Geben eure Hunde euch Sicherheit?
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Mir fehlt ein bisschen der Vergleich, wie's ohne Hund in potenziell gruseligen Situationen wäre, weil ich seit meiner Teenagerzeit immer mindestens einen eher ernsten, mittelgroßen Rüden mit dunklem Fell an meiner Seite habe, aber ich glaub schon, dass die Hunde auch maßgeblich dazu beitragen, dass ich im Dunkeln oder wenn ich alleine unterwegs bin, nie Angst habe. Ich bin sehr viel und gerne in ziemlich abgelegenen Gegenden unterwegs, und ich genieße die Freiheit, mich so furchtlos bewegen zu können, schon sehr – ich weiß nicht, ob ich manche Touren überhaupt machen würde, wenn ich ohne Hund (oder mit einem sehr kleinen, sehr netten Hund) unterwegs wär. Wahrscheinlich eher nicht.
Wirklich ernsthaftes Schützen würde ich dabei von meinem Hund gar nicht wollen (obwohl mein älterer Rüde mal gezeigt hat, dass er da durchaus zu fähig gewesen wäre – der jüngere zum Glück nicht, der ist eher Typ "zuverlässige Alarmanlage auf vier Pfoten, aber wenn's richtig ernst wird, Rückwärtsgang einlegen" ), das kann auch im Alltag eher hinderlich sein und erfordert natürlich 'ne Menge Fingerspitzengefühl, bombenfesten Gehorsam und enge Führung, aber aufmerksames Beobachten, notfalls Melden von komischen Gestalten, die plötzlich aus dem Unterholz gerannt kommen, ernste Präsenz zeigen, generell den Eindruck von "ich hab' dich im Blick, Freundchen" vermitteln, wenn irgendwas komisch wirkt... das sind schon alles Sachen, die ich an meinem Hund nicht missen wollen würde.* (Nächstes Jahr steht hier, wenn alles so klappt wie erhofft, ein Umzug in ein Haus am Dorfrand, mit großem, zugewachsenen Garten und in Sichtnähe des Waldes, an – auch da bin ich ganz froh, wenn der Hund dann zeigt, dass er da ist und aufpasst...)
Insofern: explizit nur und hauptsächlich für mein Sicherheitsempfinden würde ich mir definitiv keinen Hund anschaffen, so grundsätzlich gibt es halt viel, viel mehr Alltagssituationen, in denen ich auf meinen Hund aufpasse als umgekehrt – aber wenn die Rasse, die auch sonst prima zu mir passt, das eh mitbringt, weiß ich das als "angenehmes Extra" durchaus zu schätzen.
* Im Laufe der Jahre hatten wir die ein oder andere (nicht viele, zum Glück!) komische bis beunruhigende Begegnung und jedes Mal war ich froh, mindestens einen Hund dabei zu haben, der vom Auftreten her "ernst" wirkt und nicht nach 100% nettem Kuschelkontakt aussieht – vom richtig unangenehmen Arbeitskollegen, der Stalking-Verhalten an den Tag gelegt hat und meinte, er wisse ja, wo ich wohne und spazieren gehe und würde mir dann da folgen; über den regelmäßigen Heimweg nach der Nachtschicht über unbeleuchtete Wege in der Stadt; bis zu komischen Gestalten, die einen bei einer Wanderpause mitten im Nirgendwo längere Zeit aus der Entfernung anstarren und durch's Gebüsch kraxeln, um näher zu kommen, nur um dann "mysteriöserweise" ihr Vorhaben zu ändern, sobald sie sehen, dass da auch ein Hund ist... das sind so Situationen, wo ich mich alleine arg unwohl fühlen würde, aber mit dem Hund an der Seite – obwohl der dabei gar nix machen muss/soll, außer halt da zu sein und Präsenz zu zeigen – völlig entspannt bleibe.
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Mein "Kälbchen" wirkt freundlich, aber wenn es ernst wird denke ich greift sie auf ihre Art ein. Einmal hat sie bisher ihre Beißerchen einem Betrunkenem nur präsentiert auf 2 m Entfernung der hat dann umgehend die Straßenseite gewechselt obwohl ich Joanie auf der abgewandten Seite geführt habe
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ich möchte Dir keine Illusionen nehmen, aber das tun wirklich die wenigsten Hunde. Selbst bei z.B. Gebrauchshundrassen, würde ein nicht kleiner Anteil den Rückzug antreten wenn es ernst wird. Am ehesten „dran bleiben“ würden Listenhunde, denn explizit dafür wurden sie u.a. „gezüchtet“.
Also, von 50 Hunden die ich kenne, traue ich das vielleicht 5 zu.
Das kann natürlich sein, ne Garantie gibts ja niemals. In den meisten Fällen würde vielleicht auch schon ein Grollen oder Fletschen reichen...
Ok, das hingegen tun viele Hunde. Und klar, schon alleine wegen dem Lärm den sie dabei verursachen, hilft es in kritischen Situationen oftmals.
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Ja. Definitiv. Ich fühle mich sicherer mit Sunny und glaube auch, dass er mich beschützen würde, bzw. es wenigstens versuchen würde. Obwohl mein braungoldener schlappohriger, alle Menschen liebender Hund bestimmt nicht bedrohlich wirkt.
Hatte da zwei Vorfälle, auf die ich das gründe.
