Mein Hund hat gebissen! Was passiert jetzt? Hilfe!

  • Ruhe ist etwas, was so reizoffene hochgetaktete Arbeitsrassen erst lernen müssen. Meine (Jagdhund aus wohl schlechter Aufzucht und mit zuwenig Erfahrungen) kam mit 7 Monaten aus dem Tierschutz und schlief tagsüber nur, wenn man sie festgehalten hat auf dem Sofa mit Körperkontakt. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte die auch den ganzen Tag Party gefeiert. Das war ein ganzes Stück Arbeit bis sie Ruhe konnte. Ihr jetziges Programm:


    1-2h Spazieren pro Tag

    Ab und an neue Umgebung oder neue Erfahrung


    1x/Woche Mantrailing (dann aber kürzere Spazierrunde)

    2x/Woche Canicross oder am Rad (ebenso gekürztes spazieren)


    Ab und zu (!) mal zergeln, Dummy suchen oder Leinenführigkeitstraining.


    Thats it.

    Anfangs waren es 3x20 Minuten Feldweg und alle 2-3 Tage was neues kennenlernen. Also ein langer Weg zum jetzigen Program)


    Kennt dein Hund eine Box (oder Kindergitter) als Ruheort drin? Das wäre vielleicht hilfreich.

    Wenn du anfangs das Programm runterfährst kann es zu einer „Erstverschlimmerung“ kommen. Die Stresshormone müssen erst abgebaut werden. Dein neuer Trainer kann dir da sicher einen guten Plan an die Hand geben.


    Wenn das mein Hund wäre, würde ich wohl noch das Futter gebauer anschauen und mir überlegen, den Hund beim spezialisierten TA vorzustellen um sicherzugehen, dass körperlich alles ok ist. Da muss nichts sein. Aber ist halt doof wenn man was verpasst. Ein Verhaltenstierarzt könnte auch Vorschläge machen was dem Hund beim entspannen lernen helfen kann (Da gibts vieles, je nach je passt aber was anderes. CBD, Rhodiola, L-Theanin, Aminosäuren usw).

  • Wichtig zu wissen: Hunde können im Wortsinn süchtig werden, genau wie Menschen. Nicht nach Alkohol oder Drogen, aber so, wie man beim Menschen zB Computerspielsucht kennt. Ein Computer- oder Glücksspielsüchtiger ist süchtig nach den Glücks- und Erregungshormonen, die sein eigene Körper ausschüttet. Der Süchtige will sich immer wieder und immer öfter denselben Kick holen, alles andere wird unwichtig.


    Das ist gerade bei Border Collies oft ein Thema, weil sie rassebedingt sehr offen für Reize und Erregung sind.

    Die bekannteste Hundesucht ist die Sucht nach bewegter Beute, Stichwort Balljunkie. Hunde werden dann süchtig nach Adrenalin, dem Erregungshormon. Hetzen und Zubeißen ist dann der Kick.


    Genau wie beim Menschen ist Entzug absolut notwendig, aber zunächst schlimm für den Süchtigen. Er vermißt seinen gewohnten Kick und sucht sich Ersatz - bei dir anscheinend Wände anfressen, wenn du dich mal weniger mit Yuna beschäftigst.


    Wichtig auch zu wissen: Genau wie ein trockener Alkoholiker bleibt ein ballsüchtiger Hund immer süchtig. Man kann ihn aber daran hindern, seine Sucht weiterhin auszuleben, indem man sich anders mit ihm beschäftigt als durch Beutehetzspiele.


    Wieviel davon auf Yuna zutrifft, kann man nicht ohne weiteres übers Internet beurteilen, es gibt natürlich viele Abstufungen. Ein/e gute TrainerIn hat dieses Thema aber auf dem Schirm, gerade bein Bordercollie. Denn leider führt die Annahme, daß man BCs besonders viel und intensiv auslasten müsse, sehr oft zu Beschäftigungsjunkies, die nie genug kriegen.



    Dagmar & Cara

  • Da würde mir mein Hund schon am ersten Tag um die Ohren fliegen. Das sind so viele Reize und Eindrücke die sie gar nicht verarbeiten könnte und Yuna auch nicht.


    Wie der Mensch auch verarbeitet der Hund beim schlafen, das heisst sie müssen viel schlafen, vor allem wenn sie etwas sehr aufregendes erlebt haben (wie zb Hundewiese etc....) Yuna kann das nicht und ist daher maßlos überfordert.


