Unser Junghund schnappt nach uns, warum?

  • Aber Unterordnung ist doch nichts anderes als Kommandos zum Gehorsam, oder?


    Wir üben ja mit ihm so Sachen wie Sitz, Platz, Fuß. Und der Schutzdienst verunsichert uns ein wenig. Wir haben da keine Ahnung aber für mich sieht das schon sehr nach "scharf machen" aus :ka:


    Aber wie gesagt, Trainer wird kontaktiert und dadurch wird hoffentlich eine Lösung gefunden. Vorher finde ich es etwas anmaßend schon über Abgabe zu sprechen.

  • Schutzdienst hat nichts mit Scharfmachen zu tun. Es ist ein Beutespiel wie mit einem Zergel oder einem Ball. Es gibt Regeln und dann gibts Beute wenn man sich an diese hält. Nebenbei macht es einen Heidenspaß bringt enorm viel Impulskontrolle (auch für den Menschen) und ein tolles Team. Es geht einfach um sehr sehr kontrollierten Spaß.


    Ja Unterordnung sind Kommandos

    Keine IGP UO aber dafür viel mehr Kommandos und wenn es so aussieht bei euch dann ist der Hund kopfmäßig ausgelastet

    [media]https://www.youtube.com/watch?v=roZtQLq1zaA&t=83s[/media]

  • Der Trainer wird aber nicht euren Hund umpolen zum unkomplizierten, anspruchslosen Hund, dem es genügt ausgiebig Gassi zu gehen und mit den Kindern ein bisschen im Garten zu spielen... Der ist dafür da, mit euch einen Plan aufstellen, wie ihr mit dem Hund umgehen könnt und lernt ihn richtig zu führen und zu beschäftigen.


    Richtiges Training strengt die Rübe des Hundes an, bestätigt ihn, macht ihn groß, ist viel Spielen und punktgenaue Bestätigung. Unterordnung hat im Aufbau und Training überhaupt nichts mit Strenge und Gehorsam zu tun. Bei richtigem Training lernt der Hund, dass er durch Mitmachen unglaublich viel Spaß hat und das einfach nur eine geile Zeit mit zunehmend kniffligen Aufgaben ist, die es zu lösen gilt.

  • Bitte, bitte kontaktiert auch gleichzeitig einen guten Tierarzt. Ein so junger Hund, der sich vor dem Spazierengehen verkriecht, ist wirklich ein Alarmzeichen. Kann sehr gut sein, dass ihm Rücken und /oder Gelenke wehtun und er sich darum vor dem Losgehen verkriecht. Dazu könnte auch passen ,dass er draußen dann normal läuft - bei einigen Problemen laufen sie sich ja ein, der richtig böse Schmerz wird also nur mit dem Losgehen verknüpft und macht ihm Angst davor. Wenn dann auch noch an ihm gezerrt wird, kann das nochmal weh tun, und er weiß sich einfach nicht mehr anders zu helfen als abzuschnappen - auf alle Zeichen vorher hat ja keiner reagiert.


    Das alles erinnert mich ein bißchen an den schwarzen Schäferhund meiner Nachbarn, der wegen eines zu langen Rückens sehr früh Probleme bekam. Gemerkt hat man das zuerst daran ,dass der Hund, obwohl er für sein Leben gern spazierenging, plötzlich beim Losgehen auffallend zögerlich wurde. Man sah ihm richtig an, dass er eigentlich so gerne wollte, aber dass da was war, das ihm Angst machte.


    Gottseidank haben seine Leute das nicht für eine Machtprobe gehalten, sondern sind mit ihm zum Arzt gegangen und konnten ihm letztlich helfen. Sobald er die akuten Schmerzen los war, ging er auch wieder freudig los.

  • Dave, deine Beiträge - egal, ob Umgang mit Olaf, deine Einschätzungen zu UO, IPG, HuPla,.... zeigen einfach nur eines - totales Unwissen und viele Vorurteile.


    DU hast diesen Hund gewollt, weil DU schon immer einen dunklen DSH wolltest.

    "Funktionieren" soll er, wie euer alter Spitz.


    Zeit, Aufwand, Engagement - das will KEINER von euch aufbringen.

    Wie soll sich da irgendetwas verändern?


