Mein Hund bellt plötzlich alle Menschen an und lässt sich kaum beruhigen

  • Danke für den Bericht.

    Geh erstmal in dich und überlege was du leisten kannst und willst.

  • Die Idee mit dem Urlaub bei deinen Eltern finde ich gut!

    Dass das jetzt eine richtige Keule für dich war verstehe ich gut, ein bisschen Entspannung schadet also sicher nicht :streichel:

    Und wenn du dich dann einmal ein bisschen sortiert hast, mit Freunden und Familie gesprochen hast, dann fällt dir (das Nachdenken über) die Entscheidung sicher leichter.

  • Ich möchte dir auch nochmal schreiben, dass ich es super finde, dass du das jetzt so realistisch siehst und den Hund sicherst. Klasse finde ich auch, dass du dich nochmal gemeldet hast. Damit zeigst du wirklich menschliche Größe. Respekt dafür.


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du den richtigen Weg für euch findest und würde mich freuen, wenn du uns weiter berichtest.

  • Ich bin gerade am überlegen ob ich Zeus packe und ein paar Tage zu meinen Eltern ziehe. Die wohnen ruhig, haben Haus und Garten und ich könnte verhindern, dass Zeus ständig reagieren muss.

    Klingt doch super, um runter zu kommen und sich in guter Gestellschaft die nächsten Schritte durchzudenken. :streichel:

  • Du sollst und kannst ja auch nicht ad hoc eine Entscheidung treffen, das muss sich erstmal setzen. Wenn du für ein paar Tage raus kannst und einfach ein paar Nächte drüber schlafen kannst, ist das doch keine schlechte Idee! Natürlich aber nur wenn du trotzdem die Realität im Blick behältst. Die Probleme gehen ja nicht weg, nur weil du ein paar Tage weniger /keine Fremden triffst. Klar.

  • Ich finde es auch ganz groß von dir, was du jetzt an Reflektion und Dazulernen leistest, und auch, dass du das mit uns teilst. Ein paar Tage Pause zum Nachdenken schaden da sicher nicht, und ich wünsche euch beiden wirklich, dass ihr eine gute Lösung findet - so oder so.

  • Theoretisch weiß ich natürlich, dass Zeus noch immer der selbe Hund wie gestern ist. Aber praktisch habe ich ehrlich etwas Angst. Nicht um mich, aber um andere. Bis jetzt hatte ich ja ein gewisses Selbstvertrauen, weil ich alles einfach komplett verharmlost habe und die Realität nicht sehen wollte. Aber jetzt, nach der harten Einschätzung der Trainerin ist mir plötzlich so richtig bewusst, dass ICH dafür verantwortlich bin, dass niemand zu Schaden kommt. Und wenn man dann auch noch gesagt bekommt, dass man nicht wirklich geeignet ist verunsichert das total. Ich bin jetzt schon nervös, wenn ich an den nächsten Spaziergang denke.

    Aber in der Realität seid Ihr jetzt ungefährlicher für Eure Umwelt, als jemals zuvor. Denn Du sicherst ihn doch jetzt, das hast Du vorher nicht getan. Insoweit bist Du jetzt schon mal eine Stufe mehr geeignet, als vor Deiner Erkenntnis. Nichts ist gefährlicher für seine Umwelt, als Menschen, die Ihren Wauzi verharmlosen, sein Potential nicht erkennen (bzw. sich weigern das zu tun ;)) und es einfach laufen lassen. Darüber bist Du doch schon hinaus, das ist ein Fortschritt, kein Rückschritt.



    Was mich zusätzlich beunruhigt ist, dass die Trainerin meint, dass diese "versehentlichen" Zwicker in die Hand, gar nicht so versehentlich sind, sondern dass Zeus mich maßregelt, weil ich mich "einmische". Ich glaube das wurde hier im Thread auch schon angesprochen.

    Ja genau, das hat mir auch ordentlich Sorgen gemacht. Aber nur, solange Du es nicht erkannt hast. Denn was für mein zuvor geschriebenes gilt, trifft auch auf Eurer Verhältnis zu. Der richtige Blick, die richtige Einschätzung läuft für mich in die Richtung: "Problem erkannt, Gefahr gebannt". Zwar ist das hier nicht wortwörtlich zu nehmen, weil es ein Prozess ist, Bestandteil des Trainings sein wird. Der Vorteil, man kann etwas mit dem Training bewirken. Hund kann lernen, dass sich die Regeln geändert haben, auf breiter Front, nicht nur für Euer Aussenverhältnis, sondern auch für die Beziehung zwischen Euch. Letzteres macht viel aus, ist sogar Bestandteil davon, dass es draussen besser funktioniert.


