Mein Hund bellt plötzlich alle Menschen an und lässt sich kaum beruhigen

  • Dauerhaft wäre es gut wenn er sich im eingezäunten Bereich austoben könnte. ( vielleicht gibt es irgendeine Hundeschule, ein Hundeplatz oä der kein Problem damit hat wenn Zeus nach Absprache regelmäßig dort mal ausgelassen toben darf. Vor allem weil du eh schon Interesse an Hundesport hast - steigert bestimmt die Chancen der Zustimmung wenn du ohnehin regelmäßig dort wärst)

  • Ja, du hast deinen Hund aber wohl auch nicht das erste Lebensjahr lang ermutigt, fremde Leute anzubellen.

    Wenn man sich selbst so ne Baustelle reingehauen hat, dauert das halt dann eben länger.

  • Strassentauglich erziehen. Joa. Dauert aber auch

    Ging bei meinem Boxermädel recht schnell.

    Bei meinen Hunden auch.

    Hat jetzt was genau hiermit zu tun? Hier durfte und sollte ein Hund mit entsprechenden Anlagen 1 Jahr Leute anbellen und stellen. Dann hatte man keine Kontrolle mehr, also gabs keinem Freilauf mehr was den Hund am ausleben des (vorher erwuenschten!) Verhalten hindert und den Kerl jetzt austicken laesst.

    War das bei deinem Boxer auch exakt so?

  • Hier noch eine Ergänzung wegen Deines Beitrags im Schäfermix-Thread:


    Ich weiß nicht, ob Du in Deutschland wohnst bzw. wenn, in welchem Bundesland. Aber sollte es so sein: Du riskierst gerade, dass Dich jemand, der gestellt wurde, anzeigt. Mit der Folge, dass Dein Hund möglicherweise begutachtet wird und zum Wesenstest muss.


    Und dann hast Du eine Situation, in der Dein Hund provoziert wird. Je nach Gutachter/Prüfer sogar erheblich. Denn der wäre nicht dem Wohl Deines Hunds verpflichtet, sondern dem der Gemeinschaft.


    Wenn Du Dir jetzt nicht sicher bist, dass Dein Hund da sauber und verlässlich reagieren würde (der muss kein Lamm sein, aber auf Einwirkung reagieren), dann sollte es umso dringlicher für Dich sein, das wirklich mit einem fachkundigen Trainer anzupacken.


    Der ist nicht für Deinen Hund, sondern für Dich.

  • <-------- Mein Sharinghund, der Typ auf dem Profilfoto, hat die fast identischen Verhaltensweisen gezeigt wie Dein Dobermann.

    Er kam mit 12Monaten aus einem polnischen Shelter zu seiner Halterin. Angefangen hat seine Neigung nach vorne zu gehen und alles mit Gebrüll und Zähnen zu lösen mit ca. 14Monaten. Seine Halterin hatte vorher nur eine sanfte und zurückhaltende Boxerhündin und war schlichtweg überfordert mit ihm. Mit 20Monaten war er praktisch ausser Rand und Band.


    Als er ca. 25Monate alt war, kam ich dann als feste Sharingpartnerin dazu. Ich hatte zu dem Zeitpunkt 22Jahre Hundehaltererfahrung hinter mir, mit Gebrauchshunden (DSH), und mir war Wach- und Schutztrieb nicht unbekannt :hust:. Trotzdem habe ich mit ihm 6 Einzelstunden bei zwei Hundetrainern genommen, sowie ein Dutzend Gruppenstunden. Einfach damit jemand professionelles mal darauf schaut, eine Einschätzung abgibt, und mir konkrete Tipps für den Alltag.


    Was ich sagen will, selbst erfahrene Gebrauchshundhalter lassen sich helfen. Das Potenzial dass aus ihm ein gefährlicher Hund wird war einfach da, und bei dem Kaliber kann man Eventualitäten nicht einfach ausser Acht lassen. Er wurde ein halbes Jahr lang von mir generell (aber nicht ausnahmslos) mit 2m Leine, kurzer Schleppeleine und MK geführt, obwohl er wirklich gut im Gehorsam stand. Einfach weil ich diese Sicherheit brauchte um ihm Sicherheit zu vermitteln.


    Heute ist er 8,5 und wir haben es bis heute nicht geschafft aus ihm einen gänzlich unauffälligen Hund zu machen. Das war aber auch nicht das Ziel. Ein Ziel muss realistisch und erreichbar sein, und das lautete einen gut im Gehorsam stehenden Hund der sich auch in kritischen Situationen zuverlässig abrufen lässt und keine eigenmächtigen Entscheidungen trifft, die ich nicht innerhalb von wenigen Sekunden abbrechen kann (und glaub mir, auch 3sek. können seeeehr lang sein).


    Mein Tipps, auch wenn sie extrem klingen (so von einem resoluten Hundetrainer gelernt der mit "gefährlichen" (behördlich deklariert) Hunden arbeitet):

    - mach Dir klar was für ein Potenzial Dein Hund hat und damit meine ich das Zerstörungspotenzial

    - mach Dir klar dass Dein Hund im Prinzip eine geladene Waffe ist und Du weder einen Waffenschein hast, noch eine Ahnung was für einen Schaden sein Kaliber anrichten kann. Sichere die Waffe damit sich nicht versehentlichein Schuss löst!

