Zu hohe Ansprüche oder der falsche Zeitpunkt für einen Hund?

  • Wir sind den selben Weg bereits durch. 4 Kinder, 2 Katzen, erster Hund. Wir haben auch keinen Hund gefunden der passt und uns dann für einen Welpen entschieden. Wir hatten nie Home Office, da „systemrelevant“ und haben nun alles organisiert, so dass der Welpe nie alleine ist.


    Ich berichte dann bald über das Chaos :cuinlove:

  • Hier hat jemand gesagt, das du doch Mal bei einem Züchter der Rasse deiner Wahl nach einem älteren Hund fragen könntest. Die Idee finde ich ziemlich gut. Ne Freundin von mir wollte auch keinen Welpen und hat bei Labrador Züchtern angefragt wegen einem erwachsenen Tier und tatsächlich hatte einer eine Hündin, 3 Jahre, die sollte nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden und war in dem Rudel irgendwie unausgelastet. Deswegen sollte sie in ein neues Zuhause. Das sie bei meiner Freundin fand. Und es klappt wirklich super.


    Ich könnte mir gut vorstellen, das dies gar nicht so selten ist. Bei uns war's so, das wir wegen unserer Tochter unbedingt einen Welpen wollten, ich aber unbedingt einen Hund aus dem Tierschutz wollte. Ergebnis war, das Samson aus Rumänien, 16 Wochen bei uns einzog. Heute sage ich, nie wieder einen Welpen, nur noch einen schon erwachsenen Hund. Hund im Flegelalter, Kind vorpubertär = sehr nervenaufreibende Kombi. Zumindest mit einem Hund, der diverse Unsicherheiten und Ängste im Gepäck hat.


    Aber trotzdem lieben wir unseren Saftsack heiß und innig.

  • Guten Morgen,


    wow, danke für die vielen Antworten. Ich versuche mal möglichst alles zu beantworten .


    Ich bin tatsächlich ein bisschen überrascht, dass ihr uns fast alle zu einem Welpen ratet. Wir liegen vielleicht falsch, aber wir hatten uns das mit einem erwachsenen Hund irgendwie einfacher vorgestellt. Dass man nicht mehr so viel falsch machen kann, weil er im Idealfall ja schon einiges gelernt hat. Wir haben auch gedacht, dass die Eingewöhnung mit einem erwachsenen Hund einfacher ist. Und ehrlich gesagt auch diese romantische Vorstellung einem Hund, der er in der Vergangenheit vielleicht nicht so gut hatte, ein schönes Zuhause zu bieten. Mein Mann ist ganz klar gegen einen Welpen. Ich würde ja da mit mir reden lassen, die sind ja schon zuckersüß heart-eyes-dog-face


    Was uns von einem Rassehund abhält ist eigentlich, dass wir um uns rum sehr mitbekommen haben, dass die Mischlinge gesundheitlich meistens sehr viel stabiler sind und die Rassehunde öfter mal Probleme diesbezüglich haben. Ich habe aber bei meinen Bekannten jetzt auch noch nie expliziert nachgefragt, ob sie ihre Hunde aus seriösen Zuchten haben. Und da wäre dann noch der Punkt, dass man für einen Rassehund oftmals 1500 - 2000€ hinlegen muss, das ist ein stolzes Sümmchen.


    Natürlich haben wir oder vorzugsweise ich (ich bin die treibende Kraft beim Hundewunsch) mit Rassen beschäftigt. Mein Wunschtraum wäre ein weißer Schäferhund. Wenn ich die sehe bin ich einfach jedes Mal total geflasht. So wunderschön, aber scheinen vom Wesen nicht so ganz zu passen. Ansonsten finde ich Sennenhunde ganz toll. Und Schäferhunde und Labbis und Golden Retriever.. und und und..


    Vom Wesen würde ich sagen, der typische Familienlabbi, wie man ihn kennt und sich vorstellt (ich weiß, dass nicht alle Labbis dem typischen Bild entsprechen): liebt alle Menschen, findet Kinder toll, tut für Leckerchen (fast) alles, schwimmt gerne, macht einen zufriedenen Eindruck. Ihr wisst sicher, was ich meine.


    Grundsätzlich würde unser Hund in die Kategorie "Familienhund" fallen wobei ich mir sehr gut vorstellen könnte, gemeinsam mit meinem Großen zum Hundesport zu gehen, falls das in seinem Alter schon machbar ist (im Moment noch 6 Jahre alt). Da wir Hundeanfänger sind möchte ich auf jeden Fall zur Hundeschule. Ich habe doch schon Angst, etwas falsch zu machen.


    Man muss natürlich ehrlicherweise sagen, dass ein Hund, der in eine Familie mit Kindern kommt, nicht im absoluten Mittelpunkt stehen kann und auch ein bisschen nebenher laufen muss.