    Mittlerweile ist Olaf schon gewaltig vermurkst und aus deiner/eurer Sicht "funktioniert" ER total falsch.


    Von der Rassewahl, über Umgang, über "Training", das läuft nur elendiglich schief.


    Stell dir vor, du wärst als Kind in einer chinesischen Schule und dabei sprichst du ausschließlich Deutsch.

    Bei jeder falschen Antwort bekommst du einen Knuff und wenn du meckerst, wirst du auf den Boden geworfen.

    Leider hat niemand Zeit und Lust, dir Chinesisch beizubringen, aber selbstverständlich wird von dir erwartet, dass du die Sprache und Lerninhalte beherrschst. Kannst du nicht, deswegen hagelt es Sanktionen. Immerzu


    SO gehst du mit deinem Hund um.


    Wenn du keine Zeit und Lust hast, deine selbst verursachten Fehler auszubügeln - schnell geht da gar nix - dann gib dem Hund woanders eine Chance!

  • Ich finde unterordnung hat ein bisschen änlichkeit mit dressurreiten es geht darum sich kleischrittigund präziese Lektionen zu erarbeiten. Das spricht den Kopf des Hundes an und festigt die Bezihung.


    Ich denke wirklich ihr müsst euch überlegen was ihr wollt...

    Wolllt ihr euch in die erzihung eures Hundes reinkniehen und Lernen was er für bedürfnisse hat und ihn zu lesen und Rassegerecht auszulasten, dann müsst ihr die ärmel hochkrämpeln und eure konvorzohne verlassen und aufhören zu versuchen euren Hund in eine Rolle zu zwängen die er so nicht erfüllen kann. Wenn ihr das macht werden eure Probleme mit ihm aufhören und auch eure Kinder nicht mehr in gefahr sein.

    Oder wollt ihr ihn so wie er ist nicht, dann sollte ihr ihn wirklich abgeben.

    Wenn ihr das einfach so weiterlaufen lasst besteht die realistische gafahr das es irgendwann zu einem unglück kommt...

  • Hallo David - ganz viel an Tips und Meinungen kam ja schon.

    (Ich hoffe du liest hier noch mit - auch wenn der Thread mitunter eine recht beleidigende Richtung eingeschlagen hat ...)

    Im ersten Post fragtest du nach Empfehlungen, wie ihr in bestimmten Situationen umgehen könnt bis fachliche Hilfe kommt.
    Ich hab jetzt mal einige Stellen zitiert und möchte schreiben, wie ICH es versuchen würde (ob das für euch so funktioniert, müsst ihr entscheiden)

    meistens im Zusammenhang mit dem Sofa, also gab es Sofaverbot

    Gäbe es bei uns auch - wer auf einem Familienplatz grummelt (Bett, Couch) wird runter geschickt.

    Bei einem generellen Sofa-Verbot würde ich im Alltag gucken, dass der Hund trotzdem viele Möglichkeiten bekommt, Körperkontakt zu seiner Familie aufzunehmen.
    Z.B. indem ich selber mehr Zeit auf dem Boden verbringe um zu lesen oder fern zu gucken.
    So hat der Hund die Möglichkeit mal KörperKontakt aufzunehmen (ohne euch dabei zu stören) wenn ihm danach ist, anstatt nur dann "bekuschelt" zu werden wenn der Mensch mal Zeit hat. Bindung kommt auch durch Körperkontakt.

    als ich ihn aus seiner Box rausholen wollte

    Würde ich gar nicht machen.
    Ist der Hund auf SEINEM Rückzugsort, würde ich da gar nicht bei gehen - ohne Ausnahme!
    Man kann ihn freundlich rufen, den Abbruf neu auftrainieren oder mit nem Stück Käse aus dem Kühlschrank locken wenn es unbedingt sein muss.

    Er hat ihr ein Spielzeug geklaut

    Man kann ihm nichts mehr wegnehmen

    Hund und Kind jetzt nicht mehr unbeaufsichtig lassen - ein zuverlässiges Aus-Kommando weiterhin üben.