    - Dein Hund nicht böse ist, sondern entwickelt sich rassetypisch, aber die unwissende Gesellschaft um Dich herum kann das aus Unwissenheit anders sehen

    - Du bist soweit dass Du professionelle Hilfe annimmst, mach Dir aber klar dass vor euch ein Marathon liegt, kein Sprint!

    - freunde Dich mit einem MK an


    Alles Gute für euch. Es ist ein langer Weg, aber absolut machbar mit der richtigen Einstellung. DEINER richtigen Einstellung. Einen Dobermann (Gebrauchshund) zu führen ist kein Hexenwerk. Ich habe auch mit einer DSHündin angefangen. Aber wenn man selbst keine Ahnung hat, muss man sich helfen lassen und durchhalten. Das ist man seinem Hund und seinem Umfeld schuldig!

  • Vielleicht mal aus weiterer Sicht.

    Ich habe seit knapp 20 Jahren Hunde.

    Alle aus dem Tierschutz und auf verschiedenste Weisen verhaltens-originell.:roll:


    Und dann kam das Mädchen.

    Ein Schäferhundmix aus Ungarn bis heute superlieb, aber das ist eine völlig andere Nummer als alle Hunde davor.


    Nach 4 Wochen bin ich zu einer Trainerin gegangen die einen Malinos/ Herdenschutzhund Mix führt.
    Sie hat dann gefragt, welche Probleme wir haben.

    Ich habe gesagt noch keine - aber Schäferhund kann ich offenbar nicht und ich will nicht auf ernste Probleme warten.

    Sie hat mir super geholfen das Verhalten einfach einzuordnen im Vergleich zu den vorherigen Hunden und hat eben vor allem MICH unterrichtet.


    Also unbedingt Trainer und auch einen, der sich mit den speziellen Verhaltensweisen auskennt.

  • Ich habe bereits Kontakt zu einem Trainer aufgenommen und habe dort nächste Woche einen Termin. Ich habe mich jedoch bewusst gegen eine Beratungsanalyse entschieden, da ich in einem anderen Thread gelesen habe wie so etwas abläuft und ich das meinem Hund nicht antun möchte. Ich möchte nicht, dass irgendeine fremde Person meinen Hund so lange provoziert bis er tatsächlich anfängt aggressives Verhalten zu zeigen nur um dann eine neue Baustelle hinzuzufügen, an der man wieder mit einem Trainer arbeiten muss.


    Ich sehe ein, dass ich nicht alles weiß. Ich habe auch mit der Züchterin Kontakt aufgenommen, die mir einen Trainer in meiner Nähe empfohlen hat. Sie meinte auch, dass es kein Grund zur Panik ist und denkt, dass es eine Pubertätssache ist. Sie hat mich zu sich nachhause eingeladen um sich Zeus Verhalten anzusehen. Zeus hat sie angebellt, wie alle anderen auch, aber nachdem sie ihn freundlich angesprochen hat und ich ihm erlaubt habe zu ihr hinzugehen hat er plötzlich die Klappe gehalten und sie freudig begrüßt.


    Es spricht also viel dafür, dass es tatsächlich Unsicherheit gepaart mit Frust ist. Da ich Zeus aber nicht zu jedem hinlassen kann, den er anbellt muss ich trotzdem etwas dagegen tun.


    Gestern Abend hatte ich das erste Mal richtig Stress mit jemanden, der angebellt wurde und das ist tatsächlich super nervig, weil die Leute nicht verstehen, dass ich keine Bestie an der Leine habe, sondern nen halben Welpen. Aber natürlich hat der Dobermann ein blödes Image, also muss es sich um ein Monster handeln :roll:


    Und eine Frage die auch im anderen Thread aufkam ist ob es schlimm ist wenn ein Hund einer Person aus Freude ins Gesicht springen will? Zeus macht das nur bei Leuten, die er gut kennt und wenn er sich extrem freut z.b. wenn ich nachhause komme. Ist natürlich Geschmackssache ob man es erlaubt oder nicht, aber das ist doch kein Zeichen fürGefährlichkeit, oder?

  • Gestern Abend hatte ich das erste Mal richtig Stress mit jemanden, der angebellt wurde und das ist tatsächlich super nervig, weil die Leute nicht verstehen, dass ich keine Bestie an der Leine habe, sondern nen halben Welpen. Aber natürlich hat der Dobermann ein blödes Image, also muss es sich um ein Monster handeln :roll:

    so wie du nicht verstehst dass du keinen kleinen duzuduzi süssen Welpi an der Leine hast ... weder nen ganzen noch nen halben ...


    Mein Mitleid hält sich ehrlicherweise in Grenzen.

    Halt deinen Hund unter Kontrolle, dann brauchste dich auch nicht darüber zu nerven ...


    Meine Hündin neigt durchaus dazu Leute anzubellen, aus purem Misstrauen und unsicherheit. Würd mir ja nie in den Sinn kommen mich dann aufzuregen weil sich jemand dadurch belästigt fühlt. Wobei mir das aber auch echt noch nie untergekommen ist. Ich lass aber auch meinen Hund nicht einfach bellen, sondern tu aktiv was dagegen. In der Regel auch so dass es gar nicht erst zum bellen kommt.

  • Dein Hund ist keineswegs ein halber Welpe....

    Und eine Beratungsanalyse ist etwas völlig anderes als eine Gefährlichkeitseinschätzung...

    Jemandem ins Gesicht zu springen ist völlig respektlos

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