    Und wie die anderen schon schrieben, mit den Wurfspielen etc hast du dir nen Junkie rangezogen.


    Bsp: Cali kann locker 6km am Fahrrad rennen Vollspeed und wenn ich da häng (weil null Kondition) und nicht mehr kann sagt sie so “Okay, weiter, hab mich warm gelaufen.”

    Was aber wirklich der Fall ist? Sie ist im Kopf nach 6km durchaus fertig. Das Laufen ist anstrengend, sie muss sich mehr konzentrieren dass sie den Anschluss nich verliert, sie kann Spuren nich so nachgehen wie sie es gern hätte etc... treffen wir dann noch ein paar Hunde? Aus die Maus.

    Und wie äußert sich das? Bei uns mit wildem Umherrennen, in die Leine beißen, bellen, sie hört nicht mehr zu.....


    Ich denke die liebe Yuna ist einfach überfordert und hat NIE gelernt Ruhe zu halten.

    Hat sie das gemacht wenn Du dabei warst, oder wenn sie allein war?

    Wenn ich dabei war naturlich habe ich sie gestopped und versucht ihr zu verboten aber dann wurde sie nervös und ist kreise gelaufen oder hat ganz viel gebellt. Ich habe sie beim duschen in bad mitgenommen und sie hat die schrank geöffnet und handtücher zerfezt :tropf:


    Dann habe ich oft gehört von unterforderung und es wurde besser als ich mehr gemacht habe aber sie braucht immer mehr und mehr.

    Weisst du denn was doe Vorbesitzer mit ihr gemacht haben zur “Auslastung”?

  • Zuhause wird dannach etwas geübt an tricks und wir spielen oft mit zärgel

    14:00 2-3 stunden spaziergang mit viel action entweder freilauf in natur mit viel rennen, ball und stökchen spielen oder eben Spielwiese mit viel spielen mit anderen hunden.

    Haben ja alle auch schon die Gründe aufgeschrieben, weshalb das mit deinem Hund schief gegangen ist.

    Spazieren gehen muss beim BC wirklich zum Abschalten dienen. Lass alles an Beschäftigung deinerseits weg.

    Ein Grund, weshalb ich BC immer recht "langweilig" finde, als Begleithund (ausser wenn man selbst zwanghaft ist, mags ganz toll sein, denke ich immer).

    Was sie aber bitte dennoch brauchen, wenn sie schon nicht die Arbeit am Vieh ausleben können, ist einregelmässiges "Sportleben". Und hier bitte bitte nicht als Anfänger ins Agi rein. Besser ist ZOS, Obedience, Mantrailing.

    Das 2 mal die Woche: reicht.

    Wenn ich dabei war naturlich habe ich sie gestopped und versucht ihr zu verboten aber dann wurde sie nervös und ist kreise gelaufen oder hat ganz viel gebellt. Ich habe sie beim duschen in bad mitgenommen und sie hat die schrank geöffnet und handtücher zerfezt

    Also zeigt der BC schon von Beginn an bei dir, dass sie nicht mit der Aussenwelt gut klarkommt, sondern immer was benötigt, was ihr enge Genetik ihr sagt, ohne dass der Hund da irgendwie alleine rauskommt. Das ist im weitesten Sinne das berühmt berüchtigte Zwangsverhalten (oder besser es ist so eine Art Hospitalisierung). Der Hund kommt nicht klar, muss irgendwas machen, sucht sich als Ventil "Inneneinrichtung" und "dekoriert um" (ein ganz typisches Problemverhalten von dem "Problemhund" Border Collie.

    Man kann es stoppen, indem man es verbietet. Dann sucht der Hund sich was anderes. Schlimmstenfalls dann Pfoten aufknabbern oder glotzen bis der Putz alleine von der Wand fällt.


    Dann habe ich oft gehört von unterforderung und es wurde besser als ich mehr gemacht habe aber sie braucht immer mehr und mehr.

    Bei diesem Hund musst du, und das ist absolut wichtig, einen Trainer aufsuchen, der Hundeschule macht UND weiss, was ein BC ist. Und das ist meistens nur möglich wenn der Trainer selbst BC am Vieh führt. Da gibt es Leute in der Schweiz.

    Das reicht auch sich mal einen Tag aufzumachen und sich das erkären zu lassen, evt. auch ein Seminar....und dann mit dem eigenen Wissen, weiterzumachen mit einem geeigneten Sport.


