Ehrliche Meinungen/Erfahrungen zum Malinois

  • Joar Fremdbetreuung ist hier nicht, keiner meiner Möglichkeiten könnte sie so nehmen. Ich hab ne Pension, die sie nimmt wenn was sein sollte... Oder Hundeplatz Bekannte...


    Mir wurde damals gesagt wenn du ungefähr 14 bis 15 Jahre lang den Worst Case händeln kannst, also aggressiv bei fremden Menschen, Artgenossen, unverträglich mit allem etc dann kannst dir nen Mali holen....


    Vielleicht etwas extrem aber wirksam

  • Sie zieht wahnsinnig an der Leine und wenn man andere Hunde oder Menschen trifft fängt sie fürchterlich zu fiepen und jammern an, weil sie unbedingt dort hin möchte.

    Das ist aber schon der erste Schritt.

    Sie will unbedingt hin und es bildet sich Stress und Frust und das kann bei diesem Typ Hund einfach sehr schnell kippen.

    Die Frage ist halt auch, will sie wirklch hin, weil sie andere Hunde und Menschen mag oder ist es eine Form von Kontrolle. Das einzuschätzen ist oftmals schwierig aber trotzdem wichtig.


    Zusagen für Fremdbetreuung sind immer schön und gut, halten aber eben so lange, wie man einen relativ unproblematischen Hund übergibt. Die meisten haben schnell keine Lust mehr, wenn es am Ende dann doch ein überdrehtes Bürschchen ist, dem die Umwelt und die Begegnungen einfach zu viel sind, der dann irgendwann schreiend in der Leine hängt und im Stress dann vielleicht auch schon aml in die Leine oder auch den Arm dahinter zwickt.


    Eine große Frage ist halt auch, wie lebt ihr bzw in welcher Umgebung?

    Dorf, Stadt, Pampa?

    Wär das Umfeld in dem ihr euch bewegt halbwegs mit dem zu Vergleichen in dem ihr jetzt am Tierheim unterwegs seid?

    Ist die Reizbelastung bei euch nämlich höher, als auf den TH Gassistrecken kann sich das Ganze sofort nochmal ganz anders darstellen.

  • Wenn Du an Rettungshundearbeit denkst: Habt Ihr eine Staffel vorort, bei der Ihr mal jemanden anquatschen und zu diesem Vorhaben befragen könnt? Die Ausbildung eines Rettungshunds ist zeitaufwändig, nicht günstig und i. d. R. kein Selbstzweck. Da gibts einfach bessere Voraussetzungen denn als Anfänger mit einem Malinois aus zweiter Hand.


    Eigene Erfahrungen kann ich nicht liefern. Aber schau Dich mal auf den „Rasse in Not“ Seiten um - oder bei Tierheimen, die erwachsene Hunde dieser Rasse haben: Da bekommt man mit, wie es läuft, wenns schlecht läuft.


    Ich hab mal ein halbes Jahr ne erwachsene Malimixhündin als Gassigängerin betreut. Toll, wenn man ihr ganz klar, konsequent und strukturiert vorgegeben hat, was sie zu tun hat. Wenn nicht - das konnte schmerzhaft werden. Bildschön, ist dann zum Glück auch in sehr erfahrene Hände gekommen.

  • Zitat

    Für Fremdbetreuung ist gesorgt, da haben wir wirklich Plan A bis E

    Also nicht nur im Sinne von Person X, Y, oder Z kann aufpassen, sondern für:

    Ohne Euch dabei kann keiner in die Wohnung oder zwar rein, aber nicht mehr wieder raus und steht - im günstigen Fall - 3 Stunden regungslos im Flur, bis ihr ihn rettet?

    Wachsame, territorriale Hunde machen so Sachen.


    Oder Person Sowieso kann zwar theoretisch mit dem Hund gehen, praktisch ist das aber ein wandelndes Katastrophengebiet für die Umwelt, wenn der Hund nicht gesichert ist bis obenhin.