    Und natürlich tut es weh zu hören, dass der Hund, den man kennt seit er ein Baby ist sich so gar nicht an einem orientiert und einen eher als „unnötiges Anhängsel“ an der Leine sieht.

    Ahhh, so darfst Du das nicht sehen. Hunde folgen nicht aus Liebe alleine. Gerade Arbeitsrassen wollen sehen, ob Du auch das geeignete Wesen bist, um sich an Dir zu orientieren. Das hattest Du massivst vernachlässigt, bzw. sogar umgekehrt, er sollte ja machen, alleine. Wenn Du das umkehrst, auch in Beziehung zu dem, was ich zuvor schrieb, dann wird er sich auch an Dir wieder orientieren.


    Ist alles gerade doof und mein Kopf ist gerade zu voll um vernünftige und klare Gedanken zu fassen.

    Kann ich gut nachvollziehen. Das ist u.a. auch der Grund für meinen Rat, erst mal ein wenig Trainingserfahrungen zu sammeln und selbst zu sehen (und zu fühlen), ob sich Veränderungen initiieren lassen, die Dir zumindest ein Gefühl dafür geben: "Kann ich das schaffen oder kann ich es nicht". Finde, dafür ist es aktuell noch was früh, denn für Dich (und für Zeus) stellt sich gerade das Leben auf den Kopf. Das muss erst neu sortiert werden, für beide.


    Und so finde ich die Idee auch nicht schlecht, Dir (und Zeus) eine kleine Auszeit zu gönnen. Auch das bietet Dir wieder wertvolle Erfahrungsmomente.

  • Wow. Ich freue mich, daß dir das Problem jetzt wirklich bewußt ist.


    Nun hoffe ich, daß Du dir Zeuss zutraust und ihr in ein sicheres, wenn auch stets aufregendes, gemeinsames Leben durchstarten könnt.


    Meine Daumen sind für euch gedrückt.

  • Wegen dieses Verletzungsrisikos haben viele hier, auch ich, dir den Maulkorb empfohlen. Dann musst du keine Angst mehr vor Beschädigungen haben. Das ist der Segen eines Maulkorbs. Du kannst den ganz positiv auftrainieren, für deinen Hund wird er dann so normal wie ein Halsband.


    Wie gesagt, mein letzter Hund hat zum Schluss hin viele Zeiten 24/7 mit Maulkorb verbracht. Das war für ihn völlig in Ordnung.



    Und: Wo Wille, da Weg. Selbst, wenn du n bissche unsicher bist und oft auf andere gehofft hast, wenn es darum ging, Entscheidungen zu treffen - Zeus kann deine Motivation sein, an dir zu wachsen, über dich hinauszuwachsen. Du kannst das schaffen.


    Selbst, wenn du dich für eine Abgabe entscheiden solltest, bist du deshalb ja auch kein schlechterer Mensch. Du hast dann genauso eine richtige Entscheidung getroffen. Wie so oft im Leben gibt es hier nicht nur einen richtigen Weg.



    Und hier wollte dich auch niemand fertig machen. Es ging wirklich nur darum, dir die Augen zu öffnen, weil viele hier traurig darüber sid, das der Hund eine nicht gesicherte Gefahr darstellt ud du dir über dieses Potenzial nicht bewusst warst.


    Das du die offene Rückmeldung hier hingeschrieben hast, zeugt wirklich von Charakterstärke, finde ich. Sowas ist nie einfach.

  • Danke für das Update :smile:


    Mit Maulkorb und Doppelsicherung an gutem Geschirr und Leine bist Du erstmal vorm Gröbsten geschützt. Hast Du das Equipment dafür? Wenn nein, gib mal laut, da gibts bestimmt Empfehlungen.


    Wenn Du den Hund an Halsband und Geschirr im Griff hast, ist das schon gleich mal ein besseres Gefühl vom Handling her. Ich würde es auch schon in reizarmer oder abgeschlossener Örtlichkeit üben, mit der Doppelsicherung zu hantieren.


    Was den Rest angeht: Atme tief durch und dann mache eine Pro/Contra Liste. Schreib alles auf, was Dir dazu durch den Kopf geht und ordne es zu. Ist eine kurzfristige Methode, den Kopf freier zu kriegen.


    Eine kurze Auszeit für Euch beide hört sich gut an und kann dabei helfen.


    Ich drück Euch die Daumen.

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