Vor zwei Jahren waren wir wie immer ca. um Mitternacht draußen zum letzten Pipi machen. Es war Winter, kalt, der Gehweg voller Glatteis. Wir laufen an einer Buschreihe an einer kleinen Parkanlage vorbei, als es mich auf dem Eis hinhaut. Bin so unglücklich gestürzt, dass ich in die Büsche geflogen bin und direkt mit dem Oberkörper zwischen zwei größere Felsbrocken gefallen bin, auf der linken Seite liegend, den linken Arm unter mir, einfach saublöd. Jedenfalls kam ich schlichtweg nicht mehr alleine hoch. Handy lag sinnvoller Weise daheim auf dem Schreibtisch. Sunnys Leine hatte ich nach wie vor in der rechten Hand, Hund stand neben mir. Habe immer wieder laut um Hilfe gerufen, aber die Häuser auf der anderen Straßenseite waren doch ein Stück weg, dazu bei der Kälte alle Fenster geschlossen.
Plötzlich kam ein Autofahrer, parkte vor einem der Häuser, hörte mich rufen und kam sofort her.
Was machte Sunny,? Stellt sich plötzlich quer über mich drüber, macht ne Bürste, fletscht die Zähne und fängt an, aus tiefster Brust den Mann anzuknurren ! Habe meinen Hund vorher noch nie so erlebt.
Den Mann kannte ich vom Sehen, war ja unsere Nachbarschaft. Der hatte natürlich Schiss näher zu kommen. Konnte Sunny per Kommando aber neben mich bugsieren und ihn auch ins Platz legen, hab ihm immer wieder versucht zu vermitteln „es ist alles ok., der Mann darf hierher usw.“ Scheint er verstanden zu haben, schließlich durfte der Mann zu mir und half mir schnell hoch, argwöhnisch von Sunny beäugt.
Ich war damals richtig stolz auf ihn und der Nachbar fand sein Verhalten tatsächlich auch gut.
Der zweite Vorfall war auch spätabends beim letzten Gassi, auch schon länger her. Sunny schnuppert im Laub rum (an der Leine), als uns ein Betrunkener entgegenkommt. Laut gröhlend, schwankend, torkelnd. Sieht mich und brabbelt was von „he, Madame, wir trinken jetzt was zusammen“ und schwenkt seine Flasche und läuft weiter auf mich zu. Mir wurde mulmig und ich beschloss, auf die andere Straßenseite zu wechseln. Ich glaube, dass mein Hund mein Unwohlsein gespürt hat. Sunny stellte sich plötzlich wieder quer vor mich und begann grollend zu knurren. Der Betrunkene sieht und hört das und ER hat sofort die Straßenseite gewechselt und ich war erleichtert.
Ansonsten hatten wir noch nie irgendwelche Vorfälle. Aber ich fühle mich mit Sunny tatsächlich sicherer. Er paßt auf mich auf (jedenfalls bilde ich mir das ein ) und ich auf ihn .
Er hat übrigens außer diesen beiden Malen noch nie einen Menschen angeknurrt.
Im Urlaub haben wir meist ein Ferienhaus, das ziemlich abseits liegt, sozusagen in der Pampa. Da fühlen wir uns beide sicherer mit ihm. Er hat uns schon mitten in der Nacht zweimal etwas angezeigt- einmal waren es Rehe im Garten, das andere Mal Wildschweine. Könnte ja aber ebenso ein Mensch sein, weiß man ja nie .
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Jein. Wenn ich nachts mit Vespa rausgeh weiss ich schon, dass das abschreckend wirkt mit dem grossen Hund. Und auch beim wild campen weiss ich es sehr zu schätzen, dass sie meldet wenn was ist. Und ihre Stimme ist klasse tief.
Aber im Alltag gibt sie mir keine Sicherheit, die muss ich ihr geben. Hab ich z.B. etwas vor was mich ängstigt, hilft es so gar nicht den Hund dabeizuhaben. Vespa ist Katalysator, und nicht Boden unter meinen Füssen.
Und im Ernstfall - bin ich recht sicher - würde sie sich hinter mir verstecken, fiddeln oder rumrennen, aber garantiert nicht „helfen“ oder schützen.
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Kira könnte mich im Ernstfall nicht verteidigen, sie wiegt nur 5,8 kg.
Bin generell recht entspannt im Dunkeln.
Und mit Kira kann zumindest niemand unbemerkt näher kommen das gibt mir schon eine gefühlte Sicherheit.
Sie wacht im Dunkeln und bellt, wenn jemand näher kommt, der auf sie komisch wirkt.
Das macht sie nicht bei jedem Passanten, sondern nur bei Leuten, die zu uns her schauen, langsamer gehen oder anders für sie komisch wirken.
Wenn ich sie nicht stoppe, wird sie dabei sehr laut.
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Also ich muss gestehen, dass es bei mir aus ähnlichen Beweggründen ein großer Hund geworden ist - noch dazu finde ich die Rasse natürlich toll und sie passen gut zu mir
Aber ich bin schon vor Einzug des Hundes gerne laufen gegangen und konnte das einfach nur im Hellen machen, weil ich selbst ziemlich ängstlich bin im Dunkeln.
Das hat sich mit dem Hund aber komplett geändert weil ich weiß, dass sie alles mitbekommt und auch definitiv unterscheidet wer uns entgegen kommt.
Gehen die Leute einfach vorbei ohne uns zu beachten, ist Jumi wirklich entspannt. Bei alkoholisierten und/oder aggressiven Menschen merkt man ihr die Anspannung sofort an.
Ich muss nur dazu sagen: So angenehm wie es auf der einen Seite ist, weil man weiß, dass der Hund aufpasst - so anstrengend ist es auch auf der anderen Seite, weil man viel Training reinstecken muss um diesen Trieb des Hundes auch händeln zu können und sich der Verantwortung dafür bewusst sein muss.
Und ja, mein Hund würde schützen, Schissbuchse hin oder her, wenn jemand mich angehen würde, würde der Hund nicht lange fackeln.
Ich denke aber die Größe und auch das dunkle Grollen (Jumi bellt nur sehr selten) sind extrem abschreckend.
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