Hündin nur noch unter Stress
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Hallo zusammen,
leider weiss ich im Moment nicht weiter und hoffe hier auf Erfahrungen.
Meine Gedanken kreisen momentan sehr darum, ob es nicht besser wäre einen passenderen Platz für unsere Hündin zu suchen. Mir geht es wirklich schlecht damit, da ich auch so erzogen wurde, dass wenn man sich ein Tier anschafft, man sein ganzes Leben die Verantwortung dafür trägt.
Aber es schlägt mir einfach psychisch mittlerweile sehr zu. Und das merkt Zora, meine sechsjährige Staffbulldame natürlich auch und wir befinden uns nun in einem Teufelskreis, aus dem ich es nicht schaffe auszubrechen.
Sie schafft es mittlerweile in keiner Lebenssituation mehr runter zu kommen und ist quasi unter Dauerstress. Tierärztlich wurde alles durchgecheckt und sie ist relativ gesund. Lediglich Schilddrüsenmedikamente müssen wir ihr täglich geben. Die Werte werden regelmäßig überprüft.
Es fängt morgens an. Ich stehe auf und sie liegt im WZ auf ihrem Platz. Aber sie jodelt (Staffs jodeln statt zu fiepsen) einen schon an. Jede Situation wird so von ihr kommentiert. Sie hat mittlerweile zwar gelernt, auf ihrem Platz zu bleiben, statt wie früher bei jeder Bewegung aufzuspringen und durch die Wohnung zu rennen wie ein aufgescheuchtes Huhn. Aber von Entspannung keine Spur. Jedes Gespräch, jede Bewegung und jedes Geräusch wird von ihr mit jodeln und gestresstem Verhalten gezollt.
Spazieren gehen ist mittlerweile eine Tortur geworden, nach der wir beide nervlich total am Ende sind. Ich gehe nur noch die ihr bekannte Strecke und selbst da wird bei jeder Bewegung, jedem Geräusch und jedem Reiz der nicht "normal" ist ausgerastet. Dann wird der ganze Körper angespannt. Von der Nasenspitze über die Ohren, bis zur Rute. Dann fängt sie an zu jodeln und ist wie im Rausch. Sie ist nicht mehr ansprechbar und scheint sehr paranoid. Sie reagiert mittlerweile auf alles entgegenkommende so. Sie fixiert alles und manchmal auch etwas das nicht da ist. Hundebegegnungen sind gar nicht mehr möglich. Da rastet sie komplett aus. Sie ist wie ein explodierendes Pulverfass und unsere Spaziergänge werden zum Minenfeld. Ich kann unterwegs nicht anhalten. Dann fängt sie sofort an zu jodeln und steigert sich total rein. Wenn sie merkt es geht los zum Spazieren ist sie schon so gestresst. Der Versuch diese Trigger wegzubekommen durch ständiges Jacke an- und ausziehen und Schlüssel in die Hand nehmen, lassen sie gar nicht mehr runterkommen und es kommt vor, dass sie dann zwei Stunden rumjault.
Probiert habe ich gefühlt schon alles. Hundetrainer rieten mir sie mehr stressigen Situationen auszusetzen um sie dafür abzustumpfen. Aber jede Situation hat es schlimmer gemacht statt besser. sie ist mittlerweile überall einfach total überfordert. Wir haben versucht ihre Frustrationstoleranz zu steigern aber ohne Erfolg.
Es hat sich über die Jahre kontinuierlich verschlimmert. Am Anfang war damit noch umzugehen und sie war für Trainingsversuche ansprechbar. Aber mittlerweile schafft sie es nicht ihre Konzentration länger als zwei Minuten auf einem zu behalten. Beim Versuch Leinenführigkeit mit ihr durchzuführen bin ich nun schon ein paar mal über sie drüber gefallen, da sie einfach nicht auf mich achtet.
Der Versuch sie mit Kopfarbeit, Suchspielen und Denkarbeit auszulasten, schlägt jedes Mal wieder fehl. Sie reagiert dann total hektisch und ist total drüber, kommt einfach nicht mehr runter. Wir haben ihren Alltag "verlangsamt", jegliche Geschwindigkeit raus genommen um sie nicht noch mehr zu stressen.
Mittlerweile aber haben wir eine Tochter. Sie ist 7 Monate alt und mit dieser Umstellung scheint sie zusätzlich überfordert. Ich kann auf Spaziergängen meinem Kind nicht die Umwelt erklären, nicht mit ihr reden, da Zora sonst völlig in Rage verfällt. Ich kann zuhause nicht mit unserem Kind spielen und lachen, ohne dass der Hund komplett ausrastet und wie gestochen rumjault und rumrennt. Für mich ist es mittlerweile eine Zumutung so leben zu müssen und ich bin sehr verzweifelt. Mit den Spaziergängen scheint sie noch mehr überfordert, nicht weil sie meint den Kinderwagen beschützen zu müssen sondern weil sie einfach nicht damit zurechtkommt kopfmässig.
Ich hoffe man versteht ungefähr was ich meine, auch wenn es jetzt etwas durcheinander geschrieben ist.
