Mein Hund hat gebissen! Was passiert jetzt? Hilfe!

  • Ich habe nicht mehr alle Seiten lesen können. Ich bin unfassbar, ja was eigentlich? Ich denke auch an Faye,

    Vielleicht sollte man erstmal schließen?loudly-crying-dog-face

    Weil? Weil hier jemand ist, der, wie sehr viele Hundehalter, noch nicht hinter gestiegen ist, dass ein Hund nun mal kein Stofftier ist und man für die Probleme die der eigene Hund verursacht, gerade zu stehen hat?


    Ich kann auch verstehen, dass die Userin um ihren eigenen Hund Angst hat. Wahrscheinlich ist ihr aber (GsD) noch nicht passiert, dass der eigene Hund angegriffen wurde und in einem Stadium zurück gelassen wurde, in dem man nicht weiß, wie es für den Hund ausgehen wird. Soll man ihr nun die Chance nehmen, daraus und aus den Erfahrungen anderer User zu lernen und somit dem Yorkie und dessen Besitzer etwas mehr Verständnis entgegenbringen kann? Das hilft dem Yorkie Besitzer, hilft zukünftigen Hundebegegnungen.


    Ich habe hier eine ganz tolle Hündin, die leider auch dazu neigt, Kleinsthunde zu jagen. Deswegen ist sie grundsätzlich an der Leine bei Begegnungen und darf mit denen auch nicht "spielen" weil eben nur meine Hündin dran Spaß hätte, der kleine Hund eben nicht.


    Musste ich auch lernen. Habe ich gelernt, nachdem meine Hündin einen kleinen Chi gejagt hat. Ausser einem halben Herzkasper ist dem Chi nichts passiert (schlimm genug), aber mir war klar, dass mein Hund eben NICHT spielt, sondern jagt. Und das ist für den gejagten Hund niemals toll. Deswegen wird das nun konsequent verhindert. Auch wenn diese Kleinhundehalter ihre Hunde an sie ran lassen, dann warne ich. Lieber safe than sorry. :ka:


    Deswegen, liebe TE: Mach nicht dich und deinen Hund zum Opfer. Das seid ihr nämlich nicht. Der Yorkie und sein Besitzer sind es. Erkundige dich freundlich nach dem Kleinen. Frage nach, zeige, dass du Interesse hast, dass es dir leid tut. Vielleicht wird die Halterin keine weiteren Maßnahmen dann einleiten. So wäre wohl ich. Aber wenn ich merken würde, dass man mir noch die Schuld gibt, oder es einem egal ist, wie es dem Hund geht, dann würde ich auf jeden Fall anzeigen. Und wenn es nur dazu dient, andere Kleinhunde vor euch zu schützen.

  • @Cindychill


    In Deutschland greift die Gefährdungshaftung (die gibts im österreichischem Gesetzestext nicht, aber quasi als einen Grundsatz schon). Nach der Gefährdungshaftung hätten beide Parteien eine Verantwortung dafür, was ihr Hund an Schaden anrichtet. Hätte nach deutschen Recht Yuna eine Detsche durch den Yorkie gehabt, dann hätte die Yorkiehalterin dafür belangt werden können. Wären die beiden Hunde raufend einem Radfahrer vors Rad gelaufen und der hätte sich verletzt, dann wären beide Halter belangbar.


    Hier hat nur ein Hund einen Schaden angerichtet. Und für den haftet dessen Halter. Eben weil vom Hund jederzeit eine potentielle Gefahr ausgeht. In Deutschland wäre definitiv festgelegt, dass das völlig verschuldensunabhängig so ist. In Österreich würde meines Wissens nach zumindest entsprechend beurteilt werden. Die Unterschiede in Gewicht und Größe kommen da noch erschwerend dazu.


    Warum die andere Halterin sich jetzt so entschließen möchte: Nun, ihre Seite kennt man nicht.

  • Mein Hund verletzt anderen - meine Schuld.

    und der andere Hundebesitzer, der seinen Hund zum anderen hinläßt und auch nicht aufpasst gar nicht schuld?

    Rechtlich nicht, nein. Ich glaube ein Unterschied besteht nur dann, wenn der Hund an der Leine ist und jemand lässt seinen freilaufen reinkacheln.


