Umgang mit kranken/schwerkranken Hunden in jungen Jahren - Erfahrungsaustausch

  • Wie geht ihr damit um, dass die Krankheit trotz aller medizinischen und persönlichen Fürsorge zum Tod führt?

    Nicht darüber nachdenken im Alltag.

    Mir war bewusst, dass es sein kann, dass die Krankheit sein Leben signifikant verkürzt, ich habe mich damit auseinandergesetzt, was wir machen, wenn der Fall Eintritt, dass er eingeschläfert werden muss, es ist abgesprochen, was nach dem Einschläfern passiert und das war es.

    Bis auf die Tage an denen es dann wirklich auf der Kippe stand, ob er nochmal durchkommt, habe ich mich mit dem Thema nicht weiter beschäftigt.


    Das gleiche galt auch damals als bei Lena das Hämangiosarkom diagnostiziert wurde.

    Es bringt dem Hund nichts, wenn ich mir weiter Gedanken darüber mache, was uns alles an gemeinsamen Tagen genommen wird und mir bereitet es nur Stress. Ich war mir der Tatsache bewusst, habe für Tag X alles geregelt, aber weiter habe ich darüber einfach nicht nachgedacht.

  • Hier auch nochmal: Wegdrängen. Deshalb hätte mir auch kein Buchführen gelegen, ich wollte die schlechten Tage nicht schwarz auf weiß festhalten ,sie waren auch so eindrucksvoll genug. Sobald die akute Lebensgefahr vorbei war, über jeden kleinen Fortschritt freuen und irgendwie doch hoffen.


    Ich habe immer versucht, mir ein Beispiel am Hund zu nehmen ,der mit allem fertigwurde, wie es eben kam. Da war ich allerdings im Vorteil, weil über SARDS so wenig bekannt ist, dass ich mir einbilden konnte, dass wir vielleicht doch das Unmögliche - eine normale Lebenszeit - schaffen.

  • Hier auch nochmal: Wegdrängen. Deshalb hätte mir auch kein Buchführen gelegen, ich wollte die schlechten Tage nicht schwarz auf weiß festhalten ,sie waren auch so eindrucksvoll genug. Sobald die akute Lebensgefahr vorbei war, über jeden kleinen Fortschritt freuen und irgendwie doch hoffen.


    Ich habe immer versucht, mir ein Beispiel am Hund zu nehmen ,der mit allem fertigwurde, wie es eben kam. Da war ich allerdings im Vorteil, weil über SARDS so wenig bekannt ist, dass ich mir einbilden konnte, dass wir vielleicht doch das Unmögliche - eine normale Lebenszeit - schaffen.

    Das Buchführen dient eigentlich dem Zweck doch noch eine übersehene Kleinigkeit, die helfen kann gegen die Beschwerden gezielter vorzugehen, zu entdecken und ja, auch meinem Bestreben nach Struktur.

    Der Anteil dabei, den du anführst, ist sicher nicht unerheblich.

    Ich versuche auch jeden Tag zu genießen und dem Hund so viel Freiraum zu geben den er gewohnt ist.

  • Klar, am Anfang, als wir noch überhaupt nicht wußten ,was eigentlich los war, nur dass der Hund nicht nur plötzlich erblindet war, sondern mit verrücktspielendem Stoffwechsel in Lebensgefahr schwebte, haben wir auch rund um die Uhr auf jede Kleinigkeit geachtet und ich hab's teilweise auch für den TA aufgeschrieben.


    Aber als sich die Lage dann stabilisiert hatte, keiner mehr was tun konnte, weil die Krankheit so unbekannt ist, es dem Tier aber deutlich besser ging - da wußte ich wirklich, dass ich total aus diesem Dauerbeobachtungsmodus rausmußte, weil ich sonst so durchgedreht wäre, dass es nicht nur mich, sondern auch den Hund fertiggemacht hätte.


    Natürlich habe ich auch weiterhin Diät gekocht, regelmäßige Blutbilder machen lassen und generell aufgepaßt - aber ich habe mich wirklich total bemüht, nicht ständig zu denken "Scheiße,der Hund ist so krank, was soll das werden?", sondern "Ein Glück, sie ist noch da, es geht ihr besser und sie freut sich wieder -weiter denken wir nicht."


    Hat mal mehr, mal weniger geklappt, aber im Ganzen ganz gut - und das Vorbild dabei war wirklich der Hund.

  • Glaub mir, es hilft wirklich sehr, wenn du dich draußen ganz bewußt auf die gute Laune des Hundes einläßt, sozusagen mitlachst, wenn es was zu lachen gibt und dir immer wieder sagst: Wenn er/sie das so nehmen kann, werde ich das ja wohl erst recht schaffen!


    Ich hatte wirklich manchmal das Gefühl ,der Terrier fordert mich dazu auf - die war wirklich ein Beispiel:


  • Ich habs gemacht wie Helfstyna Es war alles geregelt für den Fall der Fälle, ich hatte es immer ganz hinten im Hinterkopf, es im Alltag aber einfach weggeschoben.


    Ein Buch habe ich nicht so recht geführt. Ich hab recht lange die Temp. aufgeschrieben (wenn man über Monate hinweg spätestens alle 2 Stunden die Temp. misst, dann kann man sich das nicht mehr merken). Einfach um eine saubere Übersicht zu haben. Sie hatte ja mit den Nebenwirkungen des Cortison zu kämpfen und allein um da dann Infekte frühzeitig zu erkennen, gabs das Temp.-Tagebuch.

    Und klar, hatte sie wieder mit der scheiß SRMA zu kämpfen wurde echt alles aufgeschrieben. Das hat uns in den TK auch enorm geholfen. Aber sobald die schlimmste Phase überstanden war, wurde immer weniger aufgeschrieben. Am Ende eigentlich nur noch wann wir das Predni um wieviel reduziert haben und wie lange sie danach brauchte um wieder fit zu werden (also Tag 1 danach: Nach 10 Minuten Gassi Pause, allgemein arg schlapp; Tag 7: nach 15 Minuten Pause, etc.)

  • Wir sind ja im September schon ganz knapp am Einschläfern vorbeigeschrammt.

    Seitdem ist hier alles geklärt.

    Einzeleinäscherung, wer mich dorthin begleitet (ich werde definitiv kein Auto fahren können), die Bilderrahmenurne steht im Schrank.

    Ich habe meiner Familie sehr deutlich gesagt, dass ICH und nur ICH Brunos Betten, Kissen, Geschirre, Leinen..... wegräumen werde.

    Und das niemand mir Bilder von eventuellen Nachfolgern zeigen soll.

    Auch wenn es noch so gut gemeint ist.


    Dazu muss man wissen, dass Bruno mein Hund ist.

    Er liebt die Familie sehr, aber er und ich das ist ...... er ist mein Seelenhund :herzen1:und ich seine absolute Nummer 1.


    Für Außenstehende wirkt diese Vorbereitung auf den Supergau eventuell merkwürdig bis makaber.

    Mir hilft dieses „ Gerüst“ .

  • Ich finde das wichtig alles zu regeln.

    Von makaber keine Spur.

    In der neuen Situation lerne ich auch täglich von meinem Hund und das wird nicht abreißen.

    Das genießen des Augenblicks und nicht daran denken was gestern war oder morgen sein wird.

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