    Nicht einfach Beute aus dem Maul nehmen - üben dass er es abgibt - dies auch dem Kind vermitteln.
    Generell würde ich das Kind da erstmal gar nicht mit einbeziehen. Die Erwachsenen sind die Einzigen die Mittels Aus/Tauschgeschäft dem Hund Beute abnehmen.

    man kann sich seiner Box nicht sicher nähern

    Da jetzt schon so viele negative Erfahrungen mit der Box verknüpft wurden (sowohl bei euch, als auch beim Hund)
    würde ich versuchen, einen komplett neuen Rückzugsort einzurichten. Die Box erstmal weg, ein neues Hundebett an anderer Stelle.
    Mein Hund LIEBT es, sich in benutze Bettwäsche von uns zu kuscheln - da braucht es nicht mal ein Hundebett - ich schmeiß die abgezogene Bettwäsche auf den Boden und er kugelt sich ein.
    Gibt ihm das Gefühl von Familienzugehörigkeit - riecht ja so schön nach uns.
    Beim neuen Platz würde ich drauf achten, dass es eine Stelle ist wo er Ruhe hat und man nicht ständig vorbei muss - er aber auch nicht ausgeschlossen vom Familienleben ist - ggf. würde ich das Wohnzimmer für einen passenden Hunderückzugsort etwas umräumen.

    wenn ich ihn diszipliniere nimmt er das auch nicht mehr an

    Das ist das Problem beim "disziplinieren" - man muss immer härter werden weil das Gegenüber einfach abstumpft.
    Das ist tragisch - das Disziplinieren würde ich komplett sein lassen. Hausregeln kann man anders durchsetzen. Im allerbesten Fall reagiert man so gekonnt, dass es im Alltag nicht zu Situationen kommt, in denen der Hund die Hausregeln verletzt (er verletzt sie nicht um zu provozieren, er hält sich nicht an eure Regeln weil er sie nicht gut genug kennt oder weil er sich schützen möchte vor irgendwas - oder ja, vielleicht auch weill er euch und eure "Regeln" unsinnig findet - Hunde ohne gute Führung sind gezwungen selbst die Dinge in die Hand zu nehmen - und hier nochmal, Führung hat nichts mit Dominanz, Druck und Gewalt zu tun)

    https://www.hey-fiffi.com/blog…-gewalt-im-hundetraining/

    Wenn ihr Zeit habt, empfehle ich mal durch den Blog zu lesen.

    Aber wenn wir ihm sagen, dass er rausgehen soll und er nicht auf das verbale Kommando reagiert

    Dann hat er das Kommando vielleicht noch nicht recht verinnerlicht (dafür kann es viele Gründe geben)
    oder er hat Angst - vielleicht hat er die Erfahrung gemacht, wenn er gerufen wird zur Leine, gibts was Unschönes ...

    Ich würde, die Verhaltenskette unterbrechen.

    NICHT mehr Leine nehmen, zum Hund gehen, ihn holen.
    Ich würde durch freundliche Ansprache versuchen den Hund zum mitkommen zu bewegen - mit ihm zur Leine gehen - ihn hinsetzen lassen, anleinen.
    (Kommt halt drauf an wie da eure Kommunikation ist - eigentlich schafft man es doch stimmlich recht einfach, die Neugierde des Hundes zu wecken - und geht man von ihm weg ist das eine Einladung, dass er folgt - ich würde jetzt aber auch nicht Minuten lang "Dutzi Du" auf ihn einreden wenn es nichts bringt)

    Anderer Vorschlag wäre, ein komplett neues Abrufsignal aufzubauen - und nur dann zu üben wenn es raus geht.
    Z.B mit einem einprägsamen Signal. Z.B mit ner Hundepfeife, einem Clicker - oder ganz extravagant einem lustigen Ton (Tarzanruf z.B. "Eiaiaiahhh!!"
    Ich nehm was super leckeres (Käse, Leberworscht, ...) und habe bereits die Aufmerksamkeit des Hundes. Ich mache das einprägsame Signal und der Hund bekommt SOFORT das tolle Leckerl. Das wiederhole ich so 2-3 mal hintereinander.
    Am Abend nochmal das selbe Spiel. Oft reicht das schon aus damit der Hund gemerkt hat "oh, Signal lohnt sich!"
    Dann probiere ich das mal, wenn er in der Box liegt - ich mache das Signal - er kommt hoffentlich zu mir gestürmt und bekommt umgehend das Leckerl.

