Die Schwester adoptieren?

  • Nachdem ich die Hundesuche in der aktuell absolut verrückten Coronazeit auf Eis gelegt habe, hatte ich jetzt die Tage ein Gespräch mit dem TH, aus dem mein Kleiner kommt. Sie sind recht zuversichtlich, dass Mitte 2021 wieder Hunde nach Deutschland reisen können.


    Zunächst: Mein Kleiner ist der Jackpot der Tierschutzhunde. Einziger Nachteil ist, dass er ein kleiner Hasenfuß ist:tropf: Sonst ist er perfekt, freundlich, gut gelaunt, will to please, sozial mit anderen Hunden, wenig Jagdtrieb, entspannt und ruhig, kuschelig aber kein Pattexhund... Im Grunde alles was ich will, vielleicht wäre ab und an ein bisschen mehr "Biss" schön, also etwas mehr Triebigkeit, etwas weniger Hasenfuß, aber hey - er ist grandios.


    Und jetzt gibts da noch seine Schwester, sie wartet jetzt seit knapp 3 Jahren... Die beiden hatten eine sehr enge Bindung, wenn sie wirklich Geschwister sind (was die Optik nahe legt) müssen sie auch lange zusammen unterwegs gewesen sein. Ich bin absolut hin und her gerissen...


    Sie wäre definitiv ein entspannter Hund, lieb aber da ist die Angst... die Angst vor 2 gleich alten Hunden mit gleicher Genetik - die Wahrscheinlichkeit, zwei nahe Abschiede zu haben ist recht groß. Und dann die Frage, wie sich das Leben gestaltet, mit 2 Hunden, die so ähnlich sind... Es wird ja immer vor Geschwistern gewarnt, aus verschiedenen Gründen, aber das bezieht sich ja doch (eigentlich immer?) auf Welpen, oder? Bisher hatte ich immer Hunde mit recht unterschiedlichen Interessen, das fand ich ehrlich gesagt recht angenehm. Dennoch suche ich diesmal, entgegen dem, definitiv eine "Freundin" für den Kleinen, da ich doch inzwischen weiß, welche Hunde ihm gut tun und welche seine Unsicherheit eher verstärken. Er braucht entweder einen freundlichen Hund oder einen, der ihn wirklich gehen lässt, idealerweise ohne dass ich letzteren erst dazu erziehen muss, dass er es tut.


    Was meint ihr? Neben dem Thema "Abschied" spukt mir wirklich das "niemals zwei Geschwister" und "am besten Hunde mit etwas Altersabstand" im Kopf rum, da ich damit bisher sehr gut gefahren bin. Auf der anderen Seite habe ich natürlich schon Herzchen in den Augen, wenn ich an sie denke:tropf:

  • Mh, eine schwierige Entscheidung. In letzter Konsequenz muss man sich ja fragen, ob man zwei exakt gleichaltrige Hunde möchte.

    Da spielt dann rein, wofür man die Hunde hat, also außer als Familienmitglied und zum Liebhaben. Meine Hunde sind 6 Jahre auseinander, 4-5 Jahre halte ich für ideal, da hat das Aktivitätsprofil der Hunde eine ähnliche Spanne und man hat als Halter immer einen Hund mit dem man Hundesporteln kann.

  • Da wir hier nicht von einem klassisch unsicheren/ängstlichen Hund reden, sondern einem, der sich leicht beeindrucken lässt, fürchte ich, dass das TH das nicht wirklich beurteilen kann. Nicht falsch verstehen, er ist kein Angsthund, geht offen auf neue Menschen, Hunde, Orte und neue Herausforderungen zu - lässt sich aber von Rückschlägen leicht verunsichern.


    Ja, wir machen inzwischen doch auch Hundesport, da wäre ein etwas jüngerer Hund durchaus praktischweary-dog-face

  • Wie alt ist denn dieser "Hasenfuss?"

    Bei Geschwistern geht es ja vor allem darum, dass beide etwa im gleichen Alter in die Pubertät kommen und sich dann gegenseitig hochschaukeln und viele Konflikte möglich sind.

    Aber wenn bei beiden die Pubertät vorbei ist(?) und beide voll erwachsen sind (also mind. 3 - 4 Jahre) spricht ausser dem evtl. gleichzeitigen Abschied doch nichts dagegen, auch die Schwester zu holen.

  • Ich habe damals bewusst nach einem gleichalten Hund gesucht. Meine sind jetzt 1,5 Jahre auseinander.

    Ich finde 2 gleich alte Hunde, die den gleichen Bewegungslevel haben eigentlich auch eine sinnvolle Kombination.

    Meine beiden spielen und rennen gerne zusammen und ich finde das toll!

  • Ich würde es wohl machen. Ich kenne einige Geschwisterpaare aus dem Tierschutz, die doch charakterlich unterschiedlich sind. Der Eine etwas mutiger als der Andere usw. Außerdem ist doch Dein Leben für den Hasenfuß eingerichtet, da sollte ein Zweiter (schlimmstenfalls) sich doch ganz gut einfügen. :nicken:


    Das Problem mit dem gleichen Alter haben wir auch (9 Monate Unterschied), hab ich einfach nicht drauf geachtet bei der Übernahme. Ja, KANN mal blöd sein später, aber man weis es ja eh nicht. Vielleicht stirbt eine im besten Alter an Krebs (was ich natürlich nicht hoffe, aber kann ja grundsätzlich passieren), also deshalb würde ich mich nicht verrückt machen. Wenn Du den Zweithund als Freundin für den Ersthund möchtest, wäre das doch eigentlich eine ziemlich gute Lösung.


    Alternativ erst mal als Pflegestelle fungieren mit der Option auf Übernahme, wenn Du Dir total unsicher bist? Dann bestünde zumindest die Möglichkeit des Kontakts, wenn sie nicht ans andere Ende des Landes vermittelt wird, falls es so gar nicht klappen sollte.

  • Ich habe damals bewusst nach einem gleichalten Hund gesucht. Meine sind jetzt 1,5 Jahre auseinander.

    Ich finde 2 gleich alte Hunde, die den gleichen Bewegungslevel haben eigentlich auch eine sinnvolle Kombination.

    Meine beiden spielen und rennen gerne zusammen und ich finde das toll!

    Och, mein Bordertier hatte mit 16 auch noch das gleiche Bewegungslevel wie der 4-jährige:ugly:


    Nächstes Jahr wären dann beide 5.

  • Also, wenn da kein gravierenderes Angstproblem da ist und Du Herzchen in den Augen hast: Ich würds machen und sie übernehmen.


    Bei meiner Angsthündin ist die Schwester auch eine Angsthündin. Da war für mich ganz klar, dass ich da nicht beide zusammen übernehmen wollte. Denn die haben sich gegenseitig in ihrer Angst hochgespult und sich in eine „kommunikative Zweierecke“ zurück gezogen.


    Mittlerweile könnte ich es mir sogar vorstellen.

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