    Er müsste nicht von Anfang an die 5,5 Stunden alleine bleiben, mein Mann kann teilweise flexibel im Homeoffice arbeiten. Für den Anfang wäre es sicher machbar (nach ca 2 Wochen Urlaub), dass mein Mann erst zur Arbeit fährt, wenn ich nach Hause komme und man die Zeiten dazwischen langsam verlängert. Gelegentlich könnte ich ihn auch mit ins Büro nehmen, das aber nur als Ausnahme, da habe ich schon gefragt.


    Unser Kater kennen den Nachbarshund, den wir im Urlaub betreuen. Den einen Kater juckt das nicht die Bohne, der ist nämlich hier der Chef (meint er grinning-dog-face) und der andere braucht immer etwas Zeit, faucht anfangs, ist etwas gestresst, das legt sich aber. Die zwei sind 14 Jahre alt und Gartengänger.


    Danke fürs Lesen.

  • Ich kann mir bei euch gut einen erwachsenen Hund vorstellen. Aber ea dauert bei euren Anforderungen eben.


    Was uns von einem Rassehund abhält ist eigentlich, dass wir um uns rum sehr mitbekommen haben, dass die Mischlinge gesundheitlich meistens sehr viel stabiler sind und die Rassehunde öfter mal Probleme diesbezüglich haben.

    Halte ich für ein Gerücht. Ja es gibt Rassen mit gesundheitlichen Problemen. Bei einem guten, seriösen Züchter hat man da aber kein höheres Risiko als mit dem vermeintlich „robusten“ Mischling, eher das Gegenteil.

    Und da wäre dann noch der Punkt, dass man für einen Rassehund oftmals 1500 - 2000€ hinlegen muss, das ist ein stolzes Sümmchen.

    Ja, Zucht kostet.

    Vom Wesen würde ich sagen, der typische Familienlabbi, wie man ihn kennt und sich vorstellt (ich weiß, dass nicht alle Labbis dem typischen Bild entsprechen): liebt alle Menschen, findet Kinder toll, tut für Leckerchen (fast) alles, schwimmt gerne, macht einen zufriedenen Eindruck. Ihr wisst sicher, was ich meine.

    Also meine findet Kinder nicht toll. xD

    Das ist oft alles eine Frage von Erziehung, Charakter und Prägung. Ruhe und Erziehung muss der Hund lernen. Kinder sollte er gewöhnt sein.


    Alleine hier in der Nachbarschaft treffe ich regelmäßig 2 Labbis, die würde ich geschenkt nicht nehmen. Rassewahl ersetzt keine Erziehung (und Labbis mögen nicht grundsätzlich alle Menschen, aber anderes Thema).

    wobei ich mir sehr gut vorstellen könnte, gemeinsam mit meinem Großen zum Hundesport zu gehen, falls das in seinem Alter schon machbar ist (im Moment noch 6 Jahre alt).

    Sehe ich eher kritisch. Kinder sollten meiner Meinung nach in dem Alter keinen Hund im Sport führen. Ich find das mit meinen 36 Jahren teilweise unfassbar anstrengend.

    Ich weiß von einem Fall, da führt ein Junge mit 13/14 Jahren einen Golden Retriever im Sport.

    Unser Kater kennen den Nachbarshund, den wir im Urlaub betreuen. Den einen Kater juckt das nicht die Bohne, der ist nämlich hier der Chef (meint er grinning-dog-face ) und der andere braucht immer etwas Zeit, faucht anfangs, ist etwas gestresst, das legt sich aber.

    Habt ihr den Sitterhund dann zu Hause?


    Glaub mir, mein Kater hat draußen auch nur gefaucht. Als der Welpe einzog und der Kater gemerkt hat, dass der nicht mehr weg geht, war Arsch***-Alarm. :dead:

  • Was uns von einem Rassehund abhält ist eigentlich, dass wir um uns rum sehr mitbekommen haben, dass die Mischlinge gesundheitlich meistens sehr viel stabiler sind und die Rassehunde öfter mal Probleme diesbezüglich haben.

    Dass Mischlinge gesünder scheinen hat auch damit zu tun, dass kaum jemand sie präventiv Röntgen oder auf erblich bedingte Erkrankungen testen lässt. Das wünschen sich aber viele Züchter um ihre Nachzucht beurteilen zu können. Und schon werden Rassehunde im Durchschnitt mehr untersucht, wobei eben in jungem auch mehr Erkrankungen zu Tage treten mit denen der Hund aber recht problemlos hätte alt werden können. Beim Mischling wird das oft erst festgestellt, wenn die Probleme schon da sind.


    Natürlich gibt es Krankheiten, die bei bestimmten Rassen häufiger vertreten sind, da gilt es dann gezielt auszuwählen. Und sich eben meine Qualzucht zuzulegen.


    Wenn ein Labrador für euch in Frage kommt, findet ihr seriöse Züchter im Labrador Club Deutschland und im Deutschen Retriever Club. Letzteren bitte nicht mit dem DRC Soltau verwechseln.