    Du musst dir ganz bewusst werden, dass dein Hund krank ist. Psychisch leidet. Border Collies sehen ja oft noch niedlich aus, wenn sie schon komplettes Zwangsverhalten zeigen. Da gibt bei you tube ja massenhaft Videos, wo "lustige" BC zu sehen sind, die so schmerzhaft verzehrte Gesichtszüge haben, dass ich weinen muss, wenn ich das sehe.Das tud mir richtig weh.

  • Es ist vielleicht auch interessant, sich zu überlegen, wie diese Art von reizoffenen Hunden in ihrer Heimat bei Schäfer*innen gehalten werden. Wir haben da oft ein völlig falsches Bild davon, was diese Hunde den ganzen Tag lang tun, wofür sie eigentlich da sind und wofür sie eingesetzt werden. Du hast ja jetzt bereits verstanden, dass es nicht darauf ankommt, ob der Hund in einer winzigen Stadtwohnung geboren wurde und ob die Elterntiere (oder die Grosseltern oder Urgrosseltern) an Schafen gearbeitet haben - die Genetik, die Veranlagung dafür und auch das drängende Bedürfnis, diese Verhaltensweisen auszuführen, hat ein Border Collie trotzdem.


    Ein Border Collie wird meist nur sehr kurz und punktuell an den Schafen eingesetzt. Der moderne Boder Collie ist nicht wie ursprünglich die Schäferhunde dazu da, die Herde den ganzen Tag lang zu begleiten und eine Art Zaun zu bilden, damit die Herde wandern kann. Auch sind sie nicht wie die Herdenschutzhunde dafür gezüchtet worden, tagein tagaus mitten in ihrer Herde zu leben und diese bei drohender Gefahr zu beschützen. Border Collies sind dazu da, die Herde in möglichst kurzer Zeit möglichst effizient von A nach B zu bewegen, also z.B. wenn die Schafe zur Schur eingesammelt oder auf eine andere Weidefläche gebracht werden. Dabei darf man sich nicht vorstellen, dass die Schafe so gehalten werden wie bei uns: die Tiere sind oft mehr als halbwild und sehr zäh, weil sie tage- teils wochenlang ohne jeglichen Schutz bei Wind und Wetter auf hier unvorstellbar riesigen Flächen draussen stehen und den Menschen (und seinen Hund) nur sehr selten zu Gesicht bekommen.

    Für die Hunde bedeutet das, dass sie während eines ganz kurzen Zeitfensters zum Einsatz kommen und dann bitte aber bis zur Selbstaufgabe arbeiten sollen. Den Rest ihrer Zeit - und wir sprechen hier von mehreren Tagen bis Wochen am Stück - fristen sie ein sehr reizarmes Dasein, praktisch immer in irgendwelchen relativ dunklen Schuppen. Die gängige Lehrmeinung ist heute noch, dass ein Border Collie, der in der Wohnung lebt, verweichlicht und zur Arbeit nix taugt. A propos 'ein Border Collie': ich hab noch nie einen ernstzunehmenden Schäfer erlebt, der nur einen Hund hielt. Meist hat man mehrere davon, die nur manchmal, aber längst nicht immer, gemeinsam eingesetzt werden. Auch das bedeutet wieder, dass ein einziger Hund sehr, sehr selten im Jahr länger als ein paar Minuten an den Schafen arbeitet. Wer die Hunde einmal oder gar zweimal täglich zu einer kurzen (wir sprechen hier von 10 Minuten!) Runde über den Hof fegen lässt oder gar ein paar Schritte mit ihnen geht, gilt als fortschrittlich.


    Gerade weil Border Collies in ganz kurzer Zeit alles geben müssen und in voller Konzentration arbeiten müssen, sind sie nicht für den dauerhaften Einsatz gemacht. Selbst an den verhältnismässig sehr seltenen Tagen, an denen sie tatsächlich über längere Zeit hinweg arbeiten müssen, werden verschiedene Hunde eingesetzt, um das einzelne Tier (das übrigens arbeiten würde, bis es tot umfällt) vor sich selbst zu schützen. Dadurch, dass die Hunde auch auf riesige Distanzen hinweg Befehle entgegennehmen und ausführen sollen und jederzeit sowohl einzelne Schafe wie auch die ganze Herde im Blick haben müssen um vorherzusehen, was als nächstes passiert, sind sie äusserst reizempfindlich.

