Geben eure Hunde euch Sicherheit?
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Ich hab da in meiner Jugend die Kunst des selektiven Sehens nahezu bis zur Perfektion verfeinert.
Die Kopf- und Augenbewegungen passen zum Film, aber es kommt nichts im Hirn an.
War damals die einzige, akzeptable Möglichkeit, Jungs im Kino zu daten, ohne zugeben zu müssen, dass man wochenlang nicht schlafen kann, wenn der Film zu gruselig ist.
Im Studium konnte ich diese Fähigkeiten dann im Laufe vieler langatmiger Vorlesungen weiter ausbauen.
Praktisch so was.
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Spuk ist normalerweise total neutral bis aufgeschlossen Menschen gegenüber, aber er passt sehr gut auf, besonders, wenn ich es nicht kann. Diesen Sommer waren wir sehr früh im Wald spazieren und ich hing mit der Kamera in einem Busch, um Hummeln und Bienen zu fotografieren, die Hunde lagen hinter mir auf dem Weg. Plötzlich sprang Spuk auf uns bellte zweimal sehr energisch, da war der Förster aus seinem Garten gekommen und hatte sich mir sehr leise von hinten genähert. Ich fand das okay, Spuk ist nicht zu ihm hin, nur ein, zwei Schritte nach vorn gesprungen und deutlich gesagt, er soll sich nicht heimlich an mich ranschleichen. Hätte ich den Mann gesehen, hätte Spuk nichts gesagt.
Ich habe das nicht gefördert, aber finde es gut, denn er ist sehr überlegt dabei. Angeschafft habe ich mir keinen der Hunde zum Schutz, aber mit einem gewissen Schutztrieb kann ich viel beruhigter die dunkle Abendrunde im Feld laufen.
Sogar meine Angsthündin hat uns einmal beschützt. Da war ich mit ÖdelDödl und zwei Tierheimhunden unterwegs, als uns ein Typ entgegen kam, der uns beiden auf Anhieb ein mulmiges Gefühl gab. Erst steuerte er direkt auf Kati zu, ihre Gassihündin bellte und dann bog er zu mir, Senta stellte sich vor uns und knurrte bitterböse, dann ist er abgedreht und hat sich verzogen.
Mit dem Schnauzer-Hütemix damals hatte ich auch so eine Situation, dass nachmittags im Wald jemand entgegen kam. Ich hab mir nichts dabei gedacht, bin mit dem Hund an ihm vorbei, als er plötzlich nach hinten an mir vorbei schoss und knurrend in der Leine stand. Der Typ hatte versucht, mich von hinten anzufassen und Wodka fand das nicht witzig.
Also ja, allein für das "zusätzliche Paar Sinne" liebe ich die Hunde. Die kriegen mit, was mir entgeht, und das ist viel wert.
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Omg, was für eine heftige Story!!!!
Ich wäre gestorben vor Angst.
Und in dem Fall ... ein Hoch auf deine Hunde!
Zumindest auf Maddox
Die Mädchen waren da eher so der Mitläufer Typ
Aber ja auf ihn konnte ich mich wirklich verlassen, nur konnte man mit ihm nicht wie „Hans guck in die Luft“ spazieren gehen.
Da musste ich ständig die Umgebung abscannen, mich umdrehen und einfach aufpassen.
Nicht weil er per se gefährlich war, aber gerade nach dem Vorfall als mein Auto gestoppt wurde, hatte er sich extrem mit der Bodyguard Rolle angefreundet gehabt und wir mussten ihn da erst mal wieder bisschen runter auf den Boden der Tatsachen holen.
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Ich hab da jetzt eine Weile drüber nachgedacht.
Grundsätzlich würde ich sagen, ja einen gewissen Sicherheitsfaktor geben sie mir schon, aber eher im abstrakten Sinne.
Also ich brauche sie nicht um mich draußen sicher zu fühlen, ich will definitiv nicht von ihnen beschützt werden und normalerweise bin ich diejenige die aufpasst, dass die zwei sich sicher fühlen können.
Dennoch ist es wenn ich drüber nachdenke alleine draußen zu sein immer mit einem positiven "aber bin ich mit den Jungs ja nicht und die sind groß genug und im Notfall bestimmt auch laut genug, dass sich da jeder 2x überlegen würde was von mir zu wollen" verbunden. Ich würde halt auch ohne Hunde alleine unterwegs sein und nicht größere Angst haben als ohne. Aber mit ihnen halt noch weniger sozusagen.
