Mein Hund hat gebissen! Was passiert jetzt? Hilfe!

  • Hallo


    Ich habe mich hier angemeldet weil ich ein großes problem habe. ich habe vor 4 Monate einen Border Collie adoptiert. Sie heißt Yuna und ist 3 jahre alt. Yuna ist eigentlich ein super lieber hund. bis jetzt mochte sie alle Hunde und menschen die sie getroffen hat. sie hat power ohne ende, spielt gerne und kann schon viele kommados.


    Leider haben wir jetzt ein problem :verzweifelt: Gestern am nachmittag waren wir auf der Hundespielwiese wo wir sonst auch immer sind. Yuna hat mit einem Yorkshir terrier Mädchen gespielt. Sie haben Minutenlang friedlich rennspiele gemacht. Ich habe mich noch freundlich mit der besitzerin unterhalten und plötzlich schreit die Kleine laut auf. Wir haben beide nicht gesehen was genau passiert ist und dachten dass sie vielleicht gestolpert ist oder umgerempelt wurde von Yuna. Aber als wir hingelaufen sind sah es leider so aus als hätte Yuna die kleine gebissen :( Die kleine hat schlimm an der Seite geblutet und hat schwer geatmet. Wir waren natürlich total panisch und sind sofort zur Tierklinik gefahren. Wegen corona durfte ich aber nicht mit reinkommen und habe der Besitzerin meine Handynummer gegeben und mich natürlich tausendmal entschuldigt. Sie schien gestern nicht wirklich böse auf mich zu sein und meinte das es ein blöder unfall war und Yuna war wirklich noch nie agressiv. Sie liebt andere Hunde normalerweise und kann ewig lange mit ihnen spielen egal ob groß oder klein.


    heute früh hat mir die Besitzerin plötzlich sehr böse nachrichten geschrieben. Ihr kleiner Hund hat sehr schwere Verletzungen sie wurde noch operiert weil die Lunge und der Darm verletzt waren. es geht ihr nicht gut und sie sind noch nicht mal sicher ob sie es schafft und ob sie bleibende Schäden haben wird. Ich kann natürlich verstehen dass sie traurig ist und sich Sorgen macht. ich würde auch so fühlen, aber es war nicht meine Schuld. Ich konnte nicht wissen das sowas passiert. Yuna hat das wirklich noch nie gemacht. Kein einziges mal war sie agressiv oder böse :( Die Besitzerin will mich jetzt anzeigen und ich habe wirklich Angst. Ich bin total überfordert und weiß nicht was ich jetzt machen soll. Kann Yuna mir weggenommen werden? War es meine schuld wenn es vorher gar keine Anzeichen gab das sowas passieren könnte? wir haben ja beide nicht gesehen was genau passiert war vielleicht hat der andere Hund Yuna provoziert oder den Streit angefangen?


    Was kann ich jetzt tun?
    Muss ich mir Sorgen machen das Yuna in Zukunft andere Hunde nicht mehr mag?


    Ich wohne in Wien falls das hilft. Ich weiß das die Hundegesetze hier strenger wurden wegen diesen Rottweiler damals und habe wirklich Angst das Yuna mir weggenommen wird.

  • haben Minutenlang friedlich rennspiele gemacht

    Leider sind gerade Rennspiele sehr oft nicht friedlich, sondern kippen sehr fix ins Jagdverhalten. Das heißt jetzt nicht, dass Dein Hund böse ist, aber man sollte gerade Hunde mit einem starken Jagdtrieb wie Border Collies nie in diesen Jagd"tunnel" geraten lassen.


    Weggenommen wird sie Dir sicher nicht direkt, aber mWn könnte es sein, dass sie Auflagen bekommt - beispielsweise nur noch mit Maulkorb und angeleint raus. Das würde ich übrigens auch ohne Auflagen ab jetzt so handhaben.


    Viel interessanter als ob die Besitzerin Dich anzeigt fände ich aber, wie Du so eine Situation in Zukunft vermeidest. Was sind da Deine Pläne?

  • Erstmal hoffe ich, dass dem armen Yorkie noch geholfen werden kann.


    Ich würde dir dringend an's Herz legen, dass du dir Hilfe in Form eines kompetenten Trainers suchst, der mit diesem Typ Hund umgehen kann und Erfahrung hat.


    War es meine schuld wenn es vorher gar keine Anzeichen gab das sowas passieren könnte?

    Wessen Schuld soll es sonst sein? Klar, man hat immer ein Risiko und das haben beide HH, die ihre Hunde frei zusammen laufen lassen aber letzten Endes hat dein Hund einen Schaden verursacht, für den du als HH nunmal verantwortlich bist.


    Zur Gesetzeslage in Österreich kann ich nicht viel sagen, vielleicht meldet sich noch wer von den Österreichern.


    Ich meide solche "Hundewiesen" wie der Teufel das Weihwasser, weil das dort im Normalfall kein Spiel ist was die Hunde zeigen und genau das würde ich auch in der von dir geschilderten Situation vermuten.