  • Was uns von einem Rassehund abhält ist eigentlich, dass wir um uns rum sehr mitbekommen haben, dass die Mischlinge gesundheitlich meistens sehr viel stabiler sind und die Rassehunde öfter mal Probleme diesbezüglich haben.

    Ja das ist ein altes Gerücht das sich noch hält - es trifft teilweise zu.


    Die "richtigen" Straßenköter-Dorf-Mischlinge - wo seit Generationen kein Rassehund mehr mitgemischt und mehr oder weniger die Natur selektiert hat, sind oft gesünder und robuster, das stimmt. (wenn nicht aufgrund ungünstiger Lebensumstände andere Krankheiten eine Rolle spielen - wie Mittelmeekrankheiten z.B.)


    ABER Mischlingswelpen (Dackel - Pudel - Mix z.B.) haben dieselben "kranken" gene wie ihre Rassevertreter - und das eben zweifach.

    Nur weils ein Mischling ist werden ja nicht automatisch Rassebedinge krankheiten aussortiert. Kranker Pudel mit krankem Dackel zu Mixen ergibt nicht automatisch gesunder Mischling - so funktioniert das nicht.


    Und da sind Rassewelpen vom vernünftigen Züchter oftmals gesünder, weil ein Züchter viel Zeit und Geld investiert, um möglichst gesunde Rassehunde zu bekommen

    (daher u.a. auch der stolze Welpenpreis - Voruntersuchungen, Datenbanken von vielen Generationen, Vereinsmitgliedschaft, ... das ist nicht billig - aber die beste Garantie für gesunde Welpen)


    Das Gerücht hält sich außerdem so hartnäckig, weil viele menschen einen rassehund wollen, aber nicht den 2stolzen preis" ausgeben mögen.

    Und zum "Züchter" (oft eher Vermehrer) gehen, wo eben nicht auf Gesundheit geachtet wird und die Rassekrankheiten, und auch Krankheiten aufgrund ungünstiger Lebensumstände (schwaches Immunsystem weil in den ersten lebenswochen schlecht ernährtz.B. ...) ein leichtes Spiel haben.

  • Ich finde einen erwachsenen Hund passender als einen Welpen. Welpen sind schon anstrengend, vor allem wenn man noch Kids hat - allein die Ssche mit der Stubenreinheit oder der Beißhemmung - ich erinnere mich an mehr als einen "Hilfe, mein Welpe zwickt dauernd die Kinder"-Thread.


    Ich würde einfach zu möglichst vielen Tierheimen im Umkreis Kontakt aufnehmen und man kann ja auch bitten, auf ne Liste gesetzt und kontaktiert zu werden, wenn ein passender Hund reinkommt.

  • Ich rate auch zu einem erwachsenen Hund, denn so kleine Kinder mit einem Welpen ist erstens äusserst anstrengend (für Dich in erster Linie) und zweitens kann es da zu vielen Missverständnissen und "Unfällen" kommen, denn einem 3-jährigen kann man noch nicht ein "hundgerechtes" Verhalten beibringen. Wenn der Welpe nur mal ein bisschen zwickt, ist das Geschrei und evtl. Angst hinterher gross.


    Im Moment sind jedoch die Tierheime "leergefegt" von gut passenden Hunden, es sitzen eigentlich nur noch die Problem- und Listenhunde im Heim. Deshalb wäre es am besten, wenn Ihr Kontakt aufnehmt mit einem Tierheim in Eurer Nähe und Euer Anliegen vorbringt. So können die Mitarbeiter im Heim Euch kennenlernen und einschätzen und Euch dann hoffentlich kontaktieren, wenn ein passender Hund zu haben wäre.

    Sehr viele unproblematische Hunde werden gar nicht auf der HP eines Tierheims gezeigt, weil sie schon vorher weggehen. Also müsst Ihr selber aktiv werden und einen Kontakt aufbauen zum Tierheim, damit Ihr einen mittelgrossen, 3 - 5-jährigen Hund kriegt, bevor dieser schon von einer der 30 anderen wartenden Familien "weggeschnappt" wird.

    Viel Glück!

  • Man darf nur nicht vergessen, dass ein erwachsener Hund eben auch noch ein ganzes Paket an Eigenschaften mitbringt, die man teilweise null einschätzen kann - besonders wenn über die Vergangenheit nicht wirklich was bekannt ist. Mir persönlich wäre das mit zwei kleinen Kindern einfach zu heikel. Wie man hier im Forum ja auch jüngst wieder in entsprechenden Themen eindrucksvoll lesen konnte, kann man da wortwörtlich eine tickende Zeitbombe als Anfängerhund verkauft bekommen. Das würde ICH nicht an meinen Kindern testen wollen.


    Muss natürlich nicht so laufen. Aber ich sag mal so: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
    Die Art von Hund, die hier gesucht ist, ist halt schon stark nachgefragt und nicht sehr einfach zu finden.


    Unmöglich ist es abwer nicht, das stimmt. Viel Glück bei der Suche :)

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