Hündin nur noch unter Stress

  • Einen Trainerwechsel würde ich schon in Betracht ziehen, wenn das Training bishernichts gebracht hat.

    Muss nicht am Trainer liegen. Wir haben drei verschlissen, für die wir immer weiter gefahren sind. Wenn die Nerven nicht mitmachen, kann der Hund auch mit den besten Methoden nicht lernen.


    Verhaltenstierärzte bieten Verhaltenstherapie an, wo einem passende, wissenschaftlichc fundierte Ansätze gezeigt werden. Ich würde mich erstmal darauf beschränken. Dann kannst du dir den Trainer im besten Fall hinterher sparen.

  • So wie ich das verstehe, trainiert ihr aktuell auch. Mit der selben Trainerin wie immer.


    Ich denke, die wär das Zweite, das ich verändern würde, nachdem ich dafür gesorgt habe, dass Hund und Kind räumlich trennbar sind.


    Ich würde sehr sehr genau wissen wollen, ob dieser "Rausch" draußen nicht eigentllich Jagdverhalten ist und ob sie da ein Thema hat zu kippen. (Staff, StaffBull und Co. sind ja mitunter so Aufregungsschreier. Mich alarmiert das allerdings in Richtung "Beutefangverhalten anschauen")

  • Ach herrjeh, das tönt ja schrecklich! Du hast mein volles Mitgefühl.

    Ich habe den Eindruck, dass das nicht "nur" ein Verhaltensproblem ist, sondern wirklich etwas Krankhaftes dahintersteckt. Wie schon oben erwähnt wurde, müssen die Schilddrüsen-Hormone wirklich ganz genau überprüft und richtig eingestellt werden. Da stimmen vielleicht die Medikamente nicht, möglicherweise hat sie jetzt durch die Medikamente eine Schilddrüsen-Überfunktion, wodurch sie fast durchdreht.


    Wie sieht sie körperlich aus, dick, dünn, wie sehen Haut und Fell aus? Gibt es da auch Auffälligkeiten?


    Nebst der Schilddrüse würde ich noch Cushing abklären lassen.

  • Wurli Ohja, Sondermodell ... xD


    Allerdings haben wir dann hier doch erleichterte Bedingungen. Wie ich das mit einem Baby hätte stemmen sollen, wüsste ich nicht.


    FranziMa1909

    Wir haben Lucy mit ca. 13 Monaten aus dem Tierschutz bekommen. Sie war a) unerzogen und b) völlig unentspannt.

    Außerdem hat sie nicht viel kennen gelernt in ihrer Ursprungsfamilie.

    Ich würde Deine Hündin auch einmal richtig medizinisch auf den Kopf stellen lassen. Herz, Schilddrüse, Schmerzen ...

    Die Einstellung von Schilddrüsentabletten (Lucy kriegt auch Forthyron) macht sich eigentlich ganz gut bemerkbar. Wir hatten hier schon nach wenigen Tagen eine immense Verbesserung. Deine Beschreibung löst in mir das Gefühl aus, dass das noch nicht stimmt. Entweder zu gering dosiert oder zu schnell aufdosiert ... wäre beides denkbar.

    Die Kontrolle von den Blutwerten hat auch 4-6 Stunden nach Tablettengabe stattgefunden?


    Sie ist jetzt sechs Jahre. Und Du sagst, das hat sich in den Jahren langsam gesteigert. Kannst Du einen Auslöser ausmachen?

    Denkbar ist auch, dass es der falsche Ansatz war, sie immer wieder stressigen Situationen auszusetzen. Meiner Erfahrung nach stumpfen Hunde nicht ab. Die machen dann einfach dicht, ertragen die Situation und resignieren. Lernen tun sie da aber nichts.

    Es ist viel sinnvoller, den Hund so ran zu führen, dass er es noch aushalten kann. Das geht bei Hundebegegnungen ja verhältnismäßig gut, ist aber schwierig, wenn es alltägliche Situationen sind.


    So wirklich als Rat fällt mir nur ein: such Dir erstmal reizarme Gegenden. Immer die gleichen Wege. Keine Tobespiele, die sie aufputschen. Keine Quietschstimme. Wirklich Ruhe.

    Ich kann mir vorstellen, dass Du selbst auch schon angespannt bist, was sich dann überträgt.

    Wie viel schläft sie denn zuhause? Kommt sie da zur Ruhe?


    Liebe Grüße

  • Du sagtest dir SD Werte werden regelmäßig überprüft. Hast du Mal die letzten parat?

    Mit dem Wissen, dass sie da Probleme hat, würde ich auch am ehesten raten, dass sie nicht korrekt eingestellt ist. Und ja, leider haben die wenigsten Tierärzte da Ahnung von. Allerdings wird das im Studium auch nur angeschnitten, daher kann man ihnen kein Vorwurf machen.

    Es können natürlich noch andere Ursachen in Frage kommen. Aber bei bestehenden SD Problemen, würde ich da wirklich ansetzen.

  • Abgesehen davon, dass Schilddrüse bestimmt nochmal abgeklärt gehört, da bin ich bei allen anderen und der StaffBull hat angeblich auch ne Rassedisposition bzgl Schilddrüse, dennoch mag ich es nochmal heraus streichen.


