Alltag aktiver Jagdhund
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Looking er hat den Hund quasi geerbt und fand den Gedanken schön, einen Begleiter zu haben. Ich kann ihn mir auch schon mit einem Hund vorstellen. Aber mit dem Münsti sehe ich ihn noch nicht wirklich und ich hoffe, das ändert sich noch. Einen Trainer will er aber nicht, weil er das alleine hinbekommt und wenn überhaupt befreundete Jäger "mal fragen" will .
naijra ja, ich bin da ganz bei dir.
Ich werde ihm das nochmal versuchen deutlich zu machen, nur das Mantrailing lasse ich dann vielleicht weg. Da der Hund eher uncool auf fremde Leute reagiert und er nicht ganz so nervenstark ist, ist das vielleicht wirklich aktuell nicht das geeignete.
Ich bin ja absolut begeistert von dem Kerle. Er ist zwar echt wuselig aber so liebenswert. Zuhause kriecht er mir hier (wenn er auf Besuch ist) fast in den Hosensack und ist so verkuschelt. Draußen ist er, wenn er nicht gerade drüber ist, total aufmerksam und gut lenkbar. Eigentlich ein kleiner Charmeur, wie ich finde . Außerdem kann man ihm echt alles vom Gesicht ablesen. Leider verstehe ich da noch weniger, warum es nicht funktioniert. Ich war letztens eine Stunde mit ihm unterwegs, davon war er 45 Minuten an der Schleppleine und er durfte entspannt Hundedinge machen, 2-3 mal hab ich ihm ein Leckerli versteckt und ihn suchen lassen. Auf dem Heimweg hatte er schon echt winzige Augen und man hat ihm so angesehen, dass er gerade total ausgelastet und müde ist. Wie man da auf die Idee kommt, noch 2 Stunden dran zu hängen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Schade das.
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Wie sieht denn der Alltag eines aktiven Jagdhundes aus? Also einer, der wirklich von einem aktiven Jäger geführt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die jeden Tag 3-4 Stunden aufwärts durch die Botanik ballern. Ich kenne hier als Beispiel immer nur den Alltag vom Border Collie, der als absoluter Spezialist ja auch eher reizoffen ist und Ruhe lernen muss. Der Besitzer sagt dann aber immer nur, dass er ja keinen Border Collie hat und bei Jagdhunden sei das eben ganz anders und DIE brauchen das halt und dann komm ich nicht mehr weiter.
Der Besitzer fährt leider die Schiene, dass der Hund "richtig ausgepowert und müde gemacht werden muss". Teilweiße ist er am Tag 3-4 Stunden unterwegs, inklusive 30 Minuten sinnlosem Ballspielen. MICH wundert absolut nicht, dass der Kleine total am Rad dreht bei dem Programm.
Das Programm des Besitzers ist geeignet, JEDEN reizoffenen Jagdhund, ob jagdlich geführt oder nicht, völlig gaga zu machen! Ich selber führe meine Spaniels nicht jagdlich, kenne aber viele, die dies tun. Und keiner von denen würde sowas tun. Insbesondere nicht das hirnlose Ballschmeissen - die brauchen einen Hund, der klar ist im Kopf, und keinen nur in Erwartung des nächsten Kicks schlotternden Junkie!
Natürlich kann man mal mehrere Stunden unterwegs sein, und in der Jagdsaison haben die Hunde teilweise viel zu tun. Den Grossteil des Jahres aber nicht, da sind die ganz normal unterwegs.
Wichtiger als ewig Laufen ist ein (Ersatz)job, bei dem er seine Anlagen nutzen kann. Für einen KLM würde ich entweder Dummytraining oder Schlepp-/Spritzfährte sehen, bei genügend Nervenstärke auch Mantrailing. ABER: für alle diese Beschäftigungen müsste der Hund vorab ein gutes Stück entstresst werden!
Kannst du das genauer erklären/begründen? Würde mich einfach interessieren, hat keinen bösen Hintergedanken.
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Was genau begründen? Warum Dummytraining oder Fährtenarbeit? Oder warum der Hund vorab entstresst werden muss?
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Angsthase123 ich bin nicht angesprochen bzw kann nur mutmaßen.
So gestresst wie der Hund aktuell ist, hat der gar nicht die Nerven sich auf irgendwas zu konzentrieren. Als ich letztens (da war er gerade voll gestresst und abgedreht) ein simples "Sitz" von ihm wollte, hat er innerhalb bin Sekunden alles abgespult, was er so an Tricks kann und hat mich wirklich ganz arg an das überdrehte Eichhörnchen aus "Ab durch die Hecke" erinnert. An ein kontrolliertes Sitz war gar nicht zu denken, obwohl er es EIGENTLICH kann.
Wenn ich mir den Hund jetzt so in dem Zustand beim Fährten vorstelle... der kann sich da gar nicht drauf konzentrieren, wenn er so drüber ist.
Dafür muss er erstmal in einen Zustand kommen, wo er sich konzentrieren kann.
Das ist zumindest meine Erklärung zu dem Absatz von naijra. Wenn du das anders gemeint hast oder was anderes in Gedanken hattest, würde mich das natürlich auch interessieren .
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Was genau begründen? Warum Dummytraining oder Fährtenarbeit? Oder warum der Hund vorab entstresst werden muss?
Warum du meinst, dass er vorher entstresst werden muss
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Was genau begründen? Warum Dummytraining oder Fährtenarbeit? Oder warum der Hund vorab entstresst werden muss?
