Unser Hund mag keinen Besuch bzw. fremde Menschen

  • Hallo zusmamen,


    wir haben einen 4-jährigen Mischlingshund aus Ungarn, Labrador-ungarische Bracke. Er ist draußen total freundlich zu alles und jedem, mag gern andere Hunde und wenn ein Hund mit ihm Streß machen möchte, geht er weg, also keinerlei Leinenrüpel.

    ABER... drinnen bei uns und bei meinen Eltern ist er der absolute Chef, ganz schlimmes Territorialverhalten. Wir müssen ihm mittlerweile - wenn wir wissen es kommt Besuch - einen Maulkorb aufziehen da wir uns nie sicher sein können ob er nicht doch nach der Person schnappt. Fall vorhin... eine Freundin kam vorbei, die hat er vielleicht 2x gesehen (wir fahren sonst immer hin), Maulkorb war auf. Ich kam mit ihr von draußen rein, er schoss zur Tür, auf sie zu, knurrte sie an, ließ sich von mir fast gar nicht zurückschieben. Habe ihn dann erstmal ins Schlafzimmer geschickt. Sie (gott sei Dank total entspannt) sagte dann, hol ihn mal... hab ihn ins Wohnzimmer geholt, Maulkorb immer noch auf, er auf sie zu, ließ sich auch erst streicheln und als sie wieder aufrecht stehen wollte, bellte er sie an und ich bin mir absolut sicher dass er auch nach ihr geschnappt hätte wenn der Maulkorb nicht aufgewesen wäre. Meine Waffe... eine kleine Wasserpistole. Er ließ sie die ganze Zeit nicht aus den Augen. Das ist nur ein Beispiel, er mag es nicht wenn Fremde kommen, schießt sofort drauf los, er hört dann keine Kommandos mehr. Ich weiß wir brauchen einen Trainer nur momentan kommt diejenige aufgrund von Corona ja leider nicht. Frage an diejenigen deren Hunde vielleicht auch so waren oder noch sind, trainiert ihr? Und wenn ja, wie? Wie gesagt, ich fühle mich nur noch sicher wenn er den Maulkorb aufhat und ich eine Spritzpistole in der Hand habe.

    Keinen Shitstorm bitte, wir lieben unseren Hund sehr, zu uns ist er absolut schmusig und total freundlich, können alles mit ihm machen. Auch bei meinen Eltern, meiner Oma, Schwägerin und ihrer Familie ist das alles gar kein Problem.


    Danke euch!

  • Ich hab ja auch so eine Krawallbürste, die Menschen mehr als unnötig findet.


    Ganz klar sollte sich das ein Trainer anschauen. Ich würde mal nachfragen, denn nicht alle haben komplett dicht.


    Was bei uns Wunder bewirkt hat war Boxentraining. Ich habe meine Hündin praktisch darauf konditioniert in die Box zu gehen sobald es klingelt.


    Zuerst ohne Besuch trainieren und die Box schmackhaft machen, nicht einfach einsperren.


    Maulkorb würd ich trotzdem oben lassen und lass den Besuch den Hund nicht streicheln! Gar nicht beachten. Kein Anschauen, ansprechen oder anfassen. Wenn du unsicher bist, Leine dran, damit er gar nicht rankommt.

  • Danke, welche Art von Box hast Du denn? Wir haben bisher keine, wenn es mal schnell gehen musste hatten wir ihn halt auch ins Schlafzimmer getan.

  • hab ihn ins Wohnzimmer geholt, Maulkorb immer noch auf, er auf sie zu, ließ sich auch erst streicheln und als sie wieder aufrecht stehen wollte, bellte er sie an und ich bin mir absolut sicher dass er auch nach ihr geschnappt hätte wenn der Maulkorb nicht aufgewesen wäre.

    Ggf war das Streicheln lassen überhaupt nicht nett gemeint, sondern einfach Kontrollverhalten.

    Ich würde den Hund auch erstmal gar nicht an Besuch lassen und dann einen Trainer draufschauen lassen.

    Dass ihr auch jetzt jemanden für Einzelstunden findet kann ich mir gut vorstellen.

  • Danke, welche Art von Box hast Du denn? Wir haben bisher keine, wenn es mal schnell gehen musste hatten wir ihn halt auch ins Schlafzimmer getan.

    So eine große Gitterbox. Meine Hündin kann darin noch stehen. 3 Seiten habe ich mit Decken abgedichtet und innen schön ausgepolstert.


    Aber das ist Geschmackssache. Einfach bisschen testen was deiner bevorzugt. Platz sollte halt genug sein.

  • Ich würde dieses Verhalten noch um Unsicherheit ergänzen wollen. Da kommen fremde Menschen in sein Reich und er weis einfach nicht wie er sich angemessen verhalten soll.