    So kann ich ihn recht bald rausrufen aus der Box - ihm die Leine anlegen und umgehend das Leckerl geben. Signal - Leine - Belohnung.
    So umgeht man unschöne situationen und belegt das Leine ranmachen positiv für den Hund - eine Win Win Situation.
    Wichtig ist, dass es immer das selbe Signal ist (damit du und deine Frau das identische Signal nutzen können, würde ich zu einem Hilfsmittel tendieren (Pfeife, Clicker, vielleicht auch Schlüsselklimpern, ...) und ihr müsst absolut zuverlässig und freundlich sein - Mit der Motivation des Hundes arbeiten und IMMER belohnen.

    Der Klaps auf die Schnauze dient als Schreckreiz, damit er sofort und ohne Spielraum versteht, dass er seine Schnauze gerade für etwas sehr verbotenes eingesetzt hat!

    Für den Hund ist die Schnauze das, was für uns Menschen die Hände sind.
    Er nimmt die Welt damit wahr, (Durch Geruch und Beschaffenheit) erkundet, versteht - er kommuniziert mit der Schnauze. Ihm auf die Schnauze zu hauen weil er etwas getan hat was Menschen doof finden (für Hunde aber normal ist) ist so als würdest du deiner 1 Jährigen Tochter auf die Finger hauen, weil sie dir an den Haaren zieht.
    Schläge/Klapse haben in der Erziehung nix zu suchen - weder beim Kind noch beim Hund.

    Wenn das mal im Reflex geschieht - Ok - wir sind alle nur Menschen und machen Fehler (ich habe meinem Hund auch mal die Schneuze zugehalten weil ich mir beim völlig unangebrachten Bellen nicht anders zu helfen wusste) dann ist das doof aber ist so. Reflektieren, fehler erkennen - nächstes mal besser machen.
    ABER als bewusst eingesetzte Methode um ein Lernziel zu erreichen ist das was du gemacht hast (und das was ich gemacht habe) einfach daneben.

    Aber wenn wir spazieren gehen möchten und der Hund sich weigert aufzustehen, was sollen wir denn dann machen

    Ihn rufen, ihn locken - siehe oben.

    weil sie ihn sonst auch eine Stunde lang durchgehend apportieren lassen würde

    Das klingt sehr nach "stupidem" Ball/Stöckchen werfen.
    Das würde ich höchstes mal 5 Minuten am Tag machen.(von der Tochter machen lassen) - wenn überhaupt.
    Es ist eine sinnfreie Beschäftigung bei der der Hund nicht seinen Kopf benutz und seine Gelenke nachhaltig ruinieren kann.
    http://5pfoten.de/warum-ball-spielen-bloed-ist.

    Wie wäre es stattdessen, wenn sie Olaf absitzen lässt, den Ball versteckt, er soll ihn suchen und ihr bringen.
    Eine ruhige Beschäftigung die Konzentration erfodert und den Hund i.d.R. nicht puscht.
    (Und bitte nicht alleine)

  • Ich bin jetzt ja nun nicht der Gebrauchshund Experte, aber muss es denn wirklich unbedingt IGP sein? Täte es nicht auch eine andere Sportart/'Arbeit'?

    Klar, IGP ist das Nonplusultra für einen Gebrauchshund, aber halt auch unfassbar zeitintensiv (im Gegensatz zu anderen Hubdesportarten)... und man muss da schon echt der Typ für sein.

  • Ich bin jetzt ja nun nicht der Gebrauchshund Experte, aber muss es denn wirklich unbedingt IGP sein? Täte es nicht auch eine andere Sportart/'Arbeit'?

    Klar, IGP ist das Nonplusultra für einen Gebrauchshund, aber halt auch unfassbar zeitintensiv (im Gegensatz zu anderen Hubdesportarten)... und man muss da schon echt der Typ für sein.

    nein muss es nicht aber den meisten DSH bring es eben echt viel die Triebe auch mal kanalisiert leben zu dürfen. Ob man nun im SD zergelt, pöbelt und miteinander kämpft oder als Belohnung in der UO ist doch dann auch wurscht

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