Warum du meinst, dass er vorher entstresst werden muss
Hat Achtfastneun ja eigentlich schon beantwortet. In dem Dauerstresszustand, in dem der Hund sich befindet, kann der gar nichts Neues lernen. Und wenn er so drüber ist, dass er nicht mal ein Sitz ausführen kann (das nutze ich bei meinen schnell überdrehenden WSS als Notnagel), was und wie willst du da trainieren? Er wird sich nur noch mehr hochschrauben, weil er nicht versteht, was er tun soll.
Neues lernen kann der Hund nur in einem lernfähigen Zustand. Und total gaga ist nicht lernfähig. Drum muss er erst mal runterkommen. Was einige Zeit dauern wird, bis die Stresshormone weitgehend abgebaut sind.
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Ich kenne drei Deutsche Jagdterrier (in zwei Haushalten) ziemlich gut, die auch jagdlich geführt werden. Alle leben in Familien mit Kindern, sind tagsüber teils im Haus, teils draussen im Zwinger mit eingezäunter Wiese, machen täglich 1-2 Spaziergänge von +/- 1h an der Leine, wobei sie nicht zusätzlich bespasst werden. Zwei trainieren einmal pro Woche Agility - und alle drei sind durchaus alltagstaugliche Hunde, die weder komplett drüber oder unverträglich sind, so, dass sie ohne echte Zwischenfälle sogar von den Kindern "geführt" werden können. Im Herbst und Winter sind sie mehrmals wöchentlich im Einsatz, und sogar in dieser Zeit sind die zwei, die Agi trainieren, nicht merklich "angeknackster" - einzig die Blessuren am Kopf nehmen mit der Dauer der Jagdsaison zu ;-)
Falls der Besitzer des KlM sich doch noch zum Umdenken bewegen lässt: gerade für diesen Hund könnt ich mir Mantrailing durchaus vorstellen - gerade wegen seines "Menschen-Problems". Sorgfältig und in kleinen Schritten angeleitet, hab ich schon mehrfach erlebt, dass Hunde mit dieser Problematik einen neuen, positiven Fokus für Fremdpersonen bekommen: nicht der Mensch fordert, drängt dem Hund Kontakt auf, sondern umgekehrt - der Hund lernt, dass er den Kontakt "fordern" darf. Die Zielperson beim Trailen verhält sich völlig passiv, der Hund bestimmt das Tempo der Annäherung ...
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Meine DK, zumeist mehrere, machten morgens eine Stunde im Revier. Ansonsten viel Reizangel zum Abtoben und Gehorsamstraining, 20 geworfene Bälle, einer nach dem anderen darf einen suchen und bringen...eben für den Kopf. Am nachmittag, falls ich Zeit hatte und am Wochenende Feldsuche, Dummyarbeit oder eben Jagd . Ansonsten Sofa, eben Familienhund. Jetzt ist die eine Hündin 14 Jahre alt, da sind nur noch kurze Spaziergänge angesagt, die andere, 8 Jahre alt, geht entweder mit mir jeden Tag 2 Stunden wandern verknüpft mit Dummyarbeit oder wir trainieren. Ich bin inzwischen im Ruhestand.
7...... sie wird nächste Woche 7
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Wir haben in der näheren Verwandtschaft einen aktiven Jäger, der seit Jahrzehnten immer Kleine Münsterländer mit jagdlicher Ausbildung, Prüfung und allem drum und dran hat. Mit diesen Hunden wird, außer im Urlaub, überhaupt nicht Gassi gegangen.
Am Haus gibt es einen sehr großen, eingezäunten Garten mit einem kleinen Stück Wald dabei und in der Hintertür ist eine Hundeklappe. Der Münsti kann also jederzeit rein und raus, wie er gerade mag. Darüberhinaus geht der Hund regelmäßig mit zur Jagd und wird hier meines Wissens hauptsächlich zur Nachsuche eingesetzt. Außerhalb der Jagdsaison gibt’s ab und zu eine Übungsfährte.
Das ist nun absolut nicht meine Art der Hundehaltung, aber die Münstis sind im Haus alle absolut tiefenentspannt und können im Urlaub problemlos mit ins Hotel und auch durch Städte bummeln.
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Murphy ist bei mir auch oft dabei.
Wenn wir auf Geburtstagen/Feiern eingeladen sind, auf denen das Kälbchen willkommen ist und es "passt" kommt er mit. Er hat dann eine Decke unter/neben dem Tisch und ich achte darauf, dass er nicht bedrängt wird.
Bei ihm ist angefasst werden auch etwas, das er von 'Fremden' (=nicht auf seiner Freunde-Liste) nicht braucht. Er duldet, aber sein Blick sagt *örgs*, unterbinde ich darum.
In die Stadt gehen wir selber so gut wie nie, eigentlich nur wenn es etwas zu erledigen gibt. Da bleibt er dann meistens zu Hause.
Draußen, ich hab das im Forum schon mal hier und da erwähnt, hatte er anfangs Probleme mit Fremden die auf uns zu kommen. Das haben wir gut raus, aber wenn er "drüber" ist, ist er wieder eher geneigt mal ein "Blödmann" zu bellen (wenn ich nicht darauf achte).
Zum Trennen von Arbeit und Freizeit:
Wir haben feste Rituale, die die Arbeit quasi einleiten. Dadurch weiß das Kälbchen auch gleich ob es eine Fährte ist oder andere Arbeit.
Und es gibt das "Feierabend" Ritual, wenn er seine Arbeit erledigt hat.
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