Unser Junghund schnappt nach uns, warum?

Ganz ehrlich? Ich wuerd versuchen jeden Konflikt zu vermeiden bis der Trainer da war.

Ruf ihn doch einfach, wenn er schon auf der Couch hockt. Klar sollte er gar nicht erst drauf, wenn ihr das nicht wollt. Aber wenn er drauf ist, ist es doch eh zu spaet

Ich bin nicht grundsaetzlich ein Freund davon Konflikte zu umgehen. Sind sie wichtig, geh ich auch in den Konflikt rein. Aber bei euch scheint schon in den ganz kleinen Dingen der Wurm drin zu sein und die Trainerin kommt doch schon am Freitag.

Zitat

Maulkorb kennt er nicht und finden wir etwas übertrieben, da er ja nicht wie ein Verrückter auf uns losgeht. Es sind fast immer Schnapper in die Luft und ich bin mir fast sicher, dass er auch unsere Tochter nicht wirklich treffen wollte.

Wenn ihr weiter so schräge Sachen mit ihm macht, wird er Euch zukünftig immer häufiger treffen. Er klettert schön Stufe um Stufe die Eskalationsleiter hoch und gibt Euch viel Zeit Eurer Verhalten anzupassen. Nach dem gezielten Abschnappen in die Luft, folgt das gezielte Schnappen mit Berührung, wenn das vorherige Verhalten nicht zum Erfolg geführt hat. Die nächste Stufe macht Euch dann zunehmend hässlichere Löcher.

Ich habe viele Jahre mit einem Altdeutschen Hütehund zusammengelebt, dessen vorherige Familie über die selben Maßnahmen - also "Das darf der nicht, dafür wird der gestraft", dem Hund erfolgreich abtrainiert haben erst zu Knurren und in die Luft zu schnappen. Durch Strafe haben sie das rausgeschnitten. Der Hund hat gelernt: Es ist erwünscht, dass ich kurz steif werde (das haben die Besitzer wohl nicht als Drohung wahrgenommen und daher nicht wegtrainiert - mein Glück) und dann zubeißen, dass keine Fragen mehr aufkommen. Hieß im Klartext: Löcher, die im Krankenhaus genäht werden mussten.

Und dann musste der "blöde Hund" plötzlich weg. Weil der ja nicht funktionierte. Ich habe mir also für viele Jahre einen Hund ans Bein gebunden, den die Vorbesitzer wirklich gefährlich für die Umwelt hintrainiert hatten. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn nicht lieb hatte, aber ich bin ganz froh, dass er altersbedingt mittlerweile unter der Erde ist. Dieses ständige Aufpassen, dass niemandem was passiert, das macht einen echt fertig.

Zitat von Murmelchen

Ganz ehrlich? Ich wuerd versuchen jeden Konflikt zu vermeiden bis der Trainer da war.

Ruf ihn doch einfach, wenn er schon auf der Couch hockt. Klar sollte er gar nicht erst drauf, wenn ihr das nicht wollt. Aber wenn er drauf ist, ist es doch eh zu spaet

Ich bin nicht grundsaetzlich ein Freund davon Konflikte zu umgehen. Sind sie wichtig, geh ich auch in den Konflikt rein. Aber bei euch scheint schon in den ganz kleinen Dingen der Wurm drin zu sein und die Trainerin kommt doch schon am Freitag.

Wäre auch meine Gangart bis zum Trainerbesuch.

Und davon hängt dann im weiteren ab, ob ihr Konfliktvermeidung oder Konfliktgestaltung zum Schwerpunkt eurer Erziehungsüberlegungen machen wollt - und was zu euch Dreien passt. Denn das ist nach meiner Erfahrung wesentlich für die weitere Entwicklung: wie einig ihr euch da seid und wie konsistent Olaf euch erlebt.

Zitat

Zitat von Elaia

Je nachdem wie du dann auch das Kommando gibst, vielleicht bedrohst du ihn körpersprachlich dabei auch etc denkt der sich: Alles klar , Herrchen will sich wieder zoffen...

Das ist ein interessanter Punkt. Wir haben ja gelernt von unserem damaligen Trainer, dass wir immer sehr groß/mächtig und überzeugend auftreten sollen, damit wir als dominant wahr genommen werden.

Vielleicht liest Olaf aus unserer Körpersprache wirklich "Streit" raus

Kannst du Deine Art des "überzeugenden Auftretens" vor Olaf mal genauer beschreiben?

Als Lösung neben der Hausleine: Zugang zum

Sofa versperren, Kindergitter an die Türen oder Tür zu damit we gar nicht mehr aufs Sofa kommt.

Außerdem einfach und hilft bei verfressenen Typen: runter Kommando konditionieren: Keks weg vom Sofa werfen, Runter als Kommando und dann ruhig und Stress frei Sofa barrikadieren.

Körpersprache entspannen: nicht frontal auf den Hund zu Latschen und sich aufbauen, sondern ihm auch Platz lassen vom

Sofa runter zu gehen. Heißt seitlich stellen, den Weg runter weisen und ggf. als Danke für die Reaktion das auch sagen.

Der Platz riecht wahrscheinlich nach euch, mein Hund liegt ebenfalls am liebsten da wo ich war. Das finde ich eigentlich toll, aber Sofa ist deswegen trotzdem tabu.

Ich hab deswegen hoch und runter mit ihm geübt.

Jetzt kann man wieder debattieren mit: ja aber der weiß doch das er Blabla... wenn ich mit einem Spiel mehr Erfolg hab und zum Ziel komme, ist mir das lieber als in den Konflikt zu gehen bei dem Thema!

Olaf liest eure Körpersprache als bedrohlich. Die Sanktionen, die du darüberhinaus hast folgen lassen, waren dann die Realisierung der Bedrohung. Es ist kein Wunder, dass Olaf bereits auf derartige Drohkommandos aversiv reagiert.

Bei meinem Rüden ist es tatsächlich so, dass je mehr Druck ich mache, desto mehr Gegenwehr kommt zurück. Er hat in seinem ersten Jahr woanders gelernt, dass er sich verteidigen muss und da müssen wir auch nach 9 Jahren noch aufpassen, dass er nicht in die Schiene abrutscht.

Ich würde das Sofa voll stellen, so dass er keinen Platz hat, um sich drauf zu legen, wenn euch das so wichtig ist, dass er nicht drauf geht. Und dann den Trainer Besuch abwarten.

Als Nachsatz: und im Moment jetzt einfach mal tief durchatmen!

Ich glaube ihr seid grade echt gestresst, wenn mein Hund mein Kind verletzt hätte, dann lägen bei mir die Nerven auch blank.

Das kann man am besten erstmal entspannen, wenn die Situation wirklich nicht aufkommt. D.h. lass das fluchen über den ungezogenen Hund und mach lieber alles Hunde sicher ?

Wer nicht aus der Box will, muss nicht Pipi. Wer nicht aufs Sofa kommt, kann kein Streit anfangen.

Wenn die Nerven zu strapaziert sind, dann einfach mal den Hund in ein Zimmer legen wo er keinen Blödsinn machen kann und mal ne Stunde durchatmen.