    Ist bei uns auch so. Leni ist dann nur am bellen, hat ne Bürste bis an die Zimmerdecke und knurrt auch, wenn man in ihre Richtung schaut.


    Hier läuft es so:


    Leni kommt in ein extra Zimmer wenn der Besuch kommt, damit sie einfach diese stressige und trubelige Begrüßungssituation nicht aushalten muss (und der Rest von uns nicht ihr bellen)


    Wenn alle sitzen und sich sortiert haben, darf sie dazu kommen und selbst entscheiden, ob sie Kontakt aufnehmen möchte oder lieber nicht


    Meistens kommt sie dann erst mal zu uns und anschließend geht sie zum Besuch und lässt sich auch mal kraueln. Dann liegt sie halt einfach dabei und alles ist schick.


    Du kannst ihm natürlich auch einen Platz zuweisen auf dem liegen muss, entweder bis sich alles beruhigt hat oder die ganze Zeit. Wäre für uns jetzt keine Option, da es tatsächlich nur um den Moment geht, wenn der Besuch hier eintrifft. Für Deinen Hund würde ich seitens des Besuchs komplettes ignorieren empfehlen, bis er wirklich selbst Kontakt aufnehmen möchte. Wenn Du merkst, dass er eigentlich überfordert ist oder einen inneren Konflikt hat, wieder auf den Platz schicken. Bis er gelernt hat, sich selbst raus zu nehmen.


    Wasserpistole finde ich doof, lernt er ja nix, bzw. deckelst Du nur das Verhalten, aber änderst nicht die Ursache.

  • Was bei uns gut funktioniert hat, ist selbst rauszugehen und den Besuch unten abholen, und dann gemeinsam in die Wohnung. Da wurde der Besuch entweder ignoriert weil ich erst befreut werden musste (war schliesslich 2min weg :headbash:) oder der Besuch wurde gleich mit befreut.


    Befreut bedeutet Herr Hund wackelt am Ganzen Körper, aber alle 4Pfoten bleiben auf dem Boden. Und er wird trotz Wackeldackeltanz ignoriert um ihn nicht unnötig zu pushen. Sobald Ruhe einkehrt, ca. 10-15Sek. später, wird Herr Hund gelobt und auf seinem Platz geschickt und dort nochmal gelobt.


    Der Besuch ignoriert den Hund! Tutti kompletti. Nach paar Minuten Ruhe darf Herr Hund gesittet Kontakt aufnehmen aber nicht aufdringlich werden. Danach ist in der Regel alles fein. Dann muss ich nur aufpassen dass der 38kg Hund nicht ständig betüddelt werden will vom Besuch, denn das kann durchaus noch kippen wenn Besuch nicht merkt ab wann Herr Hund fiddelt.


    Und was strikt unterbunden wird ist dass Herr Hund den Besuch „bewacht“. Also nichts mit nicht aus den Augen lassen.

  • Wie lange ist der Hund bei euch?



    Es gibt mehrere mögliche Gründe für dieses Verhalten.


    Lasst einen Trainer drauf schauen.

    Hundeschulen dürfen zur Zeit arbeiten.

    Also spricht nichts gegen Terminfindung.



    Bis dahin managen und Hund zeigen das Besuch ihn nichts angeht und er keinen Kontakt haben muss.


    Entweder anderes Zimmer oder Hausleine dran.

  • Das mit dem anderen Zimmer ist schon mal eine sehr gute Idee, er geht dann halt so lange ins Schlafzimmer. Die Freundin kommt die Tage noch mal, die ist da Gott sei dank sehr unterstützend ? Unsicherheit glauben wir auch dass es das sein könnte, wie gesagt, er ist sonst sehr freundlich. Draußen tatsächlich lässt er sich nicht so gern von fremden Menschen anfassen, ist er ohne Leine geht er sogar weg. Mit dem Hundetrainer bleiben wir auf jeden Fall am Ball, die letzte die wir hatten war nur leider nichts, die sagte „Maulkorb auf“ aber damit ist ja das Grundproblem nicht gelöst worden :wallbash:

  • Meine eine Hündin ist auch nicht freundlich mit (fremden) Menschen.

    Das wichtigste ist am grundgehorsam zu arbeiten, damit man jederzeit auf den Hund einwirken kann, Maulkorb drauf und den Besuch nicht an den Hund lassen.

    mein Hund wird nie freundlich sein, deshalb soll sie Besuch einfach hinnehmen und es geht sie nix an und sie soll fern bleiben.


    Streicheln lassen oder füttern hat bei uns noch mehr Stress gemacht.


    Leute, die sie gut kennt und mag, da kann der Maulkorb weg bleiben und sie darf inzwischen Kontakt aufnehmen, wenn sie freundlich ist. Sonst schicke ich sie wieder weg.

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