Unser Junghund schnappt nach uns, warum?

  • Und eine Abgabe steht von Seiten meiner Frau schon länger im Raum. Aber mir ist wichtig, dass wir zumindest einmal anhand eines Trainers eine Einschätzung bekommen. Vielleicht sind es ja nur Kleinigkeiten, die geändert werden müssen und dann klappt das.


    Ich finde man sollte nicht leichtfertig ein Tier abgeben, besonders wenn kleine Kinder im Spiel sind. Die würden doch gar nicht verstehen warum der geliebte Hund plötzlich weg muss :verzweifelt:

    Was müsste sich denn für deine Frau denn konkret ändern, damit sie ihn behalten wollen würde?


    Ich glaube, man kann Kindern ganz viel sehr leicht erklären.

    Leichtfertig abgeben sollte man nie, dass stimmt schon. Warum würdest du das denn in deinem Falle leichtfertig finden?

  • Und das Schnappen ist ein großes Problem für uns. Vielleicht sehen das hier viele anders, aber uns stresst das.

    Nein, das sehen alle genau gleich... das ist Stress pur für alle Beteiligten.

    Vielleicht sind es ja nur Kleinigkeiten, die geändert werden müssen und dann klappt das.

    Nein, es sind bestimmt keine Kleinigkeiten, die geändert werden müssen, sondern es sind Riesenschritte, die Ihr gehen müsst, nämlich grundsätzlich Eure komplette Grundeinstellung dem Hund gegenüber ändern, von "genervt" zu wohlwollend und empathisch, die Bedürfnisse des Hundes verstehen und seine Signale richtig lesen und deuten können.

    Das ist eine gewaltige Revolution in Eurer Denkweise, die viel Anstrengung erfordern wird und viel Ausdauer, um zu verhindern, dass Ihr nicht ungewollt immer wieder in die alte (falsche) Denkweise verfallt.

    Ob Ihr diese gewaltige Anstrengung auf Euch nehmen wollt und könnt, kann niemand von uns und auch kein Trainer beantworten. Das müsst Ihr ganz selber wissen und dann voll dahinter stehen.

  • Ich finde deine Frau klasse. Anhand deine Beschreibung sieht sie das Thema recht realistisch. Sie läßt den Hund in der Box, wenn er nicht raus will, sie nimmt den Hund aus der Situation, wenn es stressig und hektisch ist, sie schubst dich an, weil es ja dein ausgewählter Hund ist und sie denkt über Abgabe nach....würde ich an ihrer Stelle genauso machen....wollte ich nur mal erwähnt haben.:smile:

    Nützliche Tips kann ich nicht beitragen, weil ich vom DSH absolut keinen Plan habe...drum bin ich auch schon wieder weg.:pfeif:

  • Vielleicht versteht ihr so auch ein Stück besser weshalb meine Frau nicht vor Freude springt, wenn ich ihr sage, dass sie auch noch in einen Verein mit ihm gehen soll?

    Ne, sie soll gar nichts.


    Sie wollte einen Spitz, du den Schäferhund.

    Sie möchte ihn gerne abgeben. Sie verbringt den ganzen Tag mit ihm und hat Stress.


    Du möchtest ihn nicht abgeben - was ich prinzipiell jetzt absolut verständlich finde - aber du hast auch keine Lust was zu ändern. Ändern zu lassen, das schon. Das soll deine Frau dann leisten.


    Finde ich nicht so sympathisch.

    Ich halte mich nun zurück, ihr habt einen Termin und geht die Sache hoffentlich an. Aber das musste kurz raus. Ist mir bitter aufgestoßen.


    Viel Glück euch! Ich wünsche euch wirklich, dass ihr einen guten Weg findet und fühle mit.

  • Ihr gebt es ja dann nicht leichtfertig ab, sondern entscheidet das ihr nicht die Kapazität oder den Willen habt euch Rassegerecht mit dem Hund zu beschäftigen.

