren wir bei einem anderen TA und der hat nur mit Spritze betäubt, diesmal wurde sie intubiert.

    Die Wunde ist gut verheilt, ich bin so froh, dass es wir gemacht haben, die eine Analdrüse war schon arg entzündet und hat bei der OP sehr geblutet. Sie ist zwar sehr anhänglich nach der OP, bzw. noch anhänglicher also vorher, aber insgesamt macht sie einen besseren Eindruck, am Ende haben sie die Dinger doch arg genervt, vor allem das ständige Ausdrücken.

    Die Wirbelsäule wurde auch geröntgt, die Bandscheiben sind an einer Stelle etwas verengt, aber nicht schlimm, die Physio meinte, die Bilder sehen ja gar nicht so schlecht aus, nächste Woche haben wir den ersten Termin bei ihr nach der OP.

  • Ja, ich dachte damals Erwin sei mit seinen 6,5 Jahren noch jung. War nicht ganz richtig, aber gefühlt so.

    Nun, jetzt mit 9 Jahren+2 Monaten ist er das ganz sicher nicht mehr.


    Er freut sich seines Lebens.

    Ich muss immer wieder mal was an der Ernährung ändern, aber es geht ihm passabel.-Auf Holz klopf.


    Ich wünsche euch allen, dass es mit euren Hunden so bleibt und wird wie ihr euch das wünscht.

    Wünschen und hoffen darf man doch.

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