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Grüß dich,
das klingt wirklich schrecklich. Es tut mir leid, dass ihr das durchmachen müsst.
Was wurde denn gesundheitlich alles überprüft? Wie alt ist die Hündin? Ist sie intakt oder kastriert?
Mich erinnert deine Beschreibung an unser Sorgenkind - also ja, du bist definitiv schonmal nicht allein! Meiner jodelt zwar nicht, schießt sich aber unter Stress genauso weg und nimmt nichts mehr wahr. Bei uns war es eine IBD, und wenn der Hund einen Schub hat (wie heute), dann hat er solche Schmerzen, dass ihn alles (und damit meine ich wirklich alles) nur noch aufregt und er aufhört, sich zu spüren.
Habt ihr ggf. mal versucht, Novalgin zu geben (also ein Magen-Darm-verträgliches Schmerzmittel, natürlich unter tierärztlicher Aufsicht), um zu schauen, ob es damit besser wird? Vielleicht hat sie wirklich irgendwo Schmerzen, muss gar nicht der Verdauungstrakt sein. Wir waren bei drei Tierärzten (2 davon Spezialisten), bis wir endlich eine Diagnose hatten. Hier war die Schilddrüse übrigens auch betroffen. Vielleicht ist die SDU bei eurer Hündin daher gar nicht das Problem, sondern nur ein Symptom.
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Balljunkie, Aoleon, habt ihr Tipps?
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Warst Du mit Ihr beim „Haustierarzt“ - oder mal in der Klinik für ein Komplett-Check-Up?
Was ist genau mit der Schilddrüse und welche Medikamente bekommt sie?
Hat sie Hunde, mit denen sie sich versteht und mal toben kann?
Habt Ihr was an gezielt über einen langen Zeitraum hinweg aufgebautem Hundetraining versucht, oder immer eher kurzfristige Maßnahmen?
Ist sie von Welpen an bei Dir/Euch?
Willst Du/wollt Ihr überhaupt noch etwas ausprobieren, oder steht die Abgabe schon relativ fest?
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Rufe schon mal rein vorsorglich nach Atrevido
Lediglich Schilddrüsenmedikamente müssen wir ihr täglich geben. Die Werte werden regelmäßig überprüft.
So "lediglich" ist das gar nicht:
https://www.thieme-connect.de/…10.1055/s-0042-113537.pdf
Mögen die Laborwerte im Bereich legen, vll. ist es für diesen Hund doch nicht richtig eingestellt?
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Grüß dich,
das klingt wirklich schrecklich. Es tut mir leid, dass ihr das durchmachen müsst.
Was wurde denn gesundheitlich alles überprüft? Wie alt ist die Hündin? Ist sie intakt oder kastriert?
Mich erinnert deine Beschreibung an unser Sorgenkind - also ja, du bist definitiv schonmal nicht allein! Meiner jodelt zwar nicht, schießt sich aber unter Stress genauso weg und nimmt nichts mehr wahr. Bei uns war es eine IBD, und wenn der Hund einen Schub hat (wie heute), dann hat er solche Schmerzen, dass ihn alles (und damit meine ich wirklich alles) nur noch aufregt und er aufhört, sich zu spüren.
Habt ihr ggf. mal versucht, Novalgin zu geben (also ein Magen-Darm-verträgliches Schmerzmittel, natürlich unter tierärztlicher Aufsicht), um zu schauen, ob es damit besser wird? Vielleicht hat sie wirklich irgendwo Schmerzen, muss gar nicht der Verdauungstrakt sein. Wir waren bei drei Tierärzten (2 davon Spezialisten), bis wir endlich eine Diagnose hatten. Hier war die Schilddrüse übrigens auch betroffen. Vielleicht ist die SDU bei eurer Hündin daher gar nicht das Problem, sondern nur ein Symptom.
danke :)
Wir haben große Blutbilder machen lassen. Und dann eben auf SDU. Sie ist seit zwei Jahren kastriert, da sie psychisch extrem unter der scheinschwangerschaft gelitten hat (bitte nicht verurteilen). Sie war fast bis zur nächsten Läufigkeit Scheinschwanger/trächtig. Obwohl alles was das begünstigen würde, vermieden haben. Von IBD habe ich noch nie etwas gehört. Aber schubweise kommt es bei ihr leider nicht, sondern ist schon Dauerzustand. Aber dadurch dass sie immer so unter Strom steht und unter Anspannung habe ich das Gefühl, dass sie verspannungsschmerzen hat.
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Grüß dich,
das klingt wirklich schrecklich. Es tut mir leid, dass ihr das durchmachen müsst.
Was wurde denn gesundheitlich alles überprüft? Wie alt ist die Hündin? Ist sie intakt oder kastriert?
Mich erinnert deine Beschreibung an unser Sorgenkind - also ja, du bist definitiv schonmal nicht allein! Meiner jodelt zwar nicht, schießt sich aber unter Stress genauso weg und nimmt nichts mehr wahr. Bei uns war es eine IBD, und wenn der Hund einen Schub hat (wie heute), dann hat er solche Schmerzen, dass ihn alles (und damit meine ich wirklich alles) nur noch aufregt und er aufhört, sich zu spüren.