    Ihr müsst dann halt einen Weg finden das euren Kindern altersgerechte zu erklären. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof auch für Kinder nicht ausschließlich.

    Euer Hund wird einen Job/ ein eigenes Hobby brauen das zu ihm passt, ob du das nun gut findest oder nicht. Dafür ist er geborgen er kann nicht anders.

    Das muss nicht im Verein Stattfinden, das kann auch in einer Hundeschule sein oder in eigenen Garten sin , ich denke aber ihr braucht am Anfang eine Form von fachkundiger Unterstützung. Und ihr müsst lernen seine Körpersprache und seine Bedürfnisse zu verstehen.


    Kann euer Hund eigentlich tauschen ?

    Also bekommt er etwas im Gegenzug wenn er etwas abgeben soll?

    Selbst unter Hunden ist es unhöflich und unüblich das eine Beute einfach so entrissen wird, wer es grade hat dem gehört es lässt er es Ligen kann es sich ein anderer nehmen.

  • Das haben wir versucht. Meine Frau hat immer wieder versucht ihn in den Garten zu packen oder in ein anderes Zimmer, wenn im Wohnzimmer viel Action ist.

    Da fängt der Fehler schon an. Ihr habt ihm beigebracht, dass Aktion bedeutet, dass mit ihm gespielt wird. Genau in dieser Situation soll er jetzt bitte weg. Das macht logischerweise Frust und der Hund wird pampig. Man erntet, was man dem Hund beibringt.

    Aber er hat dann gejammert, gebellt und an der Tür gekratzt. Wir haben dann Kindergitter installiert, damit er noch was vom Trubel mitbekommt aber nicht mittendrin ist, da ist er drüber gesprungen! Man könnte meinen, dass der Hund genervt ist vom Familienstress, aber wenn man ihn rausnehmen will rebelliert er.

    Ja, das ist der Unterschied zum Spitz. Der zieht sich raus, weil er weiß, wann es ihm genug ist. Der nimmt seinen Körper und seine Kapazitäten wahr. Ein Hütehund ist darauf selektiert das nicht zu tun. Der macht so lange wie sein Mensch das will, weil er kein Maß hat. Das ist wegselektiert. (Von daher ist es durchaus wichtig sich mit der genetischen Veranlagung zu beschäftigen, denn sie verrät was man im Umgang tun und nicht tun sollte.) Der Hund ist auf Stoff. Und deshalb will er vermutlich nicht mal mehr raus zum Gassi. Der merkt schon irgendwie, dass er fertig ist, aber er ist halt ein braver Hütehund, der es seinen Menschen, die aus seiner Perspektive total unterbeschäftigt sind, recht tun möchte. Er ist dadurch total auf Droge, muss den Stoff jetzt auch haben. Und muss weiterhin brav sein und Euer Beschäftigungsbedürfnis erfüllen. Ein Dilemma für den Hund. Eine Spirale, aus der der Hund sich nicht befreien kann, denn das kann so ein Hundetyp nicht.

  • Und eine Abgabe steht von Seiten meiner Frau schon länger im Raum. Aber mir ist wichtig, dass wir zumindest einmal anhand eines Trainers eine Einschätzung bekommen. Vielleicht sind es ja nur Kleinigkeiten, die geändert werden müssen und dann klappt das.


    Ich finde man sollte nicht leichtfertig ein Tier abgeben, besonders wenn kleine Kinder im Spiel sind. Die würden doch gar nicht verstehen warum der geliebte Hund plötzlich weg muss :verzweifelt:

    Ich denke und vermutlich sehen das viele hier ähnlich, dass ihr eine ganze Menge ändern müsst sodass er bleiben kann.


    Es ist schwer von weitem so eine Situation zu beurteilen allein von Erzählungen und ohne dass man den Hund kennt/gesehen hat. Daher hoffe ich dass ihr der Trainerin so transparent wie möglich eure Probleme schildert.