Ich hätt zum Beispiel auch ohne Hunde alle Fenster im Sommer offen gelassen, trotz Erdgeschosswohnung in die man so locker einsteigen könnte, aber mit Hunden verschwende ich nicht mal mehr einen Gedanken daran, dass das überhaupt eine Möglichkeit ist über die man sich theoretisch Sorgen machen könnte.
Klar gibt es auch Situationen in denen mir jemand komisch vorkommt oder mir mulmig ist, aber dann wäre ich mit Hunden in den Situationen für die Hunde möglichst mutiger. Wobei sie einen kleinen Teil mir wieder zurück geben, weil ich durch sie für sie mutiger sein kann.
Ich denke übrigens auch, dass Ari mich (und sich) sehr wahrscheinlich verteidigen würde. Bei Cashew bin ich mir nicht sicher, ich denke er würde nur Lärm machen. Dennoch will ich möglichst nie, dass es zu so einer Situation kommt.
Ich finde es mit dem netten Collie bei dem ich nicht immer und überall ein zusätzliches Auge auf die Situation werfen muss im Alltag einfach so viel einfacher. Ich würde mir wirklich starkes Schutzverhalten definitiv auch nie bewusst ans Bein binden.
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Ich würde auch jein sagen.
Ich bin generell kein ängstlicher Typ Mensch. Nachts unterwegs sein macht mir nichts aus (und das obwohl ich schonmal überfallen und mit einem Messer bedroht worden bin). Das heißt, ich brauche die Hunde nicht um mir Sicherheit zu vermitteln.
Aber sie tun es natürlich trotzdem. Einfach, weil sie manches früher (oder überhaupt) wahrnehmen und mir mitteilen. Vor allem Schnauzer und HSH sind im Dunkeln schon weitaus wachsamer. So weiß ich einfach schon bescheid, dass da gleich jemand um die Ecke biegt und werde weniger überrascht. Oder wenn ich alleine mit dem Wohnmobil unterwegs bin, ist es einfach angenehmer, wenn die Wärmflasche knurrt, sobald sich jemand dem Wagen nähert.
Was sie tun würden, wenn ich tatsächlich angegriffen werden würde, weiß ich nicht. Wahrscheinlich würden sie mir schon irgendwie helfen. Aber das ist so hypothetisch, dass mir das kein allgemeines Sicherheitsgefühl verschafft.
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Wie das mit einem anderen Hund wäre, weiß ich allerdings nicht. Ich glaube, mit einem Chihuahua würde ich mich nicht so sicher fühlen. (Ohne das böse zu meinen! Klein aber Oho, ich weiß.)
Erstaunlicherweise fühle ich mich abends auch mit Chihuahua sicherer. Ich bin nicht extrem ängstlich, aber vorsichtig, würde ich sagen. Mit Sasa ist es aber so, dass ich einerseits schneller darauf aufmerksam werde, wenn abends auf dem Spielplatz, der so stockfinster ist, Jugendliche abhängen. Andererseits ist sie im Dunkeln manchmal ein echter Schisser - ich fokussiere mich also darauf, sie "unbeschadet" durch die Dunkelheit zu bringen (aus Eigennutz, denn wenn sie sich erschreckt, dauert es viel länger, bis sie gemacht hat...). Und indem ich abends innerlich komplett bei ihr bin und alles für sie abscanne, um vor ihr Gefahren zu erkennen, fühle ich mich deutlich sicherer.
Obwohl sie natürlich, wenn jemand kommen würde, überhaupt nichts ausrichten könnte. Sie bellt ja nicht einmal wirklich.
Den Thread habe ich zum Anlass genommen und meinen Mann mal gefragt, warum er in letzter Zeit, seit es dunkel wird, abends immer mit uns Gassi geht. Es hat aber GAR NICHTS damit zu tun, dass ihm nicht wohl dabei ist, wenn ich alleine übers Feld laufe mit der Kleinen. Niemals!
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Die Vorstellung, dass da irgendjemand „lauern“ könnte, ist für mich ziemlich absurd.
Och du würdest dich wundern.
Schau ich mir so die Meldungen der letzte Jahre an, sind hier in der Region die Dörfer in der Hinsicht wesentlich kritischer, als die nahe Stadt. Die meisten (versuchten) Übergriffe fanden hier entweder in den Innauen, in der Nähe der Badeseen und auf den Strecken zwischen den Feldern statt.