    Die momentan boomenden Malis sind hier im Viertel bis ca. 1 oder 1,5 halb noch als "Familienhunde" oder "Hundewiesenhunde" zu sehen und dann verschwinden sie, weil es doch nimmer klappt (Trifft auf andere Rassen aus ähnlichen oder anderen Gründen auch zu)

  • Also, ich habe seit 28Jahren Gebrauchshunde an meiner Seite (ich bin mal so frei und bezeichne meinen Sharinghund einfachshalber auch als Gebrauchshund, obwohl Boxer-Ridgeback-Mix, da von der Veranlagung schon recht ähnlich).


    Trotzdem.. Mali würde ich nicht geschenkt nehmen. Ich wäre schlichtweg überfordert und vor allem nicht willens den Zeitaufwand im Sinne von Spezialisierung (insbesondere IGP Schutzsport) auf mich zu nehmen. Zu reizoffen, zu reaktiv, von allem zu viel.. für mich. Und ich bin eher keine unerfahrene Hundehalterin/Hundemensch. Will damit sagen, ein Mali ist wirklich nichts für Anfänger und selbst für Hundehalter mit etwas mehr Erfahrung ist ein Mali eine Herausforderung der man sich stellen können und wollen muss.


    Ein Mali mit 9Monaten und aus dem Tierschutz. Das ist der Inbegriff eines Überraschungsei für mich.

    Ich würde es an eurer Stelle nicht tun. Ich bin sicher, es gibt sehr viele Hunde die besser zu euch passen. Emotionen hin oder her, manchmal ist eine Entscheidung gegen einen Hund auch eine Entscheidung für den Hund.

  • Für mich wäre mit Kunderwunsch auch eh klar, dass es dieser Hund nicht wird. Das wäre mir einerseits einfach von den Veranlagungen her zu heikel. Andererseits wüsste ich auch nicht ob ich - wenn ich nicht eh schon seit x Jahren intensiv und enthusiastisch Hundsport betreibe - dran bleiben könnte, wenn ich mit Kindern meine Zeit teile.

  • So jetzt...


    Wo wohnt ihr? Evtl. gibts jemanden in der Naehe mit erwachsenen Malis die auch deren Schattenseiten zeigen..


    Fremdbetreuung geht bei meinen 3 z.B. ABER..das geht nur, wenn die Anweisungen befolgt werden! Und die lauten 'mit dem Rueden wird NICHT diskutiert! Wenn er es proviziert und auflaufen lassen nicht geht, loest es mittels Keksen!' und 'zur Kleinen kommt NIEMALS ein fremder Hund!'

    Wer sich nicht daran haelt, bekommt massive Probleme. Mit mir und auch mit den Hunden! Das allein hat die Anzahl der Personen, die es gerne machen wuerden, sehr reduziert..

    Aus der Wohnung holen koennen sie Familienmitglieder und eine gute Freundin. Allen anderen Menschen wuerde ich das nicht raten. Bei einem der 3 trifft das auch auf's Auto zu (das ginge eigentlich super einfach. Es traut sich aber keiner der den Hund nicht sehr gut kennt)..


    Ja sie arbeiten geil. Es hat schon einen Grund wieso sie in Sport und Dienst so beliebt sind. Aber genau diese Eigenschaften - die sie da so toll machen - verlangen halt einen HF der den Alltag mit diesen Hunden geregelt bekommt, weil diese Eigenschaften nicht auf dem HuPla bleiben..

    Und genau diese Eigenschaften sind auch der Grund wieso soviel Malis in TH etc. sitzen. Nein, nicht die Welpen die sichergestellt wurden. Sondern Junghunde und erwachsene Hunde. Einfach mal auf den TH-Seiten oder in FB schauen und die Texte aufmerksam (!) lesen. Sofern es ehrliche Texte sind und kein 'das ist ein kleines liebes rosa Plueschtier'.