    Was mich wieder traurig stimmt, du sprichst von Abgabe und wieder geht es nur um die Kinder, nicht um euch oder Olaf. Ich will die Wertigkeit der Kinder nicht niedrig reden aber soweit ich das verstanden habe ist Olaf DEIN Hund, bzw sieht deine Frau die Verantwortung für ihn bei dir. Und dennoch kommt kein, "Es würde mir Leid tun ihn weggeben zu müssen"

    Als ob er nur dafür da ist die Kinder zu bespassen....


    Ihr werdet mit Olaf eine ganze Ecke an Arbeit haben, und da deine Frau die meiste Zeit mit ihm verbringt - sie die meiste.

    Ich denke wenn die Trainerin da war und euch hoffentlich einen guten Fahrplan gegeben hat solltet ihr euch zusammen setzen, DU und deine Frau, und euch besprechen ob ihr das wollt. Oder ob ihr ihm nicht vielleicht doch ein zu Hause sucht wo er besser hinpasst.


    Denn auch wenn das "Schnappen" etc weg ist.... wird der Hund immer Arbeit bleiben, denn Regeln/Grenzen müssen ein Leben lang bestehen, kognitive Auslastung muss ein Leben lang bleiben und statt finden etc.... das ist nicht mit "einmal ne Zeit trainieren und dann klappt es für immer" getan. Plus.... die Auslastung (in welcher Form von Sport auch immer) kommt dann auch noch dazu. Ihr habt also bisschen was an Arbeit vor euch.

  • Deine Frau wollte einen Hund, der zu euch passt und du hast deinen Willen durchgesetzt.


    Jetzt sind alle unglücklich. Olaf, deine Frau, die Kinder und du bist unzufrieden.


    Olaf würde im passenden Umfeld vermutlich vollkommen unauffällig sein, aber das heißt für dich und deine Familie gar nichts, weil ihr das nicht seid.


    Wenn ihr das werden wollt, ist das keine Kleinigkeit!


    Informiere dich mal ganz neutral mit dem Thema DSH, Rasse, Bedürfnisse, etc... muss gar nicht hier sein, aber eben seriöse Informationsquellen. Recherchiere so, wie du beim Kauf einer HiFi-Anlage, Auto, Handy,... whatever, vorgehen würdest.

  • Das sollte die Grundvoraussetzung für jedes weitere Training sein. Ihr müsst endlich verstehen was für einen Hund ihr da zu Hause habt.

  • Du, die Lösungsvorschläge wurden hier auch genannt. 1,5h weniger Gassi am Tag (ergo mehr Zeit für deine Frau) und du suchst dir dafür für 2-3x die Woche eine Aufgabe mit dem Hund, die ihn mental fordert und auslastet. Dazu Trainer, der euch einen Umgang mit dem Hund vermittelt.


    Nur ziehst du dich halt permanent raus und nimmst nicht an, dass du dazu was beitragen musst... Einmal eine Woche zuhause mit dem Hund und jetzt findest du ihn auch mal anstrengend.


    Ich kann die Sicht deiner Frau da völlig verstehen, auch dass sie keine Lust hat da noch mehr zu machen (damit der Hund dich weniger stört...) und den Hund deswegen nicht mehr haben möchte.


    Wenn man das mal als Chance begreift, sich selbst zu entwickeln, mehr Verantwortung zu übernehmen, eine Bindung zum Tier aufzubauen und da auch als menschliches Team an einem Strang zu ziehen, kann Olaf da ganz viel ins Rollen bringen.

    Wenn er aber nur der Hund sein soll, der bloß keine Probleme machen soll (es gäbe ja auch keinen Bedarf, sich näher mit ihm mal auseinander zu setzen, wenn er kein Problem machen würde), dann ist das der falsche Hund.

    Und dann sind ganz viele Hunderassen für euch nicht passend.

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