    Du hast nicht gemerkt als die Situation des "Spiels" gekippt ist, weil du abgelenkt warst...


    Ich drücke die Daumen, dass die kleine Maus es schafft und hoffe, dass du dir mit deinem Hund professionelle Hilfe suchst und den Vorfall deiner Versicherung meldest damit die Besitzer des Yorkies nicht auf den Kosten für OP und Nachsorge sitzen bleiben.


    Alles Gute!

  • 1. ich würde den Hund nicht mehr mit so kleinen Hunden spielen lassen, da entstehen viel zu leicht auch ungewollt schwere Verletzungen.

    2. Ich könnte mir vorstellen, dass das ganze aus dem Spiel heraus im Sinne von Beutegriff passiert ist. Sofern es denn überhaupt Spiel war und kein Mobbing.

  • Mein Vorgehen wäre jetzt guten Maulkorb kaufen (falls noch nicht vorhanden und bitte einer, mit dem Hund noch hecheln kann). Parallel einen Trainer holen, der das Verhalten unter Schutzmaßnahmen anschaut. Danach gemeinsam ein Training entwickeln.


    Rechtlich habe ich leider keine Ahnung. Hoffe der kleine Hund überlebt und alles heil gut aus.

  • Sorry, aber klar ist es deine Schuld. So ungleich große Hunde mit einander Rennspiele machen lassen und statt aufzupassen zu quatschen. Ausbaden muß es nun der Yorkie.


    Ich möchte wetten, dass ein erfahrener Hundehalter schon lange vorher erkannt hätte, dass es kein nettes spielen war.


    Such dir einen Hundetrainer, halte dich von solchen Hundewiesen fern und deinen Hund laß an der Leine/Schleppleine. Und quatschen nur, wenn Hund gesichert neben dir sitzt in Zukunft.

  • Renn'spiele' kippen sehr, sehr oft und meist sind es gar keine Spiele im eigentlichen Sinne.

    Wenn da jetzt ein Border im Renn'spiel' mit einem Yorkie kippt, dann sind die Verletzungen bei einem Yorkie deutlich schlimmer als es bei einem anderen Border o.ae. waere. Wegen der Groesse vom Yorkie!


    Ich werde nie verstehen, wieso man das Verhalten von sich fremden Hunden nicht wirklich genau beobachtet, sondern sich auf was anderes konzentriert *sfz*


    Wie es jetzt weitergeht, weiss ich nicht. Ich kenn die gesetzl. Lage zu Beissvorfaellen in Oesterreich nicht.

    Bei mir gaeb es keinen dynamischen Kontakt zu kleinen Hunden, keinen Besuch auf Hundewiesen und dann wuerd ich an deiner Stelle nen Trainer suchen, der sich die Huendin mal anschaut.

  • Die Folgen einer berechtigten Anzeige nachm Wiener Tierhaltegesetz: Du wirst den verpflichtenden Hundeführschein absolvieren müssen (ich glaube auch 10 Trainingsstunden), der Hund ist nun vorm Gesetz ein bissiger Hund und hat dauerhafte Maulkorbpflicht in der Öffentlichkeit.

  • Das klingt nicht nach blödem Unfall, sondern nach einem Jagdspiel, das in Ernst gekippt ist. Normalerweise erkennt man solche Situationen und kann sie abbrechen, bevor sie außer Kontrolle geraten - aber eben nicht, wenn man sich unterhält, während die Hunde irgendwie durch die Gegend rennen.


    Es gibt eine Menge Hunde, mein Terrier gehört dazu, bei denen bei Hetzspielen irgendwann die Klappe ins richtige Jagen fällt. Dann sind sie so aufgeputscht, dass sie auch die nächste Jagdsequenz folgen lassen - und nach Rennen und Hetzen kommt nun mal Zupacken und Töten. Das hat mit aggressiv nichts zu tun, der Hund ist einfach so hochgeputscht und außer Kontrolle, dass der Reiz durch die rennende Beute zu groß wird und das Programm abläuft.


    Das ist nicht so schlimm, wenn mein Terrier den dicken Labbifreund in die Haxen zwickt, dann brech ich eben ab und fertig. Wenn aber die Größenverhältnisse andersrum sind, also der Jäger körperlich weit überlegen, kann das für die Beute sehr schlimm ausgehen. Erlebst du ja gerade. Dein Hund hatte sich wahrscheinlich so in den Jagdrausch gerannt, dass er erst am Aufschrei des Opfers wieder gemerkt hat, dass er da einen Artgenossen und kein Kaninchen am Wickel hat.


    Dir bleibt jetzt eigentlich nur noch 1.) zu beten ,dass der arme Yorkie es schafft, 2.) deinen Hund NIE wieder mit körperlich Unterlegenen frei rennen zu lassen, und 3.) schleunigst was über Hundeverhalten zu lernen - vor allem über Jagdverhalten und darüber, wie tief das in Hütehunden verankert ist.

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