Ich hab aktuell tatsächlich nur einen Angriff im Stadtgebiet im Park auf dem Schirm und der stellte sich damals sogar als frei erfunden heraus.
Ich find mein kleines Wäldchen hinter dem Haus und die leeren Wege zwischen den Maisfeldern und am Kanal wesentlich grusliger als die Innenstadt um drei Uhr morgens.
Aber prinzipiell würde ich nie auf die Idee kommen, mir nur deswegen einen Hund anzuschaffen bzw einen Hund explizit danach zu suchen, dass er mich in solchen Situationen schützen würde. Der Arbeitsweg im Dunkeln ist nur ein klitzekleiner Teil des Lebens und dauert wie lange... 20 Minuten, 40 Minuten? Die restliche Zeit des Tages muss ich aber auch mit dem Hund leben können und dann so salopp zu sagen, ach ja, das krieg ich schon hin, ich richte mich da voll nach dem Hund... Find ich ein wenig naiv.
Denn gerade im Gebrauchshundeck (aber auch darüber hinaus) hat man dann sehr schnell Kandidaten, die ihren Job dann zu ernst nehmen und man steht als Hundehalter der mit diesem Typ Hund keine Erfahrung hat, dann sehr schnell vor dem Problem, dass es schwer wird, das Ganze unter Kontrolle zu halten und nicht selten schützt einen der Hund dann nicht mehr vor der Umwelt, sondern man ist rund um die Uhr damit beschäftigt, die Umwelt vor dem Hund zu schützen.
Für den Alltagsgebrauch dürfte da dann doch der große schwarze Labrador o.ä. mit gegen Null tendierender Personenaggression, der aber durch Farbe und Größe Unwissende erstmal abschreckt, die bessere Wahl sein.
Ich meinte damit ja, dass ich nicht einfach sage "Joa, ist halt ein hochgezüchteter Spezialist - mir aber egal, ich nehme den für die Joggingrunde um den Block." Sondern ich richte mich nach den Rasseeigenschaften, bin aber nicht auf einen Typ Hund festgelegt. Ich mag eigentlich aus jeder Sparte welche (außer kleine Begleithundrassen. Die finde ich super süß, aber die sehe ich nicht bei mir).
Und natürlich soll der Hund mich nicht nur zur Arbeit begleiten und dann ist gut, aber WENN ich das einplane, dann soll der Hund vernünftig laufen können und schon auch optisch etwas Sicherheit geben.
Ich brauche dafür keinen Mali, der war nur das erste, was mir einfiel. Ein Mischling kommt ja auch infrage, oder ein Jagdhund.
Übrigens: Der Weg war komplett ungruselig. Als ich los bin, wurde es schon hell, und dann war ich nur noch mit Speedradeln und atmungstechnischem Überleben beschäftigt, weil ich mich zweimal verfahren habe und statt 45 Minuten 1,5 Stunden gebraucht habe. Öhöm.
Trotzdem wäre ein Begleiter ne tolle Sache...
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Und weils grad so schön passt, als hätte mans bestellt:
Mein Hund bellt plötzlich alle Menschen an und lässt sich kaum beruhigen
Das ist nämich das, was sehr schnell dabei raus kommt, wenn einem der Hund in der Beschützerrolle zu sehr oder zur falschen Zeit gefällt. Das kann dann gehörig in den Graben gehen.
Nochmal ganz kurz, weil es irgendwie so rüberkommt als wollte ich eine kleine Bestie oder einen Hund mit großem Hang zur Selbstständigkeit ^^ - ich möchte einen Hund, dem täglich zwei Stunden Rad nix ausmachen und der mich im Ernstfall(!) verteidigen kann. Nicht einen, der immer mit hochgekrämpelten Ärmel rumläuft, so einen hab ich schon. Ich möchte einen ruhigen Hund ohne Nervosität, der aber, bevor mich jemand erwürgt, eingreifen würde. Und wie ich das hier so lese, gibt es viele solcher Hunde - grundfreundliche Tiere, die aber ihre Menschen im Fall der Fälle beschützen.
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Ich kenne solche nicht...... ein Hund der im Fall der Fälle nach vorne geht, der bringt das genetisch mit..... das ist dann immer da
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Ausschließlich zum "Schützen" würde ich mir jetzt keinen Hund zulegen - aber so hatte ich die Intention des Threads aber auch nicht verstanden? Mehr so, dass das ein netter Nebeneffekt sein sollte?
Genau das.
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