    Damit wir uns richtig verstehen: diese Verhältnisse wären in Deutschland völlig inakzeptabel und tierschutzwidrig (von den Haltungsbedingungen der Schafe fange ich erst gar nicht an...) Ich will diese Art und Weise, Hunde zu halten in keinster Weise verteidigen oder gutheissen. Aber als ich feststellen musste, dass die Tiere, die nicht nur im Hobbybereich, sondern ernsthaft an der Herde eingesetzt werden, konsequent so gehalten werden, hat mir das schon die Augen geöffnet: kein Wunder, drehen die Border Collies, die einfach als hübsche Begleiter hierzulande gehalten werden und sich plötzlich den ganzen lieben Tag lang mit Action und Reizen konfrontiert sehen, völlig durch. Dafür sind sie nicht gemacht.


    Stattdessen gilt es eher, Border Collies hierzulande stets vor sich selbst (bzw. ihrem unbändigen, steten Hütetrieb) und ihrer für sie viel zu überfordernden Umwelt zu schützen und ihren Trieb, alles und jeden zu hüten, so zu kanalisieren, dass sie nicht negativ auffallen und keine Neurosen entwickeln. Border Collies brauchen vor allem eines: Ruhe, Ruhe, Ruhe. Sind sie erst mal zu Bewegungs- und Reiz-Junkies gemacht worden, werden sie zerstörerisch (das ist ja genau das, was Du jetzt erlebst) und fordern permanent mehr und mehr von dem 'Stoff', nach dem sie süchtig sind: Adrenalin und Dopamin. Danach sind sie -und das ist nicht übertrieben - süchtig.

    Übrigens: hüten ist kontrolliertes Jagen. Dein Border Collie ist ein hochspezialisierter Jäger, dem genetisch gewisse Sequenzen ganz besonders stark herausgezüchtet wurden (nämlich das u.a. das Hetzen) und andere unterdrückt (z.B. die Endsequenz des Tötens und Fressens). Na? Klingelts langsam, weshalb Dein Hund nun gerne 'Rennspiele' mit anderen Hunden veranstaltet, in denen nur er derjenige ist, der den anderen jagt? Weshalb er endlos Bälle, Stöcke etc. apportiert? Weshalb er möglicherweise intensiv Dinge (Autos, Radfahrer und/oder Skater) und Lebewesen (Meerschweinchen, Vögel oder gar andere Hunde) anstarrt, die sich bewegen?

  • ich frag nochmal kurz dazwischen, weil ich gerade an ihn denken muss: hast Du was von dem Yorkie gehört- geht's bergauf?


    Den Fehler, den Hund zu viel (und teilweise auch "falsch") zu beschäftigen, habe ich - und ich denke, viele andere auch- bei meiner ersten Hündin übrigens auch gemacht. In bester Absicht. Die ist mir bloß nicht gekippt, weil sie ein unfassbar stabiles, souveränes Wesen hatte und ich mit ihr einfach Glück. Du musst jetzt schneller umdenken als ich damals, weil Dein Hund anzeigt, dass es für ihn so nicht geht.

  • Man darf halt auch nicht vergessen, daß der Hund erst seit vier Monaten bei der TS ist!

    Es dauert halt, bis so ein Hund "richtig ankommt", wie viele aus eigener Erfahrung wissen!


    Je nach dem, wie und wo der Hund vorher gelebt hat, und nun sein Leben aussieht, es kann auch EINE Ursache sein, warum der Hund Dinge zerstört, bzw. zerstören "muß".

    Es ist einfach eine (gewalltige) Umstellung, die auch erst einmal, irgendwie verarbeitet werden muß!


    Es ist inzwischen sehr vielen bekannt, wie intelligent so ein Border Collie doch ist, und alle wissen, daß so eine Rasse auch ausgelastet werden muß, und auch werden will!

    Soweit, so gut, so eigentlich auch richtig.

    Das WIE ist entscheidend!


    Dann kommt man auch rasch zum nächsten Problem. Der Hund dreht hohl, es wirkt so, als ob er total unausgelastet ist, und man meint es gut, und gibt dem Hund, weil er es ja offensichtlich "fordert" noch mehr dazu, und wundert sich, daß er dann abgeht, wie eine Rakete.


    Man kann dieses Phänomen sehr gut vergleichen mit Kids, wenn man mit ihnen einen schönen (langen) Tag voller Action verbracht hat. Dann ist abends Schlafenzeit, und die Kids sind einfach "nicht müde zu kriegen", obwohl sie sonst immer brav um diese Zeit im Bett liegen, und rennen durch das ganze Haus herum und werden immer wilder.