    Zitat

    Ich gehe nur noch die ihr bekannte Strecke und selbst da wird bei jeder Bewegung, jedem Geräusch und jedem Reiz der nicht "normal" ist ausgerastet. Dann wird der ganze Körper angespannt. Von der Nasenspitze über die Ohren, bis zur Rute. Dann fängt sie an zu jodeln und ist wie im Rausch. Sie ist nicht mehr ansprechbar und scheint sehr paranoid. Sie reagiert mittlerweile auf alles entgegenkommende so. Sie fixiert alles und manchmal auch etwas das nicht da ist. Hundebegegnungen sind gar nicht mehr möglich. Da rastet sie komplett aus. Sie ist wie ein explodierendes Pulverfass und unsere Spaziergänge werden zum Minenfeld. Ich kann unterwegs nicht anhalten. Dann fängt sie sofort an zu jodeln und steigert sich total rein. Wenn

    Kann alles zusammen hängen oder gesondert betrachtet werden müssen.


    Bei dem Hundetypus ist halt Artgenossenunverträglichkeit ein großes Thema, das mit dem Erwachsenwerden auftaucht bzw teilweise auch erst relativ spät, mit 4-5 kippt. Manche Bullartigen haben ein großes Jagd- und Beutethema, das sich mitunter zb auch auf andere Hunde ausdehnen kann.


    Stress triggert Jagen teilweise zusätzlich. Man müsste es sehen um sicher zu sein, aber für mich klingt Deine Beschreibung eben nach "Die macht draußen, warum auch immer, Jagd auf alles" - Das muss nicht stimmen, ist aber meine erste Assoziation.


    Ja, manche Bullartigen sind bei Aufregung laut, das kann Freude sein odet weniger "positive" Aufregung mit nicht so netten Absichten (aus Menschensicht)


    Krabbelt Dein Kind schon? Spätestens Krabbelalter und diese seltsamen Bewegungen und mehr Radius vonKind plus Hund, der auf Bewegungsreize anspringt, gefällt mir nicht. Da würde ich rasch jemanden da haben wollen, der sich das sehr genau ansieht.


    Was Du beschreibst klingt wahnsinnig anstrengend. In welchem Bundesland lebt ihr? Mein Zugang wär, neben Schilddrüse, ein Trainer, der mit Bull&Terrierassen Erfahrung hat und ihr Verhalten auch nochmal unter die Lupe nimmt, nicht Leinenführigkeit und "Bleib auf dem Platz" und Alltagshandling, sondern was genau macht der Hund da grade in der Situation X, in welchem Verhaltenskreis ist er unterwegs?

  • Das ganze liest sich ziemlich stressig, für dich und deinen Hund.

    Artgenossen waren Diego auch schnuppe, brauchte er nicht, er hat sie meistens ignoriert.

    Ich würde mich hier auch auf die SD konzentrieren und das nochmal genau untersuchen lassen.


    VOn Diego kenne ich so ein Verhalten nicht und kann dazu nichts sagen.

    Laut konnte er auch sein, nur bellen tat er höchst selten mal.

    Jagen und wachen war bei Diego kein Thema.:no:

    Er war nur ein Balljunkie, und das habe ich ihm über die Jahre abgewöhnt, ansonsten hatte ich mit ihm keinerlei Probleme.

    Er war auch nicht kastriert.

  • Erstmal: :streichel:

    Sowas zerrt an den Nerven, es verbraucht sehr viel Kraft, beim Mensch aber auch beim Hund.


    Wie andere schon gesagt haben, für die Schilddrüse bitte wirklich einen Spezialisten aufsuchen.

    Und einen Tierarzt der sich wirklich mit Verhalten auskennt.

    Aus welcher Gegend kommt ihr denn? So grob nur?

    Vielleicht hat hier dann noch jemand einen Tip wegen Spezialisten.

  • Nochwas wegen der SD: die Werte allein sagen nichts und ohne eine VOLLSTÄNDIGE Differentialdiagnostik sollte man nie SD Medikation starten. Das Problem ist, dass diverse andere Erkrankungen die Schilddrüsenwerte verändern können. Dann ist die Ursache (z.B. Schmerzen) eben nicht weg und man deckelt nur das Symptom der veränderten Werte. Du brauchst also dringend einen Spezialisten. Lieber gestern als morgen.


    Karina Mahnke hat gerade ein Interview im Hundekongress dazu gegeben und war diesbezüglich sehr deutlich. Vielleicht kontaktierst du sie mal. Falls nicht in der Nähe könnte sie wohl Arztempfehlungen geben.


    Labor sei das beste das, was über Laboklin in Michigan gemacht wird.


    Karina Mahnke Hundekongress


    Das hört sich bei euch nach enormem Stress für alle an - echt übel. Ich würde dir raten erstens dafür zu sorgen, dass du ab sofort Auszeiten vom Hund hast. Irgendwie. Du brauchst das wenn du mit Kleinkind und dem Hund nicht direkt in eine massive Überforderung rennen willst. Kannst du den Hund zeitweise abgeben?


    Und dann würde ich persönlich den Hund zum SD Spezialisten bringen und so schnell wie es geht alles andere abklären. Bewegungsapparat, Verdauung usw. Wirklich auf links kehren. Wenn da nichts rauskommt, Verhaltenstierarzt. Aber für mich hört sich das nach einem unerkannten gesundheitlichen Problem an.

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