    Ich lasse meinen Hund deshalb nicht mir Fremdhunden zusammen. Die Verordnungen sind da ganz klar und ich hab keine Lust auf Stress mit Leuten die ich nicht kenne und einschätzen kann.


    Es reicht ja schon in einigen Verordnungen, dass dein Hund eine bedrohliche Handlung wie anspringen gezeigt hat, damit man erfolgreich angezeigt werden kann.

  • Aus moralischer oder versicherungstechnischer Sicht? Sind ja zwei Paar Schuhe.

    rechtlich

  • aber Euch mit Absicht nicht erwähnt ...

    uns ist das passiert. Es ist eh da. Es macht nichts besser, es nicht zu erwähnen.


    (Meine Mutter hat über viele Jahre Bereitschaftstpflegekinder aufgenomen. Ihr schlimmes Schichksal ist Teil ihres Lebens. Das war so der erste Lernprozess: irgendwas totzuschweigen heilt keine Wunden. Es schützt auch niemanden. Es ist in demjenigen. Es auszusprechen hilft, darüber zu reden, aber es ist eh da, ob man es ausspricht oder nicht. Man kann niemanden schützen, indem man es nicht thematisiert)

  • Mein Hund verletzt anderen - meine Schuld.

    und der andere Hundebesitzer, der seinen Hund zum anderen hinläßt und auch nicht aufpasst gar nicht schuld?

    Warum sollte er? Is ne allgemein zugängliche Freilauffläche. Ich glaub, nach Wiener Grünflächenverordnung plus Tierhalteverordnung.


    (Mittlerweile hat die Tierschutzombudstelle etwas präzisiert, dass man mit angeleinten Hunden nicht rein soll und unverträgliche Hunde draußen bleiben müssen (is aber Empfehlung, nicht Gesetz) , aber im Prinzip is man in einem rechtlich immer riskanten Raum. Auch in anderen Dingen. Beispiel: Hundepark mit Fahrradverbot. Trotzdem fahren dort sehr viele Menschen mit dem Rad. Im Falle eines Unfalles stellt sich die Frage: Sticht Radfahrverbot das Hund muss unter Kontrolle sein-Gebot? Sowohl straf-, als auch zivilrechtlich... Da is sehr viel Raum für richtig unangenehme bis teure Ereignisse. Im Zweifelsfall ist meist der Hundehalter schuld.


    Bei Bissen, zumindest meines Wissens nach, immer der Halter des beißenden Hundes.


    Die Wiener Hundepolitik und Hundezonengestaltung tendiert aber auch sehr stark in Richtung "Wir wollen nur 40cm Plüschhunde." Was auch nicht realistisch ist.


    Plus eben nach Wiener Tierhalteverordnung ist ein Hund, der ein anderes Tier verletzt, ein bissiger/gefährlicher Hund. Zumindest wenn es aktenkundig ist.

  • Wenn sich zwei Hundebesitzer auf einer Hundewiese treffen und beide Hundebesitzer die Hunde frei zueinander lassen und keiner der beiden, auch der Kleinhundbesitzer, damit ein Problem hat, also das Zusammentreffen ja von beiden Seiten gewollt ist, beide Hundebesitzer dann nicht aufpassen sondern ratschen - ist dann eine Anzeige des Besitzers des verletzen Hundes tatsächlich angebracht und sinnvoll?

    Wenn ein Hund ins Jagdverhalten kippt und potentiell tödlich verletzt und keine Einsicht zeigt (in der Richtung: passiert halt und dann dürfen Kleinhundehalter hier halt nicht mehr hin): absolut!!!

  • Aus moralischer oder versicherungstechnischer Sicht? Sind ja zwei Paar Schuhe.

    rechtlich

    Ergänzend noch: Das betrifft die Haftung.


    Bei der Einschätzung der potentiellen Gefahr, die von dem Hund ausgeht, wird das Verhalten der Halter natürlich mit in Erwägung gezogen. Aber es orientiert sich dennoch ein Stück weit daran. Der Hund würde hierzulands zumindest begutachtet werden. Ob es Auflagen geben würde, hinge dann wiederum davon ab, wie sich Hund und Halter dabei präsentieren.

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