    Meine sind recht unterschiedlich bzgl. Hunden und Menschen. 2 lieben jeden Menschen. Menschen sind toll, mit denen kann man Spass haben oder Futter bekommen, usw. Im Alltag werden Menschen ignoriert (mussten sie lernen).

    Einer findet andere Menschen ueberfluessig. Der hat keine Angst und beisst auch nicht um sich, ignoriert sie aber. Also fremde Menschen. Er duldet ohne mein 'Backen halten und machen lassen' absolut keine Korrektur und keinen 'Zwang' durch andere Menschen. Zwang ist alles worauf er keine Lust hat. Er beisst nicht zu o.ae., sondern versucht erst einfach zu gehen. Klappt das nicht, faengt er an zu drohen, usw.

    Hunde..joa.. Das geht von 'ignorier ich, ausser er tut mir weh oder einem der anderen Hunde, dann knallt's' ueber Unsicherheit (nach einem Vorfall) bis zu 'wird zerlegt' (an schlechten Tagen).



    Sie sind einfach speziell und man muss das wollen, moegen und auch koennen!

  • Ich glaube ihr unterschätzt den Aufwand und die möglichen Einschränkungen sehr. Ein solcher Hund kann einen schnell isolieren, wenn er dann doch nirgendwo mit kann und kein anderer sich zutraut, ihn zu beaufsichtigen.


    Hier mal ein Eindruck vom worstcase: Aggressiver Hund, Rückschlag und eine schwere Entscheidung. Bitte um Hilfe!


    Mit 9 Monaten und aktuell im Tierheim könnt ihr gar nicht wissen, was der Hund alles zeigen wird. So ein Mali gehört in erfahrene Hände. Selbst liebevoll aufgezogene Malis vom Züchter sind nicht einfach, aber so ein Überraschungspaket?

  • Man muss als Besitzer den Hund auch richtig lesen können. Bei meinem Labbi denkt auch jeder, „Schau mal wie der sich freut!“. Dass der Hund in dieser Situation massiven Stress hat, wissen die wenigsten Leute und verstehen tun es auch die wenigsten Leute, wenn man es ihnen erklärt... „Aber er wedelt doch so fest mit dem Schwanz.“ Nur, das ist halt ein Labbi bei dem der worst case ist, dass man einen Sabberfleck auf der Hose hat...


    Seid ihr euch sicher, dass ihr die Hündin „richtig“ einschätzen könnt nach ein paar Gassigängen?

  • Ich bin auch immer sehr vorsichtig mit positiven Prognosen wenn es um Malis in Anfängerhänden geht.


    Ich bin mit Tarek, obwohl nicht Belgierunerfahren, schon ordentlich auf die Welt gekommen.


    Mittlerweile bewegt er sich meist sehr unscheinbar im Alltag, aber er trägt nicht ohne Grund n Maulkorb und Leine. Er ist schnell in allem was er tut, und er nimmt jeden noch so kleinen Reiz wahr. Nicci ist da eher sehr einfach zu handeln, sie jagt nicht, sehr leicht führig, allerdings muss man ihr die Führung, ansonsten schlägt ihre unsicherheit nach vorne um.


    Mit ner „Artgenossenunverträglichkeit“, Resp halt keinen Bock auf unhöfliche Tutnixe , die durchaus noch kommen kann, muss man mit nem Mali leben können.


    und auch damit dass sie nicht mit ins Restaurant können. Mit Tarek geht das gar nicht, mit Nicci würds sicher gehn wenn man sie dran gewöhnt, zumindest wenn es nicht zu laut oder zu voll ist, aber ich muss meine Hunde nicht ins Restaurant mitnehmen , die 2,3 mal im Jahr können sie auch zuhause bleiben.


    Fremdbetreuung schwierig, Tarek kann ich genau 2 Leuten in die Hände geben, und Nicci muss an Betreuungspersonen gewöhnt werden, wenn sie sie kennt gehts gut, Fremde Menschen sind für sie der Horror.

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