Habt ihr ggf. mal versucht, Novalgin zu geben (also ein Magen-Darm-verträgliches Schmerzmittel, natürlich unter tierärztlicher Aufsicht), um zu schauen, ob es damit besser wird? Vielleicht hat sie wirklich irgendwo Schmerzen, muss gar nicht der Verdauungstrakt sein. Wir waren bei drei Tierärzten (2 davon Spezialisten), bis wir endlich eine Diagnose hatten. Hier war die Schilddrüse übrigens auch betroffen. Vielleicht ist die SDU bei eurer Hündin daher gar nicht das Problem, sondern nur ein Symptom.
danke :)
Wir haben große Blutbilder machen lassen. Und dann eben auf SDU. Sie ist seit zwei Jahren kastriert, da sie psychisch extrem unter der scheinschwangerschaft gelitten hat (bitte nicht verurteilen). Sie war fast bis zur nächsten Läufigkeit Scheinschwanger/trächtig. Obwohl alles was das begünstigen würde, vermieden haben. Von IBD habe ich noch nie etwas gehört. Aber schubweise kommt es bei ihr leider nicht, sondern ist schon Dauerzustand. Aber dadurch dass sie immer so unter Strom steht und unter Anspannung habe ich das Gefühl, dass sie verspannungsschmerzen hat.
Ich verurteile dich nicht, keine Sorge - mein Rüde ist auch gechippt. Wenn man mal einen "solchen" Hund hatte, lernt man sehr schnell, sehr tolerant zu werden. Was hilft, hat immer seine Berechtigung.
Schubweise kam es bei uns zunächst auch nicht. Der Stress war von Anfang an Dauerzustand und keine Trainingsmaßnahme konnte greifen. Schubweise kommen die Probleme hier erst, seit wir auf dem Weg der Besserung sind Verspannt war unser Hund übrigens auch; das ging so weit, dass er sich von einem Scherbentritt nicht erholen konnte und noch Monate später im Schongang lief, obwohl ihm objektiv nichts mehr wehtat. Es war einfach alles verkrampft. Das löste sich, nachdem die Bauchschmerzen langsam besser wurden.
IBD äußert sich auf verschiedenste Arten. Ist deine Hündin ernährungsempfindlich, hat sie öfters mal Durchfall und/oder etwas schleimigen Kot? Ich hab schon von IBD-Hunden gehört, die nur Verhaltensoriginalität als Symptom zeigten und das war's. Was fütterst du? Verweigert sie öfter mal?
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@pinkelpinscher würde mir auch noch einfallen
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Warst Du mit Ihr beim „Haustierarzt“ - oder mal in der Klinik für ein Komplett-Check-Up?
Was ist genau mit der Schilddrüse und welche Medikamente bekommt sie?
Hat sie Hunde, mit denen sie sich versteht und mal toben kann?
Habt Ihr was an gezielt über einen langen Zeitraum hinweg aufgebautem Hundetraining versucht, oder immer eher kurzfristige Maßnahmen?
Ist sie von Welpen an bei Dir/Euch?
Willst Du/wollt Ihr überhaupt noch etwas ausprobieren, oder steht die Abgabe schon relativ fest?
Bisher nur beim Tierarzt
Ich habe auf Anraten meiner hundetrainerin die Schilddrüse checken lassen und ein paar Werte waren außerhalb der Norm. Welche genau, weiß ich jetzt leider nicht mehr aus dem stehgreif sie bekommt forthyron.
Sie hat einen Hund in der Nachbarschaft, mit den sie ab und zu spielt. Aber selbst da dreht sie dann völlig über und man muss abbrechen.
Wir sind bei dieser Trainerin schon ein paar Jahre und setzen alles um außer eben sie in alle Situationen mitzunehmen. Aber beispielsweise bei der leinenführigkeit schafft sie es nicht ihre konzentration auf mir zu behalten, sodass wir da gefühlt keine Fortschritte haben seit Jahren.
Ja sie ist seit Welpe an bei mir. Sie war leider kein Züchterhund, sondern von einem der seiner Hündin einfach hat decken lassen. Im Nachhinein würde ich so etwas auch nie wieder machen...
Ich wäre schon offen für Optionen. Aber wenn ich an die Zukunft denke, bekomme ich Angst. Jetzt noch liegt meine Tochter im Kinderwagen und ich kann einfach in brenzligen Situationen die bremse reinmachen und mich zu 100% auf Zora konzentrieren. Aber spätestens wenn die kleine läuft, wird das so nicht mehr möglich sein.
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Bisher nur beim Tierarzt
Ich habe auf Anraten meiner hundetrainerin die Schilddrüse checken lassen und ein paar Werte waren außerhalb der Norm. Welche genau, weiß ich jetzt leider nicht mehr aus dem stehgreif sie bekommt forthyron.Vll. doch mal einen Schilddrüsen-Spezialisten aufsuchen?
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