    Eigentlich sind sie schon längst müde, aber sie sind so sehr drüber, daß sie nicht ruhen können, selbst wenn sie es wollten. Deshalb "müssen" sie rennen, kreischen, springen, und lassen sich nur sehr schwer runterhohlen. Leider hilft dieses Verhalten auch nicht dabei, ruhiger zu werden, damit das Kind endlich schlafen gehen kann.

    Das ist dann so eine Abwärtsspirale.


    Und dieses Problem hat der Border auch!


    Ich persönlich würde die Gassirunden sogar ganz krass runter fahren wollen.

    Selbst zwei Stunden sind noch viel zu lange!

    45 min, max 1h würde ich laufen wollen.


    Sei Dir nur bewußt, daß es beim Herunterfahren von Action auch erst einmal eine Erstverschlimmerung geben muß! Ist auch logisch, die tägliche "Droge" fällt ja weg, und eine Veränderung im normalen Tagesablauf kann auch Streß verursachen. Deshalb dauert es auch eine Weile, bis die neue Maßnahmen auch wirklich greifen!

    So ein Streßpegel ist sehr schnell aufgebaut, und durch winzige Inputs auch leicht hochzuhalten, aber es dauert einige Wochen, bis das komplett abgebaut ist! Das sollte man schon im Hinterkopf behalten.





    Ich drücke Dir auch die Daumen bei der Trainersuche! :gut:

    Einer, der wirklich Erfahrungen mit einem Border hat, wäre schon toll! Sobald es heißt "typisch Border, der muß nur richtig ausgelastet werden!", würde bei mir die Alarmglocken schrillen :ka:

  • Ich kann mich Sheltie-Power hier wirklich nur anschliessen.

    Sei Dir nur bewußt, daß es beim Herunterfahren von Action auch erst einmal eine Erstverschlimmerung geben muß! Ist auch logisch, die tägliche "Droge" fällt ja weg, und eine Veränderung im normalen Tagesablauf kann auch Streß verursachen. Deshalb dauert es auch eine Weile, bis die neue Maßnahmen auch wirklich greifen!

    So ein Streßpegel ist sehr schnell aufgebaut, und durch winzige Inputs auch leicht hochzuhalten, aber es dauert einige Wochen, bis das komplett abgebaut ist! Das sollte man schon im Hinterkopf behalten.

    Noch dazu: besonders schlimm werden die Entzugserscheinungen sein, wenn von jetzt auf gleich von hundert auf null gegangen wird. Das würde ich nicht empfehlen, weil das dem Hund so nur noch mehr Stress gemacht würde. Stattdessen würde ich dem Hund bereits vor dem Herunterfahren der Aktivitäten bereits jetzt sinnvolle Aktivitäten anbieten. Da kauen beruhigt, habe ich bei hochgefahrenen Hunden sehr gute Erfahrungen damit gemacht, ihnen (nie unbeaufsichtigt!) Kauartikel (z.B. gefüllte Kongs. Anleitung, siehe hier: Klick!) anzubieten und ein Ritual einzuführen: erst gibt's zum Runterfahren einen Kong, danach eine Ruhephase. Dem Hund wird eine schöne Ecke mit einem Hundebett eingerichtet und da hat er sich aufzuhalten. Ich übe in diesen ersten paar Tagen daran, den Hund ins Bett zu schicken und dass er lernt, genau da zu bleiben, damit dieses Ritual bereits etabliert ist, wenn ich die Aktivität herunterfahre. Man folgt mir nicht durch die Wohnung, man kuckt nicht, was ich tue. Der Hund hat genau einen Job: da liegen zu bleiben und - idealerweise - sich zu entspannen und zu schlafen.

  • Mehrhund


    Eigentlich OT - aber nicht so ganz: Ich habe Neigung zu Zwangsverhalten und ein Border Collie wäre früher als Begleiter die Pest für mich gewesen. Da war Ronja perfekt, die - wenn ich angefangen habe, am Rad zu drehen - einfach stehen geblieben ist, mir den Stinkefinger gezeigt hat und gemeint hat: „Lass mal gut sein, Frauchen. Ich arbeite wieder mit Dir, wenn Du wieder sauber tickst.“


    Viele, viele Hunde verzeihen Anfängerfehler und spiegeln zurück. Aber mit dem BC hat man nicht die Rasse dafür.

  • Yuna wird viele Verhaltenweisen aus dem vorherigen Zuhause mitgebracht haben und die sind für einen BC (hier kann x- beliebige Rasse eingesetzt werden) Ersthundehalter schwer zu erkennen.


    Ich würde alles offen & schonungslos